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Werte Leserinnen und
Leser, WELT DER GESCHICHTEN 5 XUN 18 BULLY 3 STAMMTISCH-BOTE 16 RETTUNGSKREUZER IKARUS 33: MISTER ZED PERRY RHODAN FANEDITION 8: DAS TA RA EL BULLY 4 SCIENCE FICTION OKULAR 255, 256 WELT DER GESCHICHTEN – PULP MAGAZINE 6 SOL 50 STAMMTISCH-BOTE 17 FUTURE MAGIC 59
WELT DER GESCHICHTEN 5 254 Seiten, Taschenbuch, Offset, Seitenbindung. Auflage: unbekannt, 9,80 EUR. Kontakt: Bernd Rothe, Domeinerstr. 23, 31785 Hameln. Internet: www.welt-der-geschichten.eu. Die erste Ausgabe von WELT DER GESCHICHTEN erschien mit einem großen Anspruch und dem Willen, etwas Besonderes zu bieten. Inzwischen ist aus dem ersten überzeugenden Versuch eine ganze Reihe geworden. Natürlich leidet bei regelmäßigem Erscheinen das „Besondere“ etwas, aber bisher stachen die Bände noch immer aus dem Haufen der anderen Neuerscheinungen heraus. Schauen wir also mal, was der vorliegende Band 5 zu bieten hat: Die Eingangsseite stellt uns ein „phantastisches Magazin“ in Aussicht. Ein Buch als Magazin? Wohl eher nicht. Oder soll das Buch als „Lagerstätte“ guter Geschichten verstanden werden? Egal! Positiv ist auf jeden Fall zu vermerken, dass die Herausgeber per Mail zu erreichen sind, sofern der Leser das Bedürfnis danach hat. Die Bilder sind wieder extra für die Geschichten gezeichnet worden und spiegeln gut die jeweiligen Inhalte wider. Auch sind sie künstlerisch gut geraten, wenn sich in ihnen vielleicht auch ein paar halbnackte Frauen zuviel tummeln. Aber widmen wir uns den Geschichten selbst: Die erste Geschichte („Haariger Zauber“ von Reinhard Escher) ist gut geschrieben, wenn auch eine völlige Nonsense-Geschichte. Auch ist der Name des Hauptcharakters (alter Mann = Mr. Oldman) nicht sonderlich einfallsreich. Da ist man von der Reihe besseres gewohnt und als Opener ist die Geschichte vielleicht nicht gerade optimal gewählt. Auch die zweite Geschichte („Das dunkle Herz des Waldes“ von Damian Wolfe) hat ein komisches Ende und wirkt irgendwie aus dem Zusammenhang gerissen. Geschichte drei („Der Unsterblichkeitstrank“), von der Herausgeberin Astrid Pfister ist da besser, wenn es auch moralisch bedenklich erscheint, ein Kind ohne sein Einverständnis unsterblich machen zu wollen, nur damit man selber sich dann besser fühlt. Das Ende ist vorhersehbar, die Geschichte selbst jedoch ist gut. „Blutsauger“ von Thomas Backus: Witzig geschriebene kleine Horrorgeschichte mit etwas eigenartiger Pointe. Die nun folgende „Kosmozoentheorie“ von Nina Horvath ist die erste wirklich gute Geschichte in diesem Band, anknüpfend an den ursprünglichen Anspruch dieser Reihe und am ehesten an Literatur erinnernd. Ein „Quantensprung“ von Helmut Marischka ist die nächste Geschichte nicht gerade, dafür aber witzig. Die Nachnamen der Protagonisten sind hochgradig bescheuert („Einsiedler“ und „Himmelsstürmer“), auch wenn sie das Wesen der Protagonisten unterstreichen sollen. Solch einen Wink mit dem Zaunpfahl hat der Leser nicht verdient. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte gut lesbar, wenn auch leicht skurril. Mit „Krain und der Königssohn“ von Alexander Gail liegt die längste und gleichzeitig die beste Geschichte dieses Bandes vor. Eindeutig von Conan inspiriert, ist sie doch eine durchaus eigenständige Variante dieses unendlichen Themas und sehr gut zu lesen. „Die Burgruine“ von Carolin Arden bietet nichts Besonderes, „Als Amely den Frühling fand“ von Felizitas Kürschner ist eine nette Märchenvariante und die „Reise in die Ewigkeit“ von H. H. ist durchaus als Denkansatz zu empfehlen. Ein gutes Thema, interessant umgesetzt. „Die Wiederkehr“ von Silvia Flür-Vonstadl bietet uns eine spannende Geschichte, die allerdings darunter leider, dass der Blitz kurz hintereinander dreimal (!) an genau der selben Stelle einschlägt. „Der Elbenhügel“ von Sieglinde Breitschwerdt bietet einen kurzen Auszug aus einem Elbenmärchen und ist nicht mehr als Standard. Die Geschichte um „Martins Apartment“ von Bernhard Craw allerdings ist dafür sehr gut! Sie entführt uns in eine Zukunft, in der der Mensch mehr oder weniger nur noch Bestandteil einer großen glücklich machenden Maschine ist. Aber ist das wirklich das, was die Menschen wollen? Ein guter Ansatz zur Gesellschaftskritik. Gute alte Science Fiction in ihrem klassischen Sinne. Auch „Auf gute Nachbarschaft“ von Silke Schulz ist gut geschrieben, wenn auch vorhersehbar. „Der Fall eines Werwolfes“ von Jennifer Schreiner ist okay und „Nichts ist wie es scheint“ von Patrica Becker gut. „Der Magier und der Scharlatan“ von Dietmar Preuß ist wieder eine sehr gute Geschichte, angesiedelt im Fantasybereich, mit einer guten Sprache, der man gerne folgt. Auch „Die Sonnentänzerin“ von Christel Scheja wäre sehr gut, würden nicht des öfteren ganze Wörter fehlen, was sich doch als sehr störend erweist und der Geschichte bzw. deren Erzählfluß ziemlich schadet. „Der Kuss des Schneeelfs“ von Sylvia Brückner ist nicht schlecht, „Elfenschwestern“ von Manuela P. Forst ist nett, müsste aber eigentlich „Elfengeschwister“ heißen, „Das Instrument“ von M. Sagenhorn ist ok und „Baden gehen“ von Charlotte Engmann leidet darunter, dass es lediglich ein Fragment darstellt. Fazit: Es gab schon mal bessere Bände als diesen! Autorenportraits gibt es keine mehr, die Bilder sind besser geworden, auch wenn sie einen leichten Hang zum Sexismus aufweisen. Das Lektorat hat spürbar nachgelassen, sofern dieses nicht eh den Autoren selbst überlassen ist, was sich in manchen Geschichten als arg störend erweist. Insgesamt ist das Buch kurzweilig zu lesen, aber längst nichts „Besonderes“ mehr, wie es mit dem ersten Band noch angedacht und in den Folgebänden durchaus spürbar war. Aber das kann sich ja auch (hoffentlich) wieder ändern ... Dirk Ozanik, Hildesheim XUN 18 72 Seiten DIN A 5, Seitenbindung. Auflage: 125 Exemplare, 3,30 EUR, 3er-Abonnement 11,75 EUR, 5er-Abonnement 18,75 EUR, 8er-Abonnement 30,00 EUR. Kontakt: Bernd Walter, Michelsbergstr. 