Online
150

Juni 2011

Werte Leserinnen und Leser,
Jubiläen feiert der FANZINE-KURIER selten – das letzte anlässlich des Erscheinens der 100. Ausgabe vor zehn Jahren. Auch diesmal habe ich ein Doppeljubiläum verfehlt: Der FK 100 erschien ein Jahr vor dem zwanzigjährigen Bestehen des FANZINE-KURIER – zwischen dieser Ausgabe und dem dreißigsten Geburtstag des FK liegt ebenfalls ein Jahr. 150 Ausgaben des FANZINE-KURIER bedeuten nicht nur neunundzwanzig Jahre mehr oder minder kontinuierlicher Arbeit, sondern auch 1.926 Druckseiten, 1.741 erschienene Rezensionen, 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne die ich den FANZINE-KURIER nicht am fannischen Leben hätte erhalten können, und eine Gesamtauflage von 10.985 Exemplaren.
Mit dem Erscheinen dieser Ausgabe weite ich das Internetangebot aus: Nun werden die FK-Ausgaben auch als PDF- und EPUB-Dateien zum Download bereitstehen. (Nein, das ist nicht völlig richtig: Testweise stehen die Dateien bereits am dem FK 149 auf der FK-Homepage zur Verfügung.)
Viele Grüße
Armin Möhle



INTRAVENÖS 200, 201
SOL 62
PHANTASTISCH 41!, PHANTASTISCH 42!
RETTUNGSKREUZER IKARUS SONDERBAND 4: NUR DREI STUNDEN
ANDROMEDA SCIENCE FICTION MAGAZIN 149
XUN 26
  


INTRAVENÖS 200, 201
132, 56 Seiten DIN A 5, Mittelheftung.
Auflage: 80 Exemplare, Preis: unbekannt (bitte erfragen).
Kontakt: ATLAN CLUB DEUTSCHLAND, Kurt S. Denkena, Postfach 760318, 28733 Bremen, E-Mail: kasse@atlan-club-deutschland.de.
Internet: www.atlan-club-deutschland.de.

