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Werte Leserinnen und Leser,
es wird Euch sicherlich nicht überraschen,
daß sich im FANZINE-KURIER 111 einige Scherzrezensionen verbargen.
Offensichtlich war der Blick in die Zukunft des Fanzines und in die des
FK in Form der CORONA 2000-Besprechung, aber auch die Rezension über
DER FREAK 8 hätte zu einer gewissen Verwunderung Anlaß geben
können – der Text ist etwa 20 Jahre alt. PULSAR 10 dagegen existiert
nicht (genau wie PULSAR 9...). Ich bitte die Betroffenen um Nachsicht...
Der Besprechung über NOCTURNO 4 in
dieser Ausgabe ist vorzutragen, daß das Heft erst in diesem Jahr
erschien. Für die Verzögerung gab der Herausgeber Probleme mit
dem Drucker an.
Die angekündigte Rezension über
FUTURE MAGIC 39 hat mich noch nicht erreicht, hätte in dieser Ausgabe
vermutlich auch keinen Platz mehr gefunden, und wird daher im FK 113 erscheinen,
zusammen mit Besprechungen über GESCHICHTEN DER NACHT 40, ENPUNKT
39, PERRY RHODAN FAN-EDITION: DIE CHRISTIANA- CHRONIKEN, QUASAR 19/IRRLICHTER
4, FESTAK 27, SOLAR-TALES 11 u. a.
Viele Grüße
Armin
PERRY RHODAN PERSPEKTIVE
62
ÄON INTERN 241
RISSZEICHNUNGS-JOURNAL
118
GESCHICHTEN DER NACHT
39: BUFFY – IM BANN DER DÄMONEN
DIE SUCHE NACH DHUM
1/MURPHY – DER KÄMPFER DES LICHTS 1
FREMDE WELTEN 5
RETTUNGSKREUZER IKARUS
14: PHÖNIX
BADEN-WÜRTTEMBERG
AKTUELL 235/236
ARCANA 2
NOCTURNO 4
PARADISE 51
PHANTASTISCH! 10
DIE ATMOSFÄHRE
2
HORROR 12: IM AUFTRAG
DER ROSE
PERRY RHODAN PERSPEKTIVE 62
92 Seiten DIN A 5, Kleinoffset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 3,50 €, 5er-Abonnement
15,50 €.
Bezug: Achim Havemann, Harlinger Str.
119, 29456 Hitzacker, E-Mail: ahavemann@t-online.de.
Internet: www.light-edition.net/magazin/.
Die neue Ausgabe der PRP – beachtliche
92 Seiten stark – führt uns erneut in die unendlichen Weiten der einzigen
unendlichen SF-Serie der Welt. Wie immer halten sich mehr oder weniger
ernstzunehmende Beiträge annähernd die Waage: Nach den durchweg
informativen Rezensionen sind es vor allem Kolumnen und Artikel, die sich
mit allerlei Aspekten der Serie auseinander setzen.
Der launige Aufruf von Christian Matz
an Atlan, mal eine Pause zu machen, findet dabei durchaus die Zustimmung
des Rezensenten, wenngleich der Autor durch seinen nachfolgenden Beitrag
über die Verbindung von SF und Fantasy durch die Figur des Atlan den
Wert und Reiz dieses Charakters wieder etwas in den Vordergrund stellt.
Drei Beiträge stammen diesmal auch wieder aus der Feder von Robert
Hector, der in der Wissenschaftssparte der Andromeda Nachrichten in erster
Linie durch langweilige Elogen gegen den bösen Kapitalismus auffällt
und in der PRP wiederholt weinerlich den "Verrat" am Voltzschen Erbe bei
PR beklagte. In den Beiträgen dieser Ausgabe geht es glücklicherweise
nicht um seinen Hang zu Räucherstäbchen-SF; neben einem Ausflug
in die Konkurrenzserie Maddrax, mit der der enge inhaltliche Charakter
der PRP unerwartet erweitert wird, kümmert er sich um Begrifflichkeiten
aus dem aktuellen PR-Zyklus und gibt eine Halbzeitbilanz des aktuellen
Tradom-Zyklus. Seine Vorbehalte etwa gegen Rainer Castors "Technogeschwafel"
sind durchaus nachvollziehbar. Eine ausführliche und durchaus lesenswerte
Kritik, man muss ja nicht mit allem einverstanden sein.
Wie immer völlig überflüssig
ist der 2.921.378. Teil einer weiteren, dünnbrüstigen Endlosstory
von Werner Höbart, die der Rezensent eilig überblättert
hat. Warum eine Geschichte in endlose Häppchen von vier bis fünf
Seiten aufgeteilt werden muss, wird mir nie jemand schlüssig begreiflich
machen können.
PRP 62 ist ein solides und sauber gemachten
PR-Fanzine, das eine ideale Ergänzung zu einschlägigen Publikationen
wie z. B. SOL darstellt. Der Perry-Fan wird wenig zu klagen haben.
Dirk van den Boom, Saarbrücken
ÄON INTERN
241
60 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.),
Mittelheftung.
Auflage: 300 Exemplare, 2,00 €, 4er-Abonnement
6,00 €.
Bezug: ÄON TEAM, Thorsten Grewe,
Gruwellstr. 11, 44135 Dortmund.
Bankverbindung: Postbank Dortmund (BLZ
440 100 46), Konto 106878461.
Internet: www.projekt-nebelwelten.de.
In ÄON INTERN 241 zeigt sich wieder
einmal die Verbundenheit zwischen der Science Fiction und der Raumfahrt.
Nicht nur das Cover erinnert an den Absturz der COLUMBIA am 01.02.03, auch
ein Artikel beschäftigt sich mit dem zweiten Verlust eines US-Space
Shuttles. Über die Unfälle anderer Land-, Luft- und Seefahrzeuge,
die oftmals mehr Opfer fordern, berichten bundesdeutsche Fanzines normalerweise
nicht.
Amüsant ist, daß das Vorwort
den Lesern rät: "Setzt vor dem Lesen die "Fan-Brille" ab.", was aber
wohl nicht für die Mitarbeiter vom ÄON INTERN gilt. Michael Lange
kritisiert, rhetorisch überspitzt, STAR TREK, und zwar in tricktechnischer
und inhaltlicher Hinsicht. Das sei ihm prinzipiell unbenommen. Nun veröffentlicht
Michael seit Jahren Artikel über die RAUMPATROUILLE, vor allem über
deren Tricks und Bauten (Stichworte: Bügeleisen, Eisportionierer und
dergleichen), hat aber nie ein Wort der Kritik über den Inhalt der
Episoden verloren, obwohl die sich geradezu aufdrängt. Beispielsweise
greifen in der siebten und letzten Folge, INVASION, die Frogs die Erde
an. Was Aliens, auf die Sauerstoff tödlich wirkt, mit einem Sauerstoffplaneten
anfangen wollen, haben bislang weder McLane noch Michael erklären
können...
