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Werte Leserinnen und Leser,
diese FANZINE-KURIER-Ausgabe erscheint wieder im gewohnten zweimonatlichen Rhythmus – und ist prall gefüllt mit Rezensionen, obwohl der Abdruck einer der angekündigten Besprechungen auf den FK 107 verschoben werden muß. Gemeint ist die Rezension über SOLAR-TALES 3; neben dieser werden in der nächsten FK-Ausgabe auch Besprechungen über FUTURE MAGIC 35, PHANTASTISCH! 6, ANDROMEDA SCIENCE FICTION MAGAZIN 148, ENPUNKT 37, NOCTURNO 3 und SOLAR-TALES 7 erscheinen.
Viele Grüße
Armin Möhle


DIE WELT DES MONDES: FANTASYWELTEN
SFGH-CHRONIKEN 197
SOLAR-TALES 2: ALCHEMIE
GESCHICHTEN DER NACHT 36: GUARDIANS
PERRY RHODAN PERSPEKTIVE 4
SAGITTARIUS 32
BADEN-WÜRTTEMBERG AKTUELL 222
RETTUNGSKREUZER IKARUS 9: SEER’TAK CITY BLUES/RETTUNGSKREUZER IKARUS 10: AUFSTAND DER TOTEN 
SOLAR-TALES 4: DRACHEN
BÄRZIN 25
LEGENSÄNGER-EDITION SONDERBAND 31: PATHICUS
SOLAR-TALES 5
PARADISE 47



DIE WELT DES MONDES: FANTASYWELTEN
104 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 100 Exemplare, 5,00 €.
Bezug: Rhiannon Brunner & Deniz Taskiran, Vogelsangg. 18/18, A-1050 Wien.

In letzter Zeit sind nicht mehr viele reine Story-Anthologien erschienen, so daß es eine angenehme Abwechslung ist, zwischen all den Club-, Info- und Mix-Zines endlich wieder einen richtigen Schmöker in den Händen zu halten. Auch dass es sich um Fantasy handelt, ist eine Seltenheit, findet man eher noch Story-Sammlungen zu diversen Media-Serien, etwas SF und zunehmend Horror/Gothic.
Neun Stories von acht Autorinnen und Autoren bietet FANTASYWELTEN, wobei sich die Herausgeber bei der Auswahl bemühten, durch verschiedene Subgenre und Stile für Abwechslung zu sorgen.
Beispielsweise entführt Susanne Stahr den Leser in eine Werwelt, in der jeder Mensch die Gabe hat, sich in sein Totemtier zu verwandeln. Das Dumme ist nur, man kann sich dieses nicht aussuchen, sondern wird erwählt. In Konsequenz wird so mancher Sohn, für den die Eltern ehrgeizige Pläne hegten, fallen gelassen, wenn es danach aussieht, daß er ihre Erwartungen als ängstliche Maus nie wird erfüllen können, oder Töchter werden von ihren friedlichen Clans verstoßen, wenn sie sich ausgerechnet in ein Raubtier verwandeln. Dies ist auch das Schicksal von Ringolf und Moana, zwei Außenseitern, die sich notgedrungen zusammenraufen und gemeinsam entdecken, daß ein Mordkomplott gegen Ringolfs Herrn, den Grafen, geplant ist. Das Motiv der Gestaltwandler ist nicht neu, um auf die Probleme der Protagonisten einzugehen und ihre Charaktere zu entwickeln, sind sechzehn Seiten zu wenig. Für eine kleine Episode, die vermutlich keine Fortsetzung erfahren wird, ist sie jedoch lustig und unterhaltsam erzählt.
Christoph Steiniger erzählt in "Der Markt" von einem Kauf mit Folgen: Nachdem ein unzufriedener Kunde einen Krug zertrümmerte, entweicht diesem ein gefährlicher Vampirdämon. Zum Glück sind die Priester, die sich der Sache annehmen, kundig in Magie ... Das Problem wird zu schnell und leicht beseitigt. Etwas mehr Spannung durch Rätselraten und/oder eine Jagd nach dem Dämon hätte den ausführlich vorgestellten Charakteren gut getan und für einen befriedigenden Höhepunkt gesorgt. 
"Zimt-Sterne" heißt die Erzählung von Arnold Reisner. Am Weihnachtsabend versammeln sich eine Handvoll Menschen in einem Café. Sie alle sind enttäuscht, deprimiert, haben Probleme – oder Geheimnisse. Als eine junge Frau mit ihrem todkranken Kind hinzukommt, ist ein Wunder nötig. Der Autor kritisiert jene, die Gnade und Hilfe predigen, aber nicht gewähren, wenn es notwendig ist. Eher findet man Unterstützung dort, wo man sie nicht vermutet hätte.
Auch die übrigen Stories bewegen sich im Bereich des guten Durchschnitts, zeigen interessante Ideen, witzige Pointen (die Spinne), spielen auf andere Serien an (STAR TREK), üben Kritik (an der Doppelmoral der Religion). Die Ereignisse sind wahlweise in fiktiven Welten angesiedelt oder in der irdischen Gegenwart. 
Aufgelockert werden die Texte von eingestreuten Illustrationen verschiedener Zeichner, doch werden diese leider nicht im Inhaltsverzeichnis oder an anderer Stelle genannt.
Wer gern Fantasy-Stories liest, bekommt auf rund 100 Seiten viel abwechslungsreichen Lesestoff geboten – von amüsant bis kritisch.

Irene Salzmann, Kranzberg

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SFGH-CHRONIKEN 197
52 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 100 Exemplare, 2,50 €.
Bezug: SCIENCE FICTION GRUPPE HANNOVER, Fred Körper, Ferdinand-Wallbrecht-Str. 82, 30163 Hannover, E-Mail: Fkoerper@iname.com.