Was gehört zu einem ordentlichen Jubiläumsband?
Ein erweiterter am besten mindestens doppelter Umfang: gebongt!
Ein farbiges, vielleicht sogar umlaufendes Titelbild: nur halb!
Viele Grußadressen von mehr oder weniger bekannten Persönlichkeiten: mehr oder weniger!
Eine Übersicht über die Clubhistorie und ausführliche Berichte aus der Vergangenheit: Fehlanzeige!
Die ewige Mitgliederübersicht: natürlich sind Atlan und sein Extrasinn auch dabei!
Interessante, extralange Beiträge: aber sicher!
200 Bände IMTRAVENÖS. Das ergibt, wie Rüdiger Schäfer mal eben schnell ausgerechnet hat, einen Papierstapel von über 1,20 Meter Höhe mit einem Gewicht von mehr als 37 Kilogramm. Alle Seiten der Hefte nebeneinander gelegt würden eine Fläche von beinahe 500 Quadratmetern bedecken. Was mir reichlich wenig erscheint.
200 Bände sind Zeugnis einer langen Kontinuität. Das erste INTRA ist im Dezember 1985 erschienen. In einer ganz anderen Welt! Seit dieser Zeit sind – von wenigen Ausnahmen abgesehen – jedes Jahr acht bis neun Ausgaben erschienen. Nicht so stetig und ausgewogen entwickelte sich die Mitgliederzahl. Den Höchststand erreichte sie mit gut 140 zahlenden Mitgliedern Ende 1992 um dann zur Jahrtausendwende rapide abzustürzen bis der Tiefpunkt mit etwa 30 Mitgliedern im Jahr 2001 erreicht war. Seit mehreren Jahren hat sich der Mitgliederstand zwischen 70 und 80 Personen eingependelt. Angesichts dieser Tatsachen ist es sicherlich gerechtfertigt den ACD offiziell als „Institution des deutschen Fandoms“ zu bezeichnen.
Dabei gibt sich die Jubiläumsnummer erstaunlich unprätentiös. Die Leserbriefe sind etwas üppiger als sonst (und im nächsten Band wird der Skandal aufgedeckt, dass sogar einer vergessen wurde!). Ansonsten bietet der Jubiläumsband den üblichen teils sehr vergnüglichen Mix aus Beiträgen, Rezensionen und Artikeln zu allerlei sinnvollen oder wenige sinnvollen Wissensgebieten. Sogar zwei Kurzgeschichten sind diesmal dabei.
Mit „Erlebnisse auf Scargill“ legt Peter Herfurth-Jesse eine erstaunlich aktuelle Geschichte vor, obwohl das Entstehungsdatum schon einige Jahr zurückliegt und die Geschichte eigentlich für eine geplante aber wohl nie realisierte Ausgabe das ANDREOMEDA SF MAGAZINS zum Thema „Sex“ vorgesehen war. Man ahnt wie es vor sich geht. Ein Ingenieur der Elektrotechnik tritt eine neue Stelle auf einem fremden Planeten an. Was er nicht weiß: die Bewohner dieses Planeten zapfen die sexuelle Energie eines Menschen an und verwandeln sie in Strom. Für den Probanden ist das zwar sehr vergnüglich, da er sich während der Zeit in allerlei einschlägigen virtuellen Realitäten wiederfindet, aber auch sehr erschöpfend ... Warum wundert es mich jetzt nicht, dass angesichts der Debatte um die Energiewende und der Erschließung neuer Energiequellen von politischer Seite, so wenig Phantasie ins Spiel gebracht wird?
Die zweite Story von „Darklord“ Jörg Dirks ist etwas kürzer und vielleicht nur eine Episode aus den „Chroniken von Formálin“. Mehrmals bin ich beim Lesen über diesen konservierenden Namen gestolpert. Die Story ist simpel: eine Elfe nimmt Rache an einen verräterischen König, weil sich die Menschen nicht an Vereinbarungen gehalten haben. Aber der schnoddrige, teils verächtliche, teils betont unterkühlte Ton der Erzählung hat mir gefallen. Gerne hätte ich aber gewusst, ob die Geschichte in einen größeren Kontext eingebettet ist oder nicht.
Ansonsten gibt es auch im Jubi-Band die üblichen Rubriken von Rüdiger Schäfer („Wer nicht fragt...“, „Geistreiche Zitate“ und „Die besten TV-Serien aller Zeiten“) oder auch die „Akte Erich“ von Erich Nagel, der diesmal eine Reihe von sog. „Negativ-Preisen“ wie die „Goldene Himbeere“ für die schlechtesten Schauspieler vorstellt.
Wir waren beim Thema Kontinuität. Band 201 hat ein revolutionäres Titelbild. Endlich werden die geheimen Machenschaften der ACD-Oligarchie enthüllt! Eine nette und sehr konsequent umgesetzte Idee, das TitelBILD zu gestalten. Und sehr verkaufstüchtig (Sex sell's!)!
Allein das Titelbild ist nicht geeignet, die clubliche Einträchtigkeit zu stören. Der Leser und ACD-Mitglied muss sich lediglich wieder mit einem normalen Umfang abfinden, findet aber ansonsten alle lieb gewonnenen Beiträge auch in diesem Heft.
Außergewöhnlich ist dagegen das Interview mit einem sehr selbstbewussten Alien. ACD-Mitglied Elvira zeichnete ein Gespräch mit Hauskater „Klausi“ auf. Im Grunde erfahren wir aber nichts neues. Als Intelligenzwesen ist die gemeine Hauskatze in der Lage, minderbemittelten Erdenbewohnern ihren Willen aufzuzwingen. Unbekannt war bislang allerdings, dass sie sich vor Arkoniden fürchten...
Stefan König befasst sich außerdem noch sehr ausführlich und kritisch mit dem ACD/SF-NOTIZEN-KALENDER 2011 (siehe FANZINE-KURIER 149). Und obwohl er zwischenzeitlich sehr hart mit einzelnen Bildern ins Gericht geht, klingt sein Fazit wieder recht versöhnlich.
Mein Fazit: Der ACD ist ein Club der Spaß macht, weil Leute mitmachen, die Spaß an ihrer Arbeit haben, sich nicht allzu ernst nehmen und es ertragen können, wenn jemand eine andere Meinung bzw. Herangehensweise hat. Auch eine Form von Altersweisheit!

Holger Marks, Marburg


SOL 62
52 Seiten DIN A 4, Mittelheftung, ISSN 1439-2453.
Auflage: 1.200 Exemplare, 4er-Abonnement 24,00 EUR.
Kontakt: PERRY RHODAN FANZENTRALE e. V., Postfach 2352, 76413 Rastatt.
Bankverbindung: Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg (BLZ 25850110), Konto 46042420.
Internet: www.prfz.de.

