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Werte Leserinnen und Leser,
urlaubsbedingt hat sich der Erscheinungstermin
dieser FANZINE-KURIER-Ausgabe um ein paar Tage verzögert. Ob sich
daraus eine permanten Verschiebung der FK-Erscheinungstermine in die geraden
Monaten ergibt, wird sich zeigen; immerhin wäre damit der zweimonatliche
Erscheinungsrhythmus wieder erreicht.
Die Besprechung über PHANTASTISCH!
3 ist mir noch nicht zugegangen; ich bin aber sicher, daß sie in
der nächsten FK-Ausgabe erscheinen wird. Außerdem liegen mir
Rezensionsexemplare von SOL 24, PERRY RHODAN PERSPEKTIVE 54, GESCHICHTEN
DER NACHT 34 und von PARADISE 56 vor.
Viele Grüße
Armin Möhle
SFGH-CHRONIKEN 195
RISSZEICHNUNGS-JOURNAL
114
SOLAR-X 140
BÄRZIN 23
RETTUNGSKREUZER IKARUS
7: NETZVIRUS
LIGHT EDITION CLASSIC:
DIE SKLAVENHÄNDLER
MARC O’POPEL 64-66,
MARC O’POPEL SPEZIAL EDITION, DIE ABENTEUER...
ÜBERALL-MEINUNGEN
116
GESCHICHTEN DER NACHT
33
AD ASTRA 26/GAARSON-GATE
20
PERRY RHODAN PERSPEKTIVE
53
DAUSEND DODE DROLLE
15
ALIEN CONTACT 41
REN DHARK XTRA 2
SFGH-CHRONIKEN 195
52 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.),
Mittelheftung.
Auflage: 100 Exemplare, 5,00 DM.
Bezug: SCIENCE FICTION GRUPPE HANNOVER,
Fred Körper, Ferdinand-Wallbrecht-Str. 82, 30163 Hannover, E-Mail:
Fkoerper@iname.com.
Ob Fanzinerezensionen etwas bewirken? Außer
geschwollene Adern und erhöhten Blutdruck bei den erzürnten Machern
des Fanzines? Eine Frage, die ich mir als Rezensent lieber nicht stelle.
Ursache/Wirkungs-Beziehungen sind ohnehin ein Fall für die gehobene
Sozialwissenschaft und warum sollte ich mir den Spaß an der Arbeit
verderben?
Außerdem wissen die Pädagogen
unter uns, daß Kritik oft das Gegenteil von dem erreicht, was sie
eigentlich soll. Diese Ausgabe der SFGH-CHRONIKEN ist ein gutes Beispiel
dafür. Im FK 100 bemerkte meine Rezensentenkollege Siegfried Breuer
eher wohlwollend, daß bei den CHRONIKEN immer noch die guten alten
Fanzine-Fertigungstechniken, Handarbeit mit Schreibmaschine, Schere und
Klebstift, zum Tragen kommen. Das war nicht negativ gemeint, also auch
kein Grund für den Herausgeber zur Sorge.
Aber, wie immer, ist es auch hier anders
gekommen. Denn mit der Ausgabe 195 hat bei SFGH-CHRONIKEN das Computer-Zeitalter
Einzug gehalten. Neben einem gesetzten Zweispaltentext gibt es jetzt sogar
ein Impressum und ein Inhaltsverzeichnis, was Wolfgang Thadewald in seinem
Vorwort zu einem Seitenhieb auf meinen ehrwürdigen Berufsstand veranlaßt,
ermögliche das Inhaltsverzeichnis doch nun das Schreiben von Kurzrezensionen,
ohne im Heft blättern zu müssen.
Kann man machen. Lohnender ist allerdings
ein tiefer Blick in die gesammelten Beiträge. Man muß ja nicht
mit allem einverstanden sein, was da geschrieben steht. Gleich der erste
Beitrag reizt zum Widerspruch. Es ist der Abdruck eines Beitrages von Stanislaw
Lem , erschienen kurz vor der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse
im letzten Jahr. Herr Lem macht sich Sorgen über die Qualität
der Literatur. Überprüft hat er sie anhand verschiedener Bestsellerlisten
und fand nichts, was er aus reiner Freude an der Lektüre hätte
lesen wollen. Er vermißt die vornehme Prosa eines Arthur Schnitzler,
eines Hermann Melvilles oder Josef Conrads. Und damit hat er sicherlich
recht – solange er die Werke auf den Bestsellerlisten betrachtet (auch
wenn sein harsches Urteil über Joanne Rowlings HARRY POTTER m. E.
unberechtigt ist). Ob diese Vorgehensweise allerdings geeignet ist, um
auf den Qualitätszustand der gesamten Literatur zu schließen,
wage ich zu bezweifeln.
Maren Bonacker sucht in ihrem Beitrag
"Alice in Verschwunderland" nach einem Kinderbuch und ihrer Autorin. Leider
findet sie weder das Buch noch weitere Angaben über die Schriftstellerin
und so erfahren wir wenig über Literatur aber mehr darüber, wie
sie sich während eines Sprachaufenthaltes in England die Zeit vertrieben
hat.
Georg Busse-Palma liefert – höchstwahrscheinlich
posthum – den längsten Beitrag. Sein Artikel "Von guten und bösen
Zwergen – Ein Versuch der Kulturgeschichte der Unterirdischen" ist der
Ausgabe 12 von Velhagen & Klasings Monatsheften aus dem Jahr 1907 entnommen.
Dieser vergnügliche aber aus heutiger Sicht etwas altbackene Beitrag
vermittelt einen guten Eindruck vom Leben und vom Charakter unserer unterirdisch
hausenden Mitbewohner.
Mit einem Beitrag von Jules Verne geht
es weiter. Die Kurzgeschichte "Gil Braltar", von Verne 1887 als Satire
auf den englischen Kolonialismus geschrieben, erschien erst 1982 auf deutsch
und dürfte kaum mehr zugänglich sein. Gerade für Jules Verne
Fans und Sammler ist sie daher sicherlich interessant.
Was wir allerdings von Verne und seinem
ungeheuerlichen Schaffensdrang wissen, wird durch den nächsten Beitrag
sehr in Frage gestellt. In "Der Radium-Motor" von Friedrich Streißler
aus dem Jahr 1905 (dem Todesjahr Vernes) stellt sich heraus, daß
Verne zwar die Geschichten geschrieben hat, die vielen technischen Neuerungen
und Erfindungen in seinem Werk stammen aber allesamt von Streißler.
Auch wenn der Beitrag in Reclams ILLUSTRIERTE WOCHENZEITSCHRIFT erschien,
zum literaturwissenschaftlichen Allgemeingut ist diese freche Behauptung
nicht geworden.