Es gibt keine vernünftigen Fanzines mehr in Deutschland. Zu dieser bitteren Erkenntnis muß der Rezensent nach jahrelanger Tätigkeit als Beobachter der publizistischen Fan-Szene kommen, so bitter es auch klingen mag. Die wenigen Highlights, auf deren Qualität und Lesbarkeit man sich verlassen kann, lassen sich an einer Hand abzählen. Einer der Finger, der dazu erhoben werden muß, ist mit den SFGH-CHRONIKEN besetzt. Das von Altfan Wolfgang Thadewald zusammengestellte Heft ist eigentlich ein Clubzine, nämlich der SF-GRUPPE HANNOVER. Uneigentlich ist es die Spielwiese des Redakteurs, da er offenbar mit Beiträgen der Mitglieder nicht unbotmäßig belästigt wird. Und so enthält auch Nr. 197 zahlreiche inhaltliche Preziosen, die man, so steht zu befürchten, sonst in keinem anderen Zine finden wird.
Es beginnt bereits ausgesprochen informativ mit einem Artikel von Jacek Rzeszotnik zur Situation der polnischen Science Fiction. Da uns hier maximal Stanislaw Lem etwas sagt, und der eindeutig mehr ist als "nur" ein Vertreter polnischer SF, besteht zweifelsfrei Informationsbedarf, der durch diesen Beitrag auch gedeckt wird. Ein Highlight dieser Ausgabe. Der sekundärliterarische Bereich wird noch durch drei Rezensionen zu eher außergewöhnlichen phantastischen Werken ergänzt. Etwas ungewöhnlich für die CHRONIKEM wird der Rest des Heftes durch zwei Stories gefüllt, und diesmal offenbar keine Nachdrucke aus vorchristlicher Zeit, sondern aktuelle Werke. Cathrin Block – Dank und Lobpreis ihr für das zunehmend moderne Layout der Chroniken – präsentiert hier den Nachdruck einer Geschichte, die den ersten Preis des Tempest-Storywettbewerbs "Alternative Welten" gewonnen hat. Eine sehr dichte, beklemmende Geschichte um eine Parallelwelt, in der Nazi-Deutschland triumphiert hat und die Ereignisse in einer SS-Lebensborn-"Aufzuchtstation" einem grausamen Höhepunkt entgegenstreben. Die Geschichte ist sicher den ersten Preis in einem Wettbewerb wert, ob man sie deswegen gleich nochmal nachdrucken muß, ist sicher eine andere Frage.
Die zweite Geschichte ist nach Selbstzeugnis der Autorin Maren Bonacker ein "unordentliches Märchen", in dem es vornehmlich um einen Drachen namens Wanzel gibt, dessen Liebestriebe die Ordnung in einem Märchenkönigreich immer wieder stören, wofür eine Lösung gefunden werden muss – am besten in Form einer Drachenfrau. Eine recht heitere, nett zu lesende Fantasy-/Märchengeschichte.
Ich habe die SFGH-CHRONIKEN 197 jedenfalls zufrieden zur Seite gelegt. Ein kleines, aber inhaltlich großes Fanzine mit dem Touch für das Außergewöhnliche. Gäbe es noch einen Fanzine-Mainstream, würde dieses Heft herausragen, aber so ist es schon eine sehr singuläre Erscheinung - im positiven Sinne.

Dirk van den Boom, Saarbrücken

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SOLAR-TALES 2: ALCHEMIE
64 Seiten DIN A 4, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 50 Exemplare, 3,83 €.
Bezug: ANDROMEDA SF-CLUB HALLE, Wilko Müller jr., Volhardstr. 20, 06112 Halle/S., E-Mail: asfc@wilkomueller.de.
Bankverbindung: Hypo Vereinsbank Halle (BLZ 800 200 86), Konto 7800444.
Internet: www.solar-x.de.

Die zweite Ausgabe der SOLAR-TALES enthält die Kurzgeschichten, die Thomas Hofmann nicht mehr für das ANDROMEDA SCIENCE FICTION MAGAZIN 147 verwenden konnte. Wir erinnern uns: Die ANDROMEDA-Ausgabe enthielt Stories, in denen die Alchemie an die Stelle der Wissenschaften getreten war, und die, weil sie überwiegend gelungen umgesetzt worden sind, ihren eigenen Reiz hatten.
Die zweite Alchemie-Ausgabe aus den Reihen des ANDROMEDA SF-CLUB Halle hat Wilko Müller jr. zusammengestellt, er verzichtete auf die handlungschronologische Anordnung der Kurzgeschichten, die Thomas Hofmann für das ANDROMEDA SCIENCE FICTION MAGAZIN 147 gewählt hatte.
Die beste Kurzgeschichte plazierte der Herausgeber am Ende des Heftes. "Golem light" von Thomas Kraneck schildert amüsant die Probleme, denen sich Golems gegenübersehen; so müssen sie sich Werbeagenturen bedienen, um ihr Image aufzupolieren. Überhaupt ist das Golem-Thema sehr beliebt in SOLAR-TALES 2. Eine weitere – gelungene –, aber dunklere Kurzgeschichte ist "Unschuld" von Mario Magazin, in der Homunkulus Rache an seinem Schöpfer nimmt. In Susanne Ramm Story "Paris, irgendwann nach 2090" warten die letzten Menschen nur noch auf ihren Untergang, ein Handlungsmuster, das den Protagonisten keine Entfaltungsmöglichkeiten läßt...
Coverabbildung SOLAR-TALES 2In "Geistes Kind" von Linda Budinger narrt die Protagonisten ihre Umwelt mit dem Golem-Glauben, doch der Preis, den sie dafür zahlt ist hoch – und wirkt unglaubhaft: Sie läßt sich vom Sohn ihres Mannes (aus erster Ehe) schwängern. In der längsten Kurzgeschichte "Golem Systems Inc" trifft High Tech auf den Golem-Mythos, der Homunkulus erwacht – mit dem bekannten Ergebnis (Weltuntergang). Trotz der Länge ist Story keineswegs weitschweifig. Entspannter geht Veronika Fischer in "Wachsfiguren" mit ihren Golems um.
Eine Momentaufnahme aus dem Leben eines Paares stellt "In der Goldmachergasse" von Nena Belzner. Die beiden leben mit ihrer Großmutter in einer Stadt am Fuß Burg, die von seelenlosen Homunkuli beherrscht wird. Die Frau wird von einem Golem schwanger, und der Mann beteiligt sich an einer Verschwörung, der Erfindung einer Rechenmaschine. Das hätte noch fortgesetzt werden können!
Auch der Unsterblichkeit widmen sich einige Kurzgeschichten in ST2. Marc Halupczok zeigt in "Der Preis" die negativen Seiten des ewigen Lebens auf, Wilko Müller jr. in "Die Vorlesung" dagegen, wie die Unsterblichen ihre Spuren durch die Jahrhunderte zu verwischen wußten. "Die Augen des Alchemisten" von Konrad Lehmann können töten, aber der zweite Handlungsstrang, der in der Gegenwart angesiedelt ist, dient offenbar nur dem Zweck, dies zu verdeutlichen (jedenfalls wird nicht klar, warum ein Unsterblicher ein gentechnisches Labor aufsuchen sollte...). Eine andere Art von Unsterblichkeit beschreibt Cornelia Schnal in "Alchemistisches Tagebuch": Wer nicht aktiv ist, vergeht.
Genau wie "Golem light" spielt auch "Die Wahrer Tiefster Geheimnisse" von Veronika Fischer mit einem Sujet der Alchemie: Welche Situation entsteht, wenn ein Goldmacher eine Stadt beherrscht und die Verwendung anderer "unedler" Metalle nicht mehr zuläßt?! Nicht nur Waffen und Gebrauchsgegenstände ohne Wert, auch Neid und Mißgunst von Dieben und seines eigenen Gesellen, aber nicht nur das... 
Aus dem direkten Vergleich läßt sich feststellen, daß das ANDROMEDA SCIENCE FICTION MAGAZIN 147 die vielfältigeren Alchemie-Geschichten enthält, während sich das SOLAR-TALES 2 im wesentlichen auf drei einzelne Aspekte des vorgegebenen Themas konzentriert. Ansonsten aber bieten auch die Stories in ST 2 mit wenigen Ausnahmen eine ungewöhnliche und lohnenswerte Lektüre.

Armin Möhle, Wallenhorst

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GESCHICHTEN DER NACHT 36: GUARDIANS
52 Seiten DIN A 5, Kleinoffset, Mittelheftung.
Auflage: 60 Exemplare, 2,90 €, 4er-Abonnement 10,50 €.
Bezug: TERRANISCHER CLUB EDEN, Joachim Kutzner, Jung-Stillig-Str. 47, 42499 Hückeswagen, E-Mail: tceorder@terranischer-club-eden.com.
Internet: www.terranischer-club-eden.com.