Der Umfang der SOL schrumpft: von 72 Seiten bei der SOL 60 über 60 Seiten, die die SOL 61 aufweist, zu 52 bei der vorliegenden Ausgabe. Eine Erklärung wird nicht gegeben, und jeglicher Spekulationen will ich mich enthalten.
Matthias Hinz macht sich Gedanken über „Spuren der Geschichte“, die er in der PERRY RHODAN-Serie vermisst, also um Ereignisse, die eine gewisse Bedeutung in der Handlung hatten und haben, die aber, wenn man die reale historische Forschung zum Vergleich heranzieht, unplausiblerweise in Vergessenheit geraten sind. Ist dieser Anspruch an die PR-Serie aber nicht zu hoch ...?! Rainer Stache ist als „Der galaktische Beobachter“ wieder aktiv. Mit Esprit und Witz nimmt er die Logik und Plausibilität der PR-Heftromane 2576 bis 2579 auseinander, so dass der Beitrag auch ein großes Vergnügen für diejenigen darstellt, die die Romane nicht gelesen haben.
Die Geduld seiner Leser fordert dagegen Robert Hector in seinem ersten Artikel „Hyperdepressionen und Hyperimpedanz“ heraus, in dem es von technischen Definitionen und Erklärungen, sowohl realer Gegebenheiten als auch solcher aus dem PERRY RHODAN-Kosmos, wimmelt. Robert Hectors zweiter Beitrag, „Götterdämmerung oder Rückkehr der Ritter der Tiefe“, ist eingängiger und fast komplett ein Streifzug durch die wichtigsten Bestandteile des PR-Universums (Superintelligenzen, Materiequellen, Kosmokraten, Moralischer Code usw. usf.), bis er am Ende des Artikels auf seine Eingangsfrage zurück kommt. Der Beitrag ist auch für Nicht- oder Gelegenheits-PR-Leser geeignet.
Marco Scheloske berichtet in „Per Aspera ad Astra 1a“ von seinem Besuch beim WDR: Für eine Sendung der Reihe QUARKS & CO. stellte er Modelle des Space Shuttles sowie der Raumsonde VOYAGER zur Verfügung – mit einem Besuch in der Lindenstraße inklusive. Ein schöner Erfolg für den Modellbauer! „An Bord der STELLARIS“ führt Roman Schleifer die Leser der SOL. „An Bord der STELLARIS“ ist eine Kurzgeschichtenreihe, die als Beilage zu den PR-Heftromanen erscheint. Roman Schleifer gibt zunächst den Inhalt der Stories wieder, bevor die Autoren zu Wort kommen und der Artikels mit einigen Informationen über den Produktionsbedingungen der Reihe beendet wird.
Rüdiger Vaas präsentiert in seinen Kurzgeschichten zwei Weltentwürfe in kosmischem Maßstab. „Im Anfang war ... das Ende“ schaffen die Bewohner der Milchstraße eine Superintelligenz (die selbstverständlich einen anderen Namen trägt und auch keine weiteren Ähnlichkeiten zu denen der PR-Serie aufweist), die das Ende des Universums überstehen soll. In seiner zweiten Story gibt sich Rüdiger Vaas bescheidener. Nur „Ein Universum nebenan“ wird kreiert. Wer mit der PR-Terminologie zurecht kommt, wird mit dem Verständnis der wissenschaftlichen Spekulationen dieser Stories keine Probleme haben (nicht wegen etwaiger Ähnlichkeiten, um Missverständnisse zu vermeiden).
Das Angebot für den PERRY RHODAN-Fan wird in der SOL etwas spärlicher, nicht nur, was den Umfang betrifft. Der eine oder der andere Beitrag in der SOL 62 mutet durchaus wie ein Lückenfüllers an.

Armin Möhle, Wallenhorst


PHANTASTISCH! 41
68 Seiten DIN A 4, Mittelheftung, ISSN 1616-8437.
PHANTASTISCH! 42
68 Seiten DIN A 4, Mittelheftung, ISSN 1616-8437.
Auflage: jeweils 1.200 Exemplare, 5,75 EUR, 4er-Abonnement 19,80 EUR.
Kontakt: Verlag Achim Havemann, Harlingen 119, 29456 Hitzacker.
Internet: www.phantastisch.net.