Karl E. Aulbach gibt einen Einblick in
die diversen Richtungen der Fantasy, assistiert von Christel Scheja mit
zwei Rezensionen. Das sind (von einer schlechten Besprechung von Michael
Lange abgesehen) die einzigen Beiträge, die sich mit phantastischer
Literatur beschäftigen; die STAR WARS-Bände, die Richard Salzmann
bespricht, sind ja nur Ableger der Filme.
Thomas Kohlschmidt setzt sich mit "NEMESIS
– Das Rätsel der zwei Filme" auseinander. Er erkennt die Anleihen
bei diversen anderen STAR TREK-Filmen, und meint, die Frage, ob die Entwicklung
einer Persönlichkeit vom freien Willen oder von den Lebensumständen
bestimmt wird, sei das zentrale Motiv des Films. Freilich taucht das Doppelgänger-Motiv
in NEMESIS nicht zum ersten Mal in STAR TREK auf, auch findet die überlebende
Data-Kopie ihr Pendant in dem wiederauferstandenen Spock in AUF DER SUCHE
NACH MR. SPOCK.
Die Arbeit eines Fans ist der mehrseitige
Artikel "Life’s a show" von Christian Spließ über die BULLY-Musicalfolge
ONCE MORE, WITH FEELING. Neben einer ausführlichen Inhaltsangabe enthält
der Beitrag Bemerkungen zu jedem Song der Folge. Für Leser, zu deren
Lieblingsserien auch BUFFY zählt, ist dieser Beitrag sicherlich eine
Fundgrube von interessanten Informationen.
Störend ist die grobe Rasterung der
Zeichnungen, Coverabbildungen und Fotos, die vor allem die Arbeiten von
Gabi Scharf, Christel Scheja und Alfred Kelsner nur eingeschränkt
zur Geltung kommen läßt.
Das ÄON INTERN bleibt seiner Linie
treu: Es ist eine Publikation für die Zuschauer von phantastischen
Serien und Filmen, weniger für Leser. Das Niveau der Beiträge
ist, von dem einen oder dem anderen abgesehen, auch in der vorliegenden
Ausgabe zufriedenstellend.
Armin Möhle, Wallenhorst
RISSZEICHNUNGS-JOURNAL
118
40 Seiten DIN A 4 quer, Offset, Mittelheftung.
Auflage: 500 Exemplare, 6,50 €, 4er-Abonnement
22,00 €.
Bezug: RISSZEICHNER CLUB DEUTSCHLAND
(RCD), Georg Joergens, Talstr. 60a, 40217 Düsseldorf, E-Mail: GJoergens@aol.com.
Bankverbindung: Postbank Essen (BLZ
360 100 43), Konto 3687 44-437.
Internet: www.rz-journal.de.
Das unbestrittene Highlight dieser Ausgabe
des Risszeichnungs-journals sind die Renderings des Ultra-Schlachtschiffes
Trajan aus dem Perry Rhodan-Universum. Michael Fey hat hier ganze Arbeit
geleistet. Die drei computergenerierten Zeichnungen sind hervorragend umgesetzt
worden und laden ein zum Verweilen und genauem Erforschen der Bedeutungen
der einzelnen Schiffskomponenten. Trotzdem wirken die Bilder nicht überladen,
sondern eher etwas steril, was an dem einfarbigen Untergrund liegt. Durch
diese Grafiken bekommt man – vor allem beim Betrachten der Quartiersektionen
– einen Eindruck von der immensen Größe der neuesten Raumschiffgeneration
im PR-Universum. Äußerst detailreiche Grafiken dieser Klasse
sollten eher auf einem DIN A 1-Poster als auf DIN A 4 abgedruckt werden.
Sein 100 Meter-Kugelfrachter einige Seiten
vorher ist etwas nüchterner gehalten, auch wenn der Zeichner aufgrund
des anderen Maßstabes mehr Oberflächendetails liefern kann.
Doch die Renderings zu diesem Schiff wirken sehr künstlich: Zu viele
Details und Lichteffekte lenken etwas von dem Hauptobjekt ab. Die dargestellte
Szenerie ist nichtsdestotrotz überzeugend, v. a. die Menschen im Bereich
der unteren Polschleuse verleihen dem Bild eine realistische Note.
Die Space-Jet im Retrodesign, ebenfalls
von Michael Fey, erinnert an den Schnellen Raumkreuzer ORION, man vermisst
bloß die drei Werfernadeln.
Das Tempelschiff der Phesunkara von Daniel
Schwarz sieht auf den ersten Blick aus wie die vulkanische Suurok-Klasse
aus einer der jüngsten ENTERPRISE-Folgen. Die Struktur ist aber doch
zu verschieden, um von dort übernommen worden zu sein.
Die übrigen Zeichnungen sind durchschnittlich
gut, ein Klassiker ist das USO-Versuchsschiff Merat Clasteral, das durch
seine unaerodynamische Form besticht..., auch wenn sie im All nicht wirklich
nötig wäre.
Ein interessantes Detail in diesem Heft
ist der Artikel über den X-Hawk-Prototypen auf Seite 11. Bar jeglicher
Science Fiction, ist dieser Bericht sehr real – hier sei auf die Homepage
http://www.helis.com/news/2002/introtor.htm verwiesen.
Diese Ausgabe des RZ-Journals ist interessant
wie alle anderen. Sie richtet sich vor allem an PR-Leser, die sich die
beschriebenen Raumschiffe auch visuell vor Augen führen wollen.
Richard Salzmann, Kranzberg
GESCHICHTEN DER
NACHT 39: BUFFY – IM BANN DER DÄMONEN: DÄMONENLAND
56 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.),
Mittelheftung.
Auflage: 55 Exemplare, 3,00 €.
Bezug: TERRANISCHER CLUB EDEN, Gabi
Scharf, Walkstr. 7, 85570 Markt Schwaben, E-Mail: tceorder@terranischer-club-eden.com.
Internet: www.terranischer-club-eden.com.
In der Reihe GESCHICHTEN DER NACHT sind
von Monika Abt bereits eine Reihe von Serien-Adaptionen erschienen. Besonders
die SF-Reihe STARGATE hat es Monika angetan. Hierzu verfaßte sie
bereits mehrere Romane. Aber auch die SF-Serie ANDROMEDA oder die Akte-X
Folgen regten ihre schriftstellerische Kreativität an.
Diesmal befaßt sie sich mit Buffy,
der Dämonenjägerin. Die Episode greift das Verschwinden von Buffys
Freund Riley Finn auf, der zu einer geheimnisvollen Mission in das lateinamerikanische
Belize aufbricht. Die Serienhandlung verfolgt dies nicht weiter (Riley
taucht später noch einmal in Sunnydale auf, aber das fließt
nicht in die Handlung des Romans ein).
Monika
greift dieses lose Ende der Handlung auf und entwirft ein düsteres
Szenario. Riley und seine Kameraden stehen in Belize auf verlorenem Posten.
Die Dämonen sind übermächtig. Da kann nur Buffy helfen!
