Online 129 |
Werte Leserinnen und Leser,
diese FANZINE-KURIER-Ausgabe zeigt wieder sehr schön das Nebeneinander zwischen klassischen Fanzines und Büchern bzw. Heften aus Kleinverlagen, wobei mir in manchen Fällen die Grenzen doch als sehr durchlässig erscheinen. Aber ich will weder einzelne Publikationen namentlich nennen noch eine Definitionsdiskussion führen... Für den FANZINE-KURIER 130 kann ich Besprechungen über WELT DER GESCHICHTEN 1, SCIENCE FICTION OKULAR 240, RETTUNGSKREUZER IKARUS 26: ANTAGONIST, XUN 12, AD ASTRA 41: URIEL, EDITION HEIKAMP 11: DER WIND WIRFT DEINEN NAMEN, EDITION HEIKAMP 12: FATALE SINNLICHKEIT, PHASE X 1, NOCTURNO 7 u. a. ankündigen. Viele Grüße Armin Möhle INTERN 251 EDITION HEIKAMP 14: DRACHENFUTTER EXODUS 19 PALADIN 156/GOLEM 77 MARK TATE 52: IM REICH DER HÖLLE SCIENCE FICTION OKULAR 238, 239 FUTURE MAGIC 51 EDITION HEIKAMP 13: PEINLICH, PEINLICH RISSZEICHNUNGS-JOURNAL 122, 123 PANDAIMONION 7 XEGO 6 INTERN 252
INTERN 251 52 Seiten DIN A 5, Kopie, Mittelheftung. Auflage: 300 Exemplare, 5,00 EUR, 4er-Abonnement 18,00 EUR. Bezug: ÄONIA E. V., Thorsten Grewe, Gruwellstr. 11, 44329 Dortmund. Bankverbindung: Sparkasse Hagen (BLZ 450 500 01), Konto 100 156 762, lautend auf ÄONIA e. V. Internet: www.projekt-nebelwelten.de. Mit einem herzlichen Willkommen im Jahre 2006 begrüßt das 251. INTERN seine Leser. Wenn die Rezension erscheint, wird fast die Hälfte des Jahres vergangen sein und noch immer zeichnet es sich nicht ab, ob wir wirklich ein gutes, ein durchschnittliches oder gar ein schlechtes Jahr hatten. Dem Heft liegt das INTERN-ARCHIV 2 auf einer CD-Rom bei, die sich wahrscheinlich eher – im Gegensatz zum Heft – an die Mitglieder richtet. Das Magazin dagegen besticht durch eine Reihe von Beiträgen, die über ein reines Mitgliederforum hinaus Interesse wecken können. Es finden sich zwei sehr unterschiedliche – thematisch als auch von der Gesprächsführung her – Interviews. Das erste von Irene Salzmann mit insgesamt vier Puppensammlern beleuchtet kurzweilig, ein wenig verschroben und humorig diesen inzwischen etablierten Zweig des Geldausgebens und Sammelns. Die vier – auch was ihre Spezialgebiete angeht – unterschiedlichen Gesprächspartner werden harmonisch integriert und so erhält der aufmerksame Leser sehr viele verschiedene Informationen und kann sich überlegen, ob es irgendwo in der Stube noch ein Regal gibt, das man freiräumen könnte. Das zweite Gespräch mit Bernhard Kletzenbauer – dem Rezensenten bislang vollkommen unbekannt – einem Mitglied der zweiten, unauffälligeren, aber wahrscheinlich zuverlässigeren Fandomgarde schneidet diverse Themen zwar kurzweilig, aber manchmal auch ein wenig oberflächlich an. Obwohl Bernhard sehr viele Informationen über seine Person, seinen Lebenslauf und schließlich auch seine Hobbys und seinen Beruf vermittelt, wirkt das Gespräch seltsam distanziert. Ein typisches Beispiel ist die bloße Auflistung seiner Vereinsmitgliedschaften, bei denen man sich ein wenig mehr Fleisch gewünscht hätte. Irgendwie wirkt das Interview mit einem aktiven Fandomler wie für eine Trendzeitschrift verfasst. So ergeht er sich insbesondere bei den PERRY RHODAN-Romanen eher in Plattitüden als herzhaften Aussagen. Die Idee selbst, in den eigenen Reihen nach Vorstellungswerten Charakteren zu schauen, ist nicht schlecht, hier fehlt ein wenig der Funke. Rudolf Jellen versucht sich an einem Kommentar zum aktuellen Mediengeschehen unter dem prophetischen Titel „Die Macht der Bilder“. Je größer die Medienberichterstattung, desto williger ist die Bevölkerung zu spenden, wer es nicht in die TAGESSCHAU schafft, der hat verloren. Damit trifft er sicherlich eine Tendenz, mehr aber auch nicht. Es ist immer wieder überraschend, wie viele kleine und gut organisierte Hilfsprojekte in der zweiten Reihe stehen und doch eine sehr gezielte und dank der Mundpropaganda kontinuierliche Unterstützung erhalten. Und das unabhängig von den Medien. Oft stößt man auf diese Projekte erst, wenn man mit den Menschen spricht und das sind beileibe nicht nur kirchliche oder karikative Organisationen. Mehr als einmal bin ich bei meinen Gesprächen auch bei den so geldgeilen Bänkern oder Brokern auf interessante und sehr gute Hilfsprojekte gestoßen, die von diesen Menschen jenseits des Rampenlichts mit ungewöhnlich originellen Ideen unterstützt worden sind. Rudolf Jellen macht es sich in seinem kritischen und durchaus lesenswerten Artikel an einigen Stellen zu leicht und übersieht, dass viel Medienrummel auch einen guten Kern in sich trägt. Gerhard Börnsen setzt sich mit dem neuen PERRY RHODAN-Zyklus auseinander, auch wenn man bislang kaum etwas über die wenigen erschienen Hefte sagen kann. Da er den THOREGON- Zyklus als einen der besten Zyklen der Serie bezeichnet, ächtet er sich als Anhänger der neuen Romane und ein Leser kann an Hand seiner eigenen Einstellung zu diesem Zyklus überprüfen, ob er Gerhard Börnsens überraschend positiver Meinung folgt oder nicht. Ein nostalgischer Rückblick folgt noch auf die COMMANDER SCOTT-Serie. Etwas pathetisch sucht Thomas Kohlschmidt die Faszination dieser wirklich uneinheitlichen Serie – siebzehn Originalromane von E. C. Tubb aufgemischt mit deutschen Einschüben – zu ergründen und geht seltsam kritisch mit der Serie um. Eine Auseinandersetzung mit dem Inhalt oder der Versuch, die Originalromane gesondert zu besprechen, hätten dem Artikel gut getan, die Auflistung der einzelnen Hefttitel erscheint bei dem vorangegangenen, fannischen Rückblick unpassend. Neben einem Kurzbesuch auf der „Spiel 2005“ werden noch drei Filme rezensiert: HOUSE OF WAX, CREEP und schließlich BROTHERS GRIMM. Die ersten beiden von Alain Meesschaert und der Terry Gilliam Film von Thomas Kleinschmidt. Die Rezensionen sind ausführlich, nicht unkritisch und bemühen sich, die Stärken und Schwächen der einzelnen Filme herauszuarbeiten. Dabei wirkt allerdings die HOUSE OF WAX Besprechung zu euphorisch und uneinheitlich, während insbesondere BROTHERS GRIMM sich bemüht, Inhalt und Form sehr gut zu trennen und bei einem exzentrischen Regisseur wie Gilliam gesondert zu besprechen. Da das Drehbuch nicht von ihm stammt, empfiehlt