14, 74080 Heilbronn, E-Mail: xun@xun-online.de. Internet: www.xun-online.de. In XUN 18 findet die Fortsetzungsgeschichte „Good Hope“ von Kai Brauns mit dem neunten Teil ihr Ende und damit auch der darin geschilderte interstellare Krieg. Die Longstory „Crystal“ von A. T. Legrand, die sich an klassischen Horrormotiven orientiert, wird dagegen ebenso fortgesetzt wie „Nebelmond“ von W. Berner, die offenbar dem Mehrweltenprinzip huldigt (Multiversum zu sagen wäre übertrieben). Auch wenn durch die Handlungszusammenfassungen das Gedächtnis der XUN-Stammleser aufgefrischt und der Zugang für Gelegenheitsleser verbessert wird, löst dies nicht das prinzipielle Problem des Abdrucks von Fortsetzungsstories in Publikationen, die in meinem mehrmonatigen Rhythmus erscheinen. Deswegen ist es sicherlich nicht vermessen, über ein anderes Modell für die Veröffentlichung von Longstories nachzudenken: abwechselnd eine Ausgabe mit einer abgeschlossenen Longstory und die nächste mit einzelnen, unabhängigen Kurzgeschichten zu bestücken. Neben den Fortsetzungsgeschichten enthält XUN 18 fünf weitere Stories, die nicht in jedem Fall kürzerer sind als erstere. „Totentänzer“ von Thomas Backus ist wörtlich zu verstehen. Eine originelle Idee, deren Auswirkungen für den Protagonisten ein wenig unvorhersehbar sind. Abseits gewohnter SF-literarische Pfade bewegt sich auch Angelika Pauly mit „Lichtwelt“, in der sie eine ungewöhnliche nichtmenschliche Zivilisation kreiert. Atmosphärisch dicht und konsequent ist „Gipfel des Wissens“, eine im Cthulhu-Mythos angesiedelte kurze Story von Nina Horvath. In „Zombie“ von Nina Munk verliert sich eine Frau, die nach dem Kälteschlaf in das Leben zurückkehrt, in dem Bild, das sie kurz vor ihrem (vermeintlichen) Tod betrachtete. „Die alte Magie“ von Julia Hrdina spielt mit klassischen Fantasy-Elementen. Der Sohn des Häuptling eines aussterbenden Elfenvolkes wird vor der Hochzeit mit seiner Braut gewarnt, will zu ihr halten, doch die Frau treibt in der Tat ein doppeltes Spiel. Auch wenn der längere Umfang dieser Geschichten zumindest im Fall von „Die alte Magie“ durch den größeren Handlungsbogen gerechtfertigt ist, sind sie zu weitschweifig verfasst. Neben den Kurzgeschichten haben sich Rezension und Interviews in XUN etabliert. In der vorliegenden Ausgabe spricht der Herausgeber mit Matthias Härtel über sein „Sachbuch“ DAS GEHEIMNIS UNSERER EISKALTEN SONNE. Matthias Härtel ist der Ansicht, „(...) das unsere Sonne eiskalt ist und weder Wärme, noch Licht produziert und daher beides auch nicht abstrahlt.“ Die NASA, ESA und die russische Raumfahrtagentur werden sich freuen, davon zu hören, dürfte es doch die Konstruktion von Raumschiffen und Sonden ungemein erleichtern (okay, die Chinesen Japaner und Inder werden sich auch dafür interessieren). Der Herausgeber ist der Ansicht, dass Interview sich „(...) sehr ins Konzept unseres Magazins (...)“ einfügen würde, doch das dürfte eher für Gespräche mit Autoren von phantastischer Literatur zutreffen, die das, was sie schreiben, auch als das bezeichnen um was es sich tatsächlich handelt. Die Zeichnungen von Rainer Wißmann, Christel Scheja, Eva Radasic-Pütz, Harry Messerschmidt, Andreas Unterkreuter und Torsten Zentgraf weisen eine vielfältige Motivwahl auf und sind von mittlerer bis guter Qualität. Auch die Kurzgeschichten in XUN 18 decken ein breites inhaltliches Spektrum ab. Die kürzesten Stories sind zugleich die unkonventionellsten und damit die besten. Armin Möhle, Wallenhorst BULLY 3 82 Seiten DIN A 5, Seitenbindung. Auflage: unbekannt, 4,75 EUR, 4er-Abonnement 19,00 EUR. Kontakt: Pascal Bothe, Weidenanger 21, 38640 Goslar, E-Mail: pascal.bothe@hotmail.de. Bankverbindung: Sparkasse Goslar (BLZ 268 500 01), Konto 154069280. Internet: www.bully-fanzine. Im Vergleich zu den ersten beiden Ausgaben ist der PERRY RHODAN-spezifische Inhalt der neuesten dritten Ausgabe des BULLY verschwindend gering. Armin Möhle eröffnet den Reigen von Kurzgeschichten, Artikeln, Rezensionen und Zeichnungen mit einer Betrachtung von Farmers FLUSSWELT-Zyklus. Sachlich geschrieben weist der Autor auf die Stärken und Schwächen der populären und jetzt wieder neu veröffentlichten Serie hin. Die Interviews gehören zu den Höhepunkten der Nummer. Pascal Bothe interviewt Erich Herbst, der für die ESP zuständig ist. Weiterhin wird der Titelzeichner des MADDRAX-Spin-Offs DAS VOLK DER TIEFE und Comiczeichner Chris Noeth ebenfalls vom Herausgeber interviewt. Auffällig ist bei beiden Interviews, das Pascal Bothe die Interviews nicht nachbearbeitet. Gleich zu Beginn spricht Erich Herbst von einer monatlichen Erscheinungsweise, kurze Zeit später fragt Pascal Bothe diesen Punkt explizit nach. Bei Chris Noeth hat dieser schon erläutert, das er sein Hobby zum Beruf gemacht hat, Pascal fragt aber auch hier nach. Unabhängig von diesen Schwächen sind die Interviews ausführlich – bis auf die inzwischen statische letzte Frage nach der Frage, die niemals gestellt werden sollte, eine Unart, die sich Roman Schleifer inzwischen auch für jedes Interview in der SOL angewöhnt hat – und die Vorstellung von engagierten PERRY RHODAN-Fans macht vielleicht manchem Mut, es auch einmal zu versuchen. Uwe Anton bespricht einen Punkroman von Klaus N. Frick und Uwe Lammers stellt Peter F. Hamiltons DER DIEB DER ZEIT vor. Die Rezensionen sind ausführlich, wobei die Inhaltsangaben zu sehr in die Details gehen. An manchen Stellen scheint Uwe Antons Besprechung allerdings eine gewisse kritische Distanz zu fehlen. Der Nachdruck des Vorworts von Rüdiger Wieck aus der Mohlberg Neuveröffentlichung DER INTESTELLARE FREIHÄNDLER ist allerdings überflüssig. Hier hätte Rüdiger Wieck vielleicht die persönlichen Eindrücke etwas ausführlicher niederschreiben können. Einen breiten Raum nehmen die Kurzgeschichten ein. Christel Scheja versucht sich an einer im STARGATE-Universum spielenden Fan-Fiction. Anscheinend ist 2Aufbruch in eine neue Welt2 eine Ergänzung zum Pilotfilm STARGATE-ATLANTIS. Wer sich nicht für diese Serie interessiert, wird mit den Charakteren wenig anfangen können. Die beste Story der Sammlung ist David A. Summerwines „Graf Ganima“, eine wilde Mischung aus Science Fiction und aus Bram Stokers DRACULA. Insbesondere die erste Begegnung der Raumfahrer mit dem geheimnisvollen Grafen ist eine gut geschriebene Hommage an die unzähligen klassischen Vampirfilme. Die Pointe von „Ein Dinosaurier auf dem Mars“ aus der Feder Alfred Bekkers ist schnell erkennbar und die Hoffnung des Lesers, das ein routinierter Autor wie er im letzten Augenblick noch etwas Überraschendes aus dem Hut zaubert, verfliegt am Ende des Textes. W. Berners „Unendlichkeit…?