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Werte Leserinnen und Leser,
im PRBCBS wurde kürzlich der Vorschlag gemacht,
den FANZINE-KURIER zur Verteilung im Club anzukaufen (entweder für
alle Mitglieder oder nur für die Interessierten). Da eine Entscheidung
darüber natürlich nicht möglich ist, ohne den FK zu kennen,
erscheint diese Ausgabe in einer ungewöhnlich hohen Auflage, um ihre
Verteilung im PRBCBS zu ermöglichen. Ich bitte also die Bullypinnen
und Bullypen um ihr wohlwollendes Interesse am FANZINE-KURIER... Diejenigen,
die den FK beziehen wollen, können in der nächsten Ausgabe Rezensionen
über EXTRAVENÖS 12/FICTION & FANTASY 14/QUASAR 18: BILDER
EINER AUSSTELLUNG, SOL 11, ALIEN CONTACT 32, NEW WORLDS 30, TIME SCOOP
7 & 8, THE FANDHOME PULP 4 u. a. erwarten - wie natürlich auch
die übrigen FK-Abonnenten.
Der FANZINE-KURIER bleibt übrigens vorläufig
bei der bisherigen Rechtschreibung...
Viele Grüße
Armin Möhle
SOLAR-X 100
TUMOR 8
SOLAR-X 101
LEGENDENSÄNGER-EDITION
62 & 66: SCHWERTGLANZ/MERYDWEN
ZWISCHEN MARS UND VENUS
FUNZINE 1
FANTASTIC STORIES 11
SFGH-CHRONIKEN 184
TUMOR SONDERNUMMER 2: ODIUM
- TEIL 1
MUNICH ROUND UP 167
LEGENDENSÄNGER-EDITION
76: TRUGZAUBER
SOLAR-X 100
72 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 120 Exemplare, 4,00 DM, 12er-Abonnement
45,00 DM.
Bezug: ANDROMEDA SF-CLUB HALLE, Wilko Müller
jr., Volhardstr. 20, 06112 Halle/S.
Bankverbindung: Bayerische Vereinsbank (BLZ 800
200 86), Konto 7800444.
Vermutlich würde ich nicht mehr als die Finger
einer Hand benötigen, um die Fanzines aufzuzählen, deren Ausgabenzahl
dreistellig ist. SOLAR-X ist nun zu ihnen hinzugestoßen, eine respektable
Leistung, vor allem, weil SX erst seit knapp zehn Jahren erscheint, davon
ab Januar 92 monatlich. SOLAR-X 100 weist einen erhöhten Umfang, ein
Farbcover (für 100 Exemplare) und diverse jubiläumsspezifische
Beiträge auf. Herausgeber und SX-Hauptautor Wilko Müller jr.
berichtet über die Hintergründe und die Entwicklung von SOLAR-X,
während Thomas Hofmann eine Chronik des ANDROMEDA SF-CLUB HALLE zusammenstellte.
In der SX-Jubiläumsausgabe dominieren die Kurzgeschichten.
Die US-amerikanische Autorin Nicola Griffith präsentiert mit "Den
Weg der Sonne hinab" eine Endzeitgeschichte, die zwar atmosphärisch
zu überzeugen weiß, dem Thema aber keinen neuen Aspekte abgewinnt.
"Roter Sand, Roter Himmel" von Frank Roger nimmt sich des derzeit populären
Mars-Themas an. Es ist aber keine Kurzgeschichte, sondern ein Exposé,
das eine umfangreichere Handlung schildert: Der terrageformte Mars wird
von einer Terroristengruppe bedroht, die den Roten Planeten in seiner ursprünglichen
Form wiederherstellen will. Aber vielleicht räumt der ANDROMEDA SF-CLUB
HALLE dem Autoren noch die Möglichkeit ein, sein Exposé in
einem Roman umzusetzen... (In einer SOLAR-X-Sonderausgabe.)
Zu den umfangreicheren Stories gehört auch
"Schattenjagd" von Wilko Müller jr. Es handelt sich um ein "Mandragora-Abenteuer",
dessen Protagonist offenbar ein Symbiont aus einem Menschen und einem Drachen
ist, der die Fähigkeit besitzt, beliebig zwischen den "Möglichkeitsuniversen"
hin und her zu wechseln. In "Schattenjagd" nimmt er aus Neugier den Auftrag
an, ein Exemplar jener Raubtiere zu erlegen, die die Bewohner des Planeten
UVL 60/24 bedrohen. Genau wie Nicola Griffith und Frank Roger ist Wilko
Müller jr. ein routinierter Autor, der seine Geschichten gekonnt zu
erzählen weiß. Die Flut der Hintergrundinformationen ist in
"Schattenjagd" zwar etwas erdrückend, ansonsten ist die Story jedoch
perfekt.
Frank Petermann und Stok stellen in ihren Kurzgeschichten
"Spaziergang mit dem Hund" und "Gefangen" die Realitäten ihrer Protagonisten
in Frage. Ersterer in der Gegenwart und ohne technische Hilfsmittel, letzterer
in der Zukunft und mit diversen Maschinen, die jedoch versagen. "Reine
Deduktion oder Noch'n Bud!" von Torsten Altmann ist ein humoristisches
Juwel: Ein Automechaniker repariert den Cadillac eines Aliens und wird
mit einem Wünschelstab entlohnt... Erzählt wird das aus der Perspektive
des Protagonisten, der sich Torsten stilistisch überzeugend anpaßte,
woraus ein großer Teil des Amüsements der Story resultiert.
Andreas Gruber bedient sich in "Das dreizehnte Stockwerk"
eines alten Themas, nämlich der Schrecken, das jenes Stockwerk, das
in vielen Gebäuden nicht existiert, für jene bereithält,
die es zu betreten wagen. Origineller ist dagegen Silke Rosenbüchler
in "Barbie Boom": Warum Puppen für Voodoo-Zeremonien selbst anfertigen,
wenn man perfekte kaufen kann?
SOLAR-X 100 enthält nicht mehr als eine Handvoll
Rezensionen, von denen die von Andreas Hirn über Nicola Griffiths
noch nicht in einer deutschen Übersetzung erschienenen Roman SLOW
RIVER die umfangreichste und fundierteste ist. Aber die geringe Anzahl
sekundärliterarischer Beiträge ist kein wirklicher Mangel. Das
umlaufende Cover hat Thomas Hofmann angefertigt (es zeigt übrigens
einen Drachen...), ganzseitige Grafiken, leider nur zwei, stammen von Helge
Lange und Lutz Buchholz, aber wegen vieler kleinerer Zeichnungen entsteht
keineswegs der Eindruck einer Bleiwüste.
SOLAR-X 100 ist eine würdige Jubiläumsausgabe,
die jedoch ein Manko aufweist (trotz meines Verständnisses für
den Nachdruck von fannischen Beiträgen, da jeder Autor einen größtmöglichen
Leserkreis erreichen will): Die drei umfangreichsten Kurzgeschichten (von
Nicola Griffith, Frank Roger und Wilko Müller jr.) erschienen gleichzeitig
in dem Conbuch des diesjährigen ElsterCons, ZWISCHEN MARS UND VENUS.
Das mag nicht zu verhindern gewesen sein, ändert aber nichts daran,
daß der Erwerb von SOLAR-X 100 zumindest für die Besucher des
letzten ElsterCons nur wenig Sinn macht.