sich diese Art der Vorgehensweise. INTERN 251 ist eine wahrscheinlich routinierte Mischung aus nicht unbedingt immer aktuellen Informationen und zwei Interviews von Irene Salzmann, aufgelockert durch eine Reihe von Zeichnungen unterschiedlichster Qualität. Sauberer Druck, das Layout an einigen Stellen unnötig gequetscht und eine eher unterdurchschnittliche Wiedergabe von Fotos und Titelbildern der besprochenen Romane. Die notwendigen Mitgliederinformationen bleiben eher im Hintergrund, darum lohnt es sich vielleicht auch für Außenstehende, einen Blick zu riskieren. Thomas Harbach, Lübeck EDITION HEIKAMP 14: DRACHENFUTTER 32 Seiten DIN A 6, Kopie, Mittelheftung. Auflage: 100 Exemplare, 3,00 EUR. Bezug: Crago-Verlag, Michael Schneider-Braune, Postfach 1248, 97990 Weikersheim. Nach DER DRITTE ARMREIF, Band. 10 der EDITION HEIKAMP, ist mit der Nr. 14 ein weiterer Band der Autorin Andrea Tillmanns erschienen. Handelte es sich bei ihrer ersten Kurzgeschichten-Sammlung um märchenhafte Fantasy zu verschiedenen Themen, so dreht sich diesmal alles um Drachen, wie bereits der Titel verrät. „Nach langem Schlaf“ erwacht ein alternder Drache, um einmal mehr seinem Feind, dem Zauberer, zu begegnen. Ein Fluch verhindert, dass das Tier endlich sterben kann, und so muss es immer wieder kämpfen. Der Drache versucht, das Leben eines Kindes zu retten, und das Schicksal nimmt seinen Lauf – ungnädig oder doch gnädig, das hängt von der Perspektive ab. „Drachenfeuer“: Schon öfters hat die junge Kira einen Drachen gesehen. Eigentlich ist sie enttäuscht, wie klein und hässlich diese legendären Tiere in Wirklichkeit sind. Wider Willen ist sie von diesem alternden Drachen jedoch fasziniert, der wie ein Symbol für ihr heruntergekommenes Dorf, für ein zu Ende gehendes Zeitalter erscheint. Dann geschieht etwas, dass das alte Drachenfeuer wieder erweckt. Obwohl der junge Ritter nicht will, wird er vom König als „Drachentöter“ ausgesandt. Zu seiner Verwunderung sind alle Jungfrauen, die im Laufe der Jahre in die Höhle geschickt wurden, noch am Leben. Sie haben gelernt, sich selbst zu versorgen, und kein tyrannischer Mann dominiert sie. Das Einzige, das den resoluten Frauen jetzt noch fehlt, hat die fürsorgliche und emanzipierte Drachin diesmal angefordert… Für seine „Geliebte Cindra“, die schwer erkrankt ist, würde Rogan alles tun. Wenn die Schuppe eines Drachen sie tatsächlich heilen kann, dann will er das Wagnis auf sich nehmen und dem Monstrum mit dem Schwert gegenübertreten. Es kommt jedoch nicht zum Kampf, denn der Drache überlässt Rogan freiwillig eine seiner Schuppen, warnt ihn aber auch vor Cindra. Zu Hause erlebt Rogan eine unangenehme Überraschung. „Die Tage des Drachen“ sind vorbei, doch manchmal kehrt er zurück, um die Menschen zu beobachten – so lautet die Sage, die Miko seiner Frau Adira erzählte. Seither will sie jede Nacht den Drachen sehen, da sein Anblick ihr das langsame Sterben erträglicher macht. Ob es sich bei dem Drachen um eine Metapher für eine (atomare) Katastrophe handelt, bleibt den Spekulationen des Lesers überlassen. Alle Geschichten sind dem Fabeltier Drache gewidmet, und Andrea Tillmanns beweist, wie abwechslungsreich an das Thema herangegangen werden kann; sattsam bekannte Motive müssen sich nicht wiederholen. Nicht immer ist der Drache die Hauptfigur, nie ist er böse oder verhält sich so, wie es die Menschen von ihm erwarten. Eher erscheinen die Menschen als die wahren Monster, da sie ihn und sein ganzes Wesen nicht begreifen. Aus Unwissenheit oder anderen Motiven misshandeln oder töten sie ihn. Trotzdem wirken die Drachen immer wieder Gutes, und sei es für oder wegen des einen Menschen, der anders ist. Die Stories sind von der Grundstimmung her eher nachdenklich. Allein „Geliebte Cindra“ fällt durch die Pointe und „Drachentöter“ durch die Parodie eines Klischees aus dem Rahmen. Diese beiden Geschichten sind am gefälligsten und besonders unterhaltsam. Die Autorin schreibt routiniert und ohne überflüssige Schnörkel. Die Titelillustration von Christel Scheja ergänzt passend den kleinen Band, der sich vor allem an Fantasy-Leser, die des Mainstreams überdrüssig sind, und an Drachen-Fans wendet. Irene Salzmann, Kranzberg EXODUS 19 68 Seiten DIN A 4, Offset, Mittelheftung. Auflage: 200 Exemplare, 5,00 EUR, 2er-Abonnement 10,00 EUR, 3er-Abonnement 15,00 EUR. Bezug: René Moreau, Schillingsstr. 259, 52355 Düren, E-Mail: kontakt@sfflohmarkt.de. Bankverbindung: Postbank Köln (BLZ 370 100 50), Konto 2851 70-505. Internet: www.sfflohmarkt.de. Es ist nicht optimal, die schlechteste Story an den Beginn einer Ausgabe zu stellen (wobei ich gerne einräumen will, dass sich dieser Eindruck womöglich verfestigte, weil die übrigen Beiträge deutlich besser sind). Einen Leser, nicht einen Rezensenten könnte das von der weiteren Lektüre des Heftes abhalten. In „Hab keine Angst“ von Bernd Karwarth teilt ein Raumfahrer seine Tagträume mit der KI seines Schiffes. Es überrascht wohl nur den Protagonisten, dass die KI zum Schluss den Spieß umdreht. Die dritte Veröffentlichung der Story (wenn auch in überarbeiteter Form) erscheint unnötig, zumindest in EXODUS. Danach jedoch beginnt das Kontrastprogramm. Jürgen Müller lässt in „Kollision“ sämtliche existierenden Parallelwelten aufeinanderprallen, mit ausgesprochen irritierenden Folgen für den Protagonisten. In „Puky“ von Jörg Isenberg muss der Hausmeister Thomas Messier einer Robotkatze entkommen; die Halterin steht mit ihrem Tier in mentalen Kontakt, ist leider nur etwas senil geworden. Der Teilzeithausmeister Otto Meierkäse versucht in „Schlaflos“ von Helga Schubert vier Tage nicht zu schlafen, um seine alljährliche Metamorphose zu verhindern, aber das ist natürlich unmöglich. Der elfjährige Karol dressiert in „Luftrochen fängt mit Zwetschkenkuchen“ von Frank Neugebauer den angeblich größten Schädling seines Heimatplaneten mit jenem Obstgebäck. In „Artefakt“ von Axel Kruse entdeckt ein Forscher einen Transmitter, der das Original auf einem brutalen Weg entsorgt. In „Vormittags“ von Frank G. Gerigk führen zwei KIs ein anregendes Telefongespräch (der zweite Nachdruck übrigens, immerhin auch aus der Mitte der