Ganz moderner Natur ist Cathrin Blocks
"Skatenergy", ein Nachdruck aus dem KOMETEN, der Vierteljahreszeitschrift
für phantastische Literatur. Die ungeheuerlichen Erfahrungen eines
begeisterten Inline-Skaters mit einem ganz besonderen und hochmodernen
Modell sind gekonnt umgesetzt und nicht zu offensichtlich.
Drei Vorstellungen von alten und neuen
Büchern runden diese Ausgabe der SFGH-CHRONIKEN.
Ein schnelles Fazit: Trotz der moderneren
Aufmachung sind die Chroniken um keinen Deut uninteressanter geworden!
Holger Marks, Marburg
RISSZEICHNUNGS-JOURNAL 114
40 Seiten DIN A 4 quer, Offset, Mittelheftung.
Auflage: 500 Exemplare, 11,50 DM; 4er-Abonnement
40,00 DM.
Bezug: RISSZEICHNER CLUB DEUTSCHLAND
(RCD), Georg Joergens, Talstr. 60a, 40217 Düsseldorf, E-Mail: GJoergens@aol.com.
Internet: www.rz-journal.de.
Bankverbindung: Postbank Essen (BLZ
360 100 43), Konto 3687 44-437.
Ein edel aufgemachtes Fanzine ist es, was
der RCD in schöner Regelmäßigkeit produziert: Auf hochwertigem
Papier gedruckt, mit einem schönen Farbcover versehen und in einer
beachtlichen Auflage vertrieben: Rißzeichnungen waren und sind immer
noch das A und O der Visualisierung der SF-Träume zahlreicher Serien.
Die deutsche Rißzeichnungskultur- und Tradition – nach meiner Einschätzung
ein in seinem Umfang schon weltweit singuläres Phänomen – hat
sich immer an PERRY RHODAN orientiert. Gut ist, daß das RJ zu vermeiden
sucht, nur und ausschließlich Zeichnungen zu dieser Serie zu veröffentlichen.
Obgleich das Material zu anderen Themen sicher weniger weit verbreitet
ist, vermeiden die RCDler damit den Eindruck, ein bloßes Anhängsel
des Perry-Fandoms zu sein.
Unabhängig davon, zu welcher Serie
die Zeichnungen dieses Heftes gemacht wurden, es handelt sich um Spitzenprodukte
ihrer Zunft. Nach einigen Leserbriefen und der kritischen Beurteilung aktuell
in PR veröffentlichter Werke durch den Redakteur Georg Joergens präsentiert
das RJ 114 eine Reihe von Rißzeichnungen eben aus dem PR-Universum.
Es folgt ein kurzer Bericht über das PR-Filmprojekt inklusive einer
Würdigung der grafischen Entwürfe, die für die Realisierung
dieses Projektes vorgestellt worden waren. Danach folgen einige Datenblätter,
wobei das interessanteste sicher das über Perry Rhodans privatem Anwesen
sein dürfte. Man kann sagen, was man will, aber der Resident residiert
gar fürstlich, daran besteht kein Zweifel. Zwei Datenblätter
zu SPACE 2063 und STAR TREK: RAUMSCHIFF VOYAGER schließen sich an
und runden ein interessantes und vielfältiges, grafisch sehr anspruchsvolles
und sehr gut aufgemachtes Fanzine ab.
Dirk van den Boom, Saarbrücken
SOLAR-X 140
64 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.),
Mittelheftung.
Auflage: 100 Exemplare, 4,00 DM, 12er-Abonnement
45,00 DM.
Bezug: ANDROMEDA SF-CLUB HALLE, Wilko
Müller jr., Volhardstr. 20, 06112 Halle/S., E-Mail: asfc@wilkomueller.de.
Internet: www.solar-x.de.
Bankverbindung: Hypo Vereinsbank Halle
(BLZ 800 200 86), Konto 7800444.
Ein auf den ersten Blick schon ansprechende
Clubzine, vollgepackt mit informativen Buchbesprechungen! Mittlerweile
schon 13 Jahre läuft SOLAR-X, und da sind 140 Hefte schon eine Leistung,
die längst nicht alle vergleichbaren Zines bieten können.
Das Titelbild von Maik Uhlig – wer weiß,
was es darstellt, ich erkenne eine Gestalt in einem Raumanzug, die auf
in einen Gang ragenden Baumstämmen (?!) balanciert – schlicht in Schwarzweiß
gehalten, weckt durch die runde Schriftart Erinnerungen an die Fanzines
der achtziger Jahre.
Den
Hauptteil des nun 140. SOLAR-X stellen Rezensionen dar, die teilweise von
bekannten Autoren verfaßt wurden. Man findet sowohl die neuesten
literarischen Werke einer unbekannten Fantasyautorin als auch die aktuellsten
STAR TREK-Romane oder Sachbücher zu diversen Themen, wie z. B. DAS
SCIENCE FICTION JAHR 2001 von Wolfgang Jeschke.
Ergänzt wird der auf die Dauer ja
doch etwas langweilige Sekundärteil durch interessante, bis zu 15
Seiten lange SF- oder Fantasy-Kurzgeschichten. Eine davon ist "Allein gegen
das Universum" von Frank Rogers. Der erfolglose Sachbearbeiter Isaac Daniel
wacht in seinem Büro auf und sieht sich der lichtlosen Schwärze
des Alls gegenüber, die nur sein Zimmer ausgespart hat. Eine spannende,
gut aufgebaute Story – abgesehen von der etwas zu langen Einleitung –,
die eigentlich keinem Genre zuzuordnen ist; es überwiegen SF- und
Horrorelemente.
In der Erzählung "Ein Expertenteam"
von Karl-Heinz Tuschel beauftragt ein Bankräuber in nicht allzu ferner
Zukunft eine Firma mit der Planung eines Raubzuges. Als er nicht rechtzeitig
zahlt, wird der Jäger zum Gejagten... SF- und Krimi-Elemente vermischen
sich gelungen.
Aufgelockert werden die Texte durch teils
mittelmäßige, teils durchaus ansprechende Zeichnungen. Letztere
tragen bekannte Namen wie Christel Scheja, Curtis Nike oder Irene Salzmann.
Der Preis von 4,50 DM für 64 Seiten
ist angenehm günstig für ein Heft dieser Klasse. Alles in allem
ein informatives, gut gemachtes Zine, hauptsächlich für diejenigen,
die in Sachen neue Bücher und Filme immer auf dem Laufenden bleiben
wollen.
Richard Salzmann, Kranzberg
BÄRZIN 23
48 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.),
Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 4,50 DM, 4er-Abonnement
18,00 DM.