Aufgrund seiner neuentwickelten telepathischen Fähigkeiten, gelingt
es Riley, die unsichtbare Barriere zu überwinden, die die Soldaten
von der Außenwelt abschneidet und Buffy zu Hilfe zu rufen. Natürlich
kommt sie und bringt ihre Freunde gleich mit. Daraufhin beginnt eine Odyssee
durch mehrere Dimensionen, die schließlich zu einem Ende führt,
wie wir ihn bereits aus der TV-Serie kennen. Der Oberdämon verliert
auch noch sein untotes Leben.
In der Story steckt viel Potential, das
Monika leider nur zu einem geringen Teil ausschöpft. Ihr Ideenreichtum
ist groß. Sie gibt sich Mühe, die fremden Dimensionen phantasievoll
zu gestalten und denkt sich unterschiedliche gute und böse Dämonenrassen
aus. Aber sie läßt sich zu wenig Zeit, dies gebührend umzusetzen
und auszukosten.
Es fehlt ihr an einer Erzählperspektive,
die es erlauben würde, eine der handelnden Personen näher in
Blickfeld zu rücken. Vieles wirkt schnell heruntererzählt. Die
Geschichte hat durchaus spannende Momente, in denen das Tempo stimmt, aber
es gibt keinen ausgearbeiteten Spannungsbogen, der dies unterstützen
würde. Auch die Gedankenwelt ihrer Helden hält Monika recht zweidimensional.
Und bald nervt es, wenn sie Buffy bzw. Riley immer wieder betonen läßt,
wie sehr sie sich gegenseitig danach sehnen, sich wiederzusehen.
Die TV-Serie gefällt mir, weil es
eben nie nur darum ging, gefährliche Vampire und Dämonen möglichst
schnell unschädlich zu machen. Auf einer übergeordneten Ebene
erzählt die Serie von den Schwierigkeiten Jugendlicher, erwachsen
zu werden und sich in einer komplexen, unübersichtlichen Welt, in
der Gut und Böse eben nicht immer strikt voneinander getrennt sind,
zu behaupten. Diese Ebene taucht bei Monika leider überhaupt nicht
auf.
So bleibt "Dämonenland" zwar eine
leidlich unterhaltsame Geschichte, die aber weder stilistisch noch inhaltlich
wirklich überzeugen kann.
Once more with feeling!
Holger Marks, Marburg
DIE SUCHE
NACH DHUM 1: DAS MAGISCHE FEUER
68 Seiten DIN A 5, Offset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 5,00 €.
MURPHY – DER KÄMPFER DES LICHTS
1: ES WIRD NICHT ALLES TOT, WAS STIRBT
60 Seiten DIN A 5, Offset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 5,00 €.
Bezug: Hary-Production Waldwiesenstraße
22, 66538 Neunkirchen, E-Mail: wah@HaryPro.de.
Internet: www.HaryPro.de.
W. A. Hary ist seit einigen Jahren ein
eifriger Produzent der verschiedensten phantastischen Romanserien, die
im Eigenverlag erscheinen, und in Aufmachung und Design eine Symbiose aus
Heftchenroman und Fanzine eingegangen sind. Offensichtlich hat er noch
Kapazitäten frei, denn nun hat er unter dem Label Cassiopeia Press
Serien aufgenommen, die teilweise auch schon als Romane in Kleinverlagen
erschienen sind.
Alfred Bekker setzt in DIE SUCHE NACH
DHUM seine Fantasy-Erzählungen fort, nachdem der Basilisk Verlag nur
DAS BUCH EDRO veröffentlicht hat: Auch der wandernde Krieger Mergun
ist in seinen weichen Fellstiefeln auf der Suche nach dem geheimnisvollen
Ort Dhum. Dann wird er von unbekannten Mächten aufgehalten, die seinem
Schwert die Macht verleihen, sogar Götter zu erschlagen. Unwillig
wehrt sich Mergun dagegen, doch schon bald versteht er, weswegen er in
einen Krieg eingreifen muß. Die Mächtigen, allen voran die Kriegsgötter
Taykor und Rhyr sind wahnsinnig geworden und versuchen die Menschen zwischen
sich zu zermalmen. Das Ganze ist klassische Sword & Sorcery, wie sie
durch die Buchneuauflagen von MYTHOR und DRAGON bei Weltbild fröhliche
Urständ gefeiert hat. Alfred Bekker vermischt geschickt alle gängigen
Klischees dieses Genres zu dem Mix den man erwartet und bestätigt
damit alle Vorurteile gegenüber der Fantasy.
MURPHY ist eine autorisierte Fortsetzung
der bei Blitz und mg erschienen Romane um den "Kämpfer des Lichts".
Der ist allerdings wahnsinnig geworden und fristet sein Leben in einer
Anstalt, bis Unbekannte ihm die Flucht ermöglichen. Hinter all dem
stecken allerdings ein Mann namens Amos Dale und sein magisch begabter
Meister, die aus Murphy ihr Werkzeug machen wollen.
W. A. Hary stürzt den Leser sofort
mitten in die Handlung, so daß ein Neueinsteiger zuerst einmal nicht
weiß, wer eigentlich Held und Nebenfiguren sind. Dies klärt
sich erst zum Ende hin, während viele weitere Fragen offen bleiben.
Da ganz offensichtlich einige Kenntnisse der Vorgeschichte von Nöten
sind, ist diese Serie nichts für Neueinsteiger.
Beide Hefte sind sauber gedruckt und ordentlich
lektoriert, wobei allerdings der sehr große Druck bei DHUM den Eindruck
erweckt, Platz schinden zu wollen. Die vierfarbigen Cover von Helmut Bone
(DHUM) und Thorsten Grewe (MURPHY) sind schreiend bunt colorierte Tuschezeichnungen
und passen leider überhaupt nicht zum Inhalt Überhaupt sollte
man aufpassen, daß man beide nicht mit nassen oder verschwitzten
Fingern anfaßt, sehr schnell erkennt man, daß sie nur mit Tinte
auf Fotopapier gedruckt sind.
Der Heftroman-Serien-Fan wird – wie bei
allen Hary-Produkten – sicherlich seinen Spaß an den beiden neuen
Reihen haben, die in Niveau und Inhalt sehr stark an die Heftromane der
Siebziger und frühen Achtziger erinnern, wer aber mehr als altbekannten
Klischees und vorausschaubare Handlungen von seiner Lektüre erwartet,
sollte die Finger davon lassen.
Christel Scheja, Solingen
FREMDE WELTEN 5
28 Seiten DIN A 4, Kopie (einseitig),
Seitenheftung
Auflage: 30 Exemplare, 0,50 €, 5er-Abonnement
2,50 €.
Bezug: Thomas Berger, Johanneskirchnerstr.
90, 81927 München.
Das neue Sammelsurium literarischer Kuriositäten
bewegt sich, wie gewohnt, auf einem Niveau weit unterhalb messbarer Qualitätskriterien.