neunziger Jahre). Die übrigen Stories sind weniger ideenreich, in ihnen legen die Autoren vielmehr „nur“ Wert auf die Handlungen und die Plots. In „Abgelaufen“ von Nicole Rensmann entdeckt der Schöngeist Peter Paprini sein persönliches Ablaufdatum. Er ist nur ein organisches Ersatzteillager. Der Text ist ein gutes Beispiel für eine Pointenstory. Mit „Die Schwarze Stadt“ präsentiert Markus Kastenholz die neue Heimat sämtlicher Schatten sämtlicher Spezies nach dem Tod ihrer jeweiligen, nun, Träger. Die Story ist zwar nicht wie „Schlaflos“ nicht unbedingt SF und kollidiert damit mit dem Anspruch von EXODUS, „Science Fiction Stories & phantastische Grafik“ zu veröffentlichen, was aber die Qualität beider Texte nicht mindert. In „Poly“ von Frank Hebben arbeiten die Menschen für die Androiden. Warum eigentlich...?! Origineller ist „Der Lieblingspullover“ von Christian Weis. Jenes Kleidungsstück entpuppt sich als Parasit, das seinen Träger in den Untergang zieht. Das Parasitenmotiv ist zwar nicht neu, aber vielleicht werden manche Leser durch die Lektüre dieser Story dazu motiviert fühlen, ihren Kleiderschrank näher zu inspizieren... „Unsichtbare Angriffe“ von J. Th. Thanner ist eine futuristische Kriminalgeschichte. Ein PSI-begabter Privatdetektiv soll seinen reichen Auftraggeber beschützen, der sich telekinetischen Angriffen ausgesetzt sieht. EXODUS 19 enthält neben den Kurzgeschichten eine Galerie von Thomas Hofmann. Seine detailreichen Zeichnungen, seine Fabelwesen und verfremdeten Menschen, laden zum längeren Betrachten ein, genau wie die Collagen von Thomas Franke. Bedauerlich ist nur, dass die filigranen Arbeiten von Manfred Lafrentz durchweg verkleinert abgedruckt wurden. Durch den Verzicht auf den einen oder den anderen Storynachdruck hätte der Herausgeber mehr Platz schaffen können, ohne den Umfang erhöhen zu müssen. Die neue EXODUS-Ausgabe enthält frische, unverbrauchte und originelle Kurzgeschichten – die eine mehr, die andere weniger –, die zudem adäquat illustriert wurden. Neuleser sollten sich von der ersten Story nicht abschrecken lassen. Armin Möhle, Wallenhorst PALADIN 156 12 Seiten DIN A 5, Kopie, Seitenheftung. Auflage: unbekannt, Preis unbekannt (bitte erfragen). GOLEM 77 28 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung. Auflage: unbekannt, 2,00 EUR. Bezug: FUNTASY-CLUB THUNDERBOLT N. E. V., Theo Klein, Beckingsbusch 20 b, 59368 Werne, E-Mail: TheoKlein@web.de. Internet: www.thunderbolt.de. Auch heute müssen Fanzines nicht mit Hochglanzcover produziert werden, wenn sie einen bestimmten Zweck erfüllen sollen. PALADIN hat mehr die Form und die Inhalte eines Newsletters, er enthält – zumindest in dieser Ausgabe – keine Kurzgeschichten, sondern Essays, Rezensionen und Meinungen der Clubmitglieder. Schon im Editorial beschäftigt sich der Redakteur mit der Frage, welche Funktion wohl das Modell einer Rakete hat, deren Foto er hier präsentiert. Udo F. Rickert fasst satirisch und bezeichnend den Behördenwahnsinn in Bezug auf Firmengründungen zusammen, die so manche Ich-AG zum Scheitern gebracht haben dürften. Stefan Wogawa beschäftigt sich mit den Mohammed-Karikaturen und der KING KONG-Verfilmung aus den dreißiger Jahren, Theo Klein geht in seinem Leserbrief auf die vorige Ausgabe ein und Torsten Küper fragt sich, wohin die freiwillige Selbstkontrolle bei Spielen noch führen wird, rezensiert SAW 2 und beschäftigt sich mit dem Wissenschaftshistoriker Thomas P. Weber. Die Gedanken der Clubmitglieder sind sehr persönlich und daher in dieser Zusammenstellung nicht unbedingt für die Allgemeinheit der Leser interessant – sie bieten aber einen kleinen Einblick in die Interessen der Aktiven, die über die SF hinaus gehen. Nicht so oft wie der PALADIN, aber auch regelmäßig erscheint das von Uwe Post betreute Storyzine GOLEM in dem diesmal fünf Autoren in teils sehr kurzen Geschichten zu Wort kommen. „Ruhe und Frieden“ ist zugleich die längste Geschichte im Heft. Eigentlich will der Held nur seine Ruhe im Urlaub haben, aber intergalaktische Verstrickungen, lästige Gäste und sein Ruf lassen diesen alles andere als entspannt werden. Aber was tut man nicht alles um in Form zu bleiben. „Holst du mir Zigaretten“ ist die Bitte einer jungen Frau an ihren Freund in der Geschichte von Theo Klein, nicht ahnend, dass sie ihn damit auf eine ziemlich lange Reise schickt. „Küperpunk“ von Thorsten Küper ist eigentlich keine Geschichte, sondern nur ein Resümee über Selbstkontrolle und Computerspiele, das man so auch schon in PALADIN 156 lesen konnte. „Alle Himmel sind ein Traum“ von Nicklas Peincke erzählt von den Erlebnissen eines Sternenfahrers, der so manches erlebt und doch weder seine Frau noch sein ungeborenes Kind vergessen kann. Den Band beschließt Uwe Post mit seiner Fantasy-Geschichte „Welt des jetzt“ ab. Ein magisches Kraut erlaubt einen Blick in die Zukunft, aber nicht unbedingt auf Dauer... Vor allem „Alle Himmel sind ein Traum“ weiß durch seine schönen Stimmungsbilder und seine in sich geschlossene Handlung zu überzeugen. Eher hektisch und actionreich geht es in „Ruhe und Frieden“ zu, während die restlichen Geschichten entweder keine sind oder nur wie Auszüge wirken. Interessanterweise ist das ganze Heft auf Farbkopien gedruckt, es wurde aber kaum die Gelegenheit genutzt, entsprechende farbige Bilder zu verwenden. Auch der GOLEM gibt die Stimmung im THUNDERBOLT wieder, ist aber nicht unbedingt ein herausragendes Storyzine. Christel Scheja, Solingen MARK TATE 52: IM REICH DER HÖLLE 64 Seiten DIN A 5, Offset, Mittelheftung. Auflage: unbekannt, 5,00 EUR. Bezug: HARY PRODUCTION, Waldwiesenstr. 