Armin Möhle
Wallenhorst
TUMOR 8
52 Seiten DIN A 4, Offset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 7,50 DM.
Bezug: Heiko Henning, Sandweg 38, 20257 Hamburg.
TUMOR ist eines der Fanzines aus dem phantastischen
Bereich, das sich in der unscharfen Grauzone zwischen Fantum und Semiprofessionalität
bewegt. Die Ansprache der Leser ist noch sehr familiär, der Inhalt
des Heftes jedoch sehr umfangreich, von großer Fleißarbeit
geprägt und die Aufmachung wenn nicht professionell, so doch sehr
ordentlich. TUMOR ist, jenseits der Storybände, ein primär sekundärliterarisches
Fanzine, und auf den 52 eng gesetzten Seiten, die nur vereinzelt durch
Illustrationen aufgelockert werden, breitet Redakteur Heiko Henning ein
sehr umfangreiches, thematisch vielfältiges, jedoch leider mitunter
auch etwas ermüdendes Panorama an Besprechungen zu Filmen, Fanzines,
Büchern, Spielen und Musik aus.
Die Fleißarbeit des Herausgebers, von dem
ein guter Teil der Beiträge stammt, ist nur bewundernswert, der Bleiwüsteneffekt,
der sich bei der Lektüre jedoch sofort einstellt, hemmt das Vergnügen
an diesem Heft dann leider doch. Dabei sind die Besprechungen zumeist umfangreich,
fundiert und sehr informativ, wenngleich auch nicht immer ausgesprochen
aktuell. Dennoch ist TUMOR durch seine umfassende Rezeption des phantastischen
Marktes schon fast ein Kompendium eigener Art, das in seinem Wert nur durch
die Tatsache geschmälert wird, daß es keinen Gesamtindex gibt,
der die Suche erleichtern würde.
Aufgelockert wird der Wust an Besprechungen durch
einige literarische Miszellen von Tuberkel Knuppertz, die im weitesten
Sinne dem Horror-Bereich zuzuordnen sein dürften und sich zumeist
nett, wenngleich unspektakulär lesen. Als Schmankerl gut geeignet,
sind sie in die dreispaltige Textwüste beinahe unauffällig eingearbeitet,
so daß ihr Auffinden fast überraschend ist. Ebenfalls noch erwähnenswert
ist das Interview mit dem Zeichner Michael Hau, das zwar sicher sehr informativ,
auf der zweiten Seite durch die Hintergrundgrafik jedoch etwas schwer zu
lesen ist. Außerdem hätte man sich einige Zeichnungen des Interviewten
gewünscht, die dessen Talent dokumentiert hätten, worauf der
Herausgeber jedoch leider verzichtet hat.
Alles in allem ist TUMOR 8 für Freunde der
Sekundärliteratur, vor allem für Rezensionsfetischisten, eine
überaus geeignete Lektüre. Für alle anderen dürfte
sie tendenziell eher ermüdend wirken, was nicht zuletzt am randvoll
ausgenutzten Sparlayout liegen dürfte, das aber auch wirklich keinen
Zentimeter Platz an Schnörkel verschwendet. Das steigert das Preis-Leistungsverhältnis,
mindert aber das optische Vergnügen doch erheblich. Aber das hängt
eben von den Prioritäten ab, die man als Redakteur eines Fanzines
hat.
Dirk van den Boom
Münster
SOLAR-X 101
48 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 95 Exemplare, 4,00 DM, 12er-Abonnement
45,00 DM.
Bezug: ANDROMEDA SF-CLUB HALLE, Wilko Müller
jr., Volhardstr. 20, 06112 Halle/S.
Bankverbindung: Bayerische Vereinsbank (BLZ 800
200 86), Konto 7800444.
SOLAR-X ist dreistellig geworden. Für jemanden
wie mich, der noch mit WINDOWS 3.1 arbeitet, bedeutet das schwerwiegende
Änderungen. Erstmals muß ich beim Speichern der Rezi-Datei den
Namen des Heftes abkürzen, weil Bill Gates irgendwann mal beschlossen
hat, daß acht Buchstaben reichen, um Dateien unzweifelhaft zu bezeichnen.
Bill Gates kennt SOLAR-X nicht.
Aber auch für SOLAR-X bringt das Erreichen
der dreistelligen Ausgabenzahl einige Änderungen. Am viel kritisierten
Layout haben die Macher noch einmal herumgefeilt. Der Zeilenabstand ist
etwas größer. Das bedeutet zwar weniger Text, aber bessere Lesbarkeit.
Es gibt einige neue Logos für die Rubriken und bei den Rezensionen
teilt uns ein wuschelähnliches Wesen per Fingerzeig mit, ob man von
dem Buch besser die Finger lassen soll oder nicht.
Aber den Machern ist der Inhalt ohnehin wichtiger
und so geht es ohne große Worte und ohne einen großen Rückblick
auf das gerade vergangene Jubiläum einfach weiter im Text bzw. mit
der gewohnten SOLAR-X-Mischung.
Zwei Stories sind es diesmal. Silke Rosenbüchler
beschreibt mit "Virtual University" eine freudlose Zukunft, in der die
Studierenden einer Universität in der Regel nur im Cyberworld aufeinandertreffen
und sich dabei eine von der Wirklichkeit abweichende Identität schaffen.
Bei einer "Outdoor-Exkursion" kommt dann ans Tageslicht, was der Leser
schon vorher ahnte: Der schöne Schein trügt. Die Story ist zwar
gut. aber leider auch zu offensichtlich erzählt.
In der zweiten Geschichte erschafft Paul Kaufmann
ein ganz anderes Schreckenszenario. Bekommt sein Titelheld doch beim Kaffeekränzchen
Besuch von einem schleimigen Außerirdischen, der sich bitter darüber
beschwert, daß die Menschen nur noch hirnlose Science Fiction á
la PERRY RHODAN fabrizieren würden anstatt gute Qualitäts-SF,
wie sie früher Bradbury, Lem oder Franke schrieben. Der ganze Müll
im All sei ja nicht mehr auszuhalten. Da kann man eigentlich nur zustimmen
und schmunzelnd die Story auch noch ein zweites Mal lesen. Passend dazu
gibt es im Anschluß eine Besprechung von Wilko Müller über
DEEP IMPACT, nach deren Lektüre ich einen weiteren Grund habe, mir
den Film nicht anzusehen.
Wer ist Wiktor Pelewin? Thomas Hofmann stellt den
russischen Autoren und drei seiner Romane bzw. Storysammlungen vor. Gerade
bei solchen Beiträgen wird die besondere Qualität von SOLAR-X
deutlich. An welcher Stelle bzw. in welchem Fanzine hätte man eine
ausführliche und fundierte Vorstellung eines kaum bekannten russischen
Autoren erwartet, wenn nicht in SOLAR-X?
Wilko Müller nimmt sich dann ebenfalls sehr
ausführlich Piers Anthonys XANTH-Zyklus vor. Er beschreibt sowohl
die Mängel der Romane als auch die Stärken und hebt gerade diese
so hervor, daß man fast versucht ist, bei nächsten Besuch einer
Buchhandlung nach den Romanen Ausschau zu halten.