Man könnte nun ein schnelles Urteil fällen und sagen, dieses
Heft sei ein Elaborat hastig hingeschmierter und völlig hirnrissiger
Storys, die zudem eher das Exposé für die eigentlich noch zu
schreibenden Geschichten darstellen. Das jedoch wäre nur eine Reflexion
des oberflächlichen Anscheins. Denn da nun schon die fünfte Ausgabe
der FREMDEN WELTEN vorliegt und die Macher des Heftes keinesfalls ans Aufgeben
denken, muss dieser Wahnsinn einfach Methode haben! Wir haben es vermutlich
mit einem raffinierten Angriff auf unsere heile literarische Science Fiction-Welt
zu tun, einer bewussten Provokation, die gleichsam allen anderen Fanzines
einen Spiegel vorhält (quasi einen Eulenspiegel). Erik Simon meinte
einmal, dass jedes wertende Kriterium darauf beruht, dass es eine relevante
Menge guter, mittelmäßiger und auch schlechter Literatur gibt.
FREMDE WELTEN legt die Latte, die man durchschnittlich oder mittelmäßig
nennt, bereits sehr hoch. Und es ist faktisch der Beweis dafür, dass
man auch aus schlechter Science Fiction etwas lernen kann.
Der andere Vorteil, den FREMDE WELTEN
bietet, ist der, dass es einseitig kopiert wurde (um das Porto auch richtig
auszulasten!). Neben 28 bedruckten Seiten stehen also auch die gleiche
Anzahl leerer weißer Seiten zur Verfügung. Genug Anreiz für
die Leser, nach der Lektüre des Heftes selbst mal zum Kugelschreiber
zu greifen und sich als Autor zu versuchen. Einsendungen nimmt die Redaktion
bestimmt gern entgegen (und die Anforderungen sind nicht hoch).
Siegfried Breuer, Berlin
RETTUNGSKREUZER
IKARUS 14: PHÖNIX
104 Seiten DIN A 5, Offset, Klebebindung.
Auflage: unbekannt, 6,90 €.
Bezug: Roman-Truhe Buchversand, Röntgenstr.
79, 50169 Kerpen.
Internet: www.rettungskreuzer-ikarus.de.
Der Titel des neuesten Bandes aus der RETTUNGSKREUZER
IKARUS-Reihe hat eine doppelte Bedeutung: Zum einen wird ein zweiter Rettungskreuzer
in Dienst gestellt – die PHÖNIX, genau –, zum anderen erhebt sich
die in RETTUNGSKREUZER IKARUS 10: AUFSTAND DER TOTEN zu Tode gekommene
Grey An’ta, die bis dahin keine besondere Rolle gespielt hatte, wie ein
Phönix aus der Asche: Sie wird auf ihrem Heimatplaneten geklont. Nun,
auch für die Wiederverwertung von Protagonisten gibt es Vorbilder,
es ist aber müßig, sie zu erwähnen.
Aber ein ruhiger Beginn ihres mittlerweile
siebten Lebens ist der Grey nicht vergönnt: An’ta wird von Kopfgeldjägern
gefangengenommen und zu ihrem Stützpunkt verschleppt. Während
des Absturzes des Raumschiffes gelingt es ihr, einen Notruf an den Raumcorps
abzusetzen; nach der Landung wird sie erneut gefangengenommen, kann sich
wieder befreien und letztendlich das Geheimnis des Verstecks der Kopfgeldjäger
aufdecken. Während dieser Geschehnisse gewinnt An’ta nach und nach
ihre Identität zurück.
Martin
Kay, der Autor des vorliegenden Bandes, nutzt auch diesmal die Gelegenheit,
ausführlich diverse Gefechte zu beschreiben. (Wenn auch nicht in demselben
Ausmaß wie in RETTUNGSKREUZER IKARUS 6: KONVOI.) Es sind nicht nur
Blasterduelle zwischen An’ta und ihren Verfolgern, sondern auch Raumschlachten
zwischen der PHÖNIX (die auf An`tas Notruf entsandt wurde) und der
SEEZUNGE, einem Schlachtschiff des Multimperiums. Letztere werfen einige
Fragen auf: So müßte sich das Multimperium mit der halben Galaxis
im Krieg befinden, da jede Begegnung mit einem Kreuzer des Raumcorps und
anderen Raumschiffen zu einem Gefecht führt. Bei den Rettungskreuzern
des Raumcorps ist wiederum zu fragen, wo diese Fahrzeuge angesichts ihrer
starken Armierung den Platz für Bergungs- und medizinisches Equipment
hernehmen...
Besatzungsmitglieder der IKARUS treten
nur am Rand in Erscheinung. PHÖNIX bereichert das RETTUNGSKREUZER
IKARUS-Universum, in dem weitere Protagonisten kreiert werden und unabhängig
agieren. (Wie bereits in dem zwölften Band der Serie, VERSCHOLLEN
IM NEXOVERSUM, in dem es Jason Knight und Shilla in dasselbe verschlägt.)
Es wird auch die Frage beantwortet, warum An’ta in das Raumcorps eintrat
und welche Bedeutung sie in dem Kampf gegen die Outsider hat – indem sie
ihre Erinnerungen zurückgewinnt.
Die Erinnerungen, die im Laufe der Handlung
in das Gedächtnis der Grey zurückkehren, reichen bis zu ihrem
Tod. So kann sich An’ta daran erinnern, daß sie sich in RETTUNGSKREUZER
IKARUS 10: AUFSTAND DER TOTEN für die Chefingenieurin der IKARUS geopfert
hat. Wenn sie aber über diese Erinnerung verfügt, muß das
bedeuten, daß ihr Bewußtsein kurz vor ihrem Tod aufgezeichnet
und an ihren Heimatplaneten übermittelt wurde. Dafür finden sich
in PHÖNIX jedoch keine Hinweise. An’ta Bewußtsein hätte
sich auch nach ihrem (physischen) Tod in den Hyperraum flüchten und/oder
an ein Überwesen andocken können, doch nichts dergleichen wird
nur angedeutet, auch nicht in AUFSTAND DER TOTEN. Unter diesen Umständen
dürfte sich An’ta nicht einmal an ihren Eintritt in das Raumcorps
erinnern, von ihrer geheimen Mission völlig abgesehen.
PHÖNIX ist ein routiniert geschriebener,
zeitweise dramatischer Roman, der freilich einen bösen logischen Fehler
aufweist, mit dem der Plot steht – und fällt. Aber vielleicht wird
das der Exposé-Redakteur in einem der nächsten Bände reparieren,
auch wenn ihm das sicherlich nicht genauso leicht fallen würde wie
die Wiedergeburt An’tas, es sei denn, er verweist schlicht auf die "Große
Datenbank" (Seite 95), von der gegen Ende des Romans die Rede ist.
Armin Möhle, Wallenhorst
BADEN-WÜRTTEMBERG
AKTUELL 235
56 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.),
Mittelheftung.
BADEN-WÜRTTEMBERG AKTUELL 236
60 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.),
Mittelheftung.
Auflage: 40 Exemplare, 2,60 €, 6er-Abonnement
15,00 €, 12er-Abonnement 29,00 €.
Bezug: SCIENCE FICTION CLUB BADEN-WÜRTTEMBERG,
Martin Hahn, Ledergasse 59, 73525 Schwäbisch Gmünd.
Bankverbindung: Postbank Stuttgart
(BLZ 600 100 70), Konto 3483 51-700.
Internet: www.sfcbw.de.