22, 66538 Neunkirchen, E-Mail: info@hary.li. Internet: www.hary.li. Carla de Verese ist eine weiße Hexe. Als solche gerät sie gleich am Anfang des Romans in den Fokus einer schwarzmagischen Zeremonie, deren Ziel es offensichtlich ist, sie zu eliminieren. Gegen den Sog des Bösen scheint sie keinen Widerstand leisten zu können. Und im Grunde genommen hat sie ihre Rettung auch mehr dem Zufall zu verdanken, oder besser gesagt: ihren zwei ungewöhnlichen Fähigkeiten, die sie hier gekonnt kombinieren muss, um der Falle zu entkommen. Da ist zum einen die Fähigkeit, sogenannte Zeitfalten zu entdecken. Das sind Räume im Raum-Zeit-Kontinuum, die sich jedem Einfluss sowohl der Zeit als auch des Raumes entziehen und die sporadisch ihren Ort wechseln, ohne dass der „Insasse“ irgendeinen Einfluss auf den Zeitpunkt oder den Ort des Sprunges besitzt. Beim Verlassen der Spalte kann der Benutzer also überall und nirgends landen. Plötzlicher Tod inklusive. Da kommt die zweite Fähigkeit der de Verese zum Tragen: In ihrem Inneren wohnt ein Teufel, ein Abkömmling des Ur-Satans, der allerdings durch das lange Zusammenleben mit ihr mehr oder weniger zum „Guten“ übergewechselt ist, was sich sogar daran zeigt, dass seine Gestalt weiß geworden ist. Diese Kreatur in ihrem Unterbewusstsein kann mit ihr den Platz in der realen Welt tauschen, so dass entweder Diabolo, so sein Name, real ist oder aber Carla de Verese. Glücklicherweise ist Diabolo auch noch Gestaltwandler, so dass hiermit vielen Gefahren aus dem Weg gegangen werden kann. Gefangen in der Zeitspalte versucht de Verese einen Ausweg aus ihrer Situation zu finden, als sie merkt, dass die Spalte eine seltene Ausnahme darstellt: Sie ist steuerbar! Allerdings kann damit nur ein einziger Ort aufgesucht werden: die Sphäre von ORAN, dem Land der Magie, in der alles anders ist als man es von unserer Welt kennt. Und es ist die Sphäre, in der Mark Tate gefangen ist und gemeinsam mit seinem Freund Don Cooper nach einem Rückweg sucht. De Verese hatte bereits früher einmal geistigen Kontakt zu dem Teufelsjäger und so macht sie sich mit der Zeitspalte auf den Weg. Allerdings wird die Gefahr dadurch nicht gerade kleiner, denn gemeinsam mit Mark Tate landet sie nun in der Monsterstadt... Gut und Böse, Licht und Schatten. Und dazwischen liegt das Grau. So könnte man auch die Qualität dieses Romans beschreiben. Insgesamt jedoch liegt hier ein solides Stück Arbeit vor, auch wenn man bei eventuellen Ansprüchen doch den einen oder anderen Abstrich vornehmen muss. Im Einzelnen: Der Roman von Wilfried A. Hary ist in einem hohen Tempo geschrieben und wandert von einer Actionszene zur nächsten. Dabei ist der Anfang denn etwas „zu dicke“ geraten. Bereits auf den ersten Seiten prasseln die Geschehnisse auf den Leser ein und drohen ihn zu überfordern. Des weiteren wirken die Sätze teilweise unvollständig und es treten kleinere Logik- und Zeitenfehler auf. Beispielsweise wird der Türflügel eines Fensters (!) geöffnet und bei einigen Stellen (wiederholt sich im Laufe des Romans noch ein-, zweimal) scheinen Dinge schon geschehen zu sein, sollen jedoch lediglich Schlussfolgerungen der Protagonistin darstellen. Etwas verwirrend. Auch wird de Verese bereits zu Anfang von „Erkenntnissen“ betreffs der Zeitfalte überflutet, die für den Leser leider nur schwer nachvollziehbar sind und es auch bleiben. Dann wird der Name der Protagonistin fast immer voll ausgeschrieben (auch das zieht sich durch den ganzen Roman). Das nervt, zumal die Namen manchmal ziemlich oft vorkommen. Hat man diese erste Schwelle jedoch erst einmal überwunden, wird es eindeutig besser. Es entwickelt sich ein Roman mit interessanten Aspekten, der vielleicht (je nach Vorliebe des Lesers) nur das Manko hat, ziemlich schwungvoll zu sein: die Protagonisten rasen im Prinzip von einem Gefecht ins nächste. Atempausen gibt es keine. Sword and sorcery-Fans wiederum könnten es lieben. Zumal mit dem Land/der Sphäre ORAN durchaus eine interessante Fantasywelt zur Verfügung steht, in der alles und jedes passieren und existieren kann. Wir erleben Zentauren, Zauberer und Monster aller Arten. Einzig die Namensgebung ist etwas einfallslos geraten (Zentauren-, Drachenland, Monsterstadt). Positiv ist auf jeden Fall zu vermerken, dass aus dem ursprünglichen (gewollten) Chaos der Handlung nach und nach ein roter Faden eingeblendet wird, der einem die Geheimnisse der Monsterstadt näher bringt und verständlich macht. Das scheinbare Chaos bekommt Strukturen und ergibt plötzlich einen Sinn. Nahezu eine perfekte Lösung stellt die Synthese zwischen Carla de Verese und Diabolo dar. Erstens wurde mit Diabolo ein äußerst interessanter Charakter geschaffen und zweitens kann de Verese somit uneingeschränkt ihre Fähigkeit nutzen, mit den Zeitspalten zu arbeiten, denn alleine als Carla de Verese würde sie vermutlich bei jedem zweiten „Ausstieg“ zu Tode kommen. Der gestaltwandelnde Diabolo wiederum kann immer schnell auf die vorliegende Situation reagieren und somit die Handlung vorantreiben. Die Schrift ist relativ klein gehalten, aber noch gut lesbar und so bietet der Roman mit seinen 64 Seiten eine Menge Lesestoff. Auch der feste Pappeinband (wie auch bei den anderen Serien aus dem Hary-Universum) weiß zu gefallen! Das geht über das Übliche hinaus. Fazit: Ein rasanter und actionreicher Roman, der halt die eine oder andere kleine Macke hat, über die man aber durchaus hinwegsehen kann. Kurzweil ist auf jeden Fall garantiert. Einzig das Tempo mag dem einen oder anderen etwas zu hoch sein... Dirk Ozanik, Hildesheim SCIENCE FICTION OKULAR 238, 239 18, 12 Seiten DIN A 4, Kopie, Mittelheftung. Auflage: unbekannt, jeweils 1,50 EUR. Bezug: SCIENCE FICTION CLUB NORDRHEIN-WESTFALEN E. V., Irma Leu, Berliner Str. 206, 45144 Essen, E-Mail: Irma.Leu@freenet.de. Internet: www.cspp.com/sfo/. Der SFC NRW leistet sich offenbar monatlich großzügig gestaltete Vereinszeitschriften im DIN A 4-Format mit unverkleinerter, augenfreundlicher Schrift. Die April-Ausgabe widmet sich u. a. dem polnischen Autoren Stanislaw Lem. Das „Zitat des Monats“ stammt von ihm, ziert das SF OKULAR aber nur wenig, da es sich bei näherem Hinsehen nur als Ausdruck eines generellen Zivilisationspessimismus' entpuppt. Der von Irma Leu verfasste Nachruf auf Stanislaw Lem ist viel zu kurz und erschöpft sich weitgehend in der Aufzählung von Fakten. Auch der Gedenkartikel zum zehnten Todestag von Rosemarie Hundertmarck kann nicht recht überzeugen. Einerseits heißt es, sie sei eine zutiefst verletzte Person gewesen, die schlecht von ihrer Schwester gesprochen habe, andererseits, jene Schwester sei ganz anders gewesen als von ihr dargestellt. Dieser Versuch Arno Behrends, einen Einblick