Es ist kaum möglich, eine PHANTASTISCH!-Ausgabe im Rahmen einer FK-Rezension angemessen zu würdigen. Wie soll das also mit zwei Ausgaben funktionieren? Nur mit Mut zur Lücke und unnachgiebigem Drängen des Redax im Rücken ...
Band 41 soll und kann hier daher nur kurz gestreift werden. Am Anfang stellt sich Johannes Rüsler in seiner Kolumne „Fragen über Fragen“ und macht sich Gedanken über das „1x1 des guten Tons“. Ob er selbst falsche Töne angeschlagen hat erfahren wir nicht. In Band 42 fehlt die Kolumne allerdings.
In einer ausführlichen Streitschrift macht sich Bernd Jooß Gedanken über „Das Buch“! Warum lesen wir eigentlich Bücher? Und ist das nicht etwas für Langweiler, die zu viel Zeit haben?Aber eigentlich geht es um Veränderungen, die mit dem „Kulturphänomen“ Buch angesichts von Internet, Hörbücher und E-Books vorgehen. Trotz der anstehenden Veränderungen bei den Lesegewohnheiten wird das Abendland nicht untergehen, so die tröstliche Zusammenfassung. Ein schöner Beitrag, den man – allerdings wohl nicht in dieser Ausführlichkeit – auch in anderen einschlägigen Literaturmagazinen lesen könnte.
Stefan Höltgen, Dr. phil und seit seiner Kindheit SF-Leser, macht sich in „Deus Ex machina“ Gedanken darüber, wie Gott in den Computer kommt. Der Beitrag ist sowohl ein Streifzug durch die Geschichte der elektronischen Datenverarbeitung als auch durch die Geschichte der SF-Literatur und verquickt das auch noch mit Fragen nach Religion und Eschatologie. Kompetent, aufschlussreich und lesenswert!
In die „interzone“ begibt sich Marco Behringer und stellt mit William S. Burroughs den Vorreiter von New Wave und Cyberpunk vor. Neben der ausführlichen Vorstellung von Leben und Werk ist der Beitrag auch ein Beispiel dafür, wie breit und offen PHANTASTISCH! das eigene Genre fasst.
Noch ein paar Beiträge seien erwähnt, bevor wir zur aktuellen Ausgabe kommen. Uwe Anton  warnt anhand von angeblichen Fachbüchern über Philip K. Dick vor sogenannten Betascript-Ausgaben. Bücher, die aus Texten bestehen, die jemand aus WIKIPEDIA-Artikeln „zusammengeklöppelt“ hat. Das mag zwar eine Methode sein, die selbst im deutschen Adel oder bei hochrangigen Politikern und Politikerinnen stark verbreitet ist. Aber wer will diese Bücher, für die man im Zweifel auch noch viel Geld bezahlen muss, wirklich lesen?
Christian Humberg stellt unter dem seltsamen Titel „Wer weiß schon, ob Aragorn in seiner Kindheit missbraucht wurde?“ die beiden Autoren Jens Lossau und Jens Schuhmacher vor. Achim Schnurrer beendet mit dem dritten Teil seine Monographie über Voltaire, Max Pechmann macht sich Gedanken über den US-Horrorfilm der achtziger Jahre und wir lesen ausführliche Interviews mit Brett Helquist, Alyson Noel und John A. Lindqvist.
Kommen wir nun zur zweiundvierzigsten Ausgabe. Klaus Bollhöfener schreibt das Editorial wieder selbst, während er – wie konnte ich nur vergessen, es zu erwähnen? - in der vorangegangen Ausgabe dem ständigen Mitarbeiter Christian Endres das Feld überlassen hat.
Diese Ausgabe hat mich in einer Hinsicht sehr verwirrt hinterlassen! Nicht weil angesichts der „42“ die Welt weder untergegangen ist noch kleine vierbeinige Wesen mit spitzen Schnauzen die Weltherrschaft übernommen haben (auch wenn ich dafür meine Hand nicht ins Feuer legen möchte). Es geht um eine vollkommene Nebensächlichkeit, die zudem nur meine Unkenntnis bestätigt. Aber ich fragte mich bei dem Artikel über Neuübersetzung der Romane Terry Pratchetts ständig, warum bei Groß A`tuin der Titelbildgestalter ständig mit Paul Kidby angesprochen wird. Schließlich stehen im heimatlichen Bücherschrank doch unzählige Werke, die ein Josh Kirby gestaltet hat? Erst eine aufwändige Internetrecherche ergab die traurige Wahrheit: Josh Kirby ist gestorben und Paul Kidby in seine Fußstapfen getreten. Nun bin ich um eine traurige Erkenntnis reicher und kann der PHANTASTISCH-Redaktion nicht einmal einen Fehler oder unsaubere Arbeit nachweisen ... Aber hätte man mir das nicht gleich sagen können?