Bezug: Heinz-Jürgen Ehrig, Pramsdorfer
Str.
28, 14793 Buckau.
Internet: www.epilog.de/Berlin/SF/.
Bankverbindung: Postbank Berlin (BLZ
100 100 10), Konto 63 22-104, ltd. auf Science Fiction Club Berlin.
Innerhalb des deutschen SF-Fandoms kann
man Berlin nicht mehr unbedingt als einen Leuchtturm bezeichen, aber im
eher Unscheinbaren wächst so manches Pflänzchen, daß bei
besserer Beleuchtung viel mehr zur Geltung kommen würde. So auch das
BÄRZIN, das die Mitglieder des SF-Clubs Berlin (SFCB) und des SF-Clubs
ANDYMON als Vereinszeitschrift erhalten, jedoch auch von außerhalb
im Abo bezogen werden kann. Von besonderem Interesse dürfte es für
SF-Sammler sein, nicht umsonst wird das Fanzine von einem der bekanntesten
Sammler Deutschlands gemacht - was sich zwangsläufig auch auf den
Inhalt des Heftes auswirken muß. Heinz-Jürgen Ehrig kann aus
dem fast unerschöpflichen Vorrat schöpfen, den er über Jahrzehnte
hinweg zusammengetragen hat, z. Z. ist vieles freilich umzugshalber noch
in Kisten verpackt, der Umzug einer Großsammlung läßt
sich nicht binnen einer Woche vollenden.
Hans-Peter Neumann sprang darum in die
Bresche und füllt das BÄRZIN 23 gut zur Hälfte mit DDR-SF-bibliographischen
Arbeiten. Sein Thema "Science Fiction-Veröffentlichungen in Zeitungen
und Zeitschriften der DDR" mag weit hergeholt vorkommen, es ist aber die
erste verläßliche Bibliographie dazu und wie man sich vorstellen
kann, steckt ein Haufen Arbeit dahinter, all die Jahrgänge der DDR-Zeitungen
auf ihren SF-Gehalt hin durchzuarbeiten. Die GROSSE ILLUSTRIERTE BIBLIOGRAPHIE
DER SCIENCE FICTION IN DER DDR soll noch dieses Jahr in Buchform erscheinen,
als Leckerbissen vorab präsentiert Neumann seine Recherchen aus der
Pionier-Zeitung TROMMEL für die Jahre 1959 bis 1990 auf einem Dutzend
Seiten. Horst Illmer muß sich sodann in einem Artikel des (Pseudonym?-)
Autors Heinz Ilsenhof einiges an Kritik zur Angabe fremdsprachiger Originaltitel
in seiner 1998er Bibliographie gefallen lassen.
Interessanter für Nicht(nur)sammler
ist sicher die deutsche Übersetzung des Original-Radiomanuskriptes
von Orson Welles berühmten Hörspiel DIE INVASION VOM MARS mit
zeitgenössischen Illustrationen aus Büchern und Zeitschriften.
Den speziellsten Teil stellt der Club-Service für die Berliner SF-Freunde
dar, in dem über Vereinsleben und Termine des Stammtisches des SFCB,
ANDYMONs, der INTERESSENGEMEINSCHAFT COMIC STRIP E. V. (INCOS), des SFC
UNIVERSUM (PERRY RHODAN), D.O.N.A.L.D., STAR TREK-Dinner, X-MMYSTERIE FANCLUB
BERLIN, der Schreibwerkstatt über den Phantasieplaneten Boruthia und
des JULES VERNE CLUBS berichtet wird. Dazu Informationen zu überregionalen
SF-Clubs, Conventions und Antiquariaten.
Das BÄRZIN ist kein fannisches Muß,
aber auch nicht nur Lektüre für eingefleischte Sammler. Die sonst
abschreckenden Längen anderer Clubzines (wie gutgemeinte Fan-Illustrationen
und -stories und seitenlange Leserbriefe) fehlen ganz, dem steht ein gewisses
Überangebot an Sekundärliteratur gegenüber. Das BÄRZIN
ist eigenwillig und will sich nicht aktuellen Modetrends anbiedern, kommt
manchmal antiquarisch, aber nie antiquiert daher. Probeexemplare gibt es
postalisch bei Heinz-Jürgen Ehrig oder direkt bei den Clubabenden
von SFCB (jeden vierten Freitag im Monat im Lokal ZUM IGEL, Sieglindestraße
10 in Berlin-Friedenau) und ANDYMON (jeden zweiten Donnerstag im Monat
im Kulturbundhaus Ernststraße 14 - 16 in Berlin-Baumschulenweg).
Siegfried Breuer, Berlin
RETTUNGSKREUZER IKARUS 7: NETZVIRUS
102 Seiten DIN A 5, Offset, Klebebindung.
Auflage: unbekannt, 12,90 DM, 4er-Abonnement
51,60 DM.
Beileger: VORTEX OUTPOST 4
4 Seiten DIN A 4, Kopie.
Auflage: unbekannt.
Bezug: Romantruhe Buchversand, Röntgenstr.
79, 50169 Kerpen-Türnich.
Internet: www.rettungskreuzer-ikarus.de.
In ihrem siebten Band von Sylke Brandt
erschließt sich die RETTUNGSKREUZER IKARUS-Serie einen neuen und
doch bekannten Inhalt: den Cyperspace. Während die IKARUS II auf VORTEX
OUTPOST auf ihren ersten Einsatz wartet, fallen lebenswichtige Computersysteme
der Raumstation aus. Zwei Cyper-Ingenieure, die die Schäden beheben
sollen, können sich ihrem Verstand nicht mehr aus den Computersystemen
befreien. Da eine gewaltsame Trennung der Verbindung bekanntlich (aber
auch hier ohne plausiblen Grund) irreparable psychische Schäden hervorrufen
kann, folgen ihnen zwei Mitglieder der IKARUS II-Crew.
Darius
Wenderween und sein Android Arthur Drooid stoßen rasch auf das Computervirus,
das die Computersysteme von VORTEX OUTPOST aus dem Gleichgewicht gebracht
hat. Es versetzt sie zunächst in das Chicago der dreißiger Jahre,
dann in den Wilden Westen, wo sie einige Gefechte überstehen müssen,
wobei der Autorin durchaus die eine oder die andere amüsante Szene
gelingt. Aber auch der Captain der IKARUS II klinkt sich in den Cyperspace
ein und befreit seine Crewmitglieder aus der Gefahr. Gleichzeitig nähert
sich ein kleines Raumschiff mit einen Söldnerkommando der hilflosen
Raumstation.