in die Persönlichkeit von Rosemarie Hundertmarck anhand ihrer Lebensgeschichte und ihrer familiären Verhältnisse zu gewinnen, ist so wenig gelungen, dass man sich wünscht, er wäre nie unternommen worden. Positiv zu verbuchen ist allerdings, wie er seine eigenen Erlebnisse mit der Autorin und Übersetzerin schildert. Sandra Vockenberg kündigt in einem kurzen Artikel an, etwas über Cyrano de Bergerac zu erzählen, wirft aber nicht mehr hin als diese halbe Seite. Ein guter Appetithappen – aber das Mahl bleibt aus, auch in der folgenden Ausgabe. Offenbar wurde es außerhalb der Fanzines auf Vereinstreffen gegeben. Hingegen geben die Beiträge von Irma Leu und Sandra Vockenberg in das Buch PERFECT COPY von Andreas Eschbach einen echten Einblick, ebenso Arno Behrends Vorstellung des Films DIE WOLKE und des Comics V WIE VENDETTA zu den besprochenen Werken. Auf Seite 7 des SFO 238 beginnt ohne Überschrift ein Text mit „3. Replikator-Technik“. Das Inhaltsverzeichnis verrät, dass es sich dabei um den Artikel „Weltraumbesiedelung“ von Natascha Schlüter handelt, vermutlich sind schon weitere Teile vorausgegangen. Alles in allem bleibt vom SF OKULAR 238 leider ein eher zwiespältiger Eindruck. Anders die Folgenummer: Obschon 6 Seiten dünner, bietet sie mehr, vor allem Tiefe. Beate Tribukeit benötigt nicht einmal eine Seite, um drei Beispiele für „Sozialismus in der SF“ zu skizzieren. Arno Behrend findet Gefallen an den utopischen Ideen Ri Tokkos aus DAS AUTOMATENZEITALTER (1930), obwohl es lange beschreibende Passagen enthält, Gabriele Behrend rafft sich trotz „philosophisch-dogmatischen Wortbreis“ dazu auf, Ralf Isaus Buch DIE GALERIE DER LÜGEN zu empfehlen. Ebenso übt sie gegenüber einer verworrenen Handlungsführung in Audrey Niffeneggers DIE FRAU DES ZEITREISENDEN Toleranz. Irma Leu gelingt in „Ist Lesen gefährlich?“ ein kurzes, engagiertes Plädoyer zum Welttag des Buches. Im Gegensatz zur vorangegangenen Ausgabe möchte man das SF OKULAR 239 rundum empfehlen. Der SCIENCE FICTION CLUB NRW sei allerdings ermutigt zu längeren Beiträgen. Die thematische Vielfalt im SF OKULAR macht immer wieder Lust auf mehr. Clemens Nissen s. ps., Schortens FUTURE MAGIC 51 80 Seiten DIN A 4, Kopie, Seitenbindung. Auflage: unbekannt, 5,00 EUR, 4er-Abonnement 17,00 EUR. Bezug: SFC STARDRAGONS, Eva Kalvoda, Kundratsstr. 20/8/25, A-1100 Wien, E-Mail: kills_first@utanet.at. Bankverbindung: PSK (BLZ 60000), Konto 77510891, IBAN AT556000000077510891, BIC OPSKATWW lautend auf Andreas Leder. Wir sollten alle aufpassen. Sternendrachen sind leicht reizbar. Und ehe man sich versieht, bekommt man kräftig mit dem schuppigen Schwanz über die Rübe gezogen und findet sich im fannischen Nirwana wieder. So fängt sich unser allseits geliebte Chefredakteur in dieser Ausgabe eine volle Breitseite von Fred H. Schütz, weil er es gewagt hat, in der Jubiläumsausgabe eine seiner „hyperbanalen Rezensionen“ ein zu bringen. Aber wenn diese Rezension so banal war, lieber Fred, warum verschwendet ihr euren wertvollen Platz damit? Eigentlich sind mir die Sternendrachen immer sehr sympathisch gewesen. Ihr frischer, unverkrampfter Zugang zu allem was als Phantastik bezeichnet werden kann, der persönliche Umgang miteinander, der sich auch in dieser Ausgabe sehr schön in den Leserbriefen zeigt, und die oftmals unkonventionelle Herangehensweise, wie sie immer wieder z. B. in den Geschichten von Susanne Stahr zu Tage tritt, haben FM trotz aller Schwächen zu einer liebenswerten und gern gesehenen Konstante in meinen Rezensentenleben gemacht. Aber die pauschalen, offensichtlich persönlich gemeinten Verurteilungen von Fred trüben dieses Bild jedoch sehr. Aber ich wollte mich nicht aufregen. Diese Ausgabe hat kein Oberthema (für Nr. 52 ist „Hexen“ als Schwerpunktthema vorgesehen), sondern bietet den gewohnten Mix aus Stories, Artikeln, Rezensionen und immer wieder nicht zu verachtenden Illustrationen, aus den – auch schon eine Konstante – das Titelbild von Franz Miklis besonders heraussticht. Eine einzige Fortsetzungsgeschichte wird in dieser Ausgabe fortgeführt. Es handelt sich um die anscheinend nie enden wollende Geschichte „In die Schatten“ von Thomas Kager, bei der ich längst den Überblick verloren habe. 'Thomas schildert weitere Abenteuer seiner Heldentruppe, ohne die Handlung wirklich voranzutreiben. So kann es nach Folge 12 noch endlos weitergehen. Susanne Stahr ist diesmal gleich mit drei Geschichten vertreten. „Der Koffer“ hat mir davon am besten gefallen, da sie das phantastische Element sehr schön mit banalen Alltagsgeschehen verbindet und letztlich zu einem überraschenden Ende führt. Unkonventionell ist auch Susannes Geschichte „Der Palast des Sultans“, die vor einem orientalischen Szenario spielt. Leider ist sie nicht so klar und durchdacht strukturiert wie der „Koffer“. Sehr schön ist allerdings die Schilderung der „Helden“, denen ihre Abenteuer eher widerfahren, als dass sie wirklich gewollt Anteil daran haben. Susannes letztes Werk „Zaubersprüche“ ist eine typische Gimmick-Geschichte, die gezielt auf eine halbwegs überraschende Pointe zusteuert. Aber nett und gekonnt umgesetzt. Auch Fred H. Schütz liefert eine ungewöhnliche Geschichte ab. „Wirrwald“ ist eine anscheinend von Lewis Caroll inspirierte Geschichte, die man einfach als humorvolle Erzählung lesen kann, bei der man aber auch mit viel Spaß nach gewollten oder ungewollten Allegorien suchen kann. Marin Balabanow schließlich stellt uns die Zukunft der Werbung vor. Warum noch niemand auf die Idee gekommen ist, den Mond als Werbefläche zu nutzen, kann ich auch nicht verstehen. Sehr viele kleine und kleinste, dafür reich bebilderte Beiträge reichern diese Ausgabe von FM an. Fast scheint es, als wenn der Schwerpunkt nicht mehr auf den Stories liegt. Aber vielleicht ist das nur ein Einzelfall. Die nächsten Ausgaben werden es beweisen. Ganz bestimmt. Und was schert es Sternendrachen, was hier hyperbanales geschrieben steht. Holger Marks, Marburg EDITION HEIKAMP 13: PEINLICH; PEINLICH 20 Seiten DIN A 6, Kopie, Mittelheftung. Auflage: 100 Exemplare, 2,00 EUR. Bezug: Crago-Verlag, Michael Schneider-Braune, Postfach 1248, 97990 Weikersheim. Der 