Christian Endres sprach mit Gerald Jung, der die nicht angenehme Aufgabe bekommen hat, die Werke Pratchetts neu zu übersetzen, den philosophischen Gehalt (hat Brandhorst den unter den Tisch fallen lassen?) hervorzuheben, sie aus der Fantasy-Schmuddelecke herauszuholen und für einen größeren Leserkreis attraktiv zu machen. Auch wenn Gerald Jung bereitwillig Auskunft gibt. Ganz klar wird nicht, warum Bastei/Lübbe sich diesen Aufwand und die Kosten zumutet. Zumal man mit einer anderen Titelbildgestaltung – die man ohnehin vornimmt – auch schon einen großen Teil des Ziels erreicht hat. Aber das Interview ist sicherlich eine der spannendsten Beiträge in dieser Ausgabe.
Einen kleinen Schwerpunkt kann man in dieser Ausgabe von PHANTASTISCH! bei den Comics ausmachen. Gleich drei Beiträge beschäftigen sich mit dieser Kunstform. In „Exklusiv, ultimativ, absolut“ betrachtet Hermann Ibendorf-Rosenhof die Entwicklung der Comics vom Heftchen zum Kunstobjekt. Anlässlich eines monumentalen Comic-Bandes mit 720 Seiten, im Großformat 30 x 40 Zentimeter und einem Gewicht von 7,5 Kilogramm, das die Geschichte der DC-Comics nachzeichnet, ist das ein berechtigtes Anliegen. Zu haben ist der „Ziegel“ übrigens für schlappe 150 EUR. In den USA ist man mit den „Absolute Editionen“ schon ein ganz schönes Stück weiter, Comics „gesellschaftsfähig“ zu machen.
Das Interview von Christian Endres mit Christian Gossett setzt den Comic-Schwerpunkt fort. Gossett hat mit seinem Team die Reihe THE RED STAR geschaffen, die auch mittels digitaler 3D-Effekte in Szene gesetzt werden. Ich warte ja immer noch darauf, dass Comics veröffentlicht werden, bei denen die Bilder sich bewegen. Ach ja, gibt es schon: heißt Trickfilm.Aber ein „Mittelding“ zwischen Comic und Trickfilm müsste sich doch zumindest auf modernen Tablet-PCs umsetzen lassen.
Christian Endres ist es dann ein weiteres Mal, der sich in „Cadillacs & Dinosaurier“ den Comic-Abenteuern aus der Erdneuzeit annimmt.
Christian Hoffmann stellt uns in „Wie man einen Wookie koscher zubereitet“ seltsame und skurrile Bücher vor und drängt dabei auf wenigen Seiten durch die phantastische Literaturgeschichte. Wie seltsam das alles ist, erfahren wir auch in seiner Auflistung der Top 10 der merkwürdigsten und exzentrischten Titel in der Phantastik, die by the way 16 Nennungen enthält (dafür reicht sein 10 Punkte Bewertungssystem manchmal auch bis 42 oder weiter). Wer will sich da noch wundern? Die Aufzählung enthält Altbekanntes (Dick, Ballard, Tiptree, Spinrad, Sladek) aber auch Exoten wie Abdul Alhazred oder Fachbücher wie THE THACKERY T. LAMBSHEAD POCKET GUIDE TO ECCENTRIC & DISCREDITED DISEASES Leider – zum Glück? - nicht auf deutsch erhältlich.
Darüber hinaus gibt Marco Behringer in „Mittags in der Zukunft“ einen kompetenten Überblick über das Werk der Gebrüder Strugatzki. Traurig stimmt der Beitrag von Horst Illmer, der einen Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Buchautor, Herausgeber und Verleger Hans-Joachim Alpers gibt.
Weitere Interviews gibt es mit Adam-Troy Castro (von Carsten Kuhr), William Swears (Christian Endres) und Gerd Ruebenstrunk (Bernd Jooß). Die Interviews zeichnen sich wie immer durch die gewohnte Ausführlichkeit aus, auch wenn manche Fragen anscheinend immer wieder gestellt werden müssen (soll sich darüber beschweren, wer selber noch keine Interviews geführt hat!).
Der Schauspieler, Musicaldarsteller und eben Autor Ronny Rindler beschwört in einer halb ernsten, halb leicht beschwingten Kurzgeschichte „Rachegötter“. Ihm gelingt eine gekonnte Weiterentwicklung des beliebten Themas „außerirdische Zivilisation findet irdischen Satelliten und zieht die falschen Schlüsse...“ Diesmal geht es aber den anderen an den Kragen! Eine nette und gut umgesetzte Geschichte, die wie der Autor uns verrät, auf einem Schreibseminar an der Bundesakademie in Wolfenbüttel entstand.
Auch die zweite Geschichte von Chris Moun variiert ein einschlägiges Thema. Wieder einmal geht es darum, wie Industrie und Militär das Engagement von Computerspieler für eigene Zwecke ausnützen. Die Story ist sehr gut umgesetzt. Sie ist rasant geschrieben und versteht es, die psychologischen Nöte des Protagonisten zu transportieren. Geschmunzelt habe ich über den Gedanken, die lesefaulen Computernerds zur Lösung des Spiels einen dicken Stapel von Dokumenten lesen zu lassen. So enthält die Geschichte auch ein wenig Kulturkritik.
Zwei geballte Ladungen phantastischer Informationen und bei Redaktionsschluss dieses FK steht schon bald wieder eine neue Ausgabe vor der Tür. Aber ein wenig haben wir bei dem Rennen aufgeholt!