Die aktuelle Ausgabe der GESCHICHTEN DER NACHT befaßt sich mit Unsterblichen, explizit mit Hercules und dem Highlander. Obwohl auf dem Cover von einem Fanfiction-Roman die Rede ist, kann man ihn guten Gewissens zweiteilen, denn das einzige verbindende Element sind die am Rande auftauchenden Apokalyptischen Reiter. Wer also auf ein Crossover der zwei beliebten Serien gehofft hat, wird enttäuscht.
Der geheimnisvolle Sonnen-Kristall im sagenumwobenen Orkus darf den Gegnern der Götter nicht in die Hände fallen. Falls doch, bedeutet dies das Ende der Olympier und damit der gesamten Menschheit. Hercules bricht gemeinsam mit seinem Halbbruder und Todfeind Ares in den Orkus auf, um den Kristall zu bergen. Doch tödliche Gefahren lauern dort...
Ganz andere Probleme warten auf den Highlander: Unversehens wird er aus der Gegenwart in das Jahr 950 v. Chr. zurückversetzt. Am Hofe König Salomons hat er einige Gefahren zu bewältigen, bis er der Günstling des Königs ist. Jedoch muß er nach einigen unvorhergesehenen Ereignissen alle Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr in seine Zeit fahren lassen...
Routiniert und spannend versteht die Autorin es, den Leser in die antike Welt einzuführen. Man kann sich gut in die Figuren hineinversetzen, die anschaulich beschrieben sind. 
Die Satzstruktur des Romans ist einfach zu lesen, die Story(s) sind dynamisch und unterhaltsam aufgebaut, obwohl die Enden nicht ganz zufriedenstellen.
Verstreut im Text finden sich einige Zeichnungen von Maren Frank, die die Charaktere gut getroffen hat. Allerdings wirken die Figuren etwas statisch, und Hercules auf Seite 6 könnte dank seines Lidschattens genauso gut Marilyn Manson auf der Centerstage sein. Das Cover wurde ebenfalls von ihr gestaltet und stellt einen Kameltreiber vor dem Pyramiden von Gizeh dar, eine Szene, die leider nicht ganz zur Handlung paßt. Doch das kann man angesichts des guten Gesamteindruckes verzeihen. 
Ein toller Roman, in klassischer Fanficton-Tradition.

Richard Salzmann, Kranzberg

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PERRY RHODAN PERSPEKTIVE 57
56 Seiten DIN A 5, Kleinoffset, Mittelheftung.
Auflage: 150 Exemplare, 3,32 €, 5er-Abonnement 19,17 €.
Bezug: Achim Havemann, Harlinger Str. 119, 29456 Hitzacker, E-Mail: ahavemann@t-online.de.
Internet: www.light-edition.midroth.com/prplight.htm.

Alles eine Frage des Standpunktes? Vieles spricht dafür. Die Leserbefragung im letzten Heft der PR PERSPEKTIVE hat ergeben, daß sich viele Leser noch ausführlichere und umfangreichere Rezensionen der PR-Romane wünschen. Auf die Fortsetzungsgeschichte kann dagegen verzichtet werden. Das wundert nicht, bei dem Eindruck den die letzte ziemlich verworrene und über mehrere Bände und Monate verteilte Fortsetzungsgeschichte machte.
Die Leser wünschen eine noch intensivere und engagiertere Auseinandersetzung mit ihrer Lieblingslektüre. Woher dieser Wunsch rührt, ist für mich schwer nach zu vollziehen. Vielleicht ist es das Bedürfnis, sich selbst bzw. seine eigene Meinung in den Besprechungen anderer Autoren wiederzufinden.
Coverabbildung PERRY RHODAN PERSPEKTIVE 57Aber der zentrale Beitrag, der es überhaupt ermöglicht, eine weitere Rezension zu den PR PERSPEKTIVEN zu schreiben, ohne sich lediglich zu wiederholen, ist ein anderer.
Dr. Robert Hector nähert sich in dem vierten und letzten Teil seines Beitrages nun wirklich dem "Geheimnis der drei Ultimaten Fragen" in der PR-Serie. Bevor er uns aber seinen Lösungsvorschlag bekannt gibt, holt er weit aus. Er beginnt einen wilden Ritt durch die Geschichte der Erkenntnisphilosophie, beginnt mit Platons Höhlen-Gleichnis, streift Descartes Einteilung des Kosmos in die Welt der Materie (res extensa) und des Geistes (res cogitans), faßt Kants "Kritik der reinen Vernunft" kurz zusammen, um dann den Weg fortzusetzen und über Schopenhauer und den Lehren des Buddhismus und Hinduismus letztendlich bei Heisenberg zu landen. Bei dieser kurzen "Geschichte der Philosophie" fragt man sich leicht, warum uns der Autor das alles erzählt.
Er sucht Parallelen. Parallelen zwischen der Einteilung des Rhodan-Universums in die Regionen Diesseits und Jenseits der Materiequellen, wobei "diesseits", die Welt der Illusionen und der Erscheinungen ist, während im Jenseits die "Dinge an sich" liegen, über die wir keine Aussagen machen können.
Die Parallelen finden sich. Die kosmologische Konstruktion von den beiden Seiten der Materiequellen zwingt förmlich zu einer entsprechenden Analogie. Einige versprengte Zitate aus PERRY RHODAN oder ATLAN untermauern diesen Schluß und führen – endlich – zur Lösung der dritten ultimativen Frage.
Dafür bleibt uns Robert die Antwort auf eine weitere Frage schuldig: Sind diese Bezüge zur klassischen und modernen Erkenntnisphilosophie eine zufällige, von ihm hergestellte Konstruktion, oder wurden sie von den allmächtigen Expokraten bewußt in die Serie hineingeschrieben? Hier wäre ein interessanter Anhaltspunkt für weitere Forschungen, der vielleicht auch die Beiträge in den PR PERSPEKTIVEN lebendiger gestalten würde. So wäre es doch einmal schön, nachzuforschen, ob das Voltzsche Zwiebelschalenmodell auf philosophischen Überlegungen beruhte, ob bestimmte Philosophien dafür Pate standen und vor allem, ob es einschlägige Äußerungen von ihm oder anderen PR-Autoren auch außerhalb der Romane dazu gibt. Lediglich eine knappe Aussage dazu gibt es in dem langen Beitrag. Weitere Forschungen wären dazu angetan, die bloße Konstruktion des Robert Hector zu einem gemeinsam geteilten Bild von der PR-Philosophie zu machen und damit diesem Teil der illusionären Welt etwas mehr an Validität zu verleihen, getreu dem Motto: geteilte Vorstellungen sind besser als gar keine.

Holger Marks, Marburg

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SAGITTARIUS 32
48 Seiten DIN A4, Offset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 2,00 €, 3er-Abonnement 6,00 €.
Bezug: Klaus N. Frick, Hirschstr. 63, 76133 Karlsruhe, E-Mail: enpunkt@gmx.de.
Bankverbindung: Postbank Karlsruhe (BLZ 660 100 75), Konto 3057 09-750.