13. Band der EDITION HEIKAMP präsentiert acht ausgewählte Glossen der Autorin Gisela Schäfer. „Wie Frauenillustrierte und Frust zusammenhängen“: Jeder kennt sie, und jeder fühlt sich genervt von ihnen – von den typischen Herzschmerzblättern, die im Wartezimmer des Arztes, beim Friseur und ähnlichen Einrichtungen herumliegen und die einem in bester Absicht gereicht werden, auch wenn man sie gar nicht lesen mag. Widerwillig blättert man dann doch in ihnen und findet die ewig gleichen Themen, die Frauen angeblich beschäftigen (sollen) wie die perfekte Figur und Frisur und das Lasterleben der Fürsten und Stars. Was viele Leserinnen wirklich darüber denken, bringt die Autorin mit viel Witz auf den Punkt. Tatsächlich sind es doch Männer, die in den Redaktionen über die Themen in diesen Zeitschriften entscheiden und das Denken der Frauen auf bestimmte Dinge fixieren wollen – damit sie nicht bisherige Männerdomänen für sich entdecken? „Sie sehen aus wie…“ Barbara Stanwyck – wurde zu meiner Mutter einmal gesagt. Das ist natürlich ein Kompliment, doch nicht alle Doppelgänger geben Anlass zur Freude, findet Gisela Schäfer. Jeder möchte ein Individuum sein, das man wegen seiner Einzigartigkeit schätzt und auf das man nicht die Erwartungen projiziert, die eine andere Person geweckt hat. „Bald bin ich Millionärin“ soll jeder glauben, der einen dieser penetranten Anrufe erhält, die das große Glück bei einem Gewinnspiel versprechen, oft gar nur noch vom Band laufen. Die Anrufer sind es längst gewöhnt, dass man sie abwimmeln möchte und werden immer aufdringlicher. Als höflicher Mensch fällt es einem schwer, sich der Belästigung zu erwehren – die anderen tun ja auch nur ihren Job. Weshalb fällt es Männern leichter als Frauen, solche Gespräche abzuwürgen? „Warum feiert man eigentlich Geburtstag?“ Für Kinder ist die Antwort klar: Sie sind ein Jahr älter, erhalten neben den Geschenken mehr Rechte und Freiheiten. Je älter man jedoch wird, umso mehr Fesseln legen einem diese Geburtstage an. Man ist verpflichtet, die Wohnung für die Gäste auf Vordermann zu bringen und alle großzügig zu bewirten. Der Ehrentag bringt in Folge jede Menge Arbeit und Stress – und die Erinnerung, dass man dem Sarg wieder ein bisschen näher gekommen ist. Also ist der Geburtstag eher ein Trauer- als ein Festtag… „Engländer sind anders als wir“: Die Autorin erzählt von ihrem Aufenthalt in England. Während die sonneverwöhnten Besucher vom Festland sich in dicke Kleiderschichten hüllen, laufen die Einheimischen, wenn es einmal nicht regnet, bereits hemdsärmelig herum. Sie sind das Klima gewöhnt – und einfach anders. „Von der Tücke des Schicksals“ bleibt man gerade beim Fensterputzen nicht verschont. Ist man klein, geht das nur mit dem umständlichen Herumrücken einer Leiter. Kommt die Sonne hervor, gibt es die berüchtigten Putzstreifen. Und ist die Arbeit getan, beginnt es zu regnen, ein Vogel lässt etwas fallen, oder kleine Kinder sind begierig, ihre klebrigen Fingerabdrücke zu hinterlassen. Wer kennt das nicht? „Peinlich, peinlich“ ist der Papagei einer vermögenden Frau, der „Heil Hitler“ sagen kann, als der Krieg vorbei ist. Die Zeiten ändern sich, was heute in Mode ist, kann morgen bereits out sein; jeder muss sich anpassen, um nicht peinlich zu wirken. „Schi heil!“ schildert, wie sich die angehenden Schihasen abmühen, um wenigstens den Idiotenhügel erfolgreich bewältigen zu können. In den Augen ihrer Lehrer sind sie eine nervige Bande – aber Hauptsache, die Kasse stimmt. Und für viele ist das schicke Outfit bzw. Après-Schi ohnehin wichtiger als die sportliche Ertüchtigung. Die Autorin greift gängige Themen auf, mit denen jeder konfrontiert wird. Humorvoll lästert sie über die kleinen Dinge, über die sich so viele Leute ereifern, obwohl es das gar nicht wert ist, und übt Kritik, weil man sich trotz besseren Wissens doch immer wieder gesellschaftliche Fesseln anlegen lässt. Wer schmunzeln möchte, kommt mit PEINLICH; PEINLICH voll auf seine Kosten. Irene Salzmann, Kranzberg RISSZEICHNUNGS-JOURNAL 122 44 Seiten DIN A 4 quer, Offset, Mittelheftung. RISSZEICHNUNGS-JOURNAL 123 40 Seiten DIN A 4 quer, Offset, Mittelheftung. Auflage: jeweils 500 Exemplare, jeweils 6,50 EUR, 4er-Abonnement 22,00 EUR. Bezug: RISSZEICHNER CLUB DEUTSCHLAND (RCD), Georg Joergens, Talstr. 60a, 40217 Düsseldorf, E-Mail: GJoergens@aol.com. Bankverbindung: Postbank Essen (BLZ 360 100 43), Konto 3687 44-437. Internet: www.rz-journal.de. Um den zeitlichen Vorsprung der Veröffentlichungen innerhalb der PERRY RHODAN-Serie aufzuholen, erscheinen die Nummer 122 und 123 des RISSZEICHNUNGS-JOURNAL zeitgleich. Schon die schönen Cover – für die Nummer 122 „Diamant und das Kastell“ und die Ausgabe 123 ein „Zeitschiff Akida“, beide von Georg Joergens – sind ein Augenfang. Neben den obligatorischen, auch teilweise sehr kritischen Leserbriefen steht in beiden Magazinen das Porträt eines Risszeichners mit einer Auswahl seiner Arbeiten im Mittelpunkt: Johannes Fischer in der 123 und Oliver Johanndrees in der Nummer 122. Unterschiedlicher könnten allerdings unabhängig von den Zeichnungen die Vorstellungen nicht sein. Während in erster Linie der Herausgeber Oliver Johanndrees vielfältige Arbeiten – immerhin hat er auch einige PERRY RHODAN-Titelbildern malen dürfen – in höchsten Tönen und stellenweise etwas unkritisch lobt, erfährt der Leser über den Künstler und Zeichner so gut wie gar nichts. Eine kleine Porträtskizze und der Hinweis, dass er jetzt zusammen mit Günther Puschmann eine Werbeagentur betreibt, sind die einzigen persönlichen Bezüge. Kein Alter, keine Vorlieben, keine Schwächen im menschlichen Bereich. Auch wenn Georg Joergens sehr kurz, präzise und prägnant dessen sehr unterschiedliche Arbeiten verbal vorstellt, auch wenn sich eine Reihe seiner eindrucksvollen Zeichnungen in diesem wieder exzellent gedruckten Magazin befinden, es fehlt das Herz. Technisch gesehen positiv kann der Leser dank der langen Schaffensperiode von Oliver Johanndress im Bereich PERRY RHODAN sehr gut erkennen, wie sich das Bild der klassischen Risszeichnung zum Airbrush und der Computergrafik hin verändert hat. Johannes Fischer liefert