Es gibt noch eine Reihe weiterer Buchbesprechungen
in dieser Ausgabe, von denen nichts weiter zu sagen ist, als daß
sie in gewohnte SX-Manier gehalten sind - was eigentlich schon viel gesagt
ist.
Mehrere Berichte und Eindrücke vom diesjährigen
ElsterCon in Leipzig schließen das Heft ab. Darunter ist auch die
Rede von Peter Schünemann anläßlich der Präsentation
der hundersten SOLAR-X Ausgabe. Als Idealbesetzung für diese Aufgabe
hätte sich Peter einen "der sachlichen Rezensenten des FANZINE-KURIERS"
gewünscht. Das geht zwar runter wie warmes Maschinenöl, ich für
meinen Teil muß jedoch sagen, daß ich nicht mit Abstand eine
so gute und vor allem auch kundige, der Herkunft und der Entwicklung des
halleschen Fanzine entsprechende Rede hätte halten können. Insofern
war Peter sicher die idealere Besetzung.
Holger Marks
Marburg
LEGENDENSÄNGER-EDITION 62: SCHWERTGLANZ
68 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 30 Exemplare, 5,00 DM.
LEGENDENSÄNGER-EDITION 66: MERYDWEN
60 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 30 Exemplare, 4,50 DM.
Bezug: Christel Scheja, Lenbachstr. 8, 42719
Solingen.
Mit SCHWERTGLANZ präsentiert Christel Scheja
eine neue Anthologie voller Fantasy-Geschichten.
Gleich mit zwei Stories vertreten ist Kirsten Scholz,
die bereits durch ansprechende Zeichnungen in früheren Fanzines von
Christel aufgefallen ist. "Gerichtstag in Rabeneck" wurde von einem Filk-Song
inspiriert und schildert die Treue der Bediensteten gegenüber ihrem
Herrn. "Das Pendant" ist ein edles Schmuckstück, dessen Besitzerin
von seinem Finder gesucht wird. Auch hier stand ein bekanntes Motiv aus
der Märchenwelt Pate (Aschenputtels Schuh). Es sind zwei nette, kleine
Geschichten ohne Handlung, ohne Tiefgang, die sich nur mit den Gedanken
und Beweggründen der Protagonisten befassen und sich allein um das
genannte Thema drehen. Sie sind gut erzählt, aber die Autorin übertreibt
es etwas mit der Verschachtelung der Sätze und den rückbezüglichen
Fürwörtern, über deren Gebrauch mitunter gern gestritten
wird. Ein Punkt hier oder da, wäre dem Lesefluß dienlich und
würde auch der Atmosphäre, die vom Schreibstil lebt, keinen Abbruch
tun.
"Zalas Tochter" von Nanette Geiger ist eine recht
amüsante Fantasy-Story. Die Kriegerin Cira sucht Arbeit und findet
diese bei Fürst Draconi. Sie soll ein geraubtes Amulett wiederbeschaffen,
wobei sie die Unterstützung eines jungen Mannes namens Dhuran in Kauf
nehmen muß. Natürlich sind beide anfänglich wenig begeistert
voneinander, was einige humorige Wortgefechte zur Folge hat, die einen
bekannten Handlungsverlauf aufpeppen. Klar, die langsame Annäherung
der Hauptfiguren bleibt während der Suche nach dem Schmuckstück
nicht aus. Die Geschichte ist flüssig erzählt, die Handlung durchaus
spannend aufgebaut, die Dialoge sind witzig. Nebenbei eine kleine Hommage
an bekannte Filme wie DER WEISSE HAI, NOBEL HOUSE usw.
Vergleichsweise fällt "Schwesternschaft" von
Christel Scheja etwas schwerfälliger aus. Die Bergführerin Kira
und ihre Freundin Telinora, die eine Handelskarawane begleiten, geraten
in die Gefangenschaft der Hascar, einen Stamm barbarischer Kriegerinnen.
Christel erwähnt im Vorwort, daß es sich hierbei um älteren
Stoff handelt, den sie wiederaufbereitet hat. Vermutlich ist das mit ein
Grund, daß sich diese Erzählung weniger spritzig liest als manche
anderen. Es stecken viele klischeehafte Motive drin, von denen sie sich
im Laufe der Jahre zunehmend lösen konnte. Durch die "Neudefinition"
der Rolle der Frau in der Fantasy tritt die eigentliche Handlung in den
Hintergrund. Männer spielen in dieser Geschichte praktisch gar nicht
mit - man braucht sie auch nicht, da ein Rollentausch vollzogen wurde,
und die Frauen Schlamm- bzw. Schneeschlachten (das Quälen der Gefangenen
mit anschließender Rauferei) austragen, wie wir sie von ihren männlichen
Pendants gewöhnt sind.
"Die Hand des Müllers" von Uwe Gehrke schildert
das mutige Eingreifen eines Müllers, der dadurch aus seinem geregelten
Alltag gerissen wird. Die Geschichte ist distanziert geschrieben, die Figuren
bleiben dem Leser fremd - vermutlich die Einleitung zu weiteren Geschichten
mit dem Müller?
Noch zu erwähnen ist der düstere Comic
"Feuersänger" von Oliver Ferreira/Bernd Frenz, der leider durch die
Verkleinerung gelitten hat, sowie die schönen Zeichnungen von Martina
Sommer, insbesondere auf den Seiten 36 und 68.
SCHWERTGLANZ ist ein durchschnittliches Fanzine,
interessant nur für Fantasy-Leser.
MERYDWEN - dieses Fanzine von Christel Scheja unterscheidet
sich von ihren "üblichen" auf Anhieb durch diesen eigentümlichen
Namen. Im Vorwort erklärt die Herausgeberin, daß es sich um
den Titel des Bildes von Oliver Ferreira handelt, den sie einfach übernommen
hat, um nicht die Gesamtkomposition der Grafik zu zerstören.
Auch der Inhalt weicht von den gängigen Anthologien
etwas ab. Sind es sonst meist (Fantasy-Long-) Stories, so findet man diesmal
einen Sachtext, mehrere Gedichte und nur einige wenige kurze Geschichten,
die sich Themen der Phantastik widmen.
"Göttinen, Ehefrauen und Hetären" von
Christel Scheja informiert über das Bild der Frau im antiken Griechenland,
das wesentlich vielschichtiger ist als man gemeinhin annimmt oder im Geschichtsunterricht
in der Schule lernt. Ein interessanter Text, der aufzeigt, daß Artikel
zu Unrecht ein Schattendasein neben den Stories führen. Allerdings
paßt das Thema nicht in das Umfeld, sondern hätte sich besser
in ein Fantasy-Zine eingefügt, in dem sich die weiblichen Protagonisten
mit ihrem Platz in der Gesellschaft auseinandersetzen.
Die anderen Autoren - Sonja Becker, Gero Lloyd,
Alexander Lohmann, Arnulf Breuer - sind mit mehreren Beiträgen vertreten.
Alles aufzuführen, würde den Rahmen der Rezension sprengen, daher
möchte ich mich auf die beiden auffälligsten Werke beschränken.