Mit NETZVIRUS finden die Kämpfe innerhalb
des Raumcorps, das u. a. die IKARUS II und VORTEX OUTPOST betreibt, ein
Ende. Der virtuelle und der reale Angriff sind der letzte Versuch eines
Feindes von Sally McLennane, ihres Zeichens Chefin der Rettungsabteilung
des Raumcorps, sie zu töten. Aber auch in diesem Band wird nicht erklärt,
wie sich diese Gegnerschaft entwickelte. Immerhin werden die Söldner
auf eine erhebliche pazifistischere Weise als noch im sechste RETTUNGSKREUZER
IKARUS-Band bekämpft, auch wenn der eine oder der andere den Tod findet.
Etwas konstruiert muten dagegen die Verbindungen an, die Sally McLennane
zu der angreifenden Söldnertruppe aufzubauen vermag und die nicht
unerheblich zu ihrer Abwehr beitragen.
Ähnlich unbefriedigend wie der unerklärte
(unerklärliche?!) Konflikt zwischen Sally McLennane und ihrem Widersacher
mutet ein weiterer Aspekt aus RETTUNGSKREUZER IKARUS: NETZVIRUS an. Die
IKARUS II erhält ein neues Besatzungsmitglied, eine grauhäutige
Frau namens An’ta 35-6, die sofort in ihrer Kabine verschwindet und diese
auch während der dramatischen Geschehnisse in der Raumstation nicht
verläßt. – In welche entdeckten und unentdeckten Länder
sich die IKARUS II-Besatzung zukünftig begeben wird, bleibt natürlich
abzuwarten; anzunehmen ist jedenfalls, daß die sich in früheren
Bänden abzuzeichnen beginnende galaxisweite Bedrohung eine Rolle spielen
wird.
Armin Möhle, Wallenhorst
LIGHT EDITION CLASSIC: DIE SKLAVENHÄNDLER
56 Seiten DIN A 5, Kleinoffset, Mittelheftung.
Auflage: 100 Exemplare, 7,50 DM.
Bezug: LIGHT EDITION, Achim Havemann,
Harlinger Str. 119, 29456 Hitzacker, E-Mail: ahavemann@t-online.de.
Internet: www.light-edition.de.
Die fannische Heftromanserie des SFC UNIVERSUM
schildert in DIE SKLAVENHÄNDLER einen weiteren Kommandoeinsatz aus
dem PR-Universum.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine
heldenhafte Agentin, die sich bemüht, einen nicht weniger heldenhaften
Agenten aus feindlicher Hand zu befreien und skrupellosen Sklavenhändlern
das Handwerk zu legen.
Irene Salzmann schreibt flüssig und
flott, man kommt nicht ins Stutzen.
Neues sucht man indes vergebens: Standardsituationen
aus Actionfilmen reihen sich nahtlos aneinander, die Figuren sind einschichtig.
Auf Tiefsinn hofft man, wenn überhaupt, umsonst.
In der LIGHT EDITION CLASSIC ist der Roman
erschienen. Die Betonung liegt wohl eher auf "light". Wer nur leichte Unterhaltung
sucht, den können DIE SKLAVENHÄNDLER sicherlich zufriedenstellen.
Alle anderen geraten in Gefahr, am Sinn fannischer Fortsetzungsserien zu
zweifeln.
Clemens Nissen s. ps., Neuenburg
MARC O’POPEL 64
12 Seiten DIN A 4, Kopie, Mittelheftung.
Auflage: 50 Exemplare, 3,50 DM.
MARC O’POPEL 65
20 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.),
Mittelheftung.
Auflage: 50 Exemplare, 3,50 DM.
MARC O’POPEL 66
16 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.),
Mittelheftung.
Auflage: 50 Exemplare, 3,50 DM.
MARC O’POPEL SPEZIAL EDITION
28 Seiten DIN A 4, Kopie, Mittelheftung.
Auflage: 50 Exemplare, 5,50 DM.
DIE ABENTEUER DER SUPER-KIDS 1
12 Seiten DIN A 4, Kopie, Mittelheftung.
Auflage: 50 Exemplare, 3,50 DM.
Bezug: Theo Klein, Beckingsbuch 20b,
59368 Werne, E-Mail: mt.klein@t-online.de.
Internet: www.zeittramp.de.
Da kommen nostalgische Gefühle auf!
Waren das noch Zeiten, als Marc O’Popel –kurz MOP genannt – und sein Kumpan
Fretz Lihner, beides Ritter der blaugrauen Garde im Auftrag ihres Lordobersten
Max von Waldschreck durch WOL, einer nach dem Atomkrieg auf dem zivilisatorischen
Stand des Mittelalters zurückgefallenen Parallelwelt der Erde, zogen.
Erbarmungs-, aber ebenso erfolglos gejagt von den Schergen des Burkhard
von Aschendorff. Dessen Gehilfen hießen Lionhardt Schimpanski, Manfrad
Samtundsonders, genannt Samuson (zumindest wenn seine Keule nicht in Reichweite
war) oder Holgar von Marksfelden. Letzterer übrigens Schloßgammler
und Hofarchivar seines Herrn, ein cooler Typ, der die Flower-Power Sekte
gründete und stets mit langen Haaren, einem abgewetzten Poncho und
einer Leier durch die Gegend lief. Ähnlichkeiten mit lebenden, noch
lebenden oder toten bzw. untoten Personen sind rein zufällig, aber
von den Autoren garantiert gewollt...
MARC O’POPEL war die erste Fantasy-Chaos
Serie des Fandoms und wie mir scheint auch vom übrigen Rest. 1980
wurde sie von Michael Hoegen und Thomas Leonhardt im Rahmen des SFC THUNDERBOLT
ins Leben gerufen. Wer sich daran noch erinnern kann, kann sich getrost
ein als fannisches Urgestein betrachten. Von 1980 bis 1986 erschienen insgesamt
50 Bände, z. T. im monatlichen Abstand. Dann war Schluß. Der
Kern des THUNDERBOLT aus Rhauderfehn bzw. Westoverledingen (kurz WOL genannt)
fiel auseinander, aus den üblichen Gründen: Studium, Beruf, Wehr-
oder Zivildienst. Aber der THUNDERBOLT existierte weiter, die nicht ganz
so ernste Sichtweise der Dinge und der Welt im allgemeinen vererbte sich
auf andere Fandomler.
1992
starteten Theo Klein und Uwe Post einen Versuch, die Chaos-Serie MOP wiederzubeleben.