dagegen eine sehr persönliche Selbstvorstellung mit einer Reihe selbstkritischer Passagen mit einem kurzen Ausblick. Hier wiederum fehlt die kritische neutrale zweite Stimme. Aus beiden Selbstvorstellungen ein Porträt eines Zeichners gebastelt würde wahrscheinlich die künstlerische wie die emotionale Komponente befriedigen und den Anhängern technischer Zeichnungen eine gute Reflektionsbasis geben. Den Bereich Computergrafik deckt Toni Cullotta mit einer kurzen Einleitung und einer Reihe sehr eindrucksvollen Zeichnungen ab. Im Mittelpunkt des JOURNALS steht aber weiterhin der Nachdruck der PERRY RHODAN-Risszeichnungen aus den Bänden 2180 bis mit Unterbrechungen 2267. Auch wenn die Serie vordergründig in der Technik der Raumfahrt einige Zeit/Jahrzehnte/ Jahrhunderte zurück versetzt worden ist, imponieren die detaillierte Wiedergabe der immer noch gewaltigen Raumschiffe. Die kalte Sterilität mit Schablonen liebevoll gezeichneter kleiner Konverter oder Space Jets sind mehr und mehr einer sachlichen Funktionalität gewichen. Die Zeichnungen wirken bei weitem nicht mehr so statisch und wer vielleicht den Einzug der Computertechnik als Stilbruch bezeichnet, muss zugeben, dass insbesondere die farbenprächtigen Hintergründe – auf dem Backcover der Nummer 123 erhält man mit der Warringer Akademie ein imponierendes Beispiel – eine gänzlich neue Perspektive offenbaren. Dazwischen findet sich ein Seitensprung zu BABYLON 5 und am Ende ein Screenshot eines Hochgeschwindigkeitsgleiters. Wie alle Ausgaben insbesondere für Fans der Risszeichnungen ein Muss, sehr sauberes Layout und ein ansprechendes Druckbild runden diesen lieb gewonnenen Begleiter der PERRY RHODAN-Serie ab. Bei den Porträts in zukünftigen Ausgaben wäre es schön, wenn man das Technische mit dem Persönlichen kombinieren könnte. Thomas Harbach, Lübeck PANDAIMONION 7 144 Seiten, Taschenbuch, Offset, Seitenbindung. Auflage: unbekannt, 8,95 EUR. Bezug: Wurdack Verlag, Ernst Wurdack, Goethestr. 18, 93152 Nittendorf, E-Mail: info@wurdackverlag.de. Internet: www.wurdackverlag.de. Die siebte Ausgabe der PANDAIMONION-Reihe des Wurdack Verlags widmet sich einem klassischen Thema der phantastischen Literatur. dem Tod. Natürlich sterben auch in anderen Genres Menschen, doch die Science Fiction und die Fantasy, vor allem aber der Horror und alles andere, was nicht in diese Raster passt, bieten gänzlich andere Möglichkeiten als der Mainstream. Wissen die knapp 30 Kurzgeschichten (unter denen einige Ein- bzw. Zweiseiter sind) des Bandes diese Optionen zu nutzen oder verharren sie in den Bahnen ihres Genres? Wer die Bücher aus dem Wurdack Verlag bereits nur teilweise kennt, wird dieser Frage mit einem gewissen Optimismus begegnen. Eine gewisse Parallelität der Plots ist aber zu registrieren. So verwenden sowohl „Haus am See“ von M. H. Heyen und „Das Haus der Träume“ von Bernhard Weißenbecker das Motiv des geheimnisvollen Hauses, das den Protagonisten in seinen Bann zieht. Immerhin sind die Plots darüber hinaus nicht identisch. Bernhard Weißenbecker versucht wie viele seiner Mitautorinnen und –autoren der klassischen Phantastik nicht nur dadurch nachzueifern, indem er seine Story in der Vergangenheit spielen lässt, sondern passt sich auch stilistisch erfolgreich den Autoren früherer Jahrhunderte an. Auch „Senta“ von Nadine Muriel und „Anna“ von Andreas Flögel verwenden denselben Plot, worauf die Verwendung von Frauennamen als Storytitel bereits hindeutet. Die Frau bzw. die Geliebte der Protagonisten kehrt nach ihrem Tod zurück. Allerdings ist auch bei diesen beiden Kurzgeschichten der weitere Handlungsverlauf nicht identisch. „Senta“ ist jedoch eindringlicher und wartet auch mit einer Art von Happyend für den Protagonisten auf. Die besten Stories der Sammlung sind die, die sich dem Thema auf ironischen Wegen nähern. So „Der Job“ von Marion Feiler, in der ein Kettenbriefsystem diejenigen bestimmt, die in naher Zukunft sterben sollen, natürlich unter der Berücksichtigung der typischen Eigenschaften eines Kettenbriefes. In „Links von der Apokalypse“ von Birgit Erwin sind die vier apokalyptischen Reiter gemeinsam unterwegs. Den Sticheleien seiner Wegbegleiter zum Trotz lässt sich der Tod darauf ein, an die Stelle einer Sterbenden zu treten, um ihr einen letzten Wunsch zu erfüllen. „Finale“ von Wulf Dorn schildert eine Trauerfeier und ein Begräbnis, und zwar aus der Sicht des Toten: die Familiengeheimnisse, die ihm am offenbart werden, die Langeweile des geschlossenen Sarges, das Bohren der Würmer... Aber ein halbes Dutzend Kurzgeschichten sind auch abseits der Ironie zu den herausragenden Texten in PANDAIMONION 7 zu zählen. Claudia Hornung führt in „Wächters Geheimnis“ eine Reporterin auf einen Friedhof, auf dem sie ihr alter Interviewpartner in die Entstehung seines erotischen Buches einweiht. Die „Zahlmeisterin“ von Michael Erle ist einerseits eine Versicherungssachbearbeiterin, die einen Verkehrsunfall aufklären soll, andererseits aber auch – ja, genau. „Wie viele Tage passen in ein Leben?“ fragt Andrea Tillmanns, variiert das Unsterblichkeitsmotiv und deutet an, welche Probleme psychischer und physischer Natur durch Langlebigkeit entstehen können. „Die Einladung“ von Armin Rößler ist eine Hommage an die klassische Erzählungen der Phantastik. Der Protagonist besucht einen Bekannten, einen Grafen, der sich zunächst vor ihm verbirgt, lernt seine später seine geheimnisvolle Frau und die nicht minder rätselhaften Experimente im Keller des Anwesens kennen. „Die Liebe der Toten“ von Thomas Kohlschmidt verursacht unter den Lebenden Katastrophen. In „Blätterfall“ von Heidrun Jänchen kann und muss der Leser selbst entscheiden, ob er die erschütternde Geschichte der Protagonistin für wahr hält, nämlich sechsmal gestorben und in das Leben zurückgekehrt zu sein. Die übrigen Stories sind inhaltlich weniger interessant, dennoch vielfältig und lesenswert, da das erzählerische Niveau der Sammlung durchweg sehr hoch ist. Deplaziert wirkt nur „Ihr Erwachen“ von Niels-Arne Münch, die kryptisch und fantasyhaft ist. Die Frage nach dem Sinn der Ein- und Zweiseiter drängt sich außerdem auf. Oft sind es eher Impressionen als Kurzgeschichten. Alles in allem ist PANDAIMONION 7 jedoch ausgesprochen empfehlenswert. Armin Möhle, Wallenhorst XEGO 6 60 Seiten DIN A 5, Offset, Mittelheftung. Auflage: 50 Exemplare, 4,00 EUR. Bezug: Marin Blabanov, c/o Mailbox, Taborstr. 