"Rattenjagd" von Arnulf Breuer ist eine finstere
Zukunftsvision, in der die Ratten überall sind; eine intelligente,
gefährliche Plage. Reuben ist ohne seinen Hund unterwegs, ein großer
Fehler, wie er schnell bemerkt. Schon bald wird er gejagt... Eine unheimliche
Erzählung, die stellenweise einige Längen hat, aber die bedrohliche
Stimmung gut zum Ausdruck bringt. Die Ratten sind eine Metapher für
eine Gesellschaft, in der das Verbrechen überhand nimmt, der einzelne
schutzlos ist, die Polizei auf verlorenem Posten steht und sich ähnlich
brutaler Mittel bedient wie jene, die sie verfolgt, so daß sich die
Grenzen verwischen, wer nun eigentlich ums Überleben kämpft.
Gero Lloyd ist mit einigen Lyriken vertreten, sie
sich wunderbar reimen und recht schaurig lesen. Eigentlich mache ich mir
wenig aus Gedichten, aber diese gefallen mir. Es steckt mehr hinter diesen
Versen als in den zerstückelten Sätzen, die von manchen als Lyrik
ausgegeben werden und bei mir häufig den Eindruck erwecken, da hatte
bloß jemand keine Lust, eine Story zu schreiben, wollte aber unbedingt
durch einen Mini-Beitrag ein Belegexemplar ergattern.
Von den Grafiken sind jene von Gabriele Berndt und
Martina Sommer besonders zu erwähnen. Einige Zeichnungen illustrieren
die Texte.
Das etwas andere Fanzine von Christel, das mit abwechslungsreichen
Beiträgen die Leser der Phantastik anspricht, zeigt, daß die
LEGENDENSÄNGER-EDITION vielseitiger ist, als manche glauben.
Irene Salzmann
Kranzberg
ZWISCHEN MARS UND VENUS
270 Seiten DIN A 5, Offset, Klebebindung.
Auflage: 200 Exemplare, 10,00 DM.
Bezug: Manfred Orlowski, Ernestistr. 6, 04277
Leipzig.
Das ostdeutsche SF-Fandom hat acht Jahre nach der
Wiedervereinigung einen schwierigen Prozeß hinter sich gebracht:
Von der Exklusivität der DDR-Zeiten, konfrontiert mit dem fast vollständigen
Wegbrechen der ostdeutschen Publikationsmöglichkeiten, übergeleitet
zum engen Kontakt mit einem Westfandom mit ganz anderen Traditionen und
Fan-Ritualen. Dieser Prozeß scheint nicht nur langsam zu einem Abschluß
gekommen zu sein, die ostdeutschen Fans haben in den letzten Jahren zunehmend
unter Beweis gestellt, daß sie ihren westdeutschen Kollegen in nichts
nachstehen, weder im Bereich der Fanzineproduktion noch was die Organisation
von Cons angeht.
Das vorliegende dicke Taschenbuch mit dem attraktiven
Farbcover ist das Begleitbuch zum ElsterCon 1998 und stellt gleichzeitig
ein umfangreiches, hervorragend aufgemachtes und mit viel Liebe zum Detail
recherchiertes Kompendium mit primär- wie sekundärliterarischen
Beiträgen dar. Inhaltlich konzentriert es sich naturgemäß
auf die Ehrengäste des Cons, darunter so illustre Namen wie Jesco
von Puttkamer - der Berichten zufolge das Treffen ziemlich dominiert haben
soll -, Nancy Kress, Thomas Disch und Charles Sheffield. Dementsprechend
kann das interessante Buch zum Con mit einer derartigen Vielfalt an Beiträgen
aufwarten, daß hier nur einige wenige exemplarisch erwähnt werden
können.
Gleich der einleitende Artikel der Übersetzerin
und Sekundärautorin Helga Abret zeugt vom hohen Niveau dieser Publikation.
Ihr Beitrag über die Tradition des deutschen Marsmythos in der Phantastik
führt in eine historische Etappe der literarischen Entwicklung und
befaßt sich mit einem zentralen Topos der SF-Literatur. Wie bei allen
Vorstellungen der Ehrengäste darf auch hier die umfangreiche und detaillierte
Biographie und Bibliographie nicht fehlen. So kann sich der Leser mit diesem
Band ausführlich zu wichtigen SF-Autoren der internationalen Szene
informieren. Dazu kommen einige kurzweilige Shortstories, von denen die
von Charles Sheffield besonders erwähnt werden soll, da er in ihr
zahlreiche seiner Schreiberkollegen eingebaut hat und die somit zu einem
interessanten Ratespiel wird, mit dem man seine Kenntnisse über die
amerikanische SF-Szene antesten kann.
Generell ist das Buch professionell aufgemacht,
mit einem sehr lesbaren, abwechslungsreichen Layout und einer hervorragenden
Druckqualität. Im Gegensatz zu vielen anderen Fanprodukten anderer
Cons - es seien keine Namen genannt - muß besonders die haltbare
Klebebindung hervorgehoben werden, die dauerhaften Lesegenuß garantiert.
Obwohl der Rezensent - leider - bei genanntem Con nicht anwesend war, hat
er das Buch zum Con jedenfalls mit großem Genuß gelesen. Auch
für andere Fans dürfte es eine ernstzunehmende, eigenständige
Veröffentlichung von hohem Informations- und Unterhaltungswert sein.
Wenn es also noch zu bekommen ist, sollte man nicht säumen, es sich
zu besorgen.
Dirk van den Boom
Münster
FUNZINE 1
84 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 100 Exemplare, 7,00 DM.
Bezug: Sigrid Juckel, Ziethenstr. 28, 46149 Oberhausen.
Das FUNZINE, so kann der Leser dem Vorwort entnehmen,
ist eine Synthese aus Con- und Newszine, ein Projekt der FUN & FICTION
FACTORY.
Folglich findet man, vor allem in der ersten Hälfte
das Fanzines, sehr viele Beiträge, die sich auf den letzten FunaCon
beziehen. Für jemanden, der daran nicht teilgenommen hat oder zuvor
nicht mal wußte, wer oder was das ist, sind das leider böhmische
Dörfer, wie z. B. der "Leserbrief" von Curtis Nike, "Der etwas andere
Conbericht" von Guy Nelson, "Conbericht: Hallo, ihr da draußen..."
von Fred Krug usw. Recht amüsant lesen sich trotzdem einige der Stilblüten,
die auf besagtem Con gesammelt wurden, und der ironische Ton trägt
dazu bei, daß man durchaus einen Abstecher in diese böhmischen
Dörfer unternehmen kann.
Den literarischen Schwerpunkt machen SF-Stories
aus, die vor dem Background der gängigen Media-Serien wie STAR WARS
und DS 9 angesiedelt wurden. Wer die TV- und Buchreihen kennt, hat keinerlei
Probleme, sich zurechtzufinden. Zu den Autoren zählen Curtis Nike
mit "Herz aus Gold", Didi Tratley Doering mit "Sektor der Rätsel",
um zwei Beispiele zu nennen. Die Geschichten sind nicht unbedingt ernst
zu nehmen, sondern eher mit einem Augenzwinkern zu lesen, dank Anspielungen
auf andere Serien (DRAGONS DE PERN) und satirischen Übertreibungen.