SAGITTARIUS behält sein gewohntes Konzept bei und bietet dem Leser ein gemischtes Angebot an Storys, Sekundärliteratur, Medien und Comic, wobei "fantastisch" hier für alle Bereiche der Phantasie steht, nicht nur für Science Fiction oder nur für Horror. Damit ist eines der seltenen, nicht spezialisierten Fanzines, die einen Überblick auf das ganze Genre bieten.
Den primärliterarischen Teil gestalten gleich sechs Autoren mit sehr unterschiedlichen Geschichten. Kommt Dirk Schmidtke mit "Der Affe bringt den Apfel" noch sehr kryptisch daher, fährt Andreas Gruber in "B 27" wieder in gewohnten Gleisen. Sein Held kann einen kurzen Blick in die eigene Zukunft erhaschen – die ihm aber dennoch nur das unausweichliche Verderben bringt. Routiniert geschrieben, man hat aber schon Besseres von Andreas Gruber gelesen. Die "Raketenträume" Klaus N. Fricks sind – dies formuliert er auch genauso – eine "Hommage an die gute alte Zeit", bzw. an die Zeit, als die Science Fiction mitunter noch optimistische Zukünfte gestaltete. Hermann Ritter hingegen unternimmt eine Zeitreise zu seinem Urgroßvater gleichen Namens (1864 – 1925) , der bereits um das Jahr 1909 die phantastische Geschichte "Silvester 2009" veröffentlichte. Diese heute anachronistisch anmutende Utopie zeigt sowohl die Möglichkeiten als auch die Unmöglichkeit auf, als SF-Autor die Zukunft vorhersagen zu können. Zumal für Sammler alter deutscher Phantastik dürfte der Abdruck in SAGITTARIUS aber Anlaß sein, in Antiquariaten nach dem Büchlein "Mein altes Köln – Skizzen von Hermann Ritter" zu fahnden. Manfred Lafrentz zeichnet eine kleines Horrorgeschichtchen um Leichenräuber und eine untote Prostituierte, das weder durch die simple Handlung noch durch die Comicgestaltung an Tiefe gewinnt. Den Abschluß setzt Rubert Musa mit der sehr femininen Geschichte "Gaelle et Alison", in der es um den Kinderwunsch eines lesbischen Paares geht, das in einer fast schon überästhetisierten Welt lebt.
Die Artikel und Rezensionen beschäftigen sich nicht nur, aber auch mit Science Fiction. Der Reigen spannt sich über irische Phantastik-Autoren, die Hintergründe der Brettspiele-Industrie, neue Moritaten vom Wüstenplaneten bis hin zu einem Interview mit dem US-amerikanischen Fantasy- und Spieleautor Raymond E. Feist. Am 14.02.01 starb Richard Laymon, Verfasser vieler Horror-Romane, und am 31.07.2001 Poul Anderson, dem die Science Fiction viele Abenteuer verdankt. Beiden sind im Heft Nachrufe gewidmet.
Die Rezensionen verteilen sich in SAGITTARIUS lose über das Heft. Klaus N. Frick setzt dabei nicht auf das Diktat der aktuellen Neuerscheinungen, er wählt bewußt empfehlenswerte Bücher aus, die dann umfänglich und kompetent besprochen werden. So kommt es, dass sonst von der Kritik (zu Unrecht) wenig beachtete Titel wie der Erzählungsband GÖDEL GEHT des österreichischen Autors Andreas Findig gewürdigt werden. "Wahrhaft phantastisch!" ist das Buch ganz gewiß, aber "für den Kurd-Laßwitz-Preis zu anspruchsvoll"? Da schießt Rezensent Klaus N. Frick doch über das Ziel hinaus. Erstens soll ja beim KLP (zumindest theoretisch) SF prämiert werden und zweitens, das haben die Nominierungen der letzten Jahre gezeigt, ist es nicht unbedingt literarischer Anspruch, der eine Wertung für den LASSWITZ-Preis verhindert.
Bleiben noch die lyrischen Einsprengsel des Hobby-Dichters Klaus N. Frick. Kleine Gedichte, die zumeist während seiner Reisen entstanden zu sein scheinen und die jeweiligen Eindrücke unmittelbar in Versen einfangen. SAGITTARIUS ist vielleicht das richtige Forum dafür, denn gerade im Kontext mit den sie nun umgebenden Geschichten kann sich ihre Stimmung entfalten oder mit anderen Stimmungen kollidieren, wodurch sich interessante Brüche im Gesamteindruck des Magazins ergeben. Von "rotem Faden" ist jedenfalls keine Spur mehr.
Fazit: SAGITTARIUS ist eines der konstantesten Fanzines im deutschen Sprachraum und braucht Konkurrenz nicht zu fürchten. In einem alternden Fandom nimmt es sich fast zeitlos aus und ist nicht gebunden an modische und mediale Trends. Das macht es zu einem etwas einsam in der Fanzinewüste stehenden Solitär. Es ist gut, daß es Fanzines wie SAGITTARIUS noch immer gibt – ein wenig frischer Wind im Fandom könnte aber trotzdem nicht schaden.

Siegfried Breuer, Berlin

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BADEN-WÜRTTEMBERG AKTUELL 222
72 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 35 Exemplare, 2,60 €, 6er-Abonnement 17,00 €, 6er-Abonnement 15,00 €, 12er-Abonnement 29,00 €.
Bezug: SCIENCE FICTION CLUB BADEN-WÜRTTEMBERG, Martin Hahn, Ledergasse 59, 73525 Schwäbisch Gmünd.
Bankverbindung: Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70), Konto 3483 51-700.
Internet: www.sfcbw.de.

Bis einem klar wird, daß man dieses Heft genauso wie einen Manga lesen muß, nämlich von rechts nach links, vergeht einige Zeit. Das unübersichtliche Layout und der fehlende "rote Faden" verwirren den Leser derart, daß wohl nur Hartgesottene oder daran gewöhnte Clubmitglieder sich bis zum Schluß durchkämpfen können. 
Den Hauptbestandteil bilden diesmal jede Menge Rezensionen, hauptsächlich über (mir) unbekannte Autoren und deren Romane. Uwe Lammers schreibt leger und routiniert, scheint dabei lange Sätze zu lieben. Das tut dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch. Der Rest des Zines ist größtenteils mit – für Außenstehende belanglosen – Interna angefüllt.
"Aus dem Traumarchipel: Die Fischmenschen – eine seltsame Geschichte von Michael Baumgartner" ist die wirklich seltsamste Story, die ich je gelesen habe. Sie handelt von "Fischmenschen", anaeroben Lebewesen, die eine eigene Zivilisation aufgebaut haben. Die Kurzgeschichte gliedert sich in drei Teile, wobei der zweite Teil in der ersten Person geschrieben ist und mit der eigentlichen Handlung (konnte keine finden?!) nichts zu tun hat.
Das uneinheitliche Layout und die Anordnung der Seiten tragen sicher nicht zum Lesespaß bei – hier könnte noch viel getan werden.