22c/174, A-1020 Wien, E-Mail: info@marincomics.com. Internet: www.marincomics.de. Alle Beiträge dieser Ausgabe stammen von Marin Balabanow. Seine erste Geschichte kommt nun zu einem vorläufigen Ende. Die Heldin Dani-E ist nach vielen Abenteuern nun doch in die Gewalt ihres Erzfeindes Hans Dillinger geraten. Kann sie sich noch retten und schließlich das Ziel ihrer Suche finden, die einzig feststehende Konstante im Universum? Travellig, der Held der beiden anderen Comics besitzt zwar kosmische Kräfte, aber so recht weiß er auch nichts damit anzufangen, denn er ist nicht gerade einer der hellsten. In zwei Geschichten sieht er seinen einzigen Lebenszweck darin zu kämpfen, ob nun mit Weltraumkraken oder dem auserwählten Superhelden Captain Österreich. Auch wenn er Rassen und Planeten auslöscht, so richtig daraus lernen kann und möchte er nicht. Eine ganz normale, aber illustrierte Geschichte ist „Gib mir Stoff, Baby“. Außerirdische haben ihren Spaß daran, die Erde zu manipulieren und die Seelen verstorbener Menschen für ihre Zwecke zu verwenden, die sie teilweise auch durch Klone ersetzen. Allerdings laufen manche Manipulationen ganz aus dem Ruder und erweisen sich als Fehlkalkulation, vor allem wenn die Klone ihren eigenen Kopf und ihre eigenen Gelüste haben... „Das Trash-Comix-Egozine für die Ego-Shooter-Generation“ ist der Untertitel von XEGO und bringt es auf den Punkt. Marin Balabanow geht es nicht darum tiefsinnige oder hintergründige Erzählungen in Word und Bild zu präsentieren, die auch noch eine Botschaft vermitteln oder Kritik üben wollen. Er erzählt lieber schräge und irrwitzige Geschichten, die es in sich haben und sowohl von den Inhalten her wie auch vom Zeichenstil an die Underground-Comix der achtziger Jahre erinnern. Zwar ist er längst nicht so explizit wie seine Vorbilder und bleibt jugendfrei, sein Humor ist allerdings etwas derber als man es gemeinhin von Fanzines gewohnt ist. XEGO hebt sich aus der Masse der anderen Fanzines durch seinen Inhalt und seine Gestaltung heraus, da es heutzutage nur noch sehr wenige comiclastige Hefte geben dürften. Inhalt und Zeichnungen sind jedoch Geschmackssache, man muss schon ein Faible für Superheldenparodien und seltsame Typen oder Geschehnisse haben. Christel Scheja, Solingen INTERN 252 52 Seiten DIN A 5, Kopie, Mittelheftung. Auflage: 300 Exemplare, 5,00 EUR, 4er-Abonnement 18,00 EUR. Bezug: ÄONIA E. V., Thorsten Grewe, Gruwellstr. 11, 44329 Dortmund. Bankverbindung: Sparkasse Hagen (BLZ 450 500 01), Konto 100 156 762, lautend auf ÄONIA e. V. Internet: www.projekt-nebelwelten.de. Konglomerat. Das ist ein seltsames Wort. Allein wie sich die Vokale an die Konsonanten (auch so ein Beispiel) hängen und so einen harmonischen Zusammenhalt bilden. Der aber nicht über den dunklen Klang des Wortes hinwegtäuschen kann. Konglomerat, erzählte mir letztens eine junge Frau am Ostseestrand, sei die geologische Bezeichnung für Sedimentgestein, in dem verschiedene Gesteinsarten durch Bindemittel wie Ton, Kalk oder Lehm zu einem Ganzen zusammen gehalten werden. Man lernt solche Worte, wenn man in jungen Jahren in alpinen Bachläufen Steine sammelt und einen geologisch bewanderten Vater hat. Sie sei jedenfalls das einzige Kind ihrer Grundschulklasse gewesen, dass ein solch exotisches Wort kannte. Auch INTERN, das Clubzine des ÄONIA e. V., ist ein Konglomerat. Es wird zusammen gehalten durch die Begeisterung und das Engagement der Mitglieder. Und im Inneren verbergen sich Beiträge unterschiedlichster Art. Und auch der Verein ÄONIA besteht aus unterschiedlichsten Menschen, denen eine Leidenschaft gemein ist und die dadurch zusammen gehalten werden. Genau diesen Zusammenhalt beschwört Gerhard Börnsen in seinem außergewöhnlichen Vorwort. Ob es einen Grund für diesen Appell gibt, wird leider nicht klar. Es spricht etwas verdrängte Unzufriedenheit aus seinen Worten: Unzufriedenheit als Amateure nicht mit den Profis mithalten zu können, weil die Zeit, das Geld und die technischen Möglichkeiten fehlen. Aber auch Frust über voreilige Kritiker, die gerade das nicht berücksichtigen. Wie immer wird dem unbedarften Kritiker dadurch auch schnell klar, dass er mit INTERN nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Clubleben erfährt. Und wie bei einem Konglomerat üblich, gibt es unterschiedlichste Beiträge, die man vielleicht nicht alle als Edelsteine beschreiben möchte, die aber alle informativ und lesbar sind. Es fängt mit einer Verlagsvorstellung an. Irene Salzmann interviewte per E-Mail Michael Schneider-Braune, der zusammen mit Johann Heinrich Heikamp den Cargo Verlag betreibt. Einem Verlag der zwar nicht mit aber sonst nicht nur Insidern und dem lokalen Publikum bekannt sein dürfte. Kein Wunder, wenn man auch Bücher mit dem Titel DIE BIERBALLADE – DIE KULTURGESCHICHTE DES BIERES herausgibt (lokales Publikum bekommt dann ohnehin einen ganz anderen Klang). Überhaupt fällt auf, dass Mitrezensentin Irene anscheinend durch ihre Arbeit beim FK nicht ausgelastet ist. Ein Großteil der Rezensionen und Beiträge stammen aus ihrer Tastatur. Darüber hinaus klärt uns Thomas Kohlschmidt noch auf „wie man für einen Roman recherchiert und Michael Lange vergleicht die alte und die neue Serie um den KAMPFSTERN GALACTICA miteinander. Alles sehr solide und wenn auch ohne große Höhepunkte, so doch lesbar und informativ. Und letztlich nur ein kleiner Stein aus einem großen Bergwerk. Holger Marks, Marburg Herausgabe, Redaktion und Vertrieb:
Preise der Printausgabe: Einzelexemplar 0,60 EUR, Jahresabonnement (6 Ausgaben) 3,00 EUR (in Briefmarken oder als Verrechnungsscheck). Der FANZINE-KURIER ist außerdem im PRBCBS im Interesseabo oder im Fanzinetausch zu beziehen. Auslandspreise auf Anfrage. Mitarbeiter dieser Ausgabe: Thomas Harbach, Holger Marks, Clemens Nissen s. ps.,
Dirk Ozanik, Irene Salzmann, Christel Scheja.
Für Rezensionsexemplare
sind wir stets sehr dankbar!
[Zurück] |