Es drängt sich reichlich Text auf 84 Seiten,
die stellenweise von den Illustrationen Maren Franks, die einige ST-Charaktere
zu Papier brachte, aufgelockert werden, Staykas Manga-Zeichnungen, sowie
den "Werbe"-Seiten von Lennier. Auch zu erwähnen ist das Cover von
Stayka, das im Original vermutlich farbig ist wie viele der anderen abgedruckten
Bilder.
Ferner wird das Zine ergänzt durch einen Story-
und Grafik-Wettbewerb, Tauschangebote und ein Confoto, bei dem ich mir
gewünscht hätte, daß man auch erfährt, wer alles zu
sehen ist.
Für das weiße Backcover gab es keine
Zeichnung?!
Etwas gewöhnungsbedürftig sind die oft
benutzten Pseudonyme...
Das FUNZINE ist eine lockere, lässige und amüsante
Publikation von "Funs" für "Funs", die nicht alles total bierernst
sehen. Schön finde ich, daß hier keine in sich abgeschottete
Gruppe ihr eigenes Süppchen kocht, sondern die Redaktion offen ist
für Beiträge, die von potentiellen Mitarbeitern herangetragen
werden. Wer Lust hat, kann seine Stories, Grafiken, Sachtexte oder was
auch immer an die genannte Adresse senden, denn die nächsten Ausgaben
sollen noch bunter und abwechslungsreicher werden.
Irene Salzmann
Kranzberg
FANTASTIC STORIES 11
92 Seiten DIN A 5, Offset, Klebebindung.
Auflage: 100 Exemplare, 5,00 DM.
Bezug: Dirk van den Boom, Kappenberger Damm 172,
48151 Münster.
FANTASTIC STORIES versteht sich als Almanach und
als ein Experiment. Beides ist unmittelbar miteinander verbunden. Almanach
deshalb, weil das Heft bewußt einen "weit gespannten Bogen" von sekundärliterarischen
Beiträgen und einer Anzahl Stories unterschiedlichster Art bietet.
Also für jeden etwas. Das Experiment besteht darin zu testen, ob solch
ein Angebot überhaupt noch vom Fandom wahr- und angenommen wird. Beklagt
sich Dirk van den Boom in seinem Vorwort doch darüber, daß in
letzter Zeit immer mehr Fanzines zu Serien-Produkten erscheinen, während
die literarisch und vielseitig ausgerichteten Fanzines immer seltener werden.
Aber natürlich ist es nicht nur die Mischung,
sondern auch die Qualität der Mischung, die die Güte eines Fanzines
bestimmt.
Die wohl bemerkenwerteste Story dieses Heftes stammt
von F. M. Hallstrøm. Es ist schon erstaunlich, wie dieser Dichter
der ausgehenden Moderne es schafft, immer noch in vielen Fanzines präsent
zu sein und daß, obwohl er bereits vor mehreren Jahren die real existierende
Welt verlassen mußte und seitdem durch einen geldgierigen Agenten
vertreten wird, der selbst die abgelegten Schuhe von Hillary Clinton vermarkten
würden, wenn er ihrer habhaft werden könnte. Von diesen widrigen
Umständen abgesehen, besticht auch dieses Werk mit durchdachten Pointen
und unzähligen Anspielungen, die Generationen von Literaturkritikern
ratlos bleiben läßt, ob der epistemologischen, der teleologischen
und nicht zuletzt der alkoholischen Implikationen. Vielleicht sind aber
gerade das "Die Vorzüge zeitweiliger Kahlköpfigkeit".
Armin Möhle spielt mit dem Feuer - schon das
ist für einen Beamten ungewöhnlich genug. Aber er versucht sich
zudem noch an einem für ihn ungewöhnlichen Sujet. "Feuerteufel"
ist eine gelungene Fantasygeschichte über ein junges mit magischen
Kräften begabtes Mädchen, das seiner Begabung aber nicht nachgehen
darf, weil der Vater - ein Schmied - für sich vorteilhafte Heiratspläne
verfolgt. Armin schafft auf wenigen Seiten eine stimmige Atmosphäre
und erzählt eine spannende komplexe Geschichte, die gerade weil sie
tragisch endet sehr viel von ihrer Glaubwürdigkeit und Faszination
erhält.
"Harrimans Versuche" sind ebenfalls nicht von Erfolg
gekrönt, dafür liefert Dirk van den Boom eine spannende und routiniert
erzählte Geschichte, die uns vor Augen führt, wie wichtig es
manchmal sein kann, Betriebsanleitungen zu lesen, gerade wenn es sich bei
dem "Gerät" um die Kleinigkeit einer Raumstation handelt.
Der Heldin von Franca Lezius Geschichte "Ihr Mann"
möchte "mann" nicht in die Hände fallen. Ob die Geschichte nun
allerdings eine Satire auf typische Mann/Frau-Rollenklischees sein soll,
oder doch eher eine Horrorgeschichte, bleibt unklar. Genauso wenig weiß
"mann" am Ende, ob der schuftenden Ehemann, der mit Menstruationsblut und
Nägelspänen im Voodoostil an seine Angetraute gebunden wird,
eher bedauert oder wegen soviel weiblicher Fürsorge eher beneidet
werden sollte.
Christel Scheja erzählt mit "Sonnentänzerin,
Sonnenbraut" eine geradlinige Geschichte, in der die Tochter eines Königs
in ein Nachbarland reist, um dort durch ein magisches Ritual den Bund zwischen
den beiden Ländern wiederherzustellen und selbst zur "Gefährtin
der Sonne" zu werden. Nett erzählt und daher gut zu lesen, aber im
Fortlauf zu offensichtlich.
Irene Salzmann liefert mit "Die Vinjah" diesmal
eine Geschichte ab, die vielleicht noch einmal durch die Hand eines guten
Lektors gehen sollte und die der Qualität ihrer sonstigen Arbeiten
nicht gerecht wird. Die vielen stilistischen Unsauberkeiten erwecken den
Eindruck, daß es sich um ein Werk handelt, das schnell und ohne großen
Anspruch heruntergeschrieben wurde. Entsprechend ist auch hier die Handlung
leicht zu durchschauen und bietet für den Leser keinerlei Überraschungen.
Nun zu etwas völlig anderem. Der Sekundärpart
bietet einen kurzen Artikel von Christel Scheja und Irene Salzmann über
das Phänomen der Trading Cards, die von den Autorinnen in den unterschiedlichen
Facetten und Spielarten dargestellt werden. Christel Scheja widmet sich
dann dem Strafrecht im Mittelalter und gibt einen Überblick über
die Straftaten und deren meist sehr unangenehme Bestrafung. Sie versteht
den Artikel als Anregung für Rollenspieler und Storyschreiber, und
als solche ist er sicherlich auch geeignet.
Dirk van den Boom stellt ein bisher kaum beachtetes
Werk von Ayn Rand vor, das bereits 1957 erschien, aber noch heute eine
gewisse Wirkung entfaltet. In dem Roman WER IST JOHN GALT? werden die wesentlichen
ideologischen Grundüberzeugungen der LIBERTARIAN PARTY vorformuliert,
die auch heute noch in den USA aktiv ist. Der Kernsatz bzw. das Motto lautet:
"Ich schwöre bei meinem Leben und bei meiner Liebe zum Leben: Ich
werde nie für andere leben , und ich werde nie von anderen erwarten,
daß sie für mich leben." Dirk findet für diese zweifelhafte
Anschauung die entsprechenden Worte, wobei er sich dabei noch sehr zurückhält.