“ ist eine dieser altmodischen Geschichten, in denen zwei Ereignisse krampfhaft miteinander verbunden werden, um eine für den Leser überraschende Pointe zu präsentieren. Leider ist weder der Plot sonderlich noch originell noch der etwas trockene Schreibstil ansprechend. Illustriert ist die dritte Ausgabe des BULLY unter anderem von Rüdiger Wieck, der auch das Titelbild beigesteuert hat, Michael Wittmann, K. H. Friedhoff, Josef Dienst sowie Chris Noeth, der insbesondere mit seinem „Elvis“ zeigt, wie gut ihm abgedrehte Comics in der PREACHER- Tradition liegen. Insgesamt wieder eine breit aufgestellte, zum Teil wirklich ansprechende und lesenswerte Ausgabe. Hoffentlich kehrt Herausgeber Pascal Bothe zum “PERRY RHODAN Fanzine” zurück. Themen und Kurzgeschichten, Rezensionen und Artikel sollte es hier eigentlich genug geben. Thomas Harbach, Lübeck STAMMTISCH-BOTE 16 24 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung. Auflage: unbekannt, Preis unbekannt (bitte erfragen). Kontakt: Horst Schwagenscheidt, Heidestr. 16, 45476 Mülheim, E-Mail: Schwagi.MH@T-Online.de. Obschon im November gedruckt, ist die 16. Nummer des STAMMTISCH-BOTEN ganz eindeutig eine Weihnachts-Ausgabe. Schon auf der Titelseite düst dem Leser Knecht Ruprecht entgegen. Die beiden Kurzgeschichten im Hefte verbreiten ebenfalls Festtagsstimmung: Das Märchen „Wo wohnt der Weihnachtsmann“ von Henriette Wehlen kommt zuckersüß daher, während „Knecht Ruprecht in hundert Jahren“ den Weihnachtsmann visionär als Luftschiffer schildert. Beide Stories stammen aus dem Jahre 1908. Und doch sind die „SF-Oldies“ – Mitglied des SFC JIM PARKER kann nur werden, wer vor 1950 geboren ist – dieses Mal redlich bemüht, sich mit der Gegenwart, ja, teils sogar mit der Zukunft auseinanderzusetzen. Ein echtes Geschenk (und zwar unabhängig davon, ob es etwas kostet) ist die „elegische Betrachtung“ zu „Science Fiction-Oldies zwischen Zukunft und Vergangenheit“. Thomas Le Blanc bekennt darin, dass SF-„Oldies“ gern in alten Zeiten schwelgen, er zeigt aber auch, dass eine ehemals diskriminierte Gattung zum selbstverständlichen Bestandteil der Unterhaltungsliteratur geworden ist und wie dies das Selbstverständnis von Fans beeinflusst: Wegbereiter, Vorreiter, Sektierer ade. Wehmut kommt auf bei dem Versuch, die Fackel an die nächste Generation weiterzureichen und der eigenen phantastischen Büchersammlung einen würdigen Fortbestand zu sichern. Im Gedächtnis haften bleibt der Tipp, die Schätze der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar zu vermachen. Unvergänglich erscheint, wie sammelwütige Fans ihre Beute verteidigen und dafür sogar dem Lockruf des anderen Geschlechts widerstehen. Wolfgang Thadewald versetzt sich in „Achtung, Achtung ... hier Zukunft“ wirklich und wahrhaftig gedanklich in die Zukunft, blickt dabei allerdings zurück auf aktuelles Vereinsleben. In Allzeit-Niederungen des Gestern, Heute und Morgen führt die einleitende „Jeremiade“ des Fanzines. Das Wehklagen über Missmanagement im SFCD ist ein Evergreen, und die gebotenen juristischen Betrachtungen zum Vereins- und Satzungswesen führen in einen beruflichen Alltag, den man im fannischen Bereich eigentlich gerade nicht vorfinden möchte. Die 16. Ausgabe des STAMMTISCH-BOTEN fasziniert mit Besinnlichem und Erbaulichem – und das nicht zur zu Weihnachten. Clemens Nissen s. ps., Schortens RETTUNGSKREUZER IKARUS 33: MISTER ZED 94 Seiten DIN A 5, Offset, Klebebindung. Auflage: unbekannt, 6,90 EUR. Kontakt: Roman-Truhe Buchversand, Röntgenstr. 79, 50169 Kerpen. Internet: www.rettungskreuzer-ikarus.de. MISTER ZED von Nicole Rensmann – die damit erstmals als Autorin in der RETTUNGSKREUZER IKARUS-Serie vertreten ist – ist die Fortsetzung des vorangegangenen Bandes, VOR DER GROSSEN STILLE. In dem Roman reiste die IKARUS und ihre Besatzung soundsoviele tausend Jahre in die Vergangenheit zurück, um die Pläne der Hyperbombe zu beschaffen, mit der das Zweite Imperium seinerzeit die Invasion der Outsider abwehrte. Nach einigen relativ harmlosen Geplänkeln auf dem imperialen Planeten Ephalus erhielt die IKARUS-Besatzung die Koordination der Forschungsstation und begegnet in MISTER ZED ihrem gleichnamigen Chef. Es überrascht kaum, dass sich Mister Zed als ein mad scientist entpuppt, der in der Forschungsstation seinen eigenen extravaganten Ambitionen nachging anstatt die Hyperbombe zu bauen. Damit wird MISTER ZED zunächst zu dem unkonventionellsten Roman der RETTUNGSKREUZER IKARUS-Serie. Später dichtet die Autorin ihrem Protagonisten gestaltwandlerische Fähigkeiten an und macht ihn und seine Schergen zu Zeitreisenden. Doch damit nicht genug: Sie lässt den Sohn des IKARUS-Captains und seiner Frau mehrfach von Mister Zed (als Zeitreisenden) entführen und ihn – als alten Mann – auf der Forschungsstation seinen Eltern begegnen. Die Suche nach den Plänen der Hyperbombe gerät zur Nebensache. Doch das Schicksal von Kankra, pardon Aarachnola und Mister Zed wird letztendlich besiegelt. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Exposé-Redakteur mit MISTER ZED nicht ein Zeitparadoxon in die RETTUNGSKREUZER IKARUS-Serie geholt hat. Denn die Pläne für die Hyperbombe werden zwar beschafft, es bleibt jedoch unklar, ob eine Kopie von ihnen in der Vergangenheit verbleibt, die es dem Zweiten Imperium ermöglicht, die Hyperbombe zu bauen. Zumal ein etwaiger Prototyp der Bombe zerstört wird. Der Tod der überlebenden Bewohner der Forschungsstation wird angedeutet, so dass sich einmal mehr die Frage stellt, wie das Zweite Imperium an die Pläne der Hyperbombe gelangt, denn in der Vergangenheit der IKARUS-Besatzung hat das Imperium diese Waffe eingesetzt. Hat die IKARUS die Historie nun doch verändert ...?! Es scheint, als habe sich Nicole Rensmann nicht sehr mit dem RETTUNGSKREUZER IKARUS-Universum auseinandergesetzt, bevor sie MISTER ZED schrieb – oder sich bewusst von den Konventionen der Serie gelöst. Sie hat ein Zeitparadoxon in die Serie gebracht (das der Exposé-Redakteur nicht unbedingt lösen muss, sondern, zugegeben, auch ignorieren kann) und mit den Fähigkeiten, mit denen sie Mister Zed versah (und die der Outsider übersteigen!), sprengt sie ihren Rahmen. MISTER ZED ist der abgedrehteste Roman der RETTUNGSKREUZER IKARUS-Reihe – und/oder der bislang einzige ...?! Über einen Aspekt des Romans ist meine Einschätzung sicherer als über jeden anderen: Die Verschmelzung von VOR DER GROSSEN STILLE und MISTER ZED zu einem Roman, wie ich es in meiner Rezension über den 32. Band der Serie vorgeschlagen habe, nun, die hätte nicht funktioniert. Armin Möhle, Wallenhorst PERRY RHODAN FANEDITION 8: DAS TA RA EL 72 Seiten DIN A 5, Mittelheftung. Auflage: unbekannt, 4,00 EUR. Kontakt: PERRY RHODAN FANZENTRALE e. V., Postfach 2352, 76413 Rastatt. Bankverbindung: Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg (BLZ 25850110), Konto 46042420. Internet: www.prfz.de. Nach dem neunten Band der PERRY RHODAN FANEDITION, DER RING DER STERNENWALE, legt Jörg Isenberg mit DAS TA RA EL einen weiteren PR-Fanroman vor. Da der achte Band bei der bisherigen Nummerierung vergessen worden ist, hat das neuere Werk jetzt die kleinere Nummer erhalten. Jörg Isenberg ist 1968 geboren worden, lebt im Hochsauerland, ist verheiratet, hat ein Kind und die Berufe Technischer Zeichner sowie Qualitätssicherer gelernt. Neben seinen beiden Veröffentlichungen im Rahmen der PERRY RHODAN FANEDITION hat er seit mehr als zwanzig Jahren für diverse Fanzines wie ANDROMEDA SCIENCE FICTION MAGAZINE oder die KOPFGEBURTEN geschrieben. Kurzgeschichten von ihm erschienen in PHANTASTISCH!, ALIEN CONTACT oder der C´T. Der Roman beginnt mit dem persönlichen Log des Gesamtkoordinators Siedlungspolitik Julian Tifflor aus dem Jahre 2062, in welchem er unter anderem über den Verlust des Siedlerraumschiffs KON TIKI spricht. Ein gewaltiger Zeitsprung zeigt, das das Raumschiff nicht in den Weiten des Alls verloren gegangen ist, sondern in der Lage war, einen besiedelbaren Planeten zu finden. Inzwischen steht die KON TIKI im Museumskomplex. Ansger Ott ist einer der Museumswächter, dessen größter Traum es ist, mit der KON TIKI wieder zu den Sternen zu fliegen. Die Menschen des Piruans genannten Planeten haben inzwischen wieder begonnen, mit Hilfe eines Beiboots der KON TIKI ihr Sonnensystem zu erforschen. Ott hat sich schon immer für die Technik des Schiffes interessiert und kennt die Baupläne auswendig. Die Auftaktszenen gehören zu den besten Passagen des Romans. Hier gelingt es Jörg Isenberg mit wenigen pointierten Bildern die Sehnsucht von der Unendlichkeit des Alls von seinen Figuren auf die Leser zu übertragen. Die melancholische Ironie an der Sache liegt in der Tatsache, dass die Vorfahren der Siedler vor vielen Jahren buchstäblich durchs Alls streifen konnten, diese Technik aber noch ihrer Wiederentdeckung harrt. Ein fremdes gewaltiges Raumschiff dringt ins Sonnensystem ein. Die Menschen von Piruans werden überrascht, sie versuchen erst mit dem fremden Objekt Kontakt aufzunehmen, dann sich zu wehren. Aber die fremde Zivilisation erscheint übermächtig. Jörg Isenberg nutzt dieses Erstkontaktszenario – eine Idee, die inzwischen in dieser Form als ausgeschlachtet gelten muss –, um weitere Protagonisten zu charakterisieren und die spätere Handlungsebene deutlich zu erweitern. Beim Leser wird auf der einen Seite eine gewisse Neugierde geweckt, Jörg Isenberg muss aber auf der anderen Seite gegen die Erwartungshaltung, wieder eine klassische Erstkontaktgeschichte vorzufinden, anschreiben. Etwas unglaubwürdig wirkt, dass die Bewohner Piruans innerhalb sehr kurzer Zeit eine Besatzung zusammenstellen können, welche unter der Anleitung Otts dem fremden Objekt entgegenfliegt, während sich bislang ihre Versuche auf das Beiboot konzentriert haben. Hier wäre der Rückgriff auf eine Art Notfallelektronik, welche einen Flug unter kontrollierten Bedingungen mit einer sehr geringen Crew erlaubt, sinnvoller gewesen. Genauso erstaunlich ist die Tatsache, dass das Siedlungsschiff bewaffnet gewesen ist, während zum Beispiel oft die von der LFT ausgeschickten Explorer nur über leichte Waffen verfügten. Die Fremden und ihr Ta Ra El wollen die Menschen zusammen mit drei außerirdischen Zivilisationen aus den Nachbarsystemen einem Text unterwerfen. Dazu werden sie einiger „Freiwilliger“ habhaft. Unter ihnen befinden sich Ott und die Senatorin Nelis Meredith. Sie wird im Verlaufe der verschiedenen Tests und Szenarien zur zweiten Hauptperson des Buches. Jörg Isenberg bemüht sich teilweise erfolgreich, diese verschiedenen Tests sehr abwechslungsreich und unterhaltsam zu gestalten, aber nach den ersten Szenarien fehlt dem Roman insbesondere im dritten Akt der notwendige Schwung. So wird das sehr exotische und fremdartig beschriebene Raumschiff der Fremden eher oberflächlich genutzt und mit der Einführung einer fremden Zivilisation auf dem Niveau der Barbarei wird der Roman unglaubwürdiger. Mehrmals hat Jörg Isenberg gegen Ende die Möglichkeit, die Handlung wieder stringenter und zielstrebiger zu gestalten. Je mehr Erklärungen allerdings die Außerirdischen den teilweise überforderten Menschen geben, um so mehr demontiert der Autor teilweise gezwungen den Mythos, der durch das Eindringen des fremden Schiffs in das Sonnensystem gebildet worden ist. Einige der Erläuterungen wirken zu „menschlich“ im Vergleich zu der fremdartigen Technik und können trotz aller Begründungen nicht überzeugen. Alleine aufgrund ihrer technischen Überlegenheit hätten die Fremden das grundlegende Problem auch ohne die Einschaltung von schließlich drei Rassen lösen können. Vielleicht hätte Jörg Isenberg noch stärker die Charaktertestnote im Verlaufe der verschiedenen Prüfungen spielen lassen. Im Vergleich zu den Menschen – Nelis und Ott – bleibt das Bild der anderen fremden Rassen eher ambivalent, im Falle der Barbaren sogar überzogen klischeehaft. Damit verzerrt sich die Perspektive des Plots an einigen wichtigen Stellen. Kurz vor dem Ende hat der Leser das unbestimmte Gefühl, als habe sich