Holger Marks, Marburg


RETTUNGSKREUZER IKARUS SONDERBAND 4: NUR DREI STUNDEN
102 Seiten DIN A 5, Klebebindung, ISBN 978-3-941258-62-1.
Auflage: unbekannt, 6,90 EUR.
Kontakt: Roman-Truhe Buchversand, Röntgenstr. 79, 50169 Kerpen.
Internet: www.rettungskreuzer-ikarus.de.

Der vierte Sonderband der Serie RETTUNGSKREUZER IKARUS beinhaltet interessante Kurzgeschichten aus dem Ikarus-Universum.
Irene Salzmann malt in „Nur drei Stunden“ die Nöte eines Raumschiffskapitäns aus, für seinen Säugling eine Betreuung zu besorgen – ein Spaß wohl vor allem für jene Leser, die selbst gerade junge Kinder haben.
Petra Weddehages Hauptfigur „Die Sklavin“ entflieht ihren Herren. Stilistisch kann die Story überzeugen, inhaltlich geriet sie allerdings etwas konventionell und teilweise schablonenhaft.
Dramatisch geht es in der Geschichte „Die Überlebende“ von Dirk van den Boom zu. Verzweifelt versucht die Besatzung der IKARUS, eine Tiefschläferin aus einem havarierten Raumschiff zu retten. Auch wenn Dirk laut Autorenverzeichnis „eigentlich keine Kurzgeschichten schreibt“, steuert er wieder einmal eine der ausdrucksstärksten und besten bei.
Armin Möhle verarbeitet in „Himmelstanz“ Segelflug-Erfahrungen. Er belässt es jedoch nicht dabei, sondern erfindet außerirdische Tiere, die am Himmel zu einer Bedrohung werden. Der Luftkampf mit einem exotischen „Luftrochen“ fasziniert. Einerseits ist der Protagonist auf reale Segelflugtechnik angewiesen, andererseits ringt er mit einem fremdartigen Gegner in dessen Element.
Im „Tod eines Massenmörders“ thematisiert Volker J. Kurz ein moralisches Dilemma. Ein gefährlicher Verbrecher wird während einer Überführung in einem Raumschiff, als seine Flucht aus dem Strafvollzug unmittelbar droht, von seinen Bewachern getötet, damit er nicht davonkommen kann. Die Story endet mit betretenem Schweigen. Scheinbar sind damit – geradezu prophetisch - jene Fragen aufgeworfen, die sich jüngst bei der Tötung Osama Bin Ladens stellten. Tatsächlich schildert Volker aber wohl eine viel problematischere Situation, weil den Wärtern die Kontrolle zu entgleiten droht und der Straftäter rechtskräftig verurteilt ist.
Die Androiden „Melinda und Jason“ bewachen in der Geschichte von Harald Giersche ein reiches Söhnchen und werden dabei überfallen. Da es sich bei den Angreifern nur um Menschen handelt, gelingt es, sie mit Raffinesse, Wucht und künstlichen Reizen zu überwältigen. Die ausgeklügelte, manchmal etwas verwirrende Handlung überrascht den Leser mit einem offenen Ende.
Auf eine Schatzsuche besonderer Art schickt Alexandra Balzer ihre Protagonisten in „Generationen, Konflikte“. Einige Szenen erinnern an den ersten Kinofilm von KAMPFSTERN GALACTICA“ Es wird spannend erzählt, und wiederum gibt es keine einfache Auflösung.
NUR DREI STUNDEN glänzt durchweg mit sorgsam ausgearbeiteten Geschichten, die auch für Außenstehende gut verständlich sind und teils humorvoll, teils packend, teils nachdenklich ausfallen.

Clemens Nissen s. ps., Schortens


ANDROMEDA SCIENCE FICTION MAGAZIN 149: STERNENLIEDER, SCHATTENLIEDER
76 Seiten DIN A 4, Klebebindung, ISBN 0934-330X.
Auflage: 390 Exemplare, 6,00 EUR.
Kontakt: SCIENCE FICTION CLUB DEUTSCHLAND, Stefan Manske, Krefelder Str. 58, 47226 Duisburg, E-Mail: stefan.manske@sfcd.eu.
Bankverbindung: Saarbank eG (BLZ 591 900 00), Konto 2147009.
Internet: www.sfcd.eu.