Angesichts der Individualisierungstendenzen der heutigen Gesellschaft mit
ihren z. T. sehr unsozialen und desintegrierenden Wirkungen hätte
ich wahrscheinlich wesentlich schärfere Worte gefunden. Dirks Verdienst
bleibt es jedoch, diese - wenn auch fragwürdige - Utopie einem hoffentlich
größeren Kreis vorgestellt zu haben.
Denn man kann eigentlich nur hoffen, daß die
Macher von FANTASTIC STORIES nicht auf ihren 100 Exemplaren sitzenbleiben
und nicht in den nächsten zwanzig Jahren ihr eigenes Jahrbuch lesen
müssen. Denn: was lesen wir dann?
Holger Marks
Marburg
SFGH-CHRONIKEN 184
64 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, Kostenerstattung (bitte erfragen).
Bezug: SCIENCE FICTION GRUPPE HANNOVER, Fred
Körper, Ferdinand-Wallbrecht-Str. 82, 30163 Hannover.
Erst einmal muß der Rezensent auf die Tatsache
hinweisen, daß von diesem Fanzine die nunmehr 184. Ausgabe vorliegt.
An alle Freunde großer Fanzine-Projekte und traditionsreicher Publikationen
sei dies eine Mahnung und Ansporn zugleich: So was ist natürlich nur
möglich, wenn man ein Heft innerhalb eines guten Organisationsrahmens
publiziert. Kooperation statt Konfrontation ist hier das Stichwort.
Auf den 60 Seiten dieser Ausgabe geht es um... Kinder!
Schulkinder der 5. bis 7. Klasse haben einmal phantastische und märchenhafte
Geschichten und Zeichnungen verfaßt, die Wolfgang Thadewald im vorliegenden
Heft publiziert. Dazu gehören Grafiken ziemlich blutrünstig dreinblickender
Monster ebenso wie nette, gezeichnete Märchen über Gespenster.
Den Chauvinismus und alltäglichen Horror eines Schuljungen präsentiert
Ingo Ranz jr. mit seinem umfangreichen Beitrag "Frauen kannste glatt vergessen",
und vom gleichen, offenbar sehr mitteilsamen Fünftklässler findet
sich ein eingeheftetes Sonderblatt mit einem Beitrag namens "Zum Teufel
mit den Lehrern". Hauptperson beider Werke ist seine Klassenlehrerin Frau
Wagner, die offenbar einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen hat...
Das meiner Ansicht widerlichste Monster steht übrigens
auf Seite 7 und wurde von Jacek Bylinski gezeichnet. Es tropft reichlich
Blut und das einzige Glubschauge sieht sehr monstermäßig aus.
Offenbar hat Wolfgang an diese Zeichnung gedacht, als er in cooler SF-Fan-Attitüde
erklärte: "Es hat zwar Arbeit, aber auch Spaß gemacht, mit Kindern,
für Kinder und Sie alle als Leserinnen und Leser gearbeitet zu haben."
Wenn Zeichnungen wie die von Jacek das Ergebnis sind, mache ich mir um
die Zukunft der deutschen Phantastik jedenfalls keine ernsthaften Sorgen...
Dirk van den Boom
Münster
TUMOR SONDERNUMMER 2: ODIUM - TEIL 1
52 Seiten DIN A 4, Offset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 7,50 DM.
Bezug: Heiko Henning, Sandweg 38, 20257 Hamburg.
Das ist mein erster TUMOR, der mir in Form des Sonderheftes
Nr. 2 vorliegt. Auf den ersten Blick hin sieht das Zine sehr gut aus: 52
Seiten in DIN A 4, sauberer Druck, übersichtliches Layout, interessantes
Cover und zeichnerisch ansprechende Illustrationen von Lutz Buchholz. Ein
bißchen erinnern die Motive an die des Comiczeichners Felix.
Der Einleitung entnehme ich, daß ich den ersten
Teil, "Irrungen und Wirrungen", eines Romans von Alexander Röhrig,
der sich auf dem Backcover kurz in Wort und Bild vorstellt, vor mir habe.
Etwas irritiert hat mich Heikos Zeichensetzung (Komma?!),
später auch die kleingeschriebene höfliche Anrede, aber im Augenblick
dürfen wir ja derartige Unsicherheiten auf die rextsreipprevohrm schieben,
die laut Loriot für alle ein Segen ist, die nicht schreiben können.
Der heruntergekommene Journalistikstudent Alfonso
Rudolphi wird durch einen Schrei aus seinem Alptraum geweckt: Eine Nachbarin
will einen gestiefelten Kater gesehen haben. Dieser taucht prompt in Alfonsos
Wohnung auf und beglückt seinen unfreiwilligen Gastgeber - Hokuspokus
- mit Wodka aus dem Wasserhahn, Thunfischpizza auf dem vormals dreckverkrusteten
Backblech und einer in jeglicher Hinsicht benutzbaren Mattscheiben-Schönheit.
Zwar stellt sich schnell heraus, daß der Kater auf Grund eines Irrtums
bei Alfonso gelandet ist, aber das Tor in eine andere Welt, das Reich des
Sacret, ist offen und kann via Kühlschrank durchschritten werden.
Natürlich probiert Alfonso das aus, erst allein, dann zusammen mit
einem Freund. Dummerweise erfüllen sich in dieser unbekannten Welt
nicht nur Männerträume; es gibt auch Gefahren, und nicht jeder
will die Besucher aus Ny’anima, wie unsere Erde genannt wird, freundlich
willkommen heißen.
Alexander schreibt stilistisch flüssig und
sicher. Ihm fällt auch immer wieder etwas Neues ein, um den Leser
bei der Stange zu halten. Längen findet man keine in seiner flotten
Handlung.
Allerdings setzt sich die Geschichte weniger aus
eigenen Ideen des Autors zusammen, als aus Anleihen aus Märchen (der
gestiefelte Kater), Sagen (Elfen, Elementargeister, Megären), Klassikern
der Phantastik (die Reise durch eine fremdartige Welt, z. B. Charles Dickens’
REISE NACH SKITZLAND) und dem phantastischen Film (bei den GHOSTBUSTERS
hatten wir bereits den Kühlschrank) - um nur ein paar Beispiele zu
nennen. Das ist doch etwas dürftig, selbst wenn man es mit einem kuriosen
Protagonisten der Gegenwart kombiniert und mit den feuchten Träumen,
wie sie wohl nur Männer haben, im Detail garniert.
Dieser Alfonso ist schwerlich eine Figur, mit der
sich der Durchschnittsleser identifizieren will. Er hängt nur herum,
säuft, konsumiert(e) Drogen, denkt nur an Frauen und ist überhaupt
ein schmuddeliger Typ - das Klischee vom Antihelden, von dem man sich distanziert.
Er wirkt nicht sympathisch und bleibt bis zum Schluß ein Zerrbild,
zu übertrieben, zu abgedreht, damit er auch in die abgedrehte Story
paßt und ohne Reflexionen alles mitmacht, was ihm widerfährt
- Überlegungen, ein Hinterfragen hätten nur den Handlungsfluß
gebremst und das Absurde minimiert.