Die beiden Ausgaben April und Mai 2003
des BWA erschienen gleichzeitig und treiben auch sonst manchen Scherz:
Das angeblich von Uwe Lammers stammende Vorwort des BWA 235 wurde tatsächlich
von Dieter Walter verfasst und untergeschoben, Martin Eisele berichtet
in den einleitenden Bemerkungen der Aprilnummer, Dieter Walter habe seinen
Redakteursjob hingeworfen, weil Uwe Lammers mit Material um sich werfe
und die in der Vereinssatzung verankerte Begrenzung auf zehn Seiten pro
Beitrag missachte – alles gelogen.
Wahr ist hingegen, dass Uwe Lammers einen
verspielt-detaillierten Stil pflegt und damit umfangreiche Beiträge
hervorbringt, die Martin Eisele nicht ohne Grund wie folgt persifliert:
"Wie ich in der Uni ein Staubkorn fand und es analysierte, Teil I bis XXV,
800 Seiten, mit Fußnoten 948 Seiten". Jene Charakterisierung passt
zumindest auf Uwes mehrteiliges Opus "Abenteuer Geschichte – Was man nicht
alles erlebt, wenn man ein Jubiläum organisieren möchte." Für
die Vorbereitung einer Art Ausstellungseröffnung eines Historischen
Seminars an der Uni werden sich wohl nur wenige über mehr als zehn
Seiten hinweg begeistern können.
Betrachtet der SFCBW seinen Uwe als Fluch,
so tut er ihm dennoch unrecht: Zum einen kommt die verschnörkelte
Erzählweise einer (Klein-) Kunstform nahe. Zum anderen steuert er
sehr ehrliche und emotional berührende Beiträge zum Irak-Krieg
bei, teils brieflich, teils in Gedichten.
Höchst bemerkenswert ist auch Erich
Kästners im Jahre 1930 geschriebene und nun in BWA 235 abgedruckte
Geschichte "Wie die Weltregierung Frieden stiftet": Die Friedensmaßnahme
wird am 12.07.2003 (!) getroffen, und zwar so, dass die Menschheit mit
Giftgas und Bazillen ausgerottet wird. Die Sprüh-Flugzeuge starten
in Boston.
Didi Tratley Doering schreibt in "Der
Himmel den Toten" eine Militärflieger-Geschichte, die sich thematisch
gut einordnet.
Uwes sehr engagierte Ausführungen
zur Irak-Krise haben mich bewogen, in den Verein einzutreten.
Damit ist das Loblied auf BWA 235 und
236 aber noch nicht zuende:
Der SFCBW veranstaltet einen Story-Wettbewerb,
in diesen beiden Ausgaben werden die Geschichten Nr. 77 bis 87 abgedruckt.
Ob es Sinn macht, all diese Stories im Clubzine anonymisiert zu veröffentlichen,
wird im Verein bereits diskutiert. Der unerschrockene Leser wird aber feststellen,
dass die Geschichten (jedenfalls in diesen beiden Ausgaben) allesamt gut
sind. Einen Grund zur Reue sehe ich insofern nicht, abgesehen davon, dass
die Autoren um ihren Ruhm gebracht werden, weil man ihre Namen nicht erfährt.
Zwar werden nicht nur neue Ideen präsentiert – einiges erinnert an
die STADT DER FRAUEN, anderes an DIE INSEL DES DR. MOREAU – doch die Autoren
verstehen es, kurzweilig zu unterhalten, und die Geschichten laufen geradewegs
auf ihre Pointen zu. Es ist schön, nicht zur Jury zu gehören
und somit niemandem den Preis verweigern zu müssen.
Der SFCBW zeigt sich in der April- und
der Maiausgabe seiner internen Clubzeitschrift quicklebendig, engagiert
und vielfältig.
Clemens Nissen s.ps., Neuenburg
ARCANA 2
64 Seiten DIN A 5, Kopie, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 3,00 €, 3er-Abonnement
9,00 €.
Bezug: Verlag Lindenstruth, Postfach
101026, 35340 Giessen, E-Mail: arcana@verlag-lindenstruth.de.
Bankverbindung: Sparkasse Giessen (BLZ
513 500 25), Konto 228023459.
"Arcana", erzählt mir der alte Knaur,
sind Geheimmittel, eine alchimistische Bezeichnung für alle Mittel
mit geheimer Zubereitung und geheimen Inhalt. "Arcanes Wissen" braucht
wahrscheinlich auch, wer heutzutage einen Kleinverlag betreibt und damit
halbwegs über die Runden kommen will. Ein bisschen aus dem "Verlagsbureau
plaudert Gerhard Lindenstruth am Schluss dieser Ausgabe. Dann hat der Leser
allerdings schon einige interessante und spannende Beiträge gelesen.
Es fängt an mit einer Neuveröffentlichung
einer unbekannt gebliebenen Geschichte von Edward Bulwer-Lytton. Der Dandy,
Politiker und Romancier der viktorianischen Epoche ist für seinen
historischen Roman Die letzten Tage von Pompeji bekannt geworden. Er schrieb
aber auch einige Romane mit okkultem Inhalt. Die in Arcana 2 abgedruckte
Geschichte mit dem Titel "Der Teufelsadvokat" ist eine weitgehend unbekannte
Geschichte. Ein Krieger rastet im September des Jahres 1841 müde vom
Kampf und erschöpft von seinen Wunden in einen kleinen Ort in der
Marktgrafschaft Brandenburg. Er wird von betrügerischen Wirtsleuten
hintergangen und um sein Geld gebracht. Von den Dorfoberen kann er keine
Gerechtigkeit erwarten, da sie alle auf Seiten des Wirtes stehen. Hilfe
kommt von anderer Seite, wie es der Titel der Geschichte andeutet. Zwar
bleibt der tapfere Ritter standhaft, der Teufel geht trotzdem nicht leer
aus.
Es ist keine spektakuläre Geschichte,
und sicherlich auch keine, die einen Klassikerstatus unter den Schauergeschichten
verdient hatte. Aber immerhin ist es Gerhard Lindenstruth gelungen, eine
verschollene Geschichte eines namhaften Autoren ausfindig zu mache. Dies
ist die erste Veröffentlichung seit 152 Jahren! Etwas verwirrt bin
ich allerdings über die Zeitangaben. Zu Beginn wird das Jahr 1841
erwähnt am Schluss heißt es, es sei eine mittelalterliche Hexengeschichte.
Das passt nicht ganz zusammen.
SAR DUBNOTAL – Der große Geisterbanner
hieß eine Horror-Heftserie, die um das Jahr 1909 in einem Dresdener
Verlag erschien. Roland Hoigt stellt sie in Wort und Bild vor. Es ist ein
umfangreicher, detaillierter und kenntnisreicher Artikel, der ein Blick
auf ein weitgehend unbekanntes Feld der Literatur wirft.
"Lebend im Sarg" begraben. Ein Albtraummotiv,
das sich durch die Horrorgeschichte zieht. Die Protagonisten in Amelia
B. Edwards weiß sich in ihrer Angst nur durch die Spezialanfertigung
eines Sarges zu helfen, des sich auch von Innen öffnen lässt.