„Alte Geschichten sind wie alte Freunde. Von Zeit zu Zeit muss man sie besuchen!“ Diesen Satz lässt George R. R. Martin eine seiner vielen Figuren in dem LIED VON EIS UND FEUER sagen. Zusammen mit der neuen Ausgabe dieses selten erscheinenden SF-Magazin könnte es eine Aufforderung sein. Der Rezensent hat aber der Versuchung widerstanden, die dicken martinschen Wälzer im Regal stehen gelassen und sich stattdessen vergnüglich an die Lektüre der neuen Ausgabe des Aushängeschildes des SFCD gemacht.
Ein wenig verwirrend und nicht für alle einsichtig ist die Publikationsgeschichte, die Michael Haitel in seinem knappen Vorwort schildert. Band 149 füllt eine Lücke und ist nicht, wie bei bei Neuausgaben eigentlich üblich, der letzte Dominostein in einer langen Reihe. So erschien Band 150 des ANDROMEDA SF MAGAZIN bereits im September 2009 und seit Band 148 sind gar neun Jahr vergangen.
Mit dieser Ausgabe ist also alles wieder im Lot und die Lücke geschlossen. Michael Haitel kündigt zudem den Schritt in eine neue Zeit an. Zukünftig wird das ANDTROMEDA SF MAGAZIN einen festen Koordinator haben, der „entweder als Herausgeber und Chefredakteur selbst initiierte Ausgaben produzieren oder gemeinsam mit anderen Redaktionen deren Nummer gestalten und herstellen soll.“ Auch die Gestaltung und das Layout sollen wiedererkennbar sein und somit zur „Markenentwicklung“ beitragen. Tatsächlich erinnert die Aufmachung und das Layout stark an die seit einigen Ausgaben runderneuerte und mit viel Lob versehene AN.
Diese Ausgabe des Magazin widmet sich ganz George R. R. Martin. Martin ist ein Autor, der in vielen Genres zu Hause ist. Und der – obwohl sein neuer Roman schon lange auf sich warten lässt – mit seinem Opus Magnum, dem LIED VON EIS UND FEUER, ein beeindruckendes und eigenständiges Fantasy-Werk geschrieben hat.
Vier Beiträge widmen sich seinem Schaffen. Zwei beschäftigen sich mit EIS UND FEUER, zwei mit älteren Werken, die vordringlich eher der Science Fiction zuzuordnen wären.
Zu Beginn versucht Manfred Roth das unmögliche: mal kurz das „Kultwerk“ von EIS UND FEUER zusammenzufassen und die wesentlichsten Merkmale herauszustellen. Wider eigenes Erwarten gelingt ihm das ganz gut. Neben einer stringenten Zusammenfassung der Handlung geht er auf die Geographie, der von Martin geschaffenen Welt ebenso ein wie auf die Symbolik der Figuren. Er interpretiert die geschilderte Religion und ordnet bestimmte Protagonisten dem andalischen Götterhimmel zu. Das ist ein rundum gelungener Überblicksbeitrag mit Tiefgang und großer Kenntnis des Genres, der in Versuchung führt, dicht an Regal zu gehen und vielleicht nur einen kleinen Blick in DIE HERREN VON WINTERFELL zu werfen ...
Die folgenden, ebenfalls sehr umfangreichen Beiträge von Stefan Lorenz beschäftigen sich mit früheren Werken Martins.
In „Futuristischer Bocksgesang“ interpretiert Stefan Lorenz sehr minutiös den Roman „DYING OF THE LIGHT. Es ist der erste Roman, den Martin veröffentlichte. Stefan Lorenz gibt den Romaninhalt sehr ausführlich wieder und verdeutlicht durch eine ungeheure Anzahl von Zitaten (aus dem amerikanischen Original) die Haltung der Personen, ihre Beweggründe und ihr Scheitern. Das alles, um die akademische Frage zu beantworten, ob es sich bei dem Werk um eine Tragödie handelt. Viele Seite später erfahren wir die Antwort: sie lautet „Ja“!
Es ist zu vermuten, dass dieser Beitrag im Rahmen einer akademischen Seminararbeit entstand. Hier zeigt sich leider eine editorische Schwäche des ANDROMEDA SF MAGAZIN. Es gibt leider überhaupt keine Angaben zu den Autoren der Beiträge noch eine Auskunft darüber, in welchem Zusammenhang die Beiträge entstanden sind.
Auch der zweite Beitrag von Stefan Lorenz ist nach diesem „akademischen Schema“ aufgebaut. Er beschäftigt sich mit „Religiosität, Einsamkeit und Nihilismus in George R. R. Martins frühen Kurzgeschichten“. Auch in diesem Beitrag hält Stefan das bekannte Muster durch. Handlungszusammenfassung, illustrierende Zitate und eine ausführliche Bewertung wechseln sich mit den Kurzgeschichten ab.
Der vierte Beitrag von Patrick Charles „Mehr als magische Schwerter und Fürsten der Finsternis“ beschäftigt sich ebenfalls mit dem LIED VON FEUER UND EIS und ist eine Zweitveröffentlichung. Er erschien bereits 2009 in PANDORA 4, dem Magazin aus dem Shayol-Verlag. Auch dieser Beitrag verdeutlicht, wie sehr sich Martins Hauptwerk von der gängigen Fantasy-Dutzendware unterscheidet und welch inhaltlicher Tiefgang sich in den Werken verbirgt. Trotz der inhaltlichen Doppelung liest man auch diesen Beitrag gerne, da er noch einmal ein anderes Licht auf EIS UND FEUER wirft.
Es ist schön, dass diese vier umfangreichen Beiträge nicht mehr auf einer Festplatte vereinsamen. Bei einer Gesamtsicht fehlen leider Beiträge zu den anderen Schaffensbereichen Martins, zum Beispiel seine Arbeit für Fernsehen. Auch hätte ein paar biografische wie auch bibliographische Angaben nicht geschadet. Selbst wenn man diese auch im Internet findet, so hätten sie das Magazin sinnvoll ergänzt. Und auch ein wenig mehr Aktualität hätte nicht geschadet. So hätte ich zumindest einen Hinweis auf die Verfilmung (fürs TV) von EIS UND FEUER erwartet.
Aber sonst: ein schöner Band mit kompetenten sekundärliterarischen Beiträgen. Bleibt zu hoffen, dass der Lückenfüller nicht nur die Lücke füllt, sondern auch den Anstoß zu vielen weiteren Ausgaben dieser Art gegeben hat.

Holger Marks, Marburg


XUN 26
100 Seiten DIN A 5, Seitenbindung, ISSN 1862-7552.
Auflage: unbekannt, 4,50 EUR, 3er-Abonnement 14,50 EUR, 5er-Abonnement 24,00 EUR.
Kontakt: Bernd Walter, Michelsbergstr. 14, 74080 Heilbronn, E-Mail: xun@xun-online.de.
Internet: www.xun-online.de.