Jörg Isenberg mit seinen vielen, auch teilweise sehr guten Ideen ein wenig zu viel zugemutet. Er beginnt zurückzurudern, ohne das es zu einem wirklich krassen Bruch kommt. Erst auf den letzten Meters führt er die einzelnen Handlungsfäden inzwischen ein wenig bemüht zusammen und präsentiert dem Leser ein optimistisches Ende, das erstaunlich gut den zu Beginn mit der Sehnsucht nach den Sternen begonnenen Handlungsbogen schließt. Die Chance und vor allem die Wahrscheinlichkeit, aus den Unterlagen und einem fotografischen Gedächtnis wirklich innerhalb kurzer Zeit ein Triebwerk zu konstruieren sind verhältnismäßig gering, aber auf dieser optimistischen Note beendet der Autor den Roman. Neben der soliden und teilweise hervorragenden Zeichnung der Protagonisten gehört zu den Stärken des Romans die Beschreibung des fremdartigen Raumschiffs, über welches der Leser mehr erfahren möchte. Die Beschreibungen im Verlaufe der verschiedenen Spannungsbögen sind dreidimensional und überzeugend. Jörg Isenberg verfügt über einen sehr angenehm zu lesenden Stil, seine Dialoge sind realistisch und ausdrucksstark. Auch wenn er im Verlaufe seines Romans an ein oder zwei Stellen die Logik ein wenig zu stark biegen muss und die Auflösung des Plots ein wenig pathetisch wirkt, hat der Autor dem Thema „First Contact“ einige wenige originelle Facetten abgewinnen können. Das Heft liest sich ausgesprochen gut und flüssig, insbesondere die ersten Kapitel führen den Leser sehr schön an das Szenario heran. Da die Charaktere im Verlaufe des ganzen Romans immer auf Augenhöhe mit den Außenstehenden Betrachtern agieren, wirkt DAS TA RA EL sehr dynamisch und gibt dem Leser die Chance, sich eine eigene Meinung über die Vorgänge zu bilden. Niveautechnisch ist der Roman auf Augenhöhe mit den ATLAN-Taschenbüchern der FANPRO EDITION und vielen ATLAN-Heftromanen der inzwischen eingestellten zweiten Serie. Kristel Regina Sitz hat ein schönes, stimmungsvolles Titelbild zu diesem gelungen achten Band der PERRY RHODAN FANEDITION beigesteuert. Thomas Harbach, Lübeck BULLY 4 72 Seiten DIN A 5, Seitenbindung. Auflage: unbekannt, 4,75 EUR, 4er-Abonnement 19,00 EUR. Kontakt: Pascal Bothe, Weidenanger 21, 38640 Goslar, E-Mail: pascal.bothe@hotmail.de. Bankverbindung: Sparkasse Goslar (BLZ 268 500 01), Konto 154069280. Internet: www.bully-fanzine. Das Heft sieht aus, als wenn es direkt aus dem Bahnhofskiosk kommt. Der Hochglanzumschlag mit der Coverzeichnung von Andreas Adamus, der Schriftzug, der nicht ungewollt an PR erinnert, das Motiv einer jungen Frau vor einem lodernden Inferno: Fast könnte man vermuten, der Pabel Verlag hat sich ein neues Spin-Off ausgedacht. Hinter dem professionellen Outfit verbirgt sich aber – und die Anführungsstriche stehen hier mit einem dicken Ausrufezeichen – „nur“ das Fanzine von Pascal Bothe. Pascal gibt in schneller Reihenfolge bereits die vierte Ausgabe seines Fanzines mit Komplettprogramm heraus. Komplettprogramm deswegen, weil BULLY sowohl Stories und Artikel, Rezensionen und Interviews enthält. Das Zine ist vor allem in grafischer Hinsicht sehr stark von PERRY RHODAN geprägt. Eine Prägung, die bei den schriftlichen Beiträgen nicht so stark zur Geltung kommt. Ein Schwerpunkt dieser Ausgabe bildet ein Schreibseminar, das Pascal Ende letzten Jahres in Wolfenbüttel besuchte. Er berichtet sehr ausführlich und anschaulich von dieser begeisternden Erfahrung und druckt dann konsequent einen Teil der Stories ab, die im Rahmen des Schreibseminars entstanden. Deswegen gibt es in vielen, ansonsten voneinander unabhängigen Geschichten eine Hauptperson gleichen Namens und auch Chlorgasatmer tauchen als eine der Vorgaben immer wieder auf. Diese Vorgaben werden in sehr unterschiedlicher Weise aufgegriffen und es ist erstaunlich, wie stark sich die Geschichten unterscheiden. Am besten hat mir fast die kürzeste gefallen. „Nerat Borr und Chloe im Zoo“ ist ein Dialog über Missverständnisse, die zwischen zwei unterschiedlichen Lebensformen nun mal entstehen können. Nett. Donostia M. I. Ziegenfischs „Staubige Stiefel“ ist ebenfalls eher humoristisch angelegt und mit einem engumrissenen Plot überzeugend. Etwas ratlos hinterlässt dagegen die dritte Geschichte aus dem Schreibseminar den Leser. In „Erstkontakt“ schildert Anne Haase die Wanderung des Protagonisten durch eine unwirtliche Planetenlandschaft, bis er auf einen Boten einer mysteriösen Organisation trifft, die ihn anwerben will. Er versagt sich jedoch diesem Versuch und damit ist die Geschichte beendet. Hintergründe erfahren wird nicht (und Chlorgasatmer tauchen auch nicht auf …). Besser hat mir da schon ihre zweite Geschichte „Noelle“ gefallen, mit der sie eine sehr stimmungsvolle „Gespenstergeschichte“ abliefert. Christel Scheja füllt mit „Die Feuerprobe“ eine inhaltliche Lücke in der Pilotfolge von STARGATE ATLANTIS und schließt den Reigen der Stories ab. Eine routiniert geschriebene Geschichte, die dem Charakter der TV-Serie entspricht. Die beiden Interviews mit Heinrich Glumpler (Pascal Bothe) und Otmar Alzner (Michaela Stadelmann) sind nicht sehr tiefschürfend, aber man erfährt einiges über das Leben und das Werk der Interviewten. Leider fehlt eine kleine Einführung zu den Interviewpartnern. Ich kannte beide nicht und musste mir erst durch das Interview erschließen, warum die Interviews gemacht wurden und was die Interviewten mit der Phantastik oder dem Fandom verbindet. Und beim nächsten Mal sollte etwas sorgfältiger darauf geachtet werden, die Fragen und Antworten voneinander abzusetzen. Teilweise klappt das ganz gut, aber eben nur teilweise. Anlass zu einer philosophischen Betrachtung könnte der kleine Artikel „Reginald Bull wird 70“ geben. Der PERRY RHODAN STAMMTISCH WIEN Wien hat aus diesem Anlass eine Briefmarke herausgegeben. Pascal Bothe kann es sich natürlich nicht nehmen lassen, die Aktion vorzustellen. Ich bin über den Anlass gestolpert. Meines Erachtens war der Startschuss der PR-Serie Anfang der sechziger Jahre, demnach ist die Romanfigur „Bully“ noch keine fünfzig Jahre alt. In der aktuellen Romanhandlung hat Bully freilich ein paar Tausender auf dem Buckel. Die Wiener betreiben aber ein herrliches