Richard Salzmann, Kranzberg

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RETTUNGSKREUZER IKARUS 9: SEER’TAK-CITY BLUES
104 Seiten DIN A 5, Offset, Klebebindung.
Auflage: unbekannt, 6,90 €.
Beileger: VORTEX OUTPOST 8
8 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
RETTUNGSKREUZER IKARUS 10: AUFSTAND DER TOTEN
112 Seiten DIN A 5, Offset, Klebebindung.
Auflage: unbekannt, 6,90 €.
Bezug: Roman-Truhe Buchversand, Röntgenstr. 79, 50169 Kerpen.
Internet: www.rettungskreuzer-ikarus.de.

Im neunten Band der RETTUNGSKREUZER IKARUS-Serie singt Dirk van den Boom den SEER’TAK-CITY BLUES. Seer‘Tak ist ein Asteroid, der unter der Kontrolle des Gangsterbosses Kefir Hammet steht und um eine seltsame Ringsonnen-Anomalie kreist. Die IKARUS II erhält einen ungewöhnlichen Auftrag: Sie soll eine Havarie vortäuschen, auf Seer’Tak landen und dort nach den verschwundenen Mitgliedern des Raumcorps suchen.
Auf Seer’Tak begegnen dem Leser und der Besatzung der IKARUS II eine Reihe von bekannten Protagonisten: Jason Knight, Captain der CELESTINE, und seine Begleiterin Shilla, die Söldnerin Skyta, die den Angriff auf die Raumstation des Raumcorps in DAS NETZVIRUS geführt hat, Noel Botero, einer der Wissenschaftler, die DAS JANUS-ELIXIER entwickelten, Joran, der Kronprinz des Galaktischen Multimperiums, der sich an Sentenza, dem Captain der IKARUS II, für seine Verunstaltungen rächen will, die er bei einer Raumschiffhavarie erlitten hat, für die er Sentenza verantwortlich macht. Und das (Über-) Wesen Lear agiert auch im SEER’TAK CITY-BLUS im Hintergrund.
Zum ersten Mal betritt allerdings die Galaktische Kirche die Bühne des RETTUNGSKREUZER IKARUS-Universums. Zunächst durch das Kirchenschiffes TRINITY, das auch den Seer’Tak-Asteroiden anfliegt, in AUFSTAND DER TOTEN durch einen hohen Würdenträger, der der Corpsdirektorin Sally McLennane einen Besuch abstattet. Über die theologischen Vorstellungen der Galaktischen Kirche erfährt der Leser in beiden Bänden nicht fiel: Sie huldigt den "Alten Völkern", ähnelt ansonsten in ihrer Organisation der der (realen) katholischen Kirche. Aber in AUFSTAND DER TOTEN wird ohnehin deutlich, daß die Aufgabe der Galaktische Kirche, besonders der TRINITY, nicht die der Seelsorge ist.
Coverabbildung RETTUNGSKREUZER IKARUS 9Kefir Hammet durchschaut die Pläne der IKARUS II schnell. Das Raumschiff wird umstellt, die Chefingenieurin der IKARUS und Shilla werden bei ihren Ermittlungen in Seer’Tak-City von den Schergen Hammets gefangengenommen.
Der AUFSTAND DER TOTEN, der ebenfalls von Dirk van den Boom geschildert wird, beginnt dramatisch; im ersten Kapitel werden Sonja DiMersi und Shilla von Joran verprügelt. (Erleiden aber keine ernsthaften Verletzungen, wie sich nach ihrer Befreiung herausstellen wird.) Gleichzeitig stellt die TRINITY der übrigen IKARUS II-Crew einen kampferprobten Trupp Infanteristen zur Seite, der nach einem Ablenkungsmanöver in den Todes..., äh, in die Katakomben Seer’Tak-Citys eindringt. Während der verlustreichen Kämpfe stoßen die Besatzungsmitglieder der IKARUS II und die Kirchenkämpfer auf die neuesten Kreationen Noel Boteros, auf seine Bioroboter. Es handelt sich um die verschwundenen Menschen, denen die Gehirne entnommen und "neue" Hirne eingepflanzt wurden. Dem Stoßtrupp gelingt es, die Kontrolle über die Bioroboter zu übernehmen – und der AUFSTAND DER TOTEN beginnt.
Die Originalgehirne werden auch gefunden, doch der Sinn dieser Experimente bleibt – aus dramaturgischen Gründen – im Dunkeln. Keine Gedanken macht sich der Autor aber darüber, wie ein Gehirn ohne Körper und vice versa überleben kann, doch eine Lösung für dieses Problem zu entwickeln waren bereits die STAR TREK- und PERRY RHODAN-Autoren nicht gewillt.
In AUFSTAND DER TOTEN entledigt sich der Autor der Grey An’ta, dem neuen Besatzungsmitglied der IKARUS II, mit der die Autoren der vorherigen Bände bereits nicht viel anzufangen wußten: Sie stirbt während der Kämpfe auf Seer’Tak-City. Ihr Tod markiert immerhin das Ende der Gefechte auf dem Asteroiden, Joran und Boteros entkommen in einem Fluchtraumschiff, verfolgt von der IKARUS II und der TRINITY, können durch das Eingreifen eines Schiffes der Outsider, die offenbar jene galaxisweite Bedrohung darstellen, von den in mehreren Bänden der Serie bereits die Rede war, jedoch fliehen.
SEER’TAK-CITY BLUES und AUFSTAND DER TOTEN stellen sicherlich den bisherigen Höhepunkt in der RETTUNGSKREUZER IKARUS-Serie dar, auch wenn die Romane erneut in bekannten Sujets schwelgen. Interessant ist an der Galaktischen Kirche immerhin, daß ihr Mitglieder diversen Spezies angehören (ein Gegensatz zu der biblischen Aussage, daß Gott den Menschen nach seinem Bild geschaffen hat), während die Outsider sich selbst nicht als Kollektiv, sondern auch Hierarchie bezeichnen. Ansonsten wird wieder viel geschossen, vor allem in AUFSTAND DER TOTEN, und es menschelt heftig: Sentenza und DiMersi sowie Knight und Shilla gestehen sich ihre Liebe, während sich Joran als Paranoiker gebärdet.
Während des Gefechtes mit dem Outsider-Raumschiff kann die IKARUS II immerhin auch ihrer eigentlichen Bestimmung nachgehen (und zwar Schiffbrüchige aufzunehmen). Es ist wünschenswert, daß das in den nächsten Romanen verstärkt der Fall sein wird.

Armin Möhle, Wallenhorst

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SOLAR-TALES 4: DRACHEN
64 Seiten DIN A 4, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 45 Exemplare, 4,09 €.
Bezug: ANDROMEDA SF-CLUB HALLE, Wilko Müller jr., Volhardstr. 20, 06112 Halle/S., E-Mail: asfc@wilkomueller.de.
Bankverbindung: Hypo Vereinsbank Halle (BLZ 800 200 86), Konto 7800444.
Internet: www.solar-x.de.