Weitere 13 Bände erschienen. Welche Mission Marc O’Popel und sein
Kumpan verfolgten, war längst vergessen, aber das interessierte ohnehin
niemanden. Es gab wieder eine Pause bis im Juni 2000 mit Band 64 ein neuer
Anlauf begann. Jetzt sind in loser Folge drei Bände erschienen, alle
geschrieben von Theo Klein. Und noch immer ist alles AUSSER KONTROLLE,
wie der Titel von Band 66 verrät.
Vielleicht ist der Charme der Serie etwas
abgeflacht. 1980 gab es noch keine Comedy-Serien wie WOCHENSHOW und Co.
Der Comedy-Klamauk war noch nicht erfunden. Es ist nicht absurd, MARC O’POPEL
als einen Wegbereiter dieser Entwicklung zu sehen. Und selbst wenn der
geneigte Fernsehzuschauer sich vor den Comedy-Attacken kaum noch retten
kann, so gelingt es Theo Klein, diesen Charme aufrecht zu erhalten (seine
Schöpfung der vollreifen Eklundtomate, zu erstehen auf Handelsebene
4 des kosmischen Basars, hat es mir besonders angetan...). Das ist sicherlich
keine geringe Leistung.
Ein besonderer Spaß bestand natürlich
darin, vertraute Orte und Namen – und sich selbst – in einem völlig
anderen und vor allem unernsten Zusammenhang wiederzufinden. Das findet
sich in den neuen Bänden in dem Maße nicht wieder – weswegen
für mich die Classic-Bände natürlich der größere
Lesegenuß waren. Aber auch die neuen Bänden versprechen einige
kurzweilige Momente. Natürlich muß man dabei alle Erwartungen
hinsichtlich gehaltvoller Literatur, durchdachter Handlungsstränge
und ausgefeilter Dialoge hinter sich lassen. Aber man wird es nicht vermissen...
Jedenfalls ist zu hoffen, daß Theo und seine hoffentlich bald zahlreichen
Mitautoren die Puste für eine Menge weiterer Bände haben und
die Ritter der blaugrauen Garde nicht so schnell arbeitslos werden.
Als Beigabe gibt es noch DIE ABENTEUER
DER SUPER-KIDS, mit denen Theo Klein vier etwas ausgefallene Gute-Nacht-Geschichten
für seine beiden Söhne zu Papier gebracht hat. Die muß
man nicht gelesen haben, aber man bekommt den Eindruck, daß Kinder
von phantastisch vorbelasteten Eltern die besseren Geschichten zu hören
bekommen.
Holger Marks, Marburg
ÜBERALL-MEINUNGEN 116
20 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.),
Mittelheftung.
Auflage: 50 Exemplare, Preis unbekannt
(bitte erfragen).
Bezug: SFCÜ, Harald Rosenkranz,
Am Bahnhof 8, 59514 Welver-Borgeln, E-Mail: harald.rosenkranz@t-online.de.
Internet: www.sfcue.de.
Es sieht so aus, als ginge es weiterhin
bergab mit dem SFCÜ, denn die ÜM schrumpfen weiter auf Grund
der geringen Resonanz seitens der Clubmitglieder.
Gerade mal eine Story wird präsentiert:
Reinhard Zens erzählt "Die Wahrheit über den Froschkönig".
Ein Märchen dem gegenwärtigen Zeitgeist anzupassen und in einem
schnoddrigen Stil die gängigen Motive zu parodieren ist nichts Neues.
Sogar im Lesebuch gab es schon eine Variante von "Rotkäppchen", die
den bösen Wolf mit einer Derringer erschießt. Dennoch ist die
Story kurzweilig zu lesen und zeigt, daß wenigstens ein Mitglied
noch fleißig ist.
Etwa eben so lang ist der einzige Leserbrief
– nun, man kann schwerlich feedback erwarten, wenn nichts vorhanden ist,
auf das sich Bezug nehmen ließe.
Den Abschluß bildet der Comic "Myriam",
Zeichnungen und Text von Stefan König. Ein Pärchen einer seltenen
Spezies findet zusammen, doch sind die biologischen Bedingungen leider
etwas ungünstig für ein dauerhaftes Glück. Es gibt nur sehr
wenige Comics in der Fan-Szene, und man darf sie gewiß nicht mit
dem vergleichen, was man vom Kiosk stapelweise nach Hause schleppen könnte.
Es ist ein Versuch, und sicher nicht einer der Übelsten.
Die letzte Seite gehört David Bowie,
und wer will, kann nun mit ihm im Duett die "Space Oddity" singen.
Zwanzig Seiten ÜM – und die eingeheftete
Seite mit der Umfrage wurde dabei nicht mitgezählt... – ein absoluter
Minus-Rekord. Das einstmals recht interessante Zine hat stark abgebaut.
Ob überhaupt noch eine weitere Ausgabe erscheinen wird?
Irene Salzmann, Kranzberg
GESCHICHTEN DER NACHT 33: ANDROMEDA
– DAS KIND DER HIGH GUARD
40 Seiten DIN A 5, Kleinoffset, Mittelheftung.
Auflage: 50 Exemplare, 4,50 DM, 7er-Abonnement
22,22 DM.
Bezug: TERRANISCHER CLUB EDEN, Joachim
Kutzner, Jung-Stillig-Str. 47, 42499 Hückeswagen, E-Mail: joekutzner@terranischer-club-eden.com.
Internet: www.terranischer-club-eden.com.
Seit einigen Wochen läuft auf RTL
II eine neue amerikanische SF-Serie namens ANDROMEDA, mit HERKULES-Darsteller
Kevin Sorbo in der Hauptrolle. Sie beschreibt die Abenteuer des gleichnamigen
Raumschiffes, das zusammen mit seinem Captain 300 Jahre in der Zeit eingefroren
war, um in einer fernen Zukunft den "Commonwealth", dem es einst angehörte
und der nun zerstört ist, wieder herzustellen. Die leidlich spannende
SF-Serie war Monika Abt ohne Zweifel schon vorher im Detail bekannt, denn
bereits im Juni erschien mit GdN 33 der Kurzroman, der hier besprochen
werden soll. Er dreht sich, wie fast alle GdN-Bände, die ich kenne,
also erneut um eine Fernsehserie, zu der ein neues Abenteuer beigesteuert
werden soll.
Captain Hunt und seine Crew stoßen
in dem vorliegenden Werk auf Überreste der "High Guard", zu der einstmals
auch die Andromeda gehörte. In der Hoffnung, endlich einen Ausgangspunkt
für die Wiederherstellung des Commonwealth zu haben, folgt er diesen
auf deren Heimatwelt. Sehr bald muß er aber feststellen, daß
diese "neue" High Guard aus xenophoben Möchtegernimperialisten besteht
und seine anfängliche Freude verwandelt sich in Skepsis. Als er dann
abziehen möchte, ist es wenig verwunderlich, daß das nicht ganz
so leicht geschehen kann wie erhofft...