Die 26. XUN-Ausgabe bietet „Zirkel und Magie ... und andere Kurzgeschichten“.
Die Titelstory von Paul Wimmer ist eine langatmige Fantasy-Kurzgeschichte um zwei angehende Magierinnen, die eine andere Sichtweise ihrer Kunst als die entdecken, die ihnen ihr Orden predigt, und sich für ihre Überzeugungen einem aussichtslosen Kampf stellen müssen. Dass  auch eine prägnantere Handlungsführung möglich ist, zeigt (die erfahrene) Christel Scheja in „Drei“. Das ist nicht nur der Titel der Story, eine romantische Geschichte in einer Rahmenhandlung, sondern auch der Umfang des Textes (als Seitenzahl, versteht sich).
Routiniert zeigt sich auch Andrea Tillmanns in „Schwestern“: Die Schwert- und Zauberschwestern Sirka und Belan wollen einen Zauberer töten; zu ihnen gesellt sich eine Frau, die über eine gewisse Technologie verfügt, aber nicht magisch begabt ist. Es spricht nichts dagegen, in einer Fantasy-Welt auch „herkömmliche“ Technik zu verwenden, allerdings sollte die Frau, die sie benutzt, nicht als „Wissenschaftlerin“ bezeichnet werden – „Kundige“ o. ä. wäre passender gewesen.
Einen anderen Weg wählt Peter Hohmann in „Technotron“. In der sehr kriegerischen Story wendet sich die (befreiende) Magie gegen die (unterdrückende) Technik. „Wege ins Licht“ von Werner Vogel schildert auch eine totalitäre Welt, in der eine Katastrophe die Menschen in die Meere zwang, von denen einzelne gegen ihr Schicksal rebellieren. „Wege ins Licht“ ist weitweifiger verfasst als „Technotron“.
„Wer hat mir das angetan?“ von Britta Haschke besticht durch die ungewöhnliche Perspektive der Protagonistin. Eine ungewöhnliche Idee weist auch „Der Wandmensch“ von Angelika Pauly auf, deren Möglichkeiten durch die kurze Handlung aber nicht ausgenutzt worden. In der Ausführung besser ist „Stück für Stück“ von Roman Schaupp; dass das Ende der Story vorhersehbar ist, ergibt sich aus dem Plot.
In „Rhoas“ von J. Th. Thanner sucht ein Sternenvagabund nach einer Partnerin. Wenn er sich in einer Kontaktbörse angemeldet oder sich an einer Partnerschaftsvermittlung gewandt hätte, die es sicherlich auch in der Zukunft geben wird, wäre er vermutlich am Leben geblieben ... W. Berner präsentiert mit „Der Sklavenmarkt von Togasta“ die 17. Episode (sic!) der Fortsetzungsreihe „Nebelmond“. Einen Milliadär der Gegenwart hat es mit zwei Freunden auf einem fremden Planeten verschlagen. In der aktuellen Folge befinden sie sich auf einem Sklavenschiff. Nach einem Zwischenfall werden sie verkauft. In der nächsten Episode werden sie sicherlich befreit ...Im Verhältnis zum Umfang der Story (14 Seiten) ist das zu wenig Handlung. Sklaven in einem Sternenreich muten außerdem anchronistisch an.
Stringend und authentisch ist „Candygirl“ von Eva Schuster verfasst. Eine dicke Sechzehnjährige hadert mit ihrem Schicksal, bis sie per Zufall einen Weg findet, um ihrem Schwarm nahe zu sein. Atmosphärisch überzeugend ist „Der Totenwanderer“ von Michael Dissieux, der seinem Protagonisten erstmals in der Kindheit begegnet. Es gelingt ihm, weitere Begegnungen zu vermeiden, kann den „Totenwanderer“ aber letztendlich nicht von sich fernhalten. „Das verborgene Sakrament“ von Kai G. Klein ist auch eine dezente Horror-Story, die aber weniger aus Handlung als vielmehr aus dem Monolog des Protagonisten besteht.
Die Grafiken in XUN 26 stammen von Norbert Reichinger, Manfred Lafrentz, Pascal Bothe, Tanja Meurer, Christel Scheja, Peter Wall u. a. Sie bieten einfache Strichzeichnungen bis zu anspruchsvollen Arbeiten.
Ergänzt wird XUN 26 durch Rezensionen, die überwiegend von Alisha Bionda verfasst wurden. Alisha folgt einem festen Schema: dem „Inhalt“ folgt die „Meinung“ – die eine weitere, detailliertere Inhaltsangabe ist – und ein kurzes „Fazit“. Keines der Bücher, die Alisha bespricht, erhält eine negative Wertung. Gunter Arentzen zeigt sich als Rezensent ausgewogen, und Dirk Radtke liefert einen Verriss ab.
Die Kurzgeschichten in XUN 26 weisen inhaltlich wie qualitativ ein breites Spektrum auf. Das ist für XUN nicht untypisch, denn zu der Konzeption der Reihe gehört, vielen Autorinnen und Autoren die Möglichkeit zur Veröffentlichung zu geben, und erfreulicherweise überwiegen die lesenswerten Stories in XUN 26 deutlich.

Armin Möhle, Wallenhorst


Der FANZINE-KURIER erscheint in der EDITION WHISPERING TIMES.

Herausgabe, Redaktion und Vertrieb:
Armin Möhle
Eibenweg 18
49134 Wallenhorst.
E-Mail: armoe@gmx.de.

Preise der Printausgabe: Einzelexemplar 0,60 EUR, Jahresabonnement (6 Ausgaben) 3,00 EUR (in Briefmarken oder per Überweisung [Bankverbindung bitte erfrage]). Der FANZINE-KURIER ist außerdem im Fanzinetausch zu beziehen. Auslandspreise auf Anfrage.

Mitarbeiter dieser Ausgabe:  Holger Marks, Clemens Nissen s. ps., Irene Salzmann, Christel Scheja, Petra Weddehage.
Auflage der Printausgabe: 30 Exemplare.

Für Rezensionsexemplare sind wir stets sehr dankbar!
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