Der Drache ist ein weitverbreitetes und facettenreiches Symbol. Als "geflügelte Schlange" vereinigt er in sich Schlange und Vogel, die Symbole für Materie und Geist. Ursprünglich ausschließlich ein Symbol der Wohltätigkeit und Manifestation des Leben spendenden Wassers (Schlange) und des Lebensatems (Vogel) wurde er im Laufe der Zeit immer ambivalenter bis hin zu seiner fast ausschließlich negativen Darstellung in der christlichen Mythologie, in denen der Ritter auf seiner Suche nach innerer Weisheit den bösen Drachen besiegen muß, um sein Ziel zu erreichen. Beim Sieg über den Drachen besiegt das Licht die Finsternis, die zerstörerischen Kräfte des Bösen werden bezwungen und der Mensch überwindet seine finstere Natur und erlangt schließlich die Selbstbeherrschung.
Soweit das "Illustrierte Lexikon der traditionellen Symbole" von J. C. Cooper über das vielbemühte Fabeltier, das die SOLAR-X Redaktion zum Leitmotiv ihrer vierten Ausgabe der SOLAR-TALES erkoren hat.
In der Fantasy-Literatur hat der Drache seinen Stammplatz schon längst besetzt. In der Science Fiction taucht er genrebedingt nur vereinzelt auf, z. B. bei McCaffrey. Ob nun Tolkien oder Moorcock, ob Michael Ende oder Angus Wells, Drachen spielen in der modernen Unterhaltungsliteratur eine immer wiederkehrende Rolle. Eine besonders schöne Drachen-Mythologie hat übrigens Ursula K. LeGuin in ihren ERDSEE-Romanen und Erzählungen geschaffen, bei denen man das Verständnis für die altertümliche Kraft der Drachensymbolik geradezu spüren kann.
Vor diesem Hintergrund haben es Drachen-Geschichten natürlich schwer, eigenständig und unabhängig ein wenn nicht neues, so vielleicht anderes Bild der flügelschwingenden Ungetüme zu geben. Oft sind es in SOLAR-TALES 4 daher auch die kleinen, kürzeren Beiträge mit humoristischen Einschlag und einer ungewöhnlichen Wendung, die zu überzeugen wissen. In Christiane Kleines "Geschmackssache" kann sich der nicht so fürchterlich tapfere Drachentöter durch die Vorliebe des Drachen für Äpfel aus der Affäre ziehen kann. Auch Andrea Tillmanns nimmt das Thema nicht ganz ernst. Ihr Drache ist weiblich und frißt garantiert keine Jungfrauen, sondern lebt mit ihnen eher in einer feministischen Großkommune. Für die ab und an vorbeikommenden Ritter findet frau dabei auch noch Verwendung...
Wesentlich ernster geht es bei den längeren Geschichten des Bandes zu. Die längste ist gleichzeitig die einzige, die versucht, einen mythologischen Bezug zum Thema herzustellen. Silvia Sladek schildert in "Das Erbe der Drachen" auf knapp zwanzig Seiten, wie ihre Heldin von einem Drachen dazu ausersehen wird, den bösen Zauberer zu besiegen. Das gelingt natürlich, die eigentliche Geschichte spielt sich aber zwischen der Protagonistin und dem Drachen ab. Die Geschichte ist zwar stellenweise etwas langatmig und vorhersehbar, aber es gelingt der Autorin, sie mit einem Hauch von Mythologie und geheimnisumwitterter Vergangenheit zu durchsetzen, die oft den Reiz solcher Geschichten ausmachen.
Thomas Wawerkas Geschichte "Das letzte Tal" müßte keine Drachen als Hauptfiguren haben. Aber die Geschichte funktioniert auch mit ihnen, denn letztendlich ist es egal ob man nun Eingeborene oder Drachen nimmt. Thomas beschreibt, wie die Drachen immer weiter von den Menschen aus ihren angestammten Lebensräumen vertrieben werden und schließlich zum Aussterben verurteilt sind. Die Geschichte endet pessimistisch. Es gibt keine Zukunft mehr für die Drachen. Die Geschichte gewinnt mit der Zeit an Tiefe. Am Anfang nerven dagegen die sprechenden Namen der Drachen ( wie "Rikan-der-ohne-Furcht-ist" oder "Bor-der-über-Schluchten-schwebt) etwas.
Während Drachen in dieser Geschichte als eigene, separate Spezies dargestellt werden, haben Drachen in Christel Schejas "Licht, Eis und Feuer" die Fähigkeit, sich in Menschengestalt zu zeigen. In Christels Geschichte nutzt ein Drache diese Fähigkeit, um einen anderen Drachen zu befreien und sich gleichzeitig an der Drachenbändigerin zu rächen. Die Erzählperspektive und die Tatsache, das Christel darauf verzichtet, alle Details zu erklären erzeugen eine besondere Stimmung, die diese Geschichte lesenswert macht.
Das Drachen hinterlistige Geschöpfe sind, erzählt uns noch einmal Philip D. Laner mit der letzten Geschichte in diesem Band. "Der siebte Ritter" kann es schaffen, den bösen Drachen zu besiegen, erklärt die gerade eben gerettete Waldfee dem tapferen Ritter. Dumm nur, daß sie dem achten Ritter etwas ähnliches sagen wird. Auf Geheiß des Drachen, dessen Dienerin sie ist.
Das Spektrum der Wesenseigenschaften, die Drachen in diesen Geschichten zugeschrieben werden, ist ebenso vielschichtig wie die Charakterisierung durch das Lexikon der Symbole. So ist aus SOLAR-TALES 4 eine lesenswerte Publikation geworden, auf die aufgrund ihres Umfanges die Bezeichnung Heft nur schlecht passen will. Das Layout ist – wie üblich bei Produktionen aus der SOLAR-X Redaktion - eher schlicht und sparsam. Natürlich gibt es einige Drachenbilder, besonders Bianca Kretschmer ist hier zu erwähnen, aber auch viel Text und Bleiwüste.
Ein Heft zum Schmökern eben.

Holger Marks, Marburg

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BÄRZIN 25
64 Seiten DIN A 5, Kopie, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 2,25 €, 4er-Abonnement 9,00 €.
Bezug: Heinz-Jürgen Ehrig, Pramsdorfer Str. 28, 14793 Bukau.
Bankverbindung: Postbank Berlin (BLZ 10010000), Konto 233 93-107, lautend auf Heinz-Jürgen Ehrig.
Internet: www.epilog.de/Berlin/SF/.