Die zwei Wochen alte Unterwäsche soll vermutlich
lustig sein, aber es liest sich widerlich, wie auch die Passage von dem
Kotze trinkenden Tier und der sich verwandelnden Megäre. Jargon, vulgäre
Ausdrücke und deftige Szenarios verbinden sich nicht zwangsläufig
zu einer intelligenten Geschichte.
Damit noch nicht genug: Die "erotischen Phantasien"
werden bis ins Detail ausgewalzt und haben mit Erotik längst nichts
mehr zu tun. Die weiblichen Wesen werden zu Sex-Objekten reduziert, die
nichts anderes im Sinn haben, als endlich einen Mann zu erwischen und diesen
glücklich zu machen bzw. ihre eigenen perversen Begierden zu befriedigen.
An dieser Stelle zurück zu den Illustrationen, die zwar von der Ausführung
her ordentlich sind und die Geschichte passend ergänzen, doch die
Motive selbst sind nicht erotisch, sondern pornographisch - vom geschlechtslosen
Kater einmal abgesehen. Und wieder typisch Mann: Während die Geheimnisse
der Frauen auf den Bildern bis ins Letzte enthüllt werden, traut man(n)
sich nicht, die Männer vergleichbar zu eman(n)zipieren. Aber wer weiß,
vielleicht gibt es auch nichts Lohnendes, was man(n) hätte zeigen
können ...
In dieser Weise plätschert die Handlung vor
sich hin, wird gegen Ende noch etwas skurriler, splattriger - und dann
haben wir es überstanden. Bis zum nächsten Mal?
Mit Sicherheit hat man(n) bei diesem Fanzine an
die weibliche Leserschaft nicht gedacht (Armin...?!). Aber auch viele männliche
Leser mögen sich abgestoßen fühlen von Chauvinismus, Sexismus,
Gewalt, Verharmlosung von Alkohol und Drogen usw. Ich finde auch nichts
davon sonderlich witzig oder schräg. Über die mögliche Satire
auf das Genre und gängige Klischees ist der Autor weit hinausgeschossen.
Eine Reaktion, die man von einer Rezensentin erwarten
muß? Das bezweifle ich, angesichts der Kritiken, die ich selber schon
für weitaus harmlosere Geschichten und Grafiken von Frauen gleichermaßen
wie von Männern einstecken mußte. In diesem Fall werden eindeutig
die Grenzen des guten Geschmacks überschritten, und ich denke, wenn
einer der ehrenwerten Kollegen dieses Heft hätte besprechen müssen,
wäre die Reaktion kaum anders ausgefallen. Bedauerlich, daß
sich Alexander nicht mit anderen Themen auseinandersetzt, denn schreiben
kann er.
Zweifellos wird der TUMOR seine Leser finden, vielleicht
gerade wegen dieser negativen Rezension: Leser, die genau auf so was abfahren,
die das brauchen oder was auch immer. Manche Männer...
Irene Salzmann
Kranzberg
MUNICH ROUND UP 167
58 Seiten DIN A 4, Kopie, Klebebindung.
Auflage: unbekannt, 6,00 DM.
Bezug: Waldemar Kumming, Engadiner Str. 24, 81475
München.
Das MUNICH ROUND UP ist das zweitälteste Fanzine
im bundesdeutschen Fandom, nur noch übertroffen von dem ANDROMEDA
SCIENCE FICTION MAGAZIN, dessen erste Ausgabe 1955, drei Jahre vor der
MRU-Debütnummer, erschien. MRU enthält üblicherweise Berichte
über (vorwiegend internationale) Cons sowie Artikel zu den verschiedensten
Themen. In der vorliegenden Ausgabe wurden die Beiträge (fast) nur
in deutschen Fassungen abdruckt - normalerweise ist MRU zweisprachig, die
Beiträge erschienen bislang auch in Englisch.
Waldemar selbst berichtet von dem LonestarCon 2,
der in San Antonio, USA, stattgefunden hat, ergänzt um einige Fotoseiten.
Zweierlei fällt auf: Zum einen enthält der Text keine Terminangabe
des Cons (ich muß aber einräumen, das Geschehen im internationalen
Fandom nicht allzu aufmerksam zu verfolgen), zum anderen bot der Con offenbar
genauso viele Programmpunkte zu wissenschaftlichen wie zu SF-Themen.
Einen Blick in die Vergangenheit des bundesdeutschen
Fandoms wirft Heinz J. Galle in seinem Artikel "Als PERRY RHODAN laufen
lernte". Er berichtet über die Reaktionen auf das Erscheinen der ersten
zweihundert PR-Hefte im Fandom, versehen mit fannischen "Dokumenten" und
Fotos. Waldemar setzt den Rückblick in die Geschichte seines Fanzines
fort. Aber MRU 167 betreibt nicht nur Nabel- bzw. Vergangenheitsschau:
Jesco von Puttkamer referiert in seinem Beitrag über die letzten Mars-Aktivitäten
der NASA, über ihre Pläne für die weitere Erforschung des
Roten Planeten und über den Bau der internationalen Raumstation ISS.
Auf dem letzten ElsterCon zeigte sich bereits, daß sich nicht nur
im US-amerikanischen, sondern auch im bundesdeutschen Fandom (wieder) ein
gewisses Interesse an der Raumfahrt zu entwickeln beginnt.
Eine Fehlentscheidung war der Abdruck der Kurzgeschichte
"Auf den Spuren von Ambrose Bierce" von Roland Rosenbauer, die der MRU-Herausgeber
(laut Vorwort) von Dieter Sachse erhielt. Es ist eine simple Horror-Story,
die offenbar bereits Anfang der achtziger Jahre entstand, von Christian
Holl illustriert wurde und die diverse widerwärtige Splatterszenen
enthält, von denen eine Vergewaltigung mit einem Pfahl den "Höhepunkt"
darstellt. Mir ist nicht bekannt, ob dieser Text bereits veröffentlicht
wurde. Angesichts des Inhalts würde es mich nicht verwundern, wenn
die Story fast zwei Jahrzehnte in der Schublade geruht hat. Waldemar und
der Autor werden sich jedenfalls eine gewisse Sorglosigkeit vorwerfen lassen
müssen - sofern letzterer überhaupt von dem Abdruck Kenntnis
hat.
MUNICH ROUND UP hat sein eigenes, unverwechselbares
Flair. Es ist nicht nur für diejenigen interessant, die seit Jahrzehnten
dem Fandom angehören und deren Kredo "fandom ist a way of life" lautet,
sondern auch für die Fandomler, die sich über Veranstaltungen
auf der internationalen Ebene informieren und interessante Artikel lesen
wollen. MRU 167 sollte jedoch aus einem Grund nicht erworben werden, nämlich
um der Verbreitung gewaltverherrlichender Darstellungen einen Riegel vorzuschieben.
Armin Möhle
Wallenhorst
LEGENDENSÄNGER-EDITION 76: TRUGZAUBER
80 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 40 Exemplare, 6,00 DM.
Bezug: Christel Scheja, Lenbachstr. 8, 42719
Solingen.
Wieder einmal gibt es einen Fantasy-Band voller Erzählungen
aus dem Reich Talastan.
Christel Scheja fügt mit "Was lange im Verborgenen
ruht..." ein weiteres Mosaiksteinchen der Geschichte um ihre bekannten
Figuren Trelan und Rudan hinzu.