Crossover zwischen Fiktion und Realität. Sie nehmen Bullys Geburtstag in der Romanhandlung (danach ist er am 14. Mai 1938 geboren) als Grundlage für seinen runden Geburtstag in unserer realen Welt. Ein herrlicher Gedanke und eine ganz besondere Form von Transzendenz ... BULLY ist ein sehr kurzweiliges Fanzine, die 68 Seiten sind schnell durchgelesen. Es gibt einige Mängel, aber auch sehr viel Entwicklungspotential. Bleibt zu hoffen, dass der Herausgeber seinen Elan beibehält und wir noch viele weitere Ausgaben lesen dürfen. Holger Marks, Marburg SCIENCE FICTION OKULAR 255, 256 12, 12 Seiten DIN A 4, Kopie, Seitenheftung. Auflage: unbekannt, jeweils 1,50 EUR. Kontakt: SCIENCE FICTION CLUB NORDRHEIN-WESTFALEN E. V., Irma Leu, Berliner Str. 206, 45144 Essen, E-Mail: Irma.Leu@freenet.de. Internet: www.sfokular.de. Mit einer Handvoll Beiträgen wartet das 255. SF OKULAR auf. Gabi Behrend kündigt ihren Vortrag über den Fantasy-Autoren G. G. Kay an. Irma Leu blickt zurück auf eine Diskussion über „Wege aus der Klimakrise – Mobilität der Zukunft“. In der Rubrik „Film und Mattscheibe“ rät Arno Behrend von der Fernsehserie DR. WHO ab, während er die neue Verfilmung von I AM LEGEND empfiehlt. All diese Beiträge sind recht kurz und wenig tiefschürfend. Ausführlicher setzt sich Sandra Vockenberg mit HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES auseinander; ihre Schilderungen der in der Handlung vorkommenden menschlichen Irrungen und Wirrungen werden wohl vor allem weiblichen Lesern Appetit auf das Buch machen. Die Folgenummer des SF OKULARS bringt es – bei unveränderter Seitenzahl – noch auf drei Beiträge. Arno Behrends Thema „Die realen Vorbilder des James Bond“ ist gewiss – vor allem für Männer – interessant. Es wäre indes hilfreich gewesen, wenn man den sieben Fotos, die den Artikel zieren, Bezeichnungen verliehen hätte; so muss der Leser raten, welcher echte Kerl denn hier die Vorlage für den Helden gewesen sein soll. Nach der Vorschau auf den Vortrag über Gay Gabriel Kay in der letzten Ausgabe gibt's nun von Irma Leu einen Rückblick auf denselben – für diejenigen, die ihn nicht gehört haben, ist wohl selbst beides zusammen kaum ein Ersatz. Silvia Hölscher nimmt zu HARRY POTTER VII den Gesprächsfaden auf, den Sandra Vockenberg in der vorigen Ausgabe entwickelt hatte, und führt die Diskussion über die charakterlichen Vorzüge und Nachteile einzelner Hauptpersonen fort. Die beiden Ausgaben des SF OKULARS zeugen von einem regen Vereinsleben und sind geeignet, es zu fördern. Außenstehenden bieten sie in erster Linie hierin Einblick; den Ehrgeiz eines fachlichen Nachrichten-Magazins sollte man nicht erwarten. Clemens Nissen s.ps., Schortens WELT DER GESCHICHTEN – PULP MAGAZINE 6 68 Seiten DIN A 5, Mittelheftung. Auflage: unbekannt, 5,00 EUR. Kontakt: Bernd Rothe, Domeinerstr. 23, 31785 Hameln. Internet: www.welt-der-geschichten.eu. „Von allen Königreichen unter den Sternen war Erebus dereinst das Prächtigste.“ Punkt! Das wäre ein sauberer Satz gewesen. Durchaus geeignet, dem Leser einen interessanten und neugierig machenden Einstieg in eine umfangreiche Geschichte zu bieten. Leider, leider fehlt noch ein Wort, das den positiven Eindruck sofort zunichte macht. „Von allen Königreichen unter den Sternen war Erebus dereinst das Prächtigste gewesen.“ Warum die Lektorin hier ihrer vielleicht nicht vornehmsten aber wichtigsten Aufgabe nachgekommen ist und dezent den Rotstift angesetzt hat bleibt mir schleierhaft. Es geht recht hölzern weiter. Nach einer Weile vergisst man allerdings die stilistischen Unzulänglichkeiten und wird in den Bann einer nicht ganz ungewöhnlichen, aber interessanten und mit Details nicht sparenden Geschichte gezogen. Es würde mich nicht wundern, wenn Rainer Innreiter von George Martins Mammutepos DAS LIED VON EIS UND FEUER inspiriert worden wäre. Einiges deutet darauf hin: die Intrigen am Königshof, der Name eines mächtigen Lords, die Zersplitterung des Reiches in viele kleine Fürstentümer und eine gespenstische Bedrohung von außen. Rainer gelingt eine ganz gut komponierte Geschichte; die zwischen Fantasy und Horror schwankt. Sie ist trotz ihrer mehr als dreißig Seiten im Grunde viel zu kurz. Viele Personen hätten einer detaillierteren Ausarbeitung bedurft, die Handlung hätte ausgefeilter, die Beziehung der Personen glaubwürdiger gestaltet werden können. Aber wer hat schon Zeit einen Roman zu schreiben – und vor allem, wer lektoriert und veröffentlicht ihn? Der zweite Beitrag von Rainer Innreiter spielte ebenso in einer Fantasy-Welt und beschreibt einen besonders perfiden Verrat. Er begeht nicht nur Verrat an seinen Verbündeten, die ihm zur Macht verhelfen sollen, er tötet auch den eigenen Vater, um selbst auf den Thron des Reiches zu kommen.Und als wenn das noch nicht genug wäre, gibt es da noch einen Drachen, der sich schließlich in eine junge Frau namens Eva verwandelt...und damit wenigstens den Titel „Metamorphose“ begründet.. Das war mir alles ein wenig „to much“. Die Geschichte ist jedoch routiniert und spannend erzählt, der Erzählstil knapper als bei der vorhergehenden Geschichte auch wenn manchen Formulierungen wieder etwas gewollt wirken („Auch sie schien dem Alkohol nicht zu frönen.”) und die Wortwahl ab und an etwas unglücklich wirkt (das Wort „Alkohol“ hat in einer solchen Geschichte meines Erachtens nicht zu suchen). Als Gastautor und Illustrator liefert M. Sagenhorn den dritten und letzten Beitrag. „Samanda Ra´ia“ ist der Titel und ungewöhnliche Name der Hauptperson der Geschichte. Es ist eine kurze und gelungene Geschichte über eine Vampirin, die keine Lust hat, der blutigen Bestimmung ihres Volkes zu folgen. Ein würdiger Abschluss dieses PULP-Bandes. Trotzdem würde mich interessieren, warum wir nicht den vollen Namen des Autors erfahren dürfen... Der sechste Band des PULP MAGAZINES enthält somit drei kurzweilige Geschichten, die leicht an einem Abend gelesen sind und die gute Unterhaltung ohne weiteren Tiefgang bieten. Aber das erwarte ich in diesem Rahmen auch gar nicht. Nur ein besseres Lektorat muss wie so häufig in letzter Zeit angemahnt werden. Zum Schluss belehrt mich Bernd Rothe dann noch darüber, dass