Wie nicht anders zu erwarten feiert das BÄRZIN sein halbes Jubiläum mit einer besonders opulenten Ausgabe und einem Farbcover. Auf die sonst üblichen Club- und Fandomsnachrichten verzichtet Heinz-Jürgen Ehrig diesmal zugunsten ausgewählter Artikel und Essays. Das wird durch die zeitgleich erscheinende 26. Ausgabe kompensiert, die wieder im üblichen Mischungsverhältnis zusammengestellt ist und mit 40 Seiten auch deutlich dünner ausfällt.
Das BÄRZIN versteht sich als Fanzine für Freunde bibliophiler Science Fiction, dieses Schwergewicht kristallisierte sich seit der ersten Ausgabe immer stärker heraus. Der Anteil der Sammler und Bibliographen aus Berlin unter den Autoren resultiert natürlich aus der regionalen Ansiedlung des Heftes, daß "Science-Fiction, Utopie und Phantastik in Berlin-Brandenburg" im Untertitel führt. Viele der Autoren treffen sich regelmäßig bei den Vereinsabenden der beiden Berliner SF-Clubs.
Dr. Wolfgang Both, ein Spezialist für Vorkriegs-SF, hat in den letzten Jahren manchen Band alter Zeitungen gewälzt, um den phantastischen Zeitungsromanen jener Zeit auf die Spur zu kommen. Ein Zwischenbericht seiner Forschungen füllt fast die Hälfte des Heftes, wobei auch viele Fortsetzungsromane in Beispielen abgebildet sind, u. a. von Hans Dominik, Hans-Joachim Flechtner, Otto Willy Gail, Thea von Harbou und Kurt Siodmak. Hans-Peter Neumann liefert im 3. Teil seiner "Science Fiction-Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften der DDR" ausnahmsweise keine akribische Auflistung von SF-Veröffentlichungen in einem ausgewählten Periodikum, sondern eine Konversation mit Erik Simon. "Wieso denn Kasanzew?" ist nur der Aufhänger für ein sehr kontroverses Gespräch, in dem Erik Simon viel über sowjetische SF in Verlagen der DDR erzählt, aber auch nicht wenig über sich selbst und seine Ambitionen. Ein leichter Gesprächspartner war Simon für Neumann auf keinen Fall. Rainer Domke schließt dann mit Betrachtungen zur utopischen Jugendliteratur der zwanziger bis fünfziger Jahre den Reigen der sekundärliterarischen Rückblicke.
Den krönenden Abschluß des Heftes bildet Marianne Sydows Artikel "Bis ans Ende der Zeit". Wer sich schon einmal gewünscht hat, unsterblich zu sein, kommt nach der Lektüre gewiß zu neuen Einsichten. In jedem Fall erspart man sich damit einen Blick in Douglas Adams "Totalen Durchblickstrudel".
Auch auf die Gefahr hin, Eulen nach Athen zu tragen: Das BÄRZIN bleibt sich treu. Es biedert sich nicht an neue SF-Trends an, sondern besetzt seine Nische, die im wesentlichen aus abgeschlossenen Sammelgebieten besteht. Wer als SF-Sammler kompetent informiert werden möchte, ist beim BÄRZIN nach wie vor an der richtigen Adresse.

Siegfried Breuer, Berlin

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LEGENSÄNGER-EDITION SONDERBAND 31: PATHICUS
64 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 35 Exemplare, 6,50 DM.
Bezug: Christel Scheja, Lenbachstr. 8, 42719 Solingen, E-Mail: kris.scheja@t-online.de.

Viele Fandomler glaubten in den Achtzigern, von den zahlreichen Fanzines buchstäblich erschlagen zu werden, die von Christel Scheja herausgegeben wurden. Inzwischen sind sie selten geworden, denn die Prioritäten haben sich auch bei ihr im Laufe der Jahre verlagert.
Dennoch stellen ihre Hefte, insbesondere seit ein Zine nach dem anderen verschwindet, eines der letzten und vielleicht sogar wichtigsten Foren für junge und alte Autoren dar, die Fantasy und Horror schreiben bzw. zeichnen, in dem sie ihre Werke einem Insider-Publikum präsentieren können. In all den Jahren sind rund 150 Fanzines erschienen – eine Zahl, mit der nur wenige größere und sehr aktive Clubs konkurrieren können.
Die regelmäßig erscheinende Reihe der LEGENDENSÄNGER-EDITION wird gelegentlich durch Sonderbände ergänzt, die sich einem bestimmten Thema annehmen. S 31 widmet sich der Homoerotik – der Titel PATHICUS wird auch erklärt: "jüngerer Partner in einer homosexuellen Beziehung der Antike (Römer), der die weibliche Rolle einnimmt." Folglich weiß jeder, was ihn in etwa in diesem Band erwartet. 
Wer mit Slash oder Erotik allgemein seine Probleme hat, ist nicht gezwungen, das Heft zu kaufen oder zu lesen.
Der Leser findet neun Erzählungen, die teils homo-, teils heterosexuelle Beziehungen schildern, entweder nur in Andeutungen oder explizit, manchmal mit einem Augenzwinkern, dann wieder eingebettet in einen abenteuerlichen Handlungsrahmen. Einige Beispiele:
"Das Rosenbuch" von Christel Scheja fällt zwei jungen Scholaren in die Hände. Gemeinsam betrachten sie die anregenden Abbildungen darin – und probieren diese gleich aus.
Charlotte Engmann wartet mit zwei Geschichten um den Nomaden Shann und seinen Gefährten, den Fürsten Iskander, auf (eigentlich müßte die Nennung der Charaktere umgekehrt erfolgen, denn für gewöhnlich wird bei Slash und Yaoi der dominante Partner an die erste Stelle gesetzt): "Damenwahl" und "In fremder Hand". Beide Stories beinhalten ausführliche Beschreibungen, doch wer glaubt, das sei schon alles, wird zu seiner Überraschung auch eine Handlung vorfinden, selbst wenn diese in erster Linie Mittel zum Zweck ist, damit Iskander seinen Freund an andere ausleihen kann, während er den Peeping Tom spielt.
Eine Variante zur bekannten Bibel-Geschichte um Adam und Eva bzw. Adam und Lilith stammt von Gero Lloyd: "Adam und Edam". Was wäre, wenn Gottes Pläne zunächst ein homosexuelles Paar vorgesehen hätten?
Ergänzt wird das Zine durch eine Vielzahl schöner Illustrationen von Klaus Schimanski, Martina Sommer u. a.
Frau und Mann trauen sich: Die Dinge werden beim Namen genannt, ohne jedoch in den Bereich des Obszönen abzugleiten. Wer bereits Fanfiction und Original-Stories aus dem Subgenre Slash/Yaoi/Yuri gelesen hat, dürfte Härteres gewöhnt sein. Es fällt auf, daß nicht nur Autorinnen an diesem Band beteiligt sind, sondern auch Autoren, und man kann nicht behaupten, dass es krasse Unterschiede in ihren Darstellungen gibt. Die Erzählungen sind alle stilistisch einwandfrei und qualitativ im oberen Bereich anzusiedeln.
PATHICUS bietet dem aufgeschlossenen Publikum Unterhaltung und Lesespaß – und wer nicht will, der läßt es eben bleiben.

Irene Salzmann, Kranzberg

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SOLAR-TALES 5
68 Seiten DIN A 4, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 4,09 €.
Bezug: ANDROMEDA SF-CLUB HALLE, Wilko Müller jr., Volhardstr. 20, 06112 Halle/S., E-Mail: asfc@wilkomueller.de.
Bankverbindung: Hypo Vereinsbank Halle (BLZ 800 200 86), Konto 7800444.
Internet: www.solar-x.de.