Letztlich wird sie aber auf überraschende Weise von ihrer Phobie befreit.
Die kurz und knapp gehaltene Geschichte erschien erstmals 1919 in einem
Wiener Literaturmagazin in deutscher Sprache.
Zeitgenössischen Ursprungs ist die
Geschichte von Markus K. Korb. "Ein ganz besonderer Saft" ist es, der das
Schicksal einer Familie bestimmt. Die Geschichte ist spannend und flüssig
erzählt. Die Stimmung passt in die der vorhergehenden Geschichten,
auch wenn die Wortwahl und die Erzählweise natürlich moderner
sind.
Die drei Geschichten werden ergänzt
durch einige Buchvorstellungen, allesamt Bücher aus Kleinverlagen.
Wir können nur hoffen, dass Gerhard
Lindenstruth und seine Mitstreiter nicht die Lust verlieren, weiterhin
so schöne und ansprechende Bücher und Magazine herauszugeben.
ARCANA 2 macht jedenfalls Lust auf mehr.
Holger Marks, Marburg
NOCTURNO 4
100 Seiten DIN A 4, Offset, Klebebindung.
Auflage: unbekannt, 6,00 €, 3er-Abonnemnt
15,00 €.
Bezug: Markus Kastenholz, Rothenbergstr.
39, 65366 Geisenheim/Rhg.
NOCTURNO 4 erschien bereits im Oktober
des vorigen Jahres, kann sich aber als Anthologie auf eine gewisse Zeitlosigkeit
berufen. Um es kurz zu machen: Es handelt sich um eine vorzügliche
Kurzgeschichtensammlung, die das ganze Spektrum vom klassischen Horror
bis hin zum Kunstmärchen abdeckt. Einige der Geschichten fanden sich
bereits in Fanzines, was der Qualität des Bandes aber keinem Abbruch
tut. Denn jene Hefte sind längst begraben unter einem Wust anderer
Fanzines und die Storys fristeten dort oft nur ein kümmerliches Schattendasein
zwischen Leserbriefen und Rezensionen. Mit NOCTURNO ist endlich der richtige
Rahmen gegeben, um sie zur verdienten Wirkung kommen zu lassen. Anstatt
der üblichen Zombies oder schwertschwingenden Amazonen können
die Herausgeber Markus Kastenholz und Kuno Liesegang zudem mit ansprechenden
und oft exklusiv die Geschichten illustrierenden Grafiken von Malte S.
Sembten oder Manfred Lafrentz aufwarten.
Das,
was Horror auszeichnen sollte, nämlich den Grusel im Kopf und nicht
plakativ in Form von Splattermovies entstehen zu lassen, haben die Autoren
des Bandes unaufdringlich umgesetzt. Einzige Ausnahme mag hier vielleicht
Markus K. Kolb sein, der mit seiner Fress-Orgie "Fast Food" eher den groben
Keil wählt. Andere entfernen sich hingegen fast schon völlig
von dem, was allgemein Horror genannt wird (ohnehin ein zu Missdeutungen
führender Begriff). Andreas Winterer etwa mit seinem "Mondmädchen"
oder Charlotte Engmanns "Der Geisterweg", in dem die Geister als das Normale
erscheinen. Insgesamt erhält man durch die Anthologie einen umfassenden
Überblick auf ein Genre, das es an Vielfältigkeit mit der Science
Fiction und der Fantasy-Literatur jederzeit aufnehmen kann, zumal die Synergieeffekte
in der Phantastik generell schon lange die engen Genreschubladen gesprengt
haben, Horror-Romane SF-Preise bekommen und umgekehrt Science Fiction zunehmend
düsterer, hoffnungsloser und bedrohlicher wirkt.
Wer mit Horror bisher eher unerfreuliche
Erfahrungen gemacht hat, mit Geschichten voller giftigem Gewürm und
Blutmansch, oder der x-ten Vampir-Adaption, hält mit NOCTURNO vielleicht
endlich den Schlüssel zu völlig neuen Leseabenteuern in der Hand.
Siegfried Breuer, Berlin
PARADISE 51
100 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.),
Mittelheftung.
Auflage: 40 Exemplare, 3,50 €, 4er-Abonnement
13,00 €.
Bezug: TERRANISCHER CLUB EDEN, Gabi
Scharf, Walkstr. 7, 85570 Markt Schwaben, E-Mail: tceorder@terranischer-club-eden.com.
Internet: www.terranischer-club-eden.com.
Der TERRANISCHE CLUB EDEM, kurz TCE, ist
einer der heute noch aktiven allgemeinen SF-Clubs, die zumindest vierteljährlich
ein neues Printmagazin zusammen stellen. Aber auch das PARADISE zollt mittlerweile
der neuen Technik Tribut, sind doch alle Seiten auf dem Rechner gelayoutet
und das gesamte Heft durch einen Tintenstrahldrucker vervielfältigt,
wie man am Schriftbild (und Geruch) des Heftes merken kann.
Diesmal steht das Heft im Zeichen des
COLUMBIA-Absturzes am 01.02.03. Tränenreich gedenkt man der toten
Astronauten und des Rückschlages für das amerikanische Shuttle-Programm.
Interessanter ist da noch der Artikel über die "Church of All Worlds",
die eigentlich als Jux begann, der aus einem SF-Roman von Heinlein entstand,
heute aber in den USA eine anerkannte Kirche ist. Neben der positiven Verbindung
von heidnischen und christlichen Glaubensidealen zeigt der Autor aber auch
die düsteren Seiten dieser Bewegung auf, bauen doch manche Sekten
wie Charles Mansons "Family", die später durch Massenselbstmorde bekannt
wurden, auf den Richtlinien der Church auf. Daneben gibt es Rezensionen
zur neuen HE-MAN-Serie, einer SF-Komödie, der ABBAmania in München
und nicht zuletzt dem FANZINE-KURIER.
Die Geschichten spiegeln die Interessen
und Vorlieben ihrer Autoren wieder. Gaby Scharfs "Der Ideensammler" ist
nicht zuletzt eine Reflektion ihrer Einstellung zum Club, während
Monika Abt eine mehrteilige Fan Fiction zu DIE VERLORENE WELT beginnt und
Maren Frank Pferdegeschichten mit Fantasy verbindet. Eine heitere Glosse
ist Ester Bystreks "Alles Käse", während sich Thomas Kohlschmidt
in "Zu den Sternen" über die Tücken der Raumfahrt lustig macht.
Die Erzählungen sind zwar nicht schlecht geschrieben, hinterlassen
aber auch keinen bleibenden Eindruck.
Ansonsten findet sich die gewohnte Mischung
an Infos und News zu aktuellen Themen Staffelvorschauen zu ANDROMEDA, STARGATE
und STAR TREK, Besprechungen von PERRY RHODAN-Romanen sowie Leserbriefen
und Clubinterna, die man nun wieder in das Heft aufgenommen hat.
Bilder findet man eher selten im PARADISE
– entweder nur als Lückenbüßer oder als kleine Galerie
in der Heftmitte, was ich eigentlich schade finde, hätten sie doch
gerade die Bleiwüsten in den Geschichten etwas auflockern können.