ich in all den Jahren meines Frondienstes für den FK anscheinend vergesslich geworden bin. Bernds Nachbemerkung zur Bedeutung des Wortes „Pulp Magazine“ erinnert mich schmerzlich daran, wie dünnhäutig manche Fanzine-Herausgeber doch sind. Das hatte ich nicht bedacht und auch nicht erwartet, dass eine kleine Nebenbemerkung in einer im großen und ganzen sehr wohlwollenden Rezension so eine große innere Aufruhr verursacht. Man sollte aber vielleicht auch nicht so tun, als wenn es Bezeichnungen wie „Schundroman“ oder „Groschenhefte“ nie gegeben hätte. Und wer glaubt, diese abwertenden Bezeichnungen bezögen sich nur auf die Papierqualität und hätten keinerlei Bezug zum Inhalt, nun, der soll es meinetwegen glauben. Und der Rezensist glaubt eh nur seinen eigenen Mist! Holger Marks, Marburg SOL 50 68 Seiten DIN A 4, Mittelheftung. Auflage: 1.400 Exemplare, 5,27 EUR, 4er-Abonnement 22,00 EUR. Kontakt: PERRY RHODAN FANZENTRALE e. V., Postfach 2352, 76413 Rastatt. Bankverbindung: Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg (BLZ 25850110), Konto 46042420. Internet: www.prfz.de. Swen Papenbrocks umlaufendes Titelbild läutet sehr eindrucksvoll die fünfzigste Ausgabe der SOL ein. Im Mittelpunkt diverser Beiträge steht natürlich die PRFZ und ihre Clubzeitschrift. Der Inhalt von Klaus Bollhöfeners Vorwort – eine Auflistung der zwischen den-SOL Ausgaben erscheinenden PERRY RHODAN ACTION-Heften – hätte besser in den Artikel von Christian Montillon zum gleichen Thema integriert werden können. Rüdiger Schäfer berichtet kurz über die aktuellen Ereignisse in der PRFZ. Zu ausführlich beschreibt in seinem Artikel „Mein Weg in den Vorstand der PRFZ“ Herbert Keßel seinen Werdegang vom lange passiven Leser über Fan bis zum Aktiven. Unabhängig davon, dass sein Engagement zu würdigen ist, ist hätte der Text deutlich gekürzt werden können. Zum Jubiläum der SOL gratulieren einige PERRY RHODAN- Autoren und Mitarbeiter sowohl an der SOL als auch den Beilagen der Heftromanserie. Niemand sagt zu einer Jubelfeier etwas Schlechtes, aber Matthias Hinz Alter Ego kommt einem Bruch mit der Tradition sehr nahe und legt seine imaginären Finger in manche Wunde. Werner K. Giesa, der neben TERRA ASTRA Romanen auch eine Handvoll PLANETENROMANE geschrieben hat, schließt sich mit seinem frühen Tod den ewigen Autoren an. Volker Krähmer würdigt den Menschen und sein Werk. Als Überleitung von den Feierlichkeiten – das Protokoll der Mitgliederversammlung 2007 und die Einladung für 2008 runden den Clubteil ab – zum „klassischen“ und vertrauten Inhalt der SOL könnte die neue Rubrik „Ein Chefredakteur erinnert sich“ von Klaus N. Frick dienen. Klaus N. Frick berichtet nicht nur über seinen ersten Tag im Verlag und Robert Feldhoffs gelungenen Einstieg in die Exposéredaktion. Roman Schleifer führt mit Klaus N. Frick ein sehr langes Interview: „Das Interessanteste an meinem Beruf ist die Abwechselung“. Klaus N. Frick gibt einen guten, prägnanten Überblick über seine Arbeit. Er sieht es als Hauptaufgabe an, die PERRY RHODAN-Serie auch in anderen digitalen Medien zu positionieren, sie fit für das gegenwärtige Jahrtausend zu machen. Leider stellt Roman Schleifer zu wenige wirklich kritische Fragen zur laufenden Handlung. Den wenigen berechtigten Vorwürfen, dass die Zyklen im Grundgerüst und nicht nur in den Details inzwischen sehr statisch sind, weicht der Chefredakteur geschickt aus. Das zweite Interview führt Rüdiger Schäfer mit seinem Freund Achim Mehnert. Leider ist der Informationsgehalt bis auf die Tatsache, dass Achim jetzt freiberuflicher Schriftsteller ist und mit den Vorteilen und Tücken einer solchen Existenz zu kämpfen hat, sehr gering. Achims Liebe zu den Kölner Fußballvereinen sowie zur Musik sind altbekannt und über seine Vorgehensweise bei zum Beispiel der PERRY RHODAN ACTION-Serie bzw. seinem PERRY RHODAN SPEZIAL finden sich in dem Text keine relevanten Informationen. Der galaktische Beobachter scheltet wieder die PERRY RHODAN-Autoren und das eher oberflächliche Lektorat durch die Redaktion. Insgesamt ist seine Kritik an den Bänden 2412 bis 2425 nuanciert, aber teilweise sehr ambivalent. Augenscheinlich hat auch der galaktische Beobachter das große Ziel des Bandes 2500 aus den Augen verloren, denn der Leser erfährt nicht, ob sich den gesamten Zyklus betrachtend in den Bänden etwas tut oder nicht. Er konzentriert sich mehr auf positive Einzeleinheiten der Romane als das Gesamtbild. Zwischen den Zeilen kann das Adlerauge ernste Zweifel an der Qualität der jeweiligen Romane erkennen, wenn sich Rainer Stache schon so sehr auf einzelne Sätze oder Passagen konzentriert. Auch Christian Montillon muss sich bei seinem Artikel den Vorwurf eines kosmischen Handelsvertreters gefallen lassen. So sehr er bei seinen Romanen in verschiedenen Genres den Stil ändert, so belebend optimistisch mit einer leicht devoten Note zu Beginn – wenn es um seine persönliche Situation bzw. die ihm neu aufgetragenen Aufgaben geht – sind seine Artikel im PERRY RHODAN TRANSMITTER und beispielhaft in dieser SOL. Bis auf den Außenlektor, welcher den Lesern vorgestellt wird, ist der Informationsgehalt über die neue Serie, die grundlegende Idee – Action ist inzwischen ein solcher Gummibegriff geworden – die Konzeption, die Auswahl der Autoren und schließlich das eigentliche Schreiben gleich null. Zwischen den Zeilen lässt sich aber der extreme Zeitdruck ablesen, unter dem die Autoren manchmal schreiben müssen und der sich in der Qualität ihrer Arbeiten und dem teilweise sehr oberflächlichen Lektorat der Romane niederschlägt. Mit solchen Werken wird die SOL wieder zur Verlagspostille, ein Vorwurf, dem in den Glückwünschen zum Jubiläum auch nur halbherzig widersprochen wird. Die Sieger des Willy Voltz-Storywettbewerbs 2007 werden ebenfalls in der SOL veröffentlicht. Den ersten Platz belegt Dennis Mathiak „Abschied“. Eine melancholische Geschichte, deren Pointe zwar effektiv ist, dem Plot fehlen allerdings Hintergrundinformationen, um das Geschehen wirklich einordnen zu können. „Nummer Neun“ von Dirk Eichenhorst auf dem zweiten Platz ist wieder eine Geschichte um Klone als Ersatzteillager. Nichts wirklich originelles, routiniert geschrieben. „Bitte lächeln“ von Norbert Mertens ist eine First Contact-Geschichte, die ihre Botschaft mit einem pathetischen Epilog nach der Holzhammermethode vermittelt. Dabei können insbesondere Science Fiction-Leser die Pointe schon meilenweit vor den Protagonisten erahnen. Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Siegergeschichten in Bezug auf ihre Ideen nicht herausragend. Michael Thiesen und sein Illustrator Thomas Scheilecke stellen gewohnt umfangreich in den Völker-Datenblättern die „Die Paddler“ vor, Bernd Hubichs Erfahrungen mit dem neuen PERRY RHODAN-Spiel DIE KOSMISCHE HANSE sind etwas zu kurz geraten. Über das Fanprojekt mit professionellen Ambitionen VOLANGATU schreibt Michaela Stadelmann. Aus einer Handvoll Kurzgeschichten wird im Jahre 2010 eine Comicserie. Die abgedruckten Bilder sind eindrucksvoll. Insgesamt ist die SOL 50 eine normale Ausgabe mit nur wenigen Artikeln über das bewundernswerte Jubiläum. Zu den Schwachpunkten gehört Christian Montillons Artikel insbesondere nach dem Erscheinen der ersten beiden Hefte der PERRY RHODAN ACTION-Serie. Thomas Harbach, Lübeck STAMMTISCH-BOTE 17 24 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung. Auflage: unbekannt, Preis unbekannt (bitte erfragen). Kontakt: Horst Schwagenscheidt, Heidestr. 16, 45476 Mülheim, E-Mail: Schwagi.MH@T-Online.de. Zu Ostern präsentiert der SFC JIM PARKER ein dickes Ei – und zwar nur eines: Einziger Beitrag außer dem Vorwort ist die Geschichte „Ostern im Jahre 3000“. Sie wurde im Jahre 1928 veröffentlicht und schildert, wie man sich damals einen Weltraumflug vorstellte. Wer sie verfasst hat, ist unbekannt – dass er noch lebt, recht unwahrscheinlich. Der Inhalt der Story ist wohl nur von nostalgisch-historischem Interesse, der Stil, in dem sie geschrieben wurde, für heutige Verhältnisse hoffnungslos altbacken. Es fällt schwer, den STAMMTISCH-BOTEN 17 zu bewerten, da er fast nur aus Fremdmaterial besteht. Einmal mehr ist allerdings festzustellen, dass die „SF-Oldies“ zurückblicken, und zwar nicht nur in die eigene Jugend, sondern überdies in Zeiten vor ihrer Geburt. Die Vergangenheitsorientierung nimmt wiederum überhand und nervt. Clemens Nissen s. ps., Schortens FUTURE MAGIC 59 82 Seiten DIN A 4, Seitenbindung. Auflage: unbekannt, 5,00 EUR, 4er-Abonnement 17,00 EUR. Kontakt: SFC STARDRAGONS, Eva Kalvoda, Kundratsstr. 20/8/25, A-1100 Wien, E-Mail: kills_first@utanet.at. Bankverbindung: PSK (BLZ 60000), Konto 77510891, IBAN AT556000000077510891, BIC OPSKATWW lautend auf Andreas Leder. Internet: members.chello.at/sfc_stardragons. In regelmäßigen Abständen, nur unterbrochen durch Urlaub oder Krankheit – so erscheint das FUTURE MAGIC schon seit vielen Jahren. Einen Löwenanteil an der Arbeit macht Andreas Leder, der das Heft zusammenstellt, kopiert, bindet und verschickt. Eine zweite stetige Konstante sind die Titelbilder des österreichischen Künstlers Franz Miklis. Aber auch sonst beteiligen sich die aktiven Mitglieder des Clubs weiterhin rege mit Kurzgeschichten, Artikeln, Zeichnungen und anderen Beiträgen. Anders als die vorherige Ausgabe ist diese diesmal nicht auf ein Schwerpunktthema festgelegt. Die Mitarbeiter konnten einsenden, was sie wollten, so dass eine bunte Mischung aus Beiträgen entstanden ist. Fred H. Schütz schließt nach langem seine Fortsetzungsgeschichte „Ceni“ ab und führt sie zu einem Ende, dass durchaus ein neuer Anfang werden könnte. Aber damit die Leser ihn nicht vermissen beginnt er mit „St. Martin Du Bois“ eine neue längere Geschichte irgendwo zwischen den Genres und erzählt in „Die Reise“ von höchst seltsamen Begegnungen in einem Zug. Susanne Stahr lässt ihren immer ein wenig abgebrannten Magierdetektiv in einem neuen Fall ermitteln, um einen berühmten Maler von einem Fluch zu befreien. Doch diesmal hat es die Aufgabe in sich, denn er bekommt er es mit einem eher unangenehmen „Schwarzmagier“ zu tun. „Zeitweise Zeitlos- Ein unrühmliches Ende“ von ist der einzige literarische Ausflug in die Science Fiction, denn auch Eva Kalvoda taucht mit ihrer Najila Geschichte tief in die Welt der Fantasy ein. Ihre patente Baumhexe soll auf Geheiß des Hofmagiers ein kostbares Schwert des Königshauses finden, damit ein passender Thronfolger gefunden werden kann, nachdem der jetzige Monarch im Wahnsinn versinkt. Vor allem die längeren Erzählungen können hier durch einen leichten und unterhaltsamen Stil gefallen sowie einem Inhalt, der genüsslich mit den Klischees des Genres spielt. Der sekundäre Bereich bietet neben Rezensionen aus dem Buch-, Fanzine- und Filmsektor aber auch sehr persönliche Artikel zu Joe Haldemans DER EWIGE KRIEG und verschiedene Themen aus Wissenschaft und Technik wie Werkstoffen der Zukunft und Quantencomputer. Des weiteren gibt es Neuigkeiten zum Thema Film und aus der Weltraumforschung und man gedenkt nicht zuletzt den in den letzten Wochen verstorbenen Schauspielern und Autoren wie Richard Widmark, Werner Kurt Giesa und Arthur C. Clarke. Die Artikel sind zumeist sehr kurz und reißen das entsprechende Thema nur an, bieten aber dennoch einen guten Einstieg, dem man weiter nach gehen kann, wenn man möchte. Ansonsten bleibt alles wie gehabt. FUTURE MAGIC überzeugt vor allem durch seine bunte Mischung aus Beiträge und der Freude am Schreiben, die man den Texten allesamt anmerkt. Es ist schön, dass es in unserer heutigen Zeit noch so etwas gibt und nicht schon längst von Internetforen verdrängt wurde. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen Blick in diese Ausgabe zu werfen, denn sie ist durchaus wieder sehr repräsentativ für das Fanzine und den Club. Christel Scheja, Solingen
Herausgabe, Redaktion und Vertrieb:
Preise der Printausgabe: Einzelexemplar 0,60 EUR, Jahresabonnement (6 Ausgaben) 3,00 EUR (in Briefmarken oder per Überweisung [Bankverbindung bitte erfrage]). Der FANZINE-KURIER ist außerdem im Fanzinetausch zu beziehen. Auslandspreise auf Anfrage. Mitarbeiter dieser Ausgabe: Thomas Harbach, Holger Marks, Clemens Nissen s. ps., Dirk Ozanik, Christel Scheja.
Für Rezensionsexemplare
sind wir stets sehr dankbar!
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