SPACE ODYSSEE (dt.-engl.?) ist wohl das Motto der Kurzgeschichtensammlung SOLAR-TALES 5, unter dem die Beiträge verfaßt wurden, das Titelbild des Fanzines läßt allerdings eher den Titel "make love, not war" vermuten. Nun, der Inhalt läßt beides zu.
Mit drei Gedichten spürt Curtis Nike den emotionalen Aspekten des Blicks in das All nach, weckt Faszination, Entrückung, Fernweh. Daniel Gronau läßt die Hauptpersonen seiner Geschichte "Integrität" ihre Reise sinnlich erleben, den Schiffsleib fühlen, als wäre es der eigene Körper. Das Überleben im Hyperraum wird schließlich zu einer moralischen Frage, das Seelenheil zur körperlichen Rettung. In Michael Heilemanns Story "Jenseits" ermöglicht die Erforschung des Weltraums sogar, mit den Seelen der Verstorbenen Kontakt aufzunehmen. Beide Autoren glänzen mit guten Grundideen, "Integrität" übertrifft jedoch alle anderen der neun Geschichten, da sie neben der Idee der sinnlichen Erfahrung und dem gelungenen moralisierenden Ende auch noch wunderbar schnodderige Mono- und Dialoge bietet – ein Dreieck, das für beste Unterhaltung garantiert.
Coverabbldung SOLAR-TALES 5In "...and for all mankind" erzählt Chris C. Reul, wie Menschen einen fremden Planeten kolonisieren und dessen Ureinwohner drangsalieren, bis diese zurückschlagen. Er bereichert das Thema Weltraum damit um eine ökologische und anti-imperialistische Variante, erliegt dabei aber leider im missionarischen Eifer der Versuchung einer zu soften und einschichtigen Darstellung. Arno Behrends "Sonnenwege" erleiden ein ähnliches Schicksal: Die anfangs sehr ansprechende und unterhaltsame Geschichte endet damit, daß wieder einmal böse Militärs eine Erfindung gestohlen haben, um damit ganz furchtbare Dinge anzurichten.
Auch nicht völlig neu ist die Grundidee von "Strassers Erwachen": Während einer Sternenreise, deren Dauer nur im künstlichen Tiefschlaf zu überstehen ist, befallen den Bordcomputer seltsame Anwandlungen, er weckt Reisende vorzeitig auf... (HAL aus 2001 lässt grüßen.) J. Th. Thanner würzt das bekannte Szenario aber mit einer neuen Komponente und führt diese so gelungen aus, daß die Story einen Höhepunkt des Fanzines bildet.
Ein Teilnehmer von Tino Dillners "Expedition" erlebt bei einem tödlich erscheinenden Unfall einen Fremdkontakt der mystischen Art – die Schilderung ist weder enttäuschend noch begeisternd. Mit zu leichter Hand schrieb Andreas Gruber die "Heimkehr nach Algata". Erst weiß die Hauptperson, daß sie in wenigen Augenblicken sterben werde, dann sind es plötzlich Tage, und schließlich stirbt sie gar nicht. Nein, das ist keine Enttäuschung, streckenweise ist die Story auch durchaus witzig, insgesamt erscheint sie aber zu konventionell und nicht stringent genug konzipiert.
Irene Salzmann plaudert in ihrem "Interstellaren Briefwechsel" flüssig über diverse, miteinander verwobene Fremdkontakte. Sie bleibt allerdings so cool dabei, dass auch der Leser die interessanten Schilderungen nur aus intellektueller Distanz und ohne große Rührung vernimmt.
Wilko Müller jr.'s "Der Konflikt" befleißigt sich einer komplizierten, wohl als experimentell gedachten Sprache. Der mühsame Nachvollzug und das Hineindenken in die Szenerie werden leider nicht mit einer originellen Aussage belohnt. So steht die Story nach der Lektüre genauso kalt und spröde da wie vorher.
SOLAR-TALES 5 bietet zur Gattung der klassischen, weltraumorientierten SF-Geschichten eine breite Palette sehr unterschiedlicher Qualität. Es fällt positiv auf, daß sich alle Autoren um eigenständige Beiträge bemühen und die klischeehafte Space Opera meiden. Wenn auch nicht jede Story und jedes Gedicht überzeugen, so beeindruckt doch die entwickelte Bandbreite, das Fanzine bietet abwechslungsreiche, lohnende Lektüre.

Clemens Nissen s. ps., Neuenburg

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PARADISE 47
92 Seiten DIN A 5, Kleinoffset, Mittelheftung.
Auflage: 45 Exemplare, 3,40 €, 4er-Abonnement 12,30 €.
Bezug: TERRANISCHER CLUB EDEN, Joachim Kutzner, Jung-Stillig-Str. 47, 42499 Hückeswagen, E-Mail: tceorder@terranischer-club-eden.com.
Internet: www.terranischer-club-eden.com.

Der TERRANISCHE CLUB EDEN (TCE) überlebt die Dauerkrise der Science Fiction im deutschsprachigen Raum seit Jahren mit einer relativ anspruchslosen Mischung aus Media-SF und PERRY RHODAN. Diesen Themen ist auch der Großteil von PARADISE 47 gewidmet, wobei sehr ausführlich auf die verschiedenen Aspekte der STAR TREK-Familie und neue PERRY RHODAN-Hefte eingegangen wird. Die aktuellen Kinoereignisse dürfen natürlich nicht fehlen, im vorliegenden Fall die HERR DER RINGE-Verfilmung.
Kann man sich bei der Berichterstattung und Rezension zu diesen Themen aber noch auf die teilweise vorhandene Qualität des Ausgangsmaterials stützen, sind die Autoren der Fan-Stories ganz auf ihr eigenes Talent angewiesen. Ein gutes Lektorat ist darum in jedem Fall die halbe Miete und im Fandom gibt es ja auch genug studierte Germanisten, die für eine solche Aufgabe gewonnen werden können. PARADISE-Chefredakteur Joachim "Joe, the Nighthawk" Kutzner läßt der Natur aber leider ihren Lauf, weshalb sich keine der Storys aus den Niederungen des gut Gemeinten zu erheben vermag. Dennoch blitzt hier und da durchaus eine ausbaufähige Idee auf, die in der einen oder anderen Form sicher wieder aufgegriffen wird.
Auf dem Cover von PARADISE 47 findet sich ein kurzes Zitat von J. R. R. Tolkien: "Es ist nicht immer ein Unglück, übersehen zu werden.". Das hat einiges für sich. Vermutlich ist es ein Glück für die Autoren der fannischen Kurzgeschichten und für die Schöpfer der Grafiken, daß die Masse der Leser sie vermutlich überhaupt nicht wahrnimmt. Es gibt ihnen die Chance, weiter an ihrem Stil zu feilen und sich Schritt für Schritt hochzuarbeiten. PARADISE stellt dabei ein sehr gutes Experimentierfeld für die Phantasie junger Autorinnen und Autoren dar, womit es – neben der Eigenschaft als Clubzine des TCE – auch seinen Daseinszweck gefunden hat.

Siegfried Breuer, Berlin

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Der FANZINE-KURIER erscheint in der EDITION WHISPERING TIMES.

Herausgabe, Redaktion und Vertrieb:
Armin Möhle
Eibenweg 18
49134 Wallenhorst.
E-Mail: armoe@gmx.de.

Preise: Einzelexemplar 0,60 €, 6er-Abonnement 3,00 € (in Briefmarken oder als Verrechnungsscheck). Der FANZINE-KURIER ist außerdem im PRBCBS im Interesseabo oder im Fanzinetausch zu beziehen.

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Dirk van den Boom, Siegfried Breuer,  Holger Marks, Clemens Nissen s. ps., Irene Salzmann, Richard Salzmann. 
Auflage: 90 Exemplare. 

Für Rezensionsexemplare sind wir stets sehr dankbar!