Was bleibt ist ein Clubfanzine in gewohnter
Qualität, mit vielen unterschiedlichen, aber nur wenigen herausragenden
Beiträgen wie der "Church of all Worlds" und einer leider recht lieblosen
Behandlung der Illustrationen, das einen recht guten Einblick in die Clubinteressen
gibt und in diesem Sinne auch Nichtmitgliedern empfohlen werden kann.
Christel Scheja, Solingen
PHANTASTISCH!
10
68 Seiten DIN A 4, Offset, Mittelheftung.
Auflage: 1.500 Exemplare, 4,90 €, 4er-Abonnement
17,00 €.
Bezug: Verlag Achim Havemann, Harlingen
119, 29456 Hitzacker.
Internet: www.phantastisch.net.
PHANTASTISCH! 10 beschäftigt sich
mit der Historie der Science Fiction, sowohl auf nationaler als auch auf
internationaler Ebene. Nicht nur literaturhistorisch, sondern vor allem
zeitgeschichtlich ist "Bansai! Der Zukunftskrieg in der deutschen Science
Fiction bis zum 1. Weltkrieg" von Nessun Saprá von Bedeutung, weil
diese Bücher einen Eindruck von den Stimmungen vermitteln, die seinerzeit
in der deutschen Bevölkerung (aber nicht nur in ihr) herrschten. Einen
Einfluß auf die Entwicklung der SF in den kommenden Jahrzehnten werden
sie dagegen kaum ausgeübt haben.
Die Sachbücher des US-Amerikaners
"Charles Fort – Ein Wegbereiter der Science Fiction", den Ulrich Magin
vorstellt, wurden dagegen von SF-Autoren als Ideen-Steinbruch benutzt,
was nicht überrascht, da Fort in seinen Büchern Ereignisse und
Rätsel zusammentrug, die wir heute als "unerklärliche Phänomene"
bezeichnen würden. (Mulder und Scully, übernehmen sie!)
Nur
ein Jahr reicht Jürgen Kirchners Übersicht über "Der phantastische
Film 2002 – Das Jahr der Ringe" zurück, eine Vorstellung der bemerkenswertesten
SF-, Fantasy- und Horror-Filme des vergangenen Jahres inklusive einer Übersicht
aller Filme, anhand derer der Leser feststellen kann, welche Filme er verpaßt
hat – oder auch nicht.
Thomas Harbach setzt auch in PHANTASTISCH!
10 seine Serie "Trash and Treasury" fort, diesmal stellt er die Keith Laumer-Ausgabe
im US-amerikanischen Baen-Verlag vor. Angesichts des schrumpfenden deutschen
SF-Marktes ist mit der Übersetzung solcher Nischen-Bände nicht
zu rechnen (vielleicht allenfalls für einen Kleinverlag?!), so daß
Leser, deren Englischkenntnisse für die Lektüre kompletter Bücher
ausreichen, in der Zukunft noch größere Vorteile haben werden.
Vom Ursprung bis zu den jüngsten
Büchern schlägt Kathrin Lange des Bogen in ihrem Artikel "Geschöpfe
des Chaos – Drachen in der Mythologie und Literatur". Es ist ein kompakter,
mit vier Seiten (inklusive Abbildungen) relativ kurzer Artikel, dessen
Informationen für Leser, denen Drachen in der Literatur nur hin und
wieder begegnen, aber ausreichen.
Das Gleichgewicht zwischen national und
international, das bereits bei den SF-historischen Artikeln anzutreffen
war, findet sich auch bei den Interviews wieder. Nicole Rensmann interviewt
nicht nur die bundesdeutsche Fantasy-Autorin Monika Felten, die bislang
eine Handvoll Romane und Kurzgeschichtensammlungen veröffentlicht
hat, sondern auch Dan Simmons. Beiden Interviews wird zwar derselbe Platz
eingeräumt, der literarisch relevantere und in seinen Aussagen interessantere
ist natürlich Simmons. Aus seiner Bibliographie ergibt sich, daß
noch sechs Romane auf die Übersetzung ins Deutsche warten.
In "Die Stadt am Fluss" von Frank W. Haubold
kehrt der Protagonist, inzwischen in den Vierzigern, in seine Heimatstadt
zurück, um dort seine Jugendliebe wiederzutreffen, die seinerzeit
verschwand, aber bei ihrem Wiederauftauchen nicht gealtert ist... Hat der
Autor hier vielleicht einen Wunschtraum zu Papier gebracht?! Deutlich weniger
sanftmütige SF ist "Aas" von Helge Lange, in der sich ein Prospektor
auf eine besondere Art von Diamatensuche begibt.
Olaf Funke stellt in "Im Kielwasser durchs
Weltall" den französischen SF-Comic SILLAGE (in deutscher Übersetzung)
vor, während Götz Roderer in "Fremde Geister" versucht, dem Leser
das Konzept der Konvergenz in der Evolution von Lebensformen und seine
Konsequenzen auf die SF nahezubringen.
PHANTASTISCH! bietet in seiner 10. Ausgabe
zwar keine spektakulären Beiträge (das Highlight ist natürlich
das Interview mit Dan Simmons), sondern vielmehr die gewohnte und solide
Mischung aus vielfältigen und guten Beiträgen. Erfreulich ist
auch zu registrieren, daß PHANTASTISCH! inzwischen die zweistellige
Numerierung erreicht hat.
Armin Möhle, Wallenhorst
DIE ATMOSFÄHRE
2
36 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.),
Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, Preis unbekannt
(bitte erfragen).
Bezug: Frank Neugebauer, Am Bloher
Forst 5, 26160 Ofen.
DIE ATMOSFÄHRE ist eine SF-Anthologie,
herausgegeben von Frank Neugebauer. Wie bereits der Titel verspricht, den
leider keine Cover-Illustration ziert, sondern nur ein Logo, ist dieses
Magazin eine Sammlung reiner SF-Kurzgeschichten.
Frank Neugebauer schildert in "Rotrox",
wie sich der zunehmend der Dekadenz hingebende Homo Sapiens selbst in den
entferntesten Weiten am Körperkult und der Mode erfreut. Insbesondere
die Pflanze Rotrox hat es den Menschen angetan, deren psychedelisches Leuchten
beim Verbrennen die Beobachter fasziniert. Geblendet durch ihre exzessiven
Vergnügungen bemerken sie nicht die geheime Entwicklung des Homo Superiors,
sowohl unter ihresgleichen, wie auch unter den unerwünschten Mutanten,
denen die Vermehrung untersagt ist. Die Story liest sich als Metapher auf
die Gegenwart, in der jeder sich den verrückten Moden unterwirft,
um zur Gruppe zu gehören, und dadurch das Wesentliche – notwendige
Entwicklungen, Fortschritt, die Fähigkeit zur sinnvollen Anpassung
– aus den Augen verliert. Wer die Zwänge durchschaut, wird zwangsläufig
zum Außenseiter, der keine Akzeptanz findet. Doch das Ende der Story
soll Hoffnung machen…
"Unter Marsmenschen" von Rainer Innreiter
greift ein bekanntes Thema aus der phantastischen Literatur und dem phantastischen
Film auf: Während einer Show wird darüber entschieden, welcher
der Todeskandidaten begnadigt wird und am Leben bleiben darf. Alles läuft
nach bekanntem Muster – letale Spiele, Kämpfe, Morde –, doch der Schluss
überrascht. Alle werden manipuliert, nur braucht es in der Realität
keine Marsmenschen dafür.
Die "Wellenjäger" von Klaus Eylmann
erforschen Gravitationswellen. Man konnte sie zwar noch nicht nachweisen,
aber "etwas" ist dort draußen. Als "es" dann tatsächlich die
Erde erreicht, erweist es sich als sehr gefährlich. Nach Art der X-FILES
wird hier mit dem namenlosen Unbekannten für Spannung gesorgt, doch
erfolgt keine Erklärung des Phänomens, so dass der Leser etwas
unbefriedigt bleibt.
"Glück und Ton, das bricht schon!",
die zweite Story von Frank Neugebauer setzt sich satirisch mit einem Mann
auseinander, der sich in eine Tonvase verliebt, die eine wunderbare Wandlung
durchmacht – und am Ende das Schicksal von so manch anderem tönernen
Objekt erleidet. Der Titel nimmt den Schluss vorweg, es gibt keine Pointe,
aber die Moral von der Geschichte: Man soll sein Herz nicht an vergängliche
Dinge hängen und sie personifizieren, sondern sich den Menschen zuwenden.
Die Geschichte stammt aus dem Jahr 91 – lässt sich jedoch leicht auf
die heutige Zeit der Kontaktarmut übertragen, in der mehr mit dem
PC als mit dem Nachbarn kommuniziert wird.
Keine der Stories kann man als leichte
Kost bezeichnen. Alle Beiträge sollen zum Nachdenken anregen – und
dem Leser bleibt es selbst überlassen, welche Message er hinein interpretieren
möchte. SF-Fans, die etwas anderes als gängige Space Operas lesen
möchten, sollten einen Blick hinein werfen – und wer noch einige Manuskripte
in seiner Schublade liegen hat, ist dem Herausgeber durchaus willkommen.
Irene Salzmann, Kranzberg
HORROR 12: IM
AUFTRAG DER ROSE
64 Seiten DIN A 5, Offset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 5,00 €.
Bezug: Hary-Production, Waldwiesenstr.
22, D-66538 Neunkirchen, E-Mail: wah@HaryPro.de.
Internet: www.HaryPro.de.
Unermüdlich produziert Wilfried Hary
mit seiner Druckstraße Marke Eigenbau eine Romanheftserie nach der
anderen. Dabei verwendet er nicht nur seine eigenen Werke, er präsentiert
vor allem in zwei thematisch offenen Serien immer auch wieder Romane anderer
Autorinnen und Autoren, oder, wie im vorliegenden Falle, Kurzgeschichtensammlungen.
Während in AD ASTRA Einzelromane, Sammlungen und Zyklen aus dem Bereich
der SF erscheinen, richtet sich die HORROR-Serie an Fans der leicht gruseligen
Unterhaltung in der Tradition etwa der Gespentergeschichten oder der Grusel-Schocker.
Markus Kastenholz, der mit vier Kurzgeschichten
den Band 12 der Reihe bestreitet, ist dem gewieften Altfan kein Unbekannter
mehr: Nach einer langen Phase von Aktivität im Fandom während
der achtziger Jahre kehrte er, nach einer mehrjährigen Hibernation,
als Autor in die Kleinverlagsszene zurück und präsentiert sich
als Mitstreiter einiger Serien und Anthologien sowie als Herausgeber des
Magazins Nocturno, das im FANZINE-KURIER auch schon besprochen wurde. Markus
ist offenbar ein Gruselfan, denn seine schriftstellerischen Werke konzentrieren
sich auf dieses weite Feld.
Drei der in diesem Heft abgedruckten Stories
hängen offenbar inhaltlich zusammen und beschreiben die Abenteuer
von Vampirjägern. Nun ist das Thema schon reichlich abgegriffen und
es ist wohl sehr schwer, diesem neue Facetten hinzuzufügen, bedauerlicherweise
bemüht sich der Autor nicht einmal darum. Das Geraune um Clans und
Magier und vampirjagende Geistliche und deren arg tragisches Schicksal,
die persönlichen Verluste und Fährnisse der Streiter für
das Gute – all das haben wir irgendwo schon mal gelesen. Da Markus, wie
vor allem die erste Story, die sich um die Komaphantasien eines bettlägerigen
Patienten drehen (ja – sorry, das war die Pointe, und ja: Sie ist ebenfalls
nicht besonders einfallsreich), schön zeigt, eine Tendenz dazu hat,
die blumenreiche Sprache mancher Horrorstories ins Extreme zu treiben,
sind alle vier Geschichten stilistisch derart aufgeplustert, dass man sie
kaum ernst nehmen kann. Wer Sätze wie "Meine düstere Einbildungskraft
genügt, mir das unaussprechliche Grauen auszumalen" oder "Verrucht,
verraucht und hinterlistig war es tief in jener Nacht" schwurbelt, will
damit Effekte haschen und das leider auf die billige Art. Der Phantasie
der Leser wird nichts überlassen, das ist dann im Regelfalle das Todesurteil
für jede gute Horror-Story, denn der wahre Schrecken, der gruselige
Schauer, wird von dem ausgelöst, was nicht gesagt wird.
Markus Kastenholz läßt es sich
allerdings nicht nehmen, alles und jeden ins kleinste Detail zu beschreiben
und durch die Wahl seiner Adverbien keinen Zweifel an der intendierten
Wirkung zu lassen. Das wirkt gewollt und so lesen sich die Stories auch.
Mancher Lichtblick – ein gelungener Absatz, eine originelle Formulierung
– wird zwischendurch erkennbar. Ein gründliches Lektorat hätte
aus den Stories vielleicht noch etwas machen können. So bleibt dem
Leser nur das Gruseln vor manch atemberaubender Satzakrobatik, die keinen
oder eben viel zu viel Sinn macht.
Dirk van den Boom, Saarbrücken
Der FANZINE-KURIER
erscheint in der EDITION WHISPERING TIMES.
Herausgabe, Redaktion und Vertrieb:
Armin Möhle
Eibenweg 18
49134 Wallenhorst.
E-Mail: armoe@gmx.de.
Preise: Einzelexemplar 0,60
EUR, Jahresabonnement (6 Ausgaben) 3,00 EUR (in Briefmarken oder als Verrechnungsscheck).
Der FANZINE-KURIER ist außerdem im PRBCBS im Interesseabo oder im
Fanzinetausch zu beziehen.
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Dirk van den Boom, Siegfried Breuer, Holger Marks, Clemens Nissen s. ps.,
Irene Salzmann, Richard Salzmann, Christel Scheja.
Auflage der Printausgabe: 80
Exemplare.
Für Rezensionsexemplare
sind wir stets sehr dankbar!
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