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102
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Werte Leserinnen und Leser,
zum FANZINE-KURIER 101 bleibt noch nachzutragen, daß sich die Auflage von DER VISIONÄR 3 auf 60 Exemplare beläuft. Diese Information lag zwar bis zum Redaktionsschluß der letzten Ausgabe vor, ging aber unter... Obwohl ich im FK 101 nur drei Besprechungen ankündigen konnte, erreichten mich noch genügend weitere Rezensionsexemplare, wenn auch teilweise erst kurz vor dem Redaktionsschluß, was immerhin zur Folge hat, daß diesmal die Liste der zu erwartenden Rezensionen deutlich länger ist. So werden im FANZINE-KURIER 102 Besprechungen über LIGHT EDITION CLASSIC: DIE SKLAVENHÄNDLER, PERRY RHODAN PERSPEKTIVE 53, RETTUNGSKREUZER IKARUS 7: NETZVIRUS, RISSZEICHNUNGS-JOURNAL 114, PHANTASTISCH! 3, GESCHICHTEN DER NACHT 33 sowie über diverse MARC O’POPEL-Ausgaben erscheinen.
Viele Grüße
Armin Möhle



PARADISE 44/GESCHICHTEN DER NACHT 32/GREY EDITION 5
ÄON INTERN 234
SOLAR-X 138
APPROXIMATION 54: AUF DER SUCHE NACH DER MENSCHHEIT
DAUSEND DODE DROLLE 14
SOL 23
PHANTASTISCH! 2
DÄMONIUM
½ EINS
TRÄUME AUS DER ANDERSWELT
FUTURE MAGIC 32
ÜBERALL-MEINUNGEN 115



PARADISE 44
92 Seiten DIN A 5, Kleinoffset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 6,50 DM, 4er-Abonnement 24,00 DM.
GESCHICHTEN DER NACHT 32: RHEDA DER LANGHAARIGE
40 Seiten DIN A 5, Kleinoffset, Mittelheftung.
Auflage: 40 Exemplare, 5,50 DM, 7er-Abonnement 22,22 DM.
GREY EDITION 5: KONTRASTE
60 Seiten DIN A 5, Kleinoffset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, Preis unbekannt (bitte erfragen).
Bezug: TERRANISCHER CLUB EDEN, Joachim Kutzner, Jung-Stillig-Str. 47, 42499 Hückeswagen, E-Mail: joekutzner@terranischer-club-eden.com.
Internet: www.terranischer-club-eden.com.

Der TERRANISCHE CLUB EDEN bietet dieser Tage drei aktuelle Fanzines an.
PARADISE 44 ist ein vierteljährlich erscheinendes Clubzine, das mit den üblichen Inhalten eines solchen aufwartet. Einige Beispiele:
Christian Spließ schildert seine ganz persönlichen Eindrücke vom MarburgCon und informiert über die Musik aus der TV-Soap ALLY McBEAL, gesungen von Vonda Shepard. Einen Bericht über die Kunstausstellung, die das ÄON-TEAM in Bochum organisierte, verfaßte Kurt Kobler, ergänzt mit einigen Fotos. Für die Media-Fans gibt es eine Vorschau auf einige Episoden der neuen SF-Serie ANDROMEDA, die im Herbst auf RTL 2 gestartet wird. Zum HERRN DER RINGE wird nicht nur ein dreiteiliger Kinofilm gedreht – das neue erwachte Interesse an dem Fantasy-Klassiker rief sofort die Marketingstrategen auf den Plan, die mit einer mehr oder minder gelungenen Neuübesetzung des Werkes und einem Brettspiel reagierten; Joe Kutzner berichtet. Aus Thomas Kohlschmidts Feder stammt die Story "Am Grab der Fantasie", eine abgedrehte Erzählung, in welcher der Protagonist viel Phantasie braucht, um bekannten Helden in ihrem Kampf beizustehen – Sissi meets Sailor Moon...
Darüber hinaus gibt es weitere Stories und Artikel rund um die Phantastik und verwandte Gebiete von den bekannten fleißigen Mitgliedern. Hier waren Leute am Werk, die sorgfältig recherchiert haben und Spaß am Schreiben zeigen. 
Ein solides Clubzine, das recht textlastig ausfällt, aber den Lesern für ihr Geld eine Menge bietet, fast für jeden Geschmack etwas.
"Rheda der Langhaarige" ist eine SF-Longstory, verfaßt und illustriert von Rolf Schrempp, veröffentlicht als GESCHICHTEN DER NACHT 32.
Ricky verliert bei einem Unfall seinen Lover. Das neue Objekt seiner Begierde ist ein geheimnisvoller, dunkelhaariger Typ, der immer in derselben Disco abhängt, aber es gelingt Ricky einfach nicht, an ihn heranzukommen. Als er eines Tages mit seinem Motorrad unterwegs ist, landet ein Raumschiff – und natürlich ist es der tolle Typ, der ihn an Bord nimmt. Er stellt sich als Rheda vor. Was nun kommt, bedarf keiner großen Phantasie, schließlich steht eingangs "erotischer Sci-Fi-Kurzroman". Während der Raumer unterwegs ist zu neuen Welten, vertreiben sich die beiden auf entsprechende Weise die Zeit (fehlt da nicht das Gleitmittel?). Die Geschichte verfügt praktisch über keine Handlung, das Geschehen plätschert vor sich hin, der SF-Kontext ist überflüssig, da eine homoerotische Beziehung im Mittelpunkt steht, wie sie auch in allgemeinen Erzählungen thematisiert wird. Die Illustrationen sind nicht erotisch und wenig ansprechend.
Im Fandom gibt es eine Vielzahl erotischer Magazine, die ihre Leser besser unterhalten.
KONTRASTE ist eine Sammlung der Graphiken, Malereien und PC-Bilder einiger (Ex-) Mitglieder des TCE. Die Minigalerien werden ergänzt durch eine kurze Selbstvorstellung und eine Schilderung der Arbeitsweise des jeweiligen Künstlers. 
Auch wenn das gewiss nicht beabsichtigt war, so paßt die Bezeichnung KONTRASTE insofern, als daß hier aufgezeigt wird, wie groß der Kontrast zwischen handgefertigten Bildern und jenen aus dem Rechner ist. Die gezeichneten und gemalten Werke mögen kleine Ungenauigkeiten aufweisen, aber sie haben eine intensive Ausstrahlung, die den seelenlosen Bryce-, Poser- usw.-Kreationen fehlt. Am Bildschirm wirken diese noch ganz nett, doch auf Papier und in schwarzweiß vermögen sie selten zu überzeugen. 
So beeindrucken besonders die Porträts von Marc Schneider, die romantischen Motive von Gabi Scharf, die sich unterschiedlicher Werkmittel bedient, und die aufwendigen Tuschezeichnungen Martin Marheineckes. Ein netter Bildband... mit einigen Kontrasten.

Irene Salzmann, Kranzberg

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ÄON INTERN 234
60 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 300 Exemplare, 3,00 DM, 4er-Abonnement 10,00 DM.
Bezug: ÄON TEAM, Thorsten Grewe, Prinz-Friedrich-Karl-Str. 24a, 44135 Dortmund.
Bankverbindung: Postbank Dortmund (BLZ 440 100 46), Konto 106878461.
Internet: http://www.aeon-team.de.

Es ist mitunter schwierig, interne Clubfanzines zu besprechen. Die Qualität von Kurzgeschichten, Rezensionen, Artikeln und Grafiken ist meist nicht allzu hoch, da die Redakteure verpflichtet sind, jeden eingesandten Beitrag zu veröffentlichen, was für die Clubmitglieder selbstverständlich positive Aspekte hat: Die Motivation bleibt erhalten. Und vor dem Abdruck von Stories in Fortsetzungsform kann ein fannischer Rezensent meist nur kapitulieren... Das ÄON INTERN geht einen anderen Weg: Es enthält zwar auch Berichte über die Aktivitäten des Clubs (diverse Fernsehsendungen in Offenen Kanälen und eine Kunstausstellung), versteht sich darüber hinaus aber auch als Info- und Rezensionszine. Freilich muß es auch als solches dem Rezensenten gewisse Angriffsflächen bieten. Das ÄON INTERN 234 zeigt sich in dieser Hinsicht, nachdem ich bereits einmal von der Besprechung einer früheren Ausgabe Abstand genommen hatte, als rezensentenfreundlich.
Der fleißigste Mitarbeiter in dieser Ausgabe ist Thomas Kohlschmidt. Er stellt begeistert die Heftserie MADDRAX vor und offenbart Enthusiasmus anstelle von kritischen Ansätzen. Interessant wäre es noch gewesen, die Namen und vor allem die Identität der MADDRAX-Autoren zu erfahren. Eigene Gedanken macht er sich dagegen in seinen Überlegungen über die Wirtschaftssystem im STAR TREK-Universum. In der Föderation existiert Geld nicht, das aber vermutlich nicht, weil "(...) Roddenberry eine Art interstellarer, gerechter Planwirtschaft im Auge gehabt haben sollte" – in einer US-amerikanischen Serie! –, sondern weil von den Produzenten darüber nicht ernsthaft nachgedacht wurde. Freilich würde ein Wirtschaftssystem ohne Geld durchaus funktionieren, dann nämlich, wenn es in der Lage ist, jegliche vernünftigen und unvernünftigen materiellen Wünsche seiner Konsumenten zu erfüllen. (Und mit etwaigen Überschüssen ließen sich die Randwelten versorgen, kostenlos, versteht sich.) In der SF hat dies Iain Banks in seinen KULTUR-Romanen thematisiert. Interessant, aber vermutlich genauso unergiebig wäre eine Untersuchung des politischen Systems der Föderation, von dem sich im Grunde nur sagen läßt, daß es der US-Präsidialdemokratie ähnelt.
Thomas nimmt des Fehlen des Tourismus in STAR TREK (der vermutlich nur deswegen nicht existiert, weil er dramaturgisch keine Bedeutung hat) zum Anlaß, über die realen Pläne für Urlaubsreisen ins Weltall zu berichten. Mit "Befangenes Lächeln" gelingt ihm eine einfühlsame Wiedergabe von Jennifer Liens Auftritt (Kes in STAR TREK: RAUMSCHIFF VOYAGER) auf dem FedCon IX, von dem komplett Ute Kloß berichtet, woran vor allem auffällt, daß die Kommerzialisierung der STAR TREK-Cons stark zugenommen hat.
Irene Salzmann interviewt auf mehreren Seiten die Autorin Monika Felten, der es gelang, ihr Erstlingswerk an den Weitbrecht Verlag zu verkaufen. Anderen Autoren bieten lediglich Kleinverlage eine Veröffentlichungsmöglichkeit. Irene vergißt sie nicht und bespricht zwei Bücher aus dem Ariadne Verlag, bei denen es sich freilich um Übersetzungen handelt. Fehlen wirklich gute deutsche Nachwuchsschriftssteller...?! Michael Lange bleibt im vierten Teil seiner Serie "Hilfe, wo ist mein Kult?" die Antwort auf die Frage schuldig, aus welchen Gründen ein solcher Schrott wie KAMPFSTERN GALACTICA noch erwähnenswert ist, und sei es nur als, na, Kult. Das ÄON INTERN 234 enthält noch weitere Infos und Rezensionen zu verschiedenen Produktionen, nicht jedoch zu Taschenbüchern der bekannten Verlage, und von unterschiedlicher Qualität, womit nochmals der Charakter der Clubzines deutlich wird. Alles in allem ist es ausgesprochen vielfältig, auch wenn der inhaltliche Schwerpunkt diesmal auf der Auseinandersetzung mit diversen Aspekten des STAR TREK-Universums liegt.

Armin Möhle, Wallenhorst

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SOLAR-X 138
60 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 100 Exemplare, 4,00 DM, 12er-Abonnement 45,00 DM.
Bezug: ANDROMEDA SF-CLUB HALLE, Wilko Müller jr., Volhardstr. 20, 06112 Halle/S., E-Mail: asfc@wilkomueller.de.
Internet: http://www.solar-x.de.
Bankverbindung: Hypo Vereinsbank Halle (BLZ 800 200 86), Konto 7800444.

Ich konnte es kaum glauben. Um den werten Leser nicht allzu sehr durch Wiederholungen zu langweilen, ist es meine Gewohnheit geworden, vor der Besprechung von regelmäßig erscheinenden Fanzines in den vorangegangenen FK-Ausgaben nachzuschauen, was meine Rezensentenkolleginnen und -kollegen über das Heft geschrieben haben. Zu meinem Erstaunen mußte ich feststellen, daß im FK 101 keine einzige SOLAR-X Ausgabe besprochen wurde. Die letzte Besprechung findet sich in der Jubiläumsausgabe 100. Dirk van den Boom bespricht SOLAR X 135 mit einem grundsätzlich positiven Tenor, von denen er die Stories allerdings ausdrücklich ausnimmt.
Coverabbildung SOLAR-X 138Ich möchte jetzt keine weiteren Vermutungen dazu äußern, welches verlegerische Fiasko dazu führte, daß uns zwei SOLAR-X Ausgaben unterschlagen wurden. Ich will vielmehr gleich auf die vorliegende Ausgabe eingehen und muß dabei Dirks Fazit aus FK 100 widersprechen. SX ist ein gutes Fanzine, mit manchmal auch guten Stories. In dieser Ausgabe sind es wiederum vier, die sicherlich nicht zur Creme de la Creme fannischen Literaturschaffens gehören, die aber diesmal – obwohl von unterschiedlicher Qualität - nicht nur leidiges Beiwerk, sondern eine ansprechende Ergänzung und Abwechslung vom Rezensionsmarathon in SX sind.
Atmosphärisch dicht und mit einer Seite recht kurz geraten ist Axel Kruses "Die Fretschneks warten schon". Diese Fretschneks sind zum Leidwesen des grantelnden Großvaters die einzigen Spielkameraden eines kleinen Jungen auf einem fremden Planeten. Was sie sind, erfährt der Leser nicht. Die Story besteht fast ausschließlich aus einem Streitgespräch zwischen dem Großvater und der Mutter des Jungen. Neben der Kürze zeichnet die Story die Einbindung von Alltagsproblemen einer Familie in den SF-Hintergrund aus. Sicherlich keine revolutionäre Idee, aber ganz nett umgesetzt.
Thorsten Küper versteht es in "Jenkins Zuflucht" den Leser lange im Unklaren zu lassen, worin die Bedrohung für ein Raumschiff und seine Besatzung eigentlich besteht. In einer Zeit, wo alle Geschichten schon tausendmal erzählt sind, ist das schon eine beachtliche Leistung. Er erkauft sich das durch etwas geschwätzige Dialoge, die aber psychologisch nachvollziehbar und daher in Ordnung sind.
Die skurrilste und für mich beste Geschichte stammt jedoch von Frank Neugebauer. "Keile" sind auf einem fremden Planeten die Vorform einer gasförmigen Intelligenz, die entstehen kann, weil ein Forschungstrupp die nötige Wärme in Form von Gärtanks auf den Planeten bringt. Sprachlich sehr ausgefeilt, manchmal etwas manieriert, schreibt Frank Neugebauer die Geschichte sehr gradlinig herunter. Die Spannung entsteht durch den ungewöhnlichen Plot und die eigenwillige Erzählweise des Autoren, die ganz im Gegensatz zu den Dialoglastigkeit der anderen Geschichten steht.
"Stell Dir vor, es ist Krieg..." von Achim Hiltrop mochte mir dann nicht mehr ganz so gut gefallen, was aber vornehmlich an meinem Unwillen gegenüber Militär-SF liegt. Die Story ist ein Prequel zu Achim Hiltrops im Februar erschienenen Roman DIE KERIAN-VERSCHWÖRUNG. Da ich diesen nicht kenne, weiß ich nicht, ob die Andeutungen, die in der Geschichte gemacht werden, in dem Roman wieder aufgegriffen werden. Separat gesehen erscheint die Handlung in manchen Punkten unlogisch und wenig nachvollziehbar. Die Story bildet daher für mich das Schlußlicht im Quartett.
Obwohl die Buchbesprechungen den Löwenanteil in SX ausmachen, werden sie hier meist recht stiefmütterlich behandelt. Und auch diesmal müssen ein paar Impressionen reichen, um zu verdeutlichen, was die Qualität von SOLAR-X ausmacht.
N. Danzinger bespricht ein Werk von L. Ron Hubbard, ohne Scientology zu erwähnen. Trotzdem verreißt er das Buch.
Wilko Müller findet es irritierend, daß in einem Buch von David Baldwin viele Ideen auftauchen, die er in fast gleicher oder ähnlicher Form in seinem Roman MANDRAGORA beschrieben hat und bedauert, daß seine Bücher keine Chance haben, veröffentlicht zu werden. Baldwins Buch findet er trotzdem gut.
Michael Drewniok bewirft das Vampir-Lexikon von Erwin Jänsch mit Knoblauch und schlägt vor, nicht jede noch so mickrige Liste gleich als Lexikon zu verkaufen.
N. Danzinger wiederum findet, daß die minutiös geschilderte Knutscherei von zwei Männern nicht in ein SF-Buch gehört und vermißt eine solche Schilderung bei heterosexuellen Partnern.
Vielleser und –rezensent Wilko Müller gibt einen Überblick über Alan Dean Fosters "Homanx-Universum", hat keine Angst vor insektoiden Rassen und möchte mehr davon lesen.
Mehr lesen möchte ich auch, von solchen zusammenfassenden Artikel, die einen Überblick über eine Serie oder über das Werk eines Autoren geben. Doch leider sind solche Artikel wesentlich arbeitsaufwendiger als eine einzelne Rezension und daher wohl auch in Zukunft nur selten in SOLAR-X zu finden.
Mein Fazit: Weiter so!

Holger Marks, Marburg

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APPROXIMATION 54: AUF DER SUCHE NACH DER MENSCHHEIT
56 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.)., Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, Preis unbekannt (bitte erfragen).
Bezug: SFCÜ, Jürgen Eglseer, Permanederstr. 5, 83278 Traunstein.

APRROXIMATION ist eine Leistung des SFCÜ, die Mitgliedern die Möglichkeit offeriert, ein Fanzine nach eigenen Vorstellungen herauszugeben, das finanziell vom Verein getragen wird. Noble Projekte dieser Art gibt es nur wenige in der Fanszene; üblicherweise muß ein Herausgeber selbst tief in die Tasche für diesen Spaß greifen.
Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um einen PERRY RHODAN-Roman, verfaßt von Uwe Kirchberg unter Berücksichtigung der Kapitel von Stephan Prechtl und Peter Wurm. Die Geschichte basiert auf einer Fortsetzungsserie, die ursprünglich nur als E-Mail vorlag.
Die Menschheit ist verschwunden, und Nathan rekrutiert den jungen Paul, einige seiner Freunde und schließlich weitere Leute, welche die Vermißten finden sollen. Die Suche führt sie zu vielen aus der Romanserie bekannten Schauplätzen wie der Hundertsonnenwelt, sie begegnen beliebten Völkern wie den Halutern usw.
Die Geschichte lebt zunächst von "the sense of wonder" – Was wäre, wenn ein normaler Mensch auf den Spuren Perry Rhodans wandeln könnte? –, und später vom "Aha!"-Effekt, wenn an Ereignisse erinnert wird, die vor xxxx Heften stattfanden. Ansonsten hat der Roman nicht viel mit PR gemein, es ist keine wirkliche Action-Handlung, die sich im Aufbau am großen Vorbild orientiert. Der experimentelle Charakter ist sehr deutlich.
Es ist eine Fan-Story für Fans, und man sollte als Leser wohl auch PR-Fan sein.

Irene Salzmann, Kranzberg

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DAUSEND DODE DROLLE 14
52 Seiten DIN A 4, Offset, Mittelheftung.
Auflage: unbekannt, 6,80 DM, 4er-Abonnement 32,00 DM.
Bezug: DDD Verlag GmbH, c/o Albert Wolf, Schillerstr. 15, 97074 Würzburg, E-Mail: ddd-redaktion@gmx.de.
Bankverbindung: Sparkasse Mainfranken (BLZ 790 500 00); Konto 42012930.

Das vorliegende Heft Nr. 14 des Rollenspielmagazins DDD ist sicherlich kein Fanzine mehr. Die professionelle Aufmachung und die relativ weite Verbreitung dieses Magazins zeugen von seinem semiprofessionellen Anspruch und trotz des familiären Touches, den der Inhalt sicherlich ausstrahlt, dürfte die reine Kategorisierung als Fanzine beim Anblick dieses sorgfältig erstellten Magazins fehlgehen.
DDD 14 präsentiert auf seinen 52 Seiten sicherlich genau das, was der Freund des Fantasy-Rollenspiels erwartet. Das Heft ist angefüllt mit Szenarien und Hintergrundbeschreibungen, die im Regelfalle mit genauen Karten und Illustrationen versehen sind. Die präsentierten Hilfen für den phantasielosen Spielleiter nützen generell für jedes System, wenngleich hin und wieder sicher Anpassungen und Übertragungen notwendig sein dürften. Die Reihe "Die großen Nachschlagewerke der Magie" etwa fand ich besonders originell, gerade der Versuch, Magie auch mystisch darzustellen und den notwendigen "sense of wonder" zu erzeugen, ist etwas, an dem so mancher Spielleiter mitunter zu scheitern droht. Hier etwas zu unterstützen und Anregungen zu geben, kann sicher nicht falsch sein.
Coverabbilung DAUSEND DODE DROLLE 14Schön, daß man sich in DDD auch noch anderen, wenngleich natürlich artverwandten Inhalten widmet. Gerd Eibach widmet sich in einer sehr kritischen und letztendlich negativ ausfallenden Nachbetrachtung dem zweifelhaften Kinoreißer DUNGEONS & DRAGONS, der ja auf einem Rollenspielklassiker beruht. Markus Michler präsentiert mit "Der Erste der Schmiede" eine nette kleine Fantasy-Story, die als Hintergrund für ein passendes Szenario gut geeignet ist – angesichts der Probleme mancher Spielleiter, auch noch literarisch wertvolle Fabeln erdenken zu müssen, eine sicher ausgesprochen hilfreiche Darreichung.. Abgerundet wird DDD 14 durch einige Spiele- und Buchbesprechungen.
Das gesamte Magazin ist mit der Liebe zum Detail gestaltet, überall finden sich passende Grafiken, die den umfangreichen Text auflockern. Die in einigen Beiträgen hindurchschimmernde Selbstironie ist wohltuend und hebt sich von der verbissenen Ernsthaftigkeit manch anderer Szenarienschreiber positiv ab. DDD 14 ist bestimmt ein ideales Magazin für den Fantasy-Rollenspielfreund, vermittelt eine persönliche Atmosphäre und besticht durch Sorgfalt und Engagement in der Herstellung. Viel mehr kann man sicher nicht erwarten.

Dirk van den Boom, Saarbrücken

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SOL 23
76 Seiten DIN A 4, Offset, Mittelheftung.
Auflage: 2.100 Exemplare, 10,50 DM, 4er-Abonnement 42,00 DM.
Bezug: PERRY RHODAN FANZENTRALE e. V., Postfach 2352, 76413 Rastatt.
Bankverbindung: Kreissparkasse Hitzacker (BLZ 258 513 35), Konto 4042420.

In der ATLAN-Hardcoverausgabe markiert der 17. Band den dritten inhaltlichen Neubeginn, und zwar die Wiederveröffentlichung des Zyklusses "Der Held von Arkon", die Jugendabenteuer des Arkoniden, die in der Heftserie von Nr. 175 bis Nr. 299 erschienen sind (zuvor waren bereits vier-, später zweiwöchentlich entsprechende Romane zwischen den übrigen Heften plaziert worden). Es überrascht deshalb nicht, daß SOL 23 die ATLAN-Serie vorstellt, aber halt nur bis Band 299... Das aber wiederum sehr ausführlich. Michael Thiesen hat eine bemerkenswerte Fließarbeit geleistet: Er gibt nicht nur einen ausführlichen Überblick über die (frühe) ATLAN-Serie und über ihre Autoren vor, sondern fertigte außerdem ein Glossar sowie diverse Sternenkarte an und interviewt auch den ATLAN-Autor Dirk Hess.
Es erscheint unter diesen Umständen verfehlt, hinter diesen Beiträgen eine Marketingaktion zugunsten der ATLAN-Hardcover vermuten zu wollen. Es sei denn, die Auflage der Bände wäre so niedrig, daß der Verlag dies nötig hätte... Durch die selbstgewählte Einschränkung der ATLAN-Beiträge bis zum Serieninhalt von Band 299 bleiben sie freilich fragmentarisch. Zumindest hätte eine Übersicht über die übrigen Zyklen angefügt werden können (SOL 23 enthält eine solche für die komplette PERRY RHODAN-Serie, offenbar zur Information von Neulesern). Ein umfassender Überblick hätte natürlich die vorliegende Ausgabe gefüllt, wenn nicht gar gesprengt, wäre allerdings über den PR-Kosmos hinaus interessant gewesen. Aber vielleicht erscheinen die Fortsetzungen in den nächsten SOL-Ausgaben...
Dagegen weist der Artikel über das neue PR-Magazin von seinem Chefredakteur Frank Borsch eher einen gewissen Marketingcharakter auf. Die üblichen Rubriken sind natürlich auch in dieser Ausgabe vertreten: In den "Völker-Datenblättern" werden diesmal die Ertruser vorgestellt (eine Artikelreihe, der der Stoff nicht ausgehen dürfte) und Oliver Johanndrees und Klaus N. Frick geben weitere wertvolle "Tips für angehende Rißzeichner" bzw. "(...) für angehende Autoren". Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß eine der nächsten Folgen auch Hinweise auf Veröffentlichungsmöglichkeiten beinhalten wird. Eine PR-Story entbehrt SOL 23, die aber zumindest von mir nicht vermißt wird. Immerhin wird die PR-Rißzeichnung wie gewohnt angeboten.
Ein Nach- bzw. Paralleldruck aus PHANTASTISCH! ist der Artikel "Dropping the Pilot – Die unbekannten Welten des Gene Roddenberry" von Heiko Langhans. Neben STAR TREK hat Roddenberry weitere Filme und Serien gedreht, die nicht sehr erfolgreich waren und auch von ihren Inhalten her keiner besonderer Erwähnung bedürfen. Interessant ist immerhin die Information, daß Serien wie EARTH: FINAL CONFLICT und ANDROMEDA, die von derzeit Roddenberrys Witwe vorangetrieben werden, auf früheren, fehlgeschlagenen Projekten beruhen.
Das zunächst gefällige Interview mit dem PR-Autor Horst Hoffmann bietet neben einem kurzen, aber interessanten Einblick in die Arbeitsbedingungen von Hoffmanns seinerzeitiger Tätigkeit als PR-Redakteur auch eine Teil-Distanzerung von der laufenden PR-Handlung: "(...) so ist sie mir momentan zu kriegerisch." Auf den Abdruck seiner nicht unbedingt witzigen Cartoons hätte dagegen getrost verzichtet werden können, aber das ist auch vom Humorverständnis des Betrachters abhängig.
Auch wenn SOL von der PRFZ für die PRFZ produziert wird, dies mit jeder Ausgabe erneut unter Beweis stellt, kann die Nr. 23 zumindest ATLAN-(Ex-)-Lesern, die nicht in der PRFZ organisiert sind und sein wollen, empfohlen werden, auch wenn sie sich nur mit einem Drittel der ATLAN-Serie beschäftigt.

Armin Möhle, Wallenhorst

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PHANTASTISCH! 2
64 Seiten DIN A 4, Offset, Mittelheftung.
Auflage: 2.000 Exemplare, 8,90 DM, 4er-Abonnement 32,00 DM.
Bezug: Verlag Achim Havemann, Harlingen 119, 29456 Hitzacker.
Internet: www.phantastisch.net.

Die großzügige, gelungene Aufmachung macht gleich auf den ersten Blick klar, daß PHANTASTISCH! 2 kein Fanzine ist, sondern professionelle Ambitionen verfolgt. Auch inhaltlich wird einiges aufgeboten, um den Leser zu fesseln: Fans von Fantasy werden über die Vita von J. R. R. Tolkien aufgeklärt, für Horror-Begeisterte gibt's einen - nicht ganz genretypischen - Buchauszug von Somtow, Comic-Konsumenten erfahren durch ein Interview mit dem Übersetzer Frank Borsch näheres über ihren Lieblingsmarkt. Sogar Anhänger von Däniken finden - unter der Überschrift "Hubschrauber im alten Ägypten?" – Adäquates für ihre Sparte –, allerdings mit vernichtendem Ergebnis.
Coverabbildung PHANTASTISCH! 2Allen anderen aber geht's gut in PHANTASTISCH!. Die phantastischen Kinofilme des Jahres 2001 werden recht nüchtern vorgestellt, Begeisterung konnten sie auch kaum entfachen. Etwas schwungvoller gerät da schon der Bericht über "Science Fiction [-Filme], made in Germany", der zwischen Bewunderung und Belustigung schwankt. Unter dem Titel "Das war einfach von Voltz total verkehrt gemacht" gelingt es Hartmut Kasper, uns den Menschen Willi Voltz vor dem Hintergrund seines PR-Werkes näher zu bringen – ohne ihn zu vergöttern, aber auch ohne ihn vom Thron zu stoßen.
Der Artikel "Von Fliegen und Genen" schlägt eine Brücke von der Vermischung von Wesen wie in DIE FLIEGE als literarischer Fiktion zum realen Forschungsstand der Verpflanzung von Genen. So ungewöhnlich dies auf den ersten Blick erscheint, so logisch ist es auf den zweiten, denn neuere SF verharrt nicht bei der – eher plumpen – Idee des Austauschs von Körperteilen bei einem Transmitterunfall, sondern geht über Viren und Gene einen subtileren Weg und schreckt mit Visionen, die angesichts der real bereits experimentell geschaffenen Mischwesen wie eine nahe Prophezeiung wirken.
Schwerste Kost in PHANTASTISCH! ist die Vorstellung der "Psycho-SF von Daniel Keyes". Michael Nagula frönt darin seiner linken politischen Einstellung mit Ausführungen zum "Sozialprodukt Geisteskrankheit", zu "Defiziten und Mißbräuchen in der Kindheit, die die moderne Industriegesellschaft mit sich" bringe, stellt sogar in Abrede, daß die Strahlenschäden in der Bundeswehr nicht vorhergesehen worden seien. Anhand einiger Werke von Daniel Keyes wendet er sich dagegen, Intelligenz zum allein entscheidenden Faktor im gesellschaftlichen Wertesystem zu machen, wendet sich gegen die schnelle Beurteilung "intellektueller Normabweichungen" als stigmatisierende Krankheiten, sucht die Opferrolle der Erkrankten. Er spricht von der wahnwitzigen Realität der (technologischen) Gegenwart, gegen die aufbegehrt werden müsse. Auch wenn man vieles nicht unterschreiben möchte, vor allem kein einseitiges Unterdrückungsszenario, das den Egoismus und das politische Desinteresse vieler Spaßbürger verschweigt, so bleibt doch der Aufruf haften, sich für die gemeinsame Zukunft zu engagieren und die SF weiterhin als das für solche Meinungsbildung prädestinierte Unterhaltungsmedium zu verstehen.
Inhaltlich und stilistisch bildet dieser Artikel somit trotz aller Problematik den Höhepunkt in einem durch und durch gelungenen Magazin namens PHANTASTISCH!. Es ist ein wahrer Leckerbissen.

Clemens Nissen s. ps., Neuenburg

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DÄMONIUM
130 Seiten DIN A 5, Offset, Klebebindung.
Auflage: unbekannt, 19,80 DM.
Bezug: VirPriv Verlag, Monika Wunderlich, Zur Werremündung 19, 32549 Bad Oeynhausen, E-Mail: verlag@virpriv.de.
Internet: www.virpriv.de.

Seit geraumer Zeit bieten sich kleine Verlage als Forum für die Werke junger Autoren an. Einer davon ist VirPriv von Monika Wunderlich. Mittlerweile bietet VirPriv eine ganze Reihe interessanter Bücher unterschiedlicher Genre an: Abenteuer, Erotik, Horror u. v. m. Man findet Romane und Anthologien, zu den Autoren zählen Stephan Peters, Peggy Wehmeier und auch Markus Kastenholz, der durch seine früheren Fandom-Aktivitäten und die Herausgabe von NOCTURNO 1 kein Unbekannter mehr ist.
DÄMONIUM ist eine Storysammlung, in der auf die Freunde des Horrors neun Kurzgeschichten warten, die wunderbar von Detlef Krämer illustriert wurden. Von ihm stammt auch das bunte Covermotiv.
In "Das Nest" erzählt eine desillusionierte Vampirjägerin, wie sie zu diesem ungewöhnlichen Job gekommen ist, und man darf sie auf einer ihrer gefährlichen Jagden begleiten.
Coverabbildung DÄMONIUM"La Luna" wurde bereits in NOCTURNO 1 veröffentlicht: Kai, der sich immer noch für einen Autounfalls mit tragischen Folgen die Schuld gibt, begegnet der Mondin, die ihm nur auf eine Weise von seinen Qualen zu erlösen weiß.
Erinnerungen an die eigene Kindheit verarbeitet der Autor in "Dunkle Schatten", wo sich der Protagonist einer phantastischen Gefahr stellen muß.
"Der schwarze Engel" des Todes wird geprüft, ob er Erbarmen kennt – oder nicht.
"... und Action!" ist der Text einer der bösen Geschichten, die als Hörbuch unter dem Titel "In jedem Mensch steckt ein Wolf" über den Bärenklau Verlag bezogen werden können. Was alles bei dem Dreh eines Billig-Pornos passieren kann... Die Titelgeschichte des Hörbuchs findet sich ebenfalls in der vorliegenden Sammlung: Ein pädophiler Triebtäter hat ein Opfer erspäht, das sich zu wehren weiß.
Eine multiple Persönlichkeit nimmt den "Ersten Kontakt" auf dem Weg zur Heilung auf.
In "Blue Moon" knüpft Markus an die erste Geschichte an – wieder einmal sind die beliebten Vampire das Thema.
Die Titelstory "Dämonium" ist eine Lovecraft-Hommage, die von Detlefs Coverillustration inspiriert wurde. Das namenlose Böse ist wach ...
Allen Geschichten ist gemein, daß sie flüssig erzählt sind, der Autor kein Blatt vor den Mund nimmt und den Leser mit makabren Momentaufnahmen aus dem grauen Alltag entführt. Die Nacht ist voller unheimlicher Kreaturen, manche sind schön, andere weniger, aber alle sind schön tödlich. Und auch in ihren Köpfen und Herzen tragen die Protagonisten diese Nacht mit sich, deren Kreaturen manchmal ausbrechen, um das Grauen zu verbreiten. Die Stories kreisen um verschiedene dunkle Themen und schildern unheimliche Ereignisse, die alltäglichen, verzweifelten Menschen zustoßen.
Wer Horror schätzt, kann mit dieser Lektüre einige gruselige Lesestunden verbringen. Nicht nur die Geschichten, sondern auch die Illustrationen und die gute Verarbeitung fallen positiv auf. Werden die Fanzines langsam durch die Publikationen der Kleinverlage abgelöst?

Irene Salzmann, Kranzberg

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½ EINS
68 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung
Auflage: unbekannt, Preis: unbekannt (bitte erfragen).
Bezug: Edzard Harfst, Adresse der Redaktion bekannt.

Nach nur knapp einem Jahr präsentiert uns F. M. Hallstrøm ein weiteres Spätwerk aus seinem umfangreichen Schaffen. ½ EINS ist die inoffizielle Fortsetzung von Nullpunkt, wobei allerdings auch der Autor nicht erklären kann, wie es möglich ist, daß ein Nullpunkt mehrere Teile haben kann. Selbst der selbst ernannte Experte für Hallstrømistik Prof. Martin da Vida flüchtet sich bei dieser Frage in Andeutungen und faselt von einem Mysterium, das in der quantenfluktuierenden Nicht-Existenz des Autors liegt.
Auch wenn wir diese existenzielle Phasenverschiebung im Leben des Autors anerkennen, so bleiben doch viele unbeantwortete Fragen. Wie ist es z. B. möglich, daß die Hauptfigur des Romans im zweiten Teils plötzlich einen anderen Namen hat wie im ersten Band und zudem auch noch eine schreckliche Abmagerungskur durchmachen mußte? Zum Ausgleich dafür ist der Protagonist Bogomir Bühler wieder an die Gesetze der Schwerkraft gebunden und erscheint in vieler Hinsicht normaler als sein Alter Ego im ersten Band. Persönliche Verformungen, die wahrscheinlich auf die Diskontinuitäten des Alltags aufmerksam machen sollen.
Und diese Realitätsbrüche sind es, für die wir F. M. Hallstrøm so lieben. Warum sollte man bei Kontinuitäten verweilen, wenn der Leser doch nur an die schicksalhaften Wechselfälle des Lebens interessiert ist? Da F. M. Hallstrøm ohnehin nicht feststellen kann, was der Fall ist, verschwendet er keine unnütze Energie damit, seinen Romanen eine rationale Realitätsebene zu geben.
Die Handlung, wenn man davon sprechen kann, gleicht oberflächlich betrachtet einer beliebigen Soap Opera, wie man sie in den beliebten Nachmittagsprogrammen vornehmlich aus Marketingeinnahmen finanzierter Programmanbieter zu Dutzenden finden kann. Der nicht so geübte Kenner der Hallstrømistik könnte denken, es ginge dem Autoren wirklich um die abstruse Suche nach einem verschwundenen Toupet, das der Dekan des Romanistischen Instituts Gundolf Lück beim idyllischen nächtlichen Nacktbaden im Stausee verloren hat bzw. um die Abschußliste der bienenfleißigen Studentin Isobel Escaliente, auf der nur noch ein Kommilitone fehlt. Erfahrene Hallstrømisten werden jedoch nach wenigen Zeilen erkennen, daß dies nur das Grundgerüst für den Meister ist, um den wirklich wichtigen Fragen im Universum nachzugehen. Das Konzept der Zeit ist eines dieser Mysterien, denen sich Hallstrøm in diesem Band annimmt. Warum verläuft sie linear und welche Folgen hat das auf scheinbar nebensächliche Ursache-Wirkungsbeziehungen? Besonders deutlich und eindringlich werden diese Frage aufgegriffen, wenn Hallstrøm den von ihm so geliebten archimedischen Standpunkt annimmt und die Welt von oben als Außenstehender betrachtet. Wesentlich mehr Spaß machen seine Romane allerdings, wenn er seine Protagonisten einfach nur leben läßt und wir Einblicke in die zerklüfteten Abgründe menschlicher Existenzen erhalten.
Trotz einiger Widersprüche zum ersten Band ist ½ EINS ein sehr kurzweiliges Werk, zumal sich auch die philosophischen Erörterungen in Grenzen halten und weder Nietzsche, Heidegger, Satre oder Wittgenstein überstrapaziert werden. Das Gesetz der Serie verlangt einen dritten Band. Aber welche Gesetze gelten schon bei Hallstrøm?

Holger Marks, Marburg

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TRÄUME AUS DER ANDERSWELT
36 Seiten DIN A 5, Kopie, Mittelheftung.
Auflage: 650 Exemplare, 8,50 DM.
Bezug: Curtis Nike Verlag, Postfach 610230, 10923 Berlin.
Internet: www.curtisnikeverlag.de.

TRÄUME AUS DER ANDERSWELT ist ein liebevoll zusammengestelltes Lyrik-Zine mit Gedichten von Cajhain sha Ylhain und passenden Illustrationen von Curtis Nike.
Die Lyriken sind in vier Gruppen gegliedert und orientieren sich thematisch an den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft. Im Mittelpunkt stehen die Große Göttin in ihren vielfältigen Inkarnationen, die Frau und die Geister der Natur. Es sind magische Anrufungen und Gebete, wie man sie bei heidnischen Festen oder allein für sich sprechen mag. Einige sind verträumt, andere melancholisch, manche weisen kritisch auf den rücksichtslosen Umgang mit der Natur und die Vorurteile gegenüber dem "Anderen" hin.
Allen Texten gemein ist die bildreiche Wortwahl, Dank derer man sich die beschriebenen Szenerien und Personen deutlich vorstellen kann. Es schwingt eine starke Überzeugung mit – die z. T. gereimten Gedichte hat jemand verfaßt, der hinter diesen Aussagen steht.
Ergänzt werden die Texte durch wunderschöne Graphiken von Curtis Nike, die an den Jugendstil erinnern. Selbst wer mit Lyriken oder deren Inhalten wenig anzufangen weiß, wird seine Freude an den vielen detailreichen Bildern haben. Ganzseitige Zeichnungen und Vignetten, die Elfen, Hexen, Nixen, keltische Ornamente u. v. m. zeigen, dabei einen Hauch Erotik beinhalten, werden sicherlich nicht nur bei den Freunden der Phantastik Anklang finden.
Das Layout ist großzügig und sauber. Das Cover und die vierte Seite werden zudem von bunten Stempelbildern der Künstlerin geziert, die nachträglich mit der Hand angebracht wurden.
Wer stimmungsvolle Lyriken und/oder Bildbände schätzt, wird von dieser Broschüre gewiß nicht enttäuscht.

Irene Salzmann, Kranzberg

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FUTURE MAGIC 32
88 Seiten DIN A 4, Kopie, Seitenbindung.
Auflage: 50 Exemplare, 9,00 DM.
Bezug: SFC STARDRAGONS, Eva Kalvoda, Fluschützstr. 23/27, A-1120 Wien, E-Mail: kills_first@xpoint.at.
Bankverbindung: PSK (BLZ 60000), Konto 7751089.

Seit langer Zeit gibt es einen in Österreich ansässigen SF-Club namens SFC STARDRAGONS – und dieser gibt ebenfalls seit langer Zeit ein Fanzine namens FUTURE MAGIC heraus, das sich in diesem Zeitraum zu einem der beständigsten und abwechslungsreichsten deutschsprachigen Clubzines gemausert hat. Die vorliegende Ausgabe 32 macht hierin keine Ausnahme: Das umfangreiche DIN A 4-Heft vereint in seinen Seiten eine derartige Vielzahl an Beiträgen, daß eine bloße Aufzählung bereits den Rahmen dieser Besprechung sprengen würde.
Coverabbildung FUTURE MAGIC 32Bemerkenswert ist nicht nur das sehr schöne Cover von Franz Miklis, sondern auch die durch dieses Cover eingeleitete inhaltliche Vielfalt. Das Heft steht zwar unter dem Schwerpunktthema "Fremde Welten", doch das bedeutet nicht, daß die Redaktion nun sklavisch versucht hat, Beiträge unter dieses Thema zu stellen. Die zahlreichen Stories, darunter leider viel zu viele in Fortsetzung, so daß ich mir diese nicht durchgelesen habe, führen bereits qua definitionem in "fremde Welten", wenn auch mit unterschiedlichem Erfolg. Die in eine Geschichte verpackte Selbstdarstellung von Christian Hermann ist weder originell noch witzig, was sie genau mit dem Schwerpunktthema zu tun haben soll, unter das sie gestellt ist, will sich mir gleichfalls nicht unmittelbar erschließen. Der Bezug wird dann schon deutlicher beim umfangreichen Interview mit PR-Marketingchef Klaus Bollhöfener, das zwar über weite Strecken sehr gefällig ist, jedoch durchaus den einen oder anderen interessanten Informationsbrocken enthält. 
Neu im Club und damit auch im Fanzine ist die allseits bekannte Christel Scheja, die auch einen der besten Storybeitrag mit ihrer humoristisch angehauchten Fantasy-Story "Sein größter Kampf" beiträgt. Björn Jagnow schließlich kann mit dem Auszug aus seinem Buch DUALISMUS qualitativ den Vogel abschießen, aber das habe ich auch nicht anders erwartet. Es handelt sich dabei um ein Prequel zu dem auch im FK bereits rezensierten Fantasy-Roman WILDE JAGD. 
Generell sind sehr viele Storybeiträge vorhanden – ich habe 19 gezählt –, leider ist die Qualität jedoch sehr schwankend, leider schwankt sie oft nach unten. Das ist für ein Clubzine nichts ungewöhnliches, denn letztendlich kann der Redakteur nur nehmen, was ihm die Mitglieder anliefern. Angesichts der Tatsache, wie dünn viele bundesdeutsche Clubzines geworden sind – vor allem im primärliterarischen Bereich – muß meine kritische Einschätzung schon gleich wieder relativiert werden: So mancher anderer Club wäre froh, wenn er die gleiche Quantität an Shortstories bekommen würde wie die, die Redakteur Andreas Leder zur Verfügung hat. 
Bleibt die übliche Mischung aus News, Rezis und Artikeln, die die Vielfalt des sauber, jedoch nicht notwendigerweise originell layouteten Fanzines noch ergänzt. FUTURE MAGIC ist ohne Zweifel ein Heft, das die Mitglieder des SFC STARDRAGONS immer wieder gerne aufschlagen, es ist vor allem ein Beispiel dafür, was man durch kontinuierliches Engagement und ordentliche Redaktionsarbeit erreichen kann. Sicherlich auch über die Clubgrenzen hinaus eine lesenswerte Lektüre.

Dirk van den Boom, Saarbrücken

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ÜBERALL-MEINUNGEN 115
28 Seiten DIN A 5, Kopie (verkl.), Mittelheftung.
Auflage: 50 Exemplare, Preis unbekannt (bitte erfragen).
Bezug: Harald Rosenkranz, Am Bahnhof 8, 59514 Welver-Borgeln, E-Mail: harald.rosenkranz@t-online.de.

Der SFCÜ hat es wieder geschafft, sein monatliches Clubzine zu füllen. Trotz aller Unkenrufe hinsichtlich des Fleißes der Mitglieder sind noch mal 28 Seiten zusammengekommen.
Der Inhalt setzt sich diesmal aus einer Story, Leserbriefen, Vereinsinternem, einem Artikel, einer Rezension und einem Gedicht zusammen, illustriert von wenigen Grafiken und Abbildungen.
Reinhard Zens erzählt in "Tödliche Liebe" eine Horror-Story: Ein junger Mann verkracht sich mit seiner Freundin, die schnell Trost bei einem neuen, sehr attraktiven Lover findet. Etwas ist jedoch mit diesem Typ nicht in Ordnung, denn das Mädchen sieht von Tag zu Tag elender aus, kündigt ihren Job und verschwindet mit ihrem Macker in einem Hotelzimmer, das zu verlassen sie sich weigert. Auch der Arzt und die Polizei, die der Ex mobilisiert, können nichts unternehmen, woraufhin dieser selbst eingreifen will. In welche Gefahr er sich dadurch begibt, begreift er erst, als er selbst in der Liebesfalle sitzt... 
Die Handlung und der Aufbau sind zwar nicht neu, aber Reinhard schreibt stilsicher, er vermittelt gute Unterhaltsam und Spannung bis zum Schluß, so daß man seine Erzählung als Highlight des Heftes betrachten darf.
Jürgen Eglseer gibt in "Bemannte Raumfahrt Teil 5" einen kurzen Überblick über das GEMINI-Projekt von 1964 - 66.
Ebenfalls von Reinhard Zens ist die Vorstellung von EIN GUTES OMEN, dem neuen Buch aus der Feder von Terry Pratchett und Neil Gaiman. Da er es versäumte, ein wenig genauer zu recherchieren, muß er sich einige Anmerkungen seitens Stefan Königs gefallen lassen, der Informationen zu dem "weniger bekannten" Neil Gaiman gibt, der mehrere Romane verfaßt hat, Comic-Stories (u .a. zu SPAWN, SANDMAN) schrieb u. v. m.
Die Lyrik "The Raven" ist in Englisch – keine Angabe, wer das Stück woher hat…
Die ÜM 115 sind ein leider mageres Clubzine; vorbei sind die Zeiten, als man noch locker mehr als 60 Seiten voller abwechslungsreicher Beiträge zusammenbrachte.

Irene Salzmann, Kranzberg

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Der FANZINE-KURIER erscheint in der EDITION WHISPERING TIMES.

Herausgabe, Redaktion und Vertrieb:
Armin Möhle
Eibenweg 18
49134 Wallenhorst.
E-Mail: armoe@gmx.de.

Preise: Einzelexemplar 1,20 DM, Jahresabonnement (6 Ausgaben) 6,00 DM (in Briefmarken oder als Verrechnungsscheck). Der FANZINE-KURIER ist außerdem im PRBCBS im Interesseabo oder im Fanzinetausch zu beziehen.

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Dirk van den Boom, Holger Marks, Clemens Nissen s. ps., Irene Salzmann. 
Auflage: 90 Exemplare. 

Für Rezensionsexemplare sind wir stets sehr dankbar!

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