Monika Abts Kurzroman ist stilistisch
recht holprig geschrieben. Die ständige, vollkommen überflüssige
Einbindung von Anglizismen (etwa "Ihr Lancer-Corps existiert doch nur in
Ihrer Fantasy", Seite 16 oben), die nur an Stereotypen ausgerichtete Charakterisierung
der Handlungsträger und die hastige, manchmal nahezu überstürzt
wirkende Erzählweise machen aus dem Roman, der eher eine etwas verlängerte
Kurzgeschichte ist, nicht wirklich eine angenehme Lektüre. Er bewegt
sich damit sicherlich inhaltlich im großen und ganzen auf dem gleichen
Niveau wie die Fernsehserie, die allerdings den Vorteil hat, daß
sie den Konsumenten noch durch nette Tricks und launige Gags bei der Stange
halten kann. Die statisch wirkenden, nur auf Porträts fixierten Innenillustrationen
können bei diesem Fanzine leider keine solche Abhilfe schaffen.
Alles in allem ein durchschnittlicher
Fan-Roman, bei dem das Wort "Fan" zu betonen ist, da die bloße Übernahme
von Topoi aus einer selbst halbwegs passablen Fernsehserie noch keine gut
zu lesende belletristische Geschichte macht. Sicher ein Fanzine für
Freunde der gleichnamigen Fernsehserie, für jeden, der einfach nur
etwas SF lesen wollte jedoch nicht wirklich zu empfehlen.
Dirk van den Boom, Saarbrücken
AD ASTRA 26
60 Seiten DIN A 5, Offset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 9,80 DM.
GAARSON-GATE 20
60 Seiten DIN A 5, Offset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 9,80 DM.
Bezug: HARY PRODUCTIONS, Wilfried A.
Hary, Waldwiesenstr. 22, 66538 Neunkirchen.
Internet: www.HaryPro.de.
Gleich zwei neue Hefte erschienen letztens
bei HARY-PRODUCTIONS: Ein weiterer Roman der erfolgreichen Serie GAARSON-GATE
namens MUTANTENJAGD, geschrieben von W. A. Travers und Alfred Wallon, sowie
GHOSTWRITER" aus der AD ASTRA-Reihe.
Zunächst zu MUTANTENJAGD. Das von
Gerry Börnsen gestaltete Titelbild ist ebenso interessant wie der
Inhalt dieses gut lesbaren und sauber gestalteten Romans. Mit Hilfe eines
ganzen Mutantencamps decken die Helden eine großangelegte Verschwörung
auf... Mainstream-Unterhaltung für die Freunde der SF! Fans der Serie
lassen sich von dem angemessenen Preis von 9,80 DM nicht abschrecken, und
auch für Neulinge ist diese Serie zu empfehlen.
Der Band GHOSTWRITER enthält zehn
Stories und ein Titelbild von Ludger Otten, das leider keinen direkten
Bezug zu den Geschichten aufweist. Auch kann man nicht erkennen, was es
eigentlich darstellen soll...?
Die Stories selbst haben gute Grundideen,
die jedoch nur mittelmäßig umgesetzt wurden. Als Beispiel möchte
ich hier "Zu Lebzeiten Legende" und "Die Entscheidung" heranziehen, die
eigentlich eine Geschichte bilden (warum die Unterteilung?). Der Plot ist
700 Jahre in der Zukunft des STAR TREK-Universums angesiedelt, also etwa
im Jahre 2963. Eine Klingonin und ihr menschlicher Freund finden im Mutara-Nebel
die gute alte ENTERPRISE, die anders als in STAR TREK III gar nicht zerstört
wurde. Eine glänzende Idee!! Doch hätte man die Charaktere mehr
ausbauen und das Ende, das einem Trekkie wie mir überhaupt nicht paßt,
anders gestalten können.
Diese Story lässt sich stellvertretend
für alle anderen hernehmen: klasse Ideen, mittelmäßige
Umsetzung, stellenweise kleine sprachliche und stilistische Schwächen.
Alles in allem sind die Serien von HaryPro
eine Fundgrube für die Fans der Heft-Romane.
Richard Salzmann, Kranzberg
PERRY RHODAN PERSPEKTIVE 53
60 Seiten DIN A 5, Kleinoffset, Mittelheftung.
Auflage: 150 Exemplare, 6,50 DM, 5er-Abonnement
37,50 DM.
Bezug: Achim Havemann, Harlinger Str.
119, 29456 Hitzacker, E-Mail: ahavemann@t-online.de.
Internet: www.light-edition.midroth.com/prplight.htm.
Auch die 53. Ausgabe der PERRY RHODAN PERSPEKTIVE
bietet zum größten Teil die üblichen Beiträge: Marcus
Kubach und Andreas Nordiek besprechen die PERRY RHODAN-Hefte 2054 bis 2063,
und zwar ausgesprochen detailreich – vielleicht auch für PR-Leser
bereits zu detailliert, in jedem Fall aber für Leser, die PRP vielleicht
nur zu Informationszwecken kaufen, ohne die PR-Serie unmittelbar zu verfolgen.
Kommentare der PR-Titelbildzeichner zu ihren Arbeiten und Coverrezensionen
von Michael Thiessen tragen dazu bei, daß die Heftbesprechungen die
erste Hälfte des Heftes füllen.
Mit grundlegenden Aspekten de PR-Serie
setzen sich Christian Matz, Patrick Achenbach und Robert Hector auseinander.
Während Christian auf (offenbar von den Autoren ungewollte) Zusammenhänge
zwischen diversen Zyklen hinweist, prallen in den Beiträgen von Patrick
und Robert konzeptionelle Gegensätze aufeinander. Patrick spricht
"Ein Machtwort für den neuen Weg in PERRY RHODAN", Robert vermißt
in "Ritter, Dome und andere Legenden" und in "Die Ritter von Dommrath und
weiterreichende Rätsel" die Pflege und Fortentwicklung der Voltzschen
Kosmologie in der Serie. Roberts Texte sind detailreich und weisen Wiederholungen
auf; es wäre sinnvoll gewesen, die Texte zusammenzufassen und zu straffen.
Christian
Matz bespricht außerdem den PR-PLANETENROMAN 36: DIE KATAKOMBEN DER
BESSENEN von H. G. Ewers. Einen Bezug zur aktuellen Handlung der PR-Serie
weist die Rezension nicht auf, lediglich zu Heften, deren Numerierung dreistellig
ist und mit einer eins beginnt. Christian zieht auch inhaltliche Parallelen
mit STAR TREK: RAUMSCHIFF VOYAGER und BABYLON V. Nun, die Science Fiction
hat einen gewissen Ideenfundus, aus dem sich vor allem Serien bedienen,
PR genauso wie STAR TREK.
Mit zwei Fragen setzt Werner Höbart
das Interview mit dem PR-Gastautor Leo Lukas aus der PRP 52 fort. Warum
sind diese nicht dem ersten Teil des Interviews angefügt worden?!
Rüdiger Schäfer stellt in "Nichts, was lebt, ist tot" die neue
Heftromanserie TORN von Bastei vor. Solche Beiträge abseits des PR-Universums
erweitern löblicherweise genau wie bei der SOL auch das inhaltliche
Spektrum der PR-PERSPEKTIVE.
Mit "Der Duft der Yasmin" fügt Werner
Höbart seinem Fortsetzungsroman "Wer hat Angst vom Sternenwolf?" den
siebten Teil hinzu. Der Protagonist Jecky Ohm Amos ist die Gewalt des Sternenwolfes
geraten und soll einen Körper erhalten, außerdem gibt dieser
Part diverse Informationen über den Sternenwolf preis. Diese Folge
erweckt den Eindruck, als wäre sie nach den Illustrationen geschrieben
worden (beispielsweise wird die verkleinerte abgedruckte Zeichnung von
Alfred Kelsner sicherlich keine Exklusivillustration sein). Über den
Sinn und Unsinn von Fortsetzungsserien in mehrmonatlichen Rhythmen erscheinenden
Fanzines ist hier bereits genug geschrieben worden.
Die PERRY RHODAN PERSPEKTIVE ist und bleibt
für PR-Leser interessant, die eine kritische Einschätzung ihrer
Lieblingsserie jenseits der SOL suchen – und auch für diejenigen,
die sich aus Zeit- oder Kostengründen den Erwerb der Heftromane ersparen
wollen.
Armin Möhle, Wallenhorst
DAUSEND DODE DROLLE 15
52 Seiten DIN A 4, Offset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 6,80 DM, 4er-Abonnement
32,00 DM.
Bezug: DDD Verlag GmbH, c/o Albert
Wolf, Schillerstr. 15, 97074 Würzburg, E-Mail: ddd-redaktion@gmx.de.
Bankverbindung: Sparkasse Mainfranken
(BLZ 790 500 00); Konto 42012930.
Ein bißchen sieht DDD aus wie der
kleine Bruder von DRAGON aus dem Uwe Körner Verlag. Während sich
letzterer vor allem mit den gängigen Rollenspielen befaßt, versucht
man hier, eigene Konzepte zu entwickeln, ansprechend aufzubereiten und
damit den Lesern neue Anregungen zu geben.
Neben diesen detaillierten Ausführungen
findet man Übersichtstabellen zu Beschwörungen und Waffen der
diversen Spielecharaktere, eine Artefaktbeschreibung in Form einer kleinen
Erzählung, sowie wenige Rezensionen.
Zu den Mitarbeitern zählen z. B.
Britta van den Boom, Carsten Grebe, Petra Becker.
Das Heft ist liebevoll gestaltet: Das
Layout ist sauber und übersichtlich, selbst textlastige Seiten ermüden
nicht, da sie von Kästchen, Vignetten usw. aufgelockert werden. Front-
und Backcover sind farbig, der Innenteil SW.
Auf den ersten Blick hin wirkt DDD professionell,
doch wer sich dem Innern zuwendet, wird familiär begrüßt
und darf sich unter Gleichgesinnten wohlfühlen.
Tatsächlich ist dieses Magazin ein
informatives, sehr schön erstelltes Heft für Rollenspieler. Darüber
hinaus werden allerdings keine Themen angeboten, die auch für Nicht-Spieler
reizvoll sind – ein kleines Manko, aber vielleicht besteht seitens der
Herausgeber auch kein Interesse an einer breiteren Zielgruppe.
Irene Salzmann, Kranzberg
ALIEN CONTACT 41
64 Seiten E 5, Offset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 7,80 DM.
Bezug: Edition AVALON, Graudenzer Str.
1a, 10243 Berlin, E-Mail: AC@epilog. de.
Internet: www.epilog.de/go/AC.
Bankverbindung: Bank 24 (BLZ 380 707
24), Konto 141104000, lautend auf Dirk Kurth.
42 ist eine magische, geheimnisvolle Zahl.
Es ist nicht nur die Antwort auf einige ultimative Fragen des Universums,
sondern kündet auch vom Ende einer langjährigen, innigen Freundschaft.
Weil die Leser von AC nun mal so modern sind und 95 Prozent der Einsendungen
für den AC-Leserpreis per E-Mail an die Redaktion geschickt wurden,
wird es das einzige ernstzunehmende semiprofessionelle Phantastik-Magazin
der Bundesrepublik in der gewohnten Form ab der nächsten Ausgabe nicht
mehr geben. Angesichts des fast vollständig elektronischen Rücklaufs
hat die Redaktion beschlossen, das Magazin von der vierteljährlichen
Erscheinungsweise als gedrucktes Heft auf monatliches Erscheinen als Internet-Magazin
umzustellen. Aktueller möchte man werden und Rezensionen zeitnaher
zum Erscheinen der Bücher präsentieren können.
Das dürfte kaum der wahre Grund sein.
Wichtiger dürfte sein, daß ein Internet-Magazin wesentlich kostengünstiger
und mit weniger zeitlichem Aufwand zu produzieren ist. Warum die Redaktion
diese Gründe verschweigt ist mir rätselhaft. Die AC-Redaktion
beschreitet damit einen Weg, den in Zukunft wohl immer mehr fannische Erzeugnisse
gehen werden. Warum noch umständlich Papier bedrucken, wenn das Internet
doch so nahe liegt?
Trotzdem unterlaufen der AC-Redaktion
zwei wichtige argumentative Fehler, die auch für das zukünftige
Internet-Magazin von Bedeutung sein können. Aus einer hohen Rücksendequote
per E-Mail zu schließen, daß der Großteil der Leser auch
gewillt und bereit ist, das ganze Magazin im Internet zu lesen, ist ein
Kurzschluß. Selbstverständlich hätte auch ich meinen Beitrag
zum AC-Leserpreis per E-Mail an die Redaktion geschickt. Ist billiger und
schneller als ein normaler Brief. Auf keinen Fall, auf keinen Fall möchte
ich aber ALIEN CONTACT am Computer lesen. Die Gründe muß ich
nicht aufführen, sie sind bekannt.
Der zweite Kurzschluß: nach Angaben
der AC-Redaktion hat die AC-Homepage derzeit mehr Leser als das Heft. Ich
muß gestehen: Auch ich habe mir die Homepage schon einmal angesehen
und habe den einen oder anderen Beitrag überflogen. Aber ich habe
sicherlich keine zehn Minuten auf den Seiten verbracht – und damit nur
einen Bruchteil der Zeit, den ich für das gedruckte Magazin aufwende.
Die gängigen Zählmaschinen des Internets registrieren zwar jeden
Zugriff. Die Verweildauer aber dokumentieren sie nicht. Und selbst wenn
ich noch zu einer Generation gehöre, die nicht mit dem Computer oder
dem Internet groß geworden ist, so bin ich mir sicher, daß
es erstens einem Großteil der AC-Leserschaft genauso geht und zweitens,
ein Internet-Magazin generell nur ein Bruchteil der Aufmerksamkeit von
jedem Leser/Besucher erfährt als ein gedrucktes Heft.
Ich weiß ganz genau, keine der Stories
in AC 41 – dem aktuellen Heft - hätte ich am Bildschirm gelesen (und
ausgedruckt hätte ich sie mir ganz sicherlich auch nicht, dazu liegen
zu viele andere Dinge auf dem Lesestapel).Vielleicht wäre es um Ekkehard
Redlins "Dunkelwelt" nicht schade gewesen. Die Geschichte hat mir nicht
so gefallen, aber immerhin ist es eines der wenigen literarischen Werke
des Kenners und Förderers der DDR-SF, der als Lektor und Herausgeber
im Verlag Das Neue Berlin das Bild der DDR-SF wesentlich mit prägte.
Aber das Interview mit Ekkehard Redlin über die Produktionsbedingungen
der DDR-SF hätte ich ebenfalls nicht gelesen – und das wäre schon
ein bißchen schade.
Endgültig ärgerlich wird es
aber, wenn ich bedenke, daß mir dann Myra Çakans furioses
und temporeiches "Downtown Blues" entgangen wäre, ein herrliches Stück
Cyperpunk, das Lust macht auf den gleichnamigen Roman.
Auch über die Situation der neueren
französischen Science Fiction, über die Jean-Claude Dunyach informiert,
hätte ich nichts erfahren und auf die gewohnt fundierte und ausführliche
Vorstellung vor allem neuer deutscher Bücher im phantastischen Genre
verzichten müssen. Gut, auf die Computerspiele könnte ich verzichten
und auf die Verlagsvorschauen auch. Aber der gesamte Rest wird mir fehlen.
Auch wenn die Entscheidung dem Trend der Zeit entspricht und das Geld nicht
auf der Straße liegt, so kann ich nur hoffen, daß die AC-Redaktion
genügend wütende Protestbriefe erhält und ihren Entschluß
gründlich überdenkt.
Sonst wird die 42 wirklich zum Symbol
für das Ende einer langen (Lese-)Freundschaft.
Holger Marks, Marburg
REN DHARK XTRA 2
68 Seiten DIN A 5, Offset, Mittelheftung.
Auflage: 1.200 Exemplare, 10,00 DM.
Bezug: Mohlberg Verlag, Hermskeiler
Str. 9, 50935 Köln, E-Mail: heinz@mohlberg-verlag.de.
Internet: www.mohlberg-verlag.de.
Bankverbindung: Stadtsparkasse Köln
(BLZ 370 501 98), Konto 15 36 24 03.
Edel, edel! Das farbige Cover von Ulrich
Husse schaut wirklich professionell für eine Amateurreihe aus. Der
positive Ersteindruck setzt sich auch bei der Lektüre der sauber und
im Romanheft-Layout gestalteten Textseiten fort.
Bei dem Roman handelt es sich um eine
unterhaltsame, mit dramatischen und unvorhersehbaren Wendungen gespickte
REN DHARK-Geschichte, die von Dirk van den Boom verfasst wurde, der u.
a. durch eine weitere SF-Serie, RETTUNGSKREUZER IKARUS, und zahlreiche
andere Aktivitäten bekannt ist.
Die vorliegende Story erzählt die
Geschichte zweier Polizisten, die während der Invasion der Erde durch
unbekannte Aliens den paranoiden Drogenboß Reskil zum Bergbauasteroid
Athenäus verfolgen.
Während in einer Hintergrundhandlung
die Außerirdischen ohne ersichtlichen Grund die Erde besetzen, heften
sich die Cops Park (der Hauptprotagonist) und DiMario dem Schwerverbrecher
Reskil, der seine kleinen Probleme mit der Umwelt hat, an die Fersen. Reskil
wird begleitet von seinem Gehilfen Reichard und der Wissenschaftlerin Duuma,
die in seinem Auftrag Drogen entwickelte.
Park und DiMario erleben, auf sich allein
gestellt, haarsträubende Abenteuer: Reichard tötet erst Duuma,
anschließend DiMario. Unterdessen will Reskil fliehen und kommt um,
als die Invasoren auch auf Athenäus alles in Schutt und Asche legen.
Notgedrungen verbünden sich Reichard und Park gegen die neuen Gegner.
Die Geschichte nimmt ein sehr dramatisches
und unerwartetes Ende, das nun gar nicht in das gängige Schema ähnlicher
Erzählungen passt, in denen normalerweise der Held sein Happy-End
bekommt – aber mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Eingehend wird der Konflikt des paranoiden
Reskils mit der Realität dargestellt, was die interessante Story noch
lesenswerter macht.
Der Roman ist professionell geschrieben
und besitzt mehrere Höhepunkte, beispielsweise den Zusammenschluss
von Park und dem Mörder seines Partners sowie das ungewöhnliche
Ende.
Die eingestellte Reihe REN DHARK erlebt
hier eine gelungene Fortsetzung in Form einer Fan-Fiction.
Richard Salzmann, Kranzberg
Der FANZINE-KURIER erscheint
in der EDITION WHISPERING TIMES.
Herausgabe, Redaktion und Vertrieb:
Armin Möhle
Eibenweg 18
49134 Wallenhorst.
E-Mail: armoe@gmx.de.
Preise: Einzelexemplar 1,20
DM, Jahresabonnement (6 Ausgaben) 6,00 DM (in Briefmarken oder als Verrechnungsscheck).
Der FANZINE-KURIER ist außerdem im PRBCBS im Interesseabo oder im
Fanzinetausch zu beziehen.
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Dirk van den Boom, Siegfrie Breuer, Holger Marks, Clemens Nissen s. ps.,
Irene Salzmann, Richard Salzmann.
Auflage: 90 Exemplare.
Für Rezensionsexemplare
sind wir stets sehr dankbar!
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