Von einer schweren Verwundung gerade erst genesen
wird Waffenmeister Trelan von seinem geheimnisvollen Retter Rudan gebeten,
ihn auf einer nicht ungefährlichen Reise zu begleiten. Bereits in
einem Gasthaus treffen sie auf ihre Gegner, denen sie sich zunächst
jedoch geschickt zu entziehen wissen. Aber die Dawtwynder sind nicht als
einzige hinter den beiden her. Offensichtlich treibt Großmeister
Tareleir ein falsches Spiel und möchte etwas in seinen Besitz bringen,
das Rudan vor langer Zeit an einem sicheren Ort verborgen hatte. Um die
Gefährlichkeit seines Schatzes wissend ist Rudan bereit, jedes notwendige
Opfer zu bringen, um diesen davor zu bewahren, in falsche Hände zu
fallen.
Die Story ist routiniert und stilistisch sicher
geschrieben. Die Protagonisten grübeln und diskutieren viel. Statt
zu metzeln wenden sie das "Allheilmittel" Magie und die List an. Die Handlung
plätschert zu gleichmäßig dahin - ein bißchen mehr
Spannung und Action oder Humor (das Graben in der Sch... war schon ein
Anfang) hätten der Geschichte den richtigen Kick verliehen.
Martin Marheinecke ist mit zwei Stories vertreten:
"Sturmfahrt nach Brist" und "Hafenratten". Auch er hat sich mit seinen
Figuren in Talastan niedergelassen. Um eine dichte Atmosphäre zu schaffen
werden geschickt Querverbindungen zu den Handlunsgträgern und Ereignissen
in den Erzählungen anderer Autoren geknüpft. Die erste Geschichte
ist mehr ein Epilog zu der folgenden, die auf eine baldige Fortsetzung
schließen läßt.
Jiowan möchte den Tod seines Vaters aufklären.
Er heuert auf dem SEEFALKEN an, auf dem er nach Brist segelt, wo er Erkundigungen
anstellt. Natürlich fällt er unangenehm auf, muß seine
Kameraden im Stich lassen und die Flucht ergreifen. Nebenbei erfährt
er, daß er starke magische Kräfte besitzt, die der Schulung
bedürfen, insbesondere, da etwas Ungutes an diesen haftet.
Auch hier werden vor allem Weichen gestellt für
kommende Erzählungen. Die Schilderungen von der Überfahrt mit
ein bißchen hohem Seegang und ein wenig Kuscheln in der Koje sind
etwas mager für eine eigenständige Erzählung. Bei den "Hafenratten"
ist schon mehr Action geboten. Allerdings hat der Leser einiges zu tun,
um sich durch die für eine Longstory vielen Namen und Bezeichnungen
hindurchzufinden, zumal nicht mit Zungenbrechern oder Bandwurmnamen in
Talastan gespart wird.
"Die Erben des Brugarhofes" von Bernd Müller-Böschen/Maria
Hahn beginnt recht hoffnungsvoll mit der Verbannung einer Familie auf einen
entlegenen Hof. Kaum eingetroffen, müssen sie feststellen, daß
dort ein Geist sein Unwesen treibt. Die junge Arilith zieht los, um ihre
Tante Solane, eine angebliche Hexe, zu holen, damit diese den Geist bannt.
Solane entlockt dem Geist nicht nur sein Geheimnis, sondern auch das Versprechen,
die neuen Bewohner eine Weile in Ruhe zu lassen, sofern man seinen Tod
rächt. Die Story endet damit, daß sich alle ins Bett legen und
Arilith am nächsten Morgen abreisen will, um die Mörder zu suchen.
Weder hat die Geschichte einen richtigen Höhepunkt
noch ein befriedigendes Ende. Es ist eine Einleitung, die weitere Episoden
über eine der leider schon genretypischen Suchen nach etwas oder jemandem
erahnen läßt, bei der es nicht allein um Rache im Auftrag des
Gemeuchelten geht, sondern auch um die Beschaffung von Mitteln oder das
Finden von Möglichkeiten, den Baron, der die Familie verbannte und
einige Mitglieder hinrichten ließ, um die Ecke zu bringen.
Charlotte Engmann erzählt von der "Eisernen
Leydia", einer Offizierin, die ihrem König die Treue hält, selbst
nachdem er von Prinz Rudrin entmachtet wurde und sie in Gefangenschaft
gerät. Parallel zu dieser Handlungsebene läuft die Entwicklung
einer Romanze, die zumindest in dieser Episode keine Erfüllung findet.
Der Schluß verspricht weitere gefährliche Abenteuer für
die Protagonistin und gewiß auch das Auftauchen ihres Objektes der
Begierde. Das erotische Element spielt sich hauptsächlich in den Köpfen
und gelegentlichen unschuldigen Szenen ab.
Auch Charlottes Geschichte ist routiniert geschrieben
und zieht sich im Gegensatz zu den anderen Stories über einen Zeitraum
von sieben Jahren, ohne dabei vom Wesentlichen abzuweichen und den Leser
durch Füll-Material zu langweilen. Sie beschreibt einen interessanten
Frauencharakter, der sich mit seinen Konflikten auseinandersetzt, zu Treue,
sowie persönlichem Verzicht bereit ist.
Illustriert wird dieser Band durch viele große
und kleine Bilder von Zeichnern, die bereits seit geraumer Zeit fest zu
Christels Mitarbeiterstamm zählen. Besonders zu erwähnen sind
die stilistisch eigentümlichen Zeichnungen Oliver Ferreiras und die
passenden Grafiken Martin Marheineckes zu seinen eigenen Erzählungen.
TRUGZAUBER zeigt sich in einheitlichem, sauberen
Layout, arm an Tippfehlern - richtig professionell. Positiv fällt
auf, daß jeder sich schnell in der fiktiven Welt zurechtfindet, auch
wenn er über die Hintergründe der Charaktere nicht informiert
ist. Die Qualität der Beiträge ist guter Durchschnitt und besser.
Die Geschichten kranken ein wenig daran, daß sie nur weitere Ereignisse
einleiten und keine richtigen Höhepunkte bieten. Den Autoren wäre
daher zu raten, nicht nur den Gesamtzusammenhang Talastans oder ihrer Serie
vor Augen zu haben und Crossover anzustreben, sondern jeder einzelnen Episode
soviel Aufmerksamkeit zu schenken, daß eine in sich abgeschlossene
Geschichte mit Anfang, Ende und einem Höhepunkt entsteht. Dann wären
die Bände der LEGENDENSÄNGER- EDITION eine Empfehlung für
alle Fantasy-Leser!
Irene Salzmann
Kranzberg
Der FANZINE-KURIER erscheint
in der EDITION WHISPERING TIMES.
Herausgabe, Redaktion und Vertrieb:
Armin Möhle
Eibenweg 18
49134 Wallenhorst.
E-Mail: armoe@gmx.de
Preise: Einzelexemplar 1,20
DM, Jahresabonnement (6 Ausgaben) 6,00 DM (in Briefmarken oder als Verrechnungsscheck).
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Dirk van den Boom, Holger Marks, Irene Salzmann.
Auflage: 150 Exemplare.
Für Rezensionsexemplare
